O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

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wozim
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O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von wozim » Samstag 26. November 2011, 16:06

Das war einmal wichtig und richtig.
Inzwischen haben aber die Kamerahersteller kräftig aufgerüstet.
Das Problem war ja nicht, wie immer behauptet wurde, dass die Bildstabilisatoren von sich aus anfangen Vibrationen zu reduzieren und damit quasi Verwacklung erzeugten.
Es waren, wenn keine offensichtlichen Bewegungen bemerkbar waren, niederfrequente Schwingungen, die ja permanent auf die Kamera einwirken, welche die Sensoren aktivierten.
Inzwischen haben fast alle Kamerahersteller dieses Problem gelöst.
Panasonic z. B. schirmt mit speziellen Hochpassfiltern die Gyrosensoren gegen die niederfrequenten Schwingungen ab, so dass problemlos vom Stativ auch mit eingeschalteter Vibrations-Reduction fotografiert werden kann.

Hier einmal Beispielaufnahmen mit dert FZ100.
Die zweite Aufnahme ist immer ein Makro mit der Raynox-DCR-150

O.I.S. Off

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OIS-Off-1 von Wolfgang Zimelka auf Flickr

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OIS-Off-2 von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Auto

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OIS-Auto-1 von Wolfgang Zimelka auf Flickr

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OIS-Auto-2 von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Mode 1

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OIS-Mode-1-1 von Wolfgang Zimelka auf Flickr

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OIS-Mode-1-2 von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Mode 2

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OIS-Mode-2-1 von Wolfgang Zimelka auf Flickr

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OIS-Mode-2-2 von Wolfgang Zimelka auf Flickr

Gruß Wolfgang
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GX9, GX80, 14 - 140 mm 3,6 - 5,6, Oly 45 mm 1:1,8, Sigma 19 mm und 60 mm 1:2,8, umfangreiche Altglassammlung, div. Raynox-Linsen

rb0
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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von rb0 » Sonntag 27. November 2011, 09:39

Guten Morgen Wolfgang,

ich finde es gut, dass du das Thema ansprichst, dies hatten wir vor kurzem schon einmal bei einem der Bilderthreads und dort kamen wir zum Entschluß Ihn besser auszuschalten, weil es bei eingeschaltetem zu Unschärfen kommen kann. Nach deinen Erkenntnissen die du jetzt schreibst kann ich aber getrost darauf verzichten, weil die Kameras das verstehen das diese auf einem Stativ steht und es egal ist ob an oder aus. Für mich(Anfänger) kann ich aus den beigestellten Bildern nur eins heraus lesen, Kreise gebildet aus Trapezen mit gleichmäßig angeordneten Abstand pro Ebene. Da die Bilder alle gleich aussehen, kann ich leider daraus nicht mehr erkennen.

Also für mich heißt das jetzt übersetzt, ausschalten auf der sicheren Seite, falls vergessen, auch kein Problem. Ach ja und ab wann, welche Kameraserie trifft das zu? Auf die G3, vielleicht auch schon auf die G1? :-)


Gruß Robert

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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von wozim » Sonntag 27. November 2011, 10:01

Hallo Robert,
rb0 hat geschrieben: Da die Bilder alle gleich aussehen, kann ich leider daraus nicht mehr erkennen.
Genau das ist es ja, was ich zeigen wollte. Ob mit O.I.S. in den verschiedenen Modi, oder ohne O.I.S., es tut sich in Punkto Verwacklung nichts; selbst im Makrobereich.

Ob die G1-Serie darunter fällt, kann ich nicht sagen, bei den G3's auf jeden Fall.

Gruß Wolfgang
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Gonzo

Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von Gonzo » Sonntag 27. November 2011, 10:48

Hallo Wolfgang,
erst mal danke für die Mühe einen solch umfangreichen Test auf die Beine gestellt zu haben.

Aber ich bleibe da ein bisschen skeptisch. Leider kann ich die Exifs Deiner Bilder, und damit die Belichtungszeiten, nicht sehen.
Es ging in dem Artikel den ich hier mal postete (hab ich den Link noch...??, Mist, muss ich nochmal suchen) nicht um Schwingungen. Es ging darum, dass bei langen Belichtungen, der Gyro langsam auswandert, und es damit zu einer Nachführung kommt.

Hab ihn noch gefunden:
http://digicam-experts.de/faq/19
der Dritte & Vierte Absatz im Text erklärt das Problem

Der Gyrodrift (ich habe beruflich recht häufig damit zu tun) ist eine dem Bauteil anhaftende Eigenart, die nicht rauszurechnen ist wenn man keinen anderen Bezug hat. Man kann nur versuchen sie durch redundante Messungen zu minimieren. Noch wichtiger ist, dass dieser Gyrodrift wirklich vom Bauteil, und nicht nur von der Bauform abhängt. Die Stärke dieses Drifts ist also jedem einzelnen Gyro eigen, und sie ist stark von der Temperatur abhängig.
Wir machen in unseren Navigationsgeräten einen ziemlichen Aufwand um das Thema. Und unsere Gyros werden aus dem Grund auch handverlesen. Ich fürchte, dass das bei den Kameras nicht unbedingt der Fall sein dürfte ;-)

Man kann also Glück haben und hat einen mit bei bestimmten Temperaturen geringem Drift, oder man hat kein Glück.

Das ganze dürfte sich erst bemerkbar machen wenn man lange (was "lang" hier wirklich bedeuten soll, weiß ich auch nicht genau, gehe aber von über einer Sekunde aus) belichtet. Insofern wäre es Interessant ob bei Deinen Tests auch Zeiten von 15, 30 oder mehr Sekunden dabei waren....

Eine Frage noch, sind deine Bilder Crops aus dem Zentrum, oder kleingerechnete der Gesamtdarstellung?
Crops wären da sicher hilfreich.

Grüüße
Jörg
Zuletzt geändert von Gonzo am Sonntag 27. November 2011, 10:56, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von wozim » Sonntag 27. November 2011, 10:55

Hallo Jörg,

die EXIF-Daten kannst du sehen, wenn du bei FlickR! die Originaldatei aufrufst, die werden bei Verkleinerungen nicht angezeigt.
So lange Belichtungszeiten waren es nicht. Werde das aber nachholen, vielleicht noch heute.

Gruß Wolfgang
Gruß Wolfgang

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Jenso

Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von Jenso » Sonntag 27. November 2011, 11:02

Wolfgang: toll gemachte Übersicht, Respekt und Dank
– da werde ich doch mal eine eigene Praxisreihe ähnlich aufziehen, damit ich nicht einer – überholten – Legende aufsitze.

Jörg: der „Gyro-Drift“ interessiert mich: kommen wir da in Foucault'sche Pendelbereiche oder wie? auch wenn er nicht berechenbar ist, so dürfte ja eine Begründung bekannt sein? – Gerade in solchen physikalischen Umbruchszeiten wie den unseren (Neutrinos sind schneller als erlaubt) ist man ja über jeden Info-zugewinn dankbar.

Tachyonische Grüße
Jens

Gonzo

Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von Gonzo » Sonntag 27. November 2011, 11:23

Hallo Jens,

Ich bin leider kein echter "Gyro-Experte" aber wenn unsere echten Experten sich manchmal unterhalten, oder man Probleme im Projekt mit Ihnen löst bekommt man halt auch einiges mit.

Es gibt halt auch verschiedene Bauformen davon. Die neuesten sind wirklich Stimmgabeln auf Atom-Niveau. Wirklich der Hammer.
Kann sein, dass da auch die Coriolis-Kraft einen Einfluß hat. Kann ich Dir aber nicht sagen...

Eines der Probleme ist, das i.A. eine Spannungsdifferenz aufgrund einer Widerstands oder Kapazitätsveränderung gemessen werden muss. Diese Änderungen spielen sich unterhalb des mV Bereich ab. Dazu benötigt man eine Referenzspannung, die sehr genau sein muss, und absolut nicht schwanken darf. Anforderungen sind, wenn ich mich recht erinnere, bei weit unter einem mV.

Beim Vergleich dieser Spannungen kommt es (aus mir nicht bekannten Gründen) zu einem mehr oder minder großen Offset, dem Drift. Liegt, so vermute ich, an den eingesetzten Operationsverstärkern. Vielleicht ist hier ein Elektroniker im Forum der das erklären kann. Ich leider nicht ;-)

Eine Variante von den Sensoren fand ich sehr spannend. Die Bauform nutzen wir aber nicht mehr.
Dort wird eine mehrere hundert Meter lange Glasfaser aufgewickelt. An einem Ende eine Leucht/Laser-Diode, an dem anderen
Ende ein photosensitiver Empfänger. Wenn Du jetzt einen Lichtpuls durch schickst, wird die Zeit gemessen die das Licht benötigt.
Wenn der Lichtleiterwickel sich während dieser Zeit mit dem Licht dreht, dauert es länger, drehst Du den Sensor andersherum, erreicht das Licht den Empfänger früher :mrgreen:
Unglaublich finde ich. Das man so etwas überhaupt Messen kann... Wobei ich vermute, dass man zwei gegenläufige Wickel verwendet, und dann die Differenzzeit der Signale irgendwie bestimmt
Da hat Einsteins Relativitätstheorie tatsächlich mal eine für mich begreifbare Umsetzung erfahren..

Grüüße
Jörg

Jenso

Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von Jenso » Sonntag 27. November 2011, 11:28

Danke, Jörg.
Super Erörterung, auch – und beonders – der letzte Part mit der Abart des Dopplereffekts im Lichtwellenleiter.

Lerne immer gern hinzu
Jens

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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von wozim » Sonntag 27. November 2011, 11:55

So, jetzt mal mit 2 Sekunden Belichtungszeit:
Zwar nicht exakt den gleichen Ausschnitt gefunden, aber die gleiche Brennweite.

O.I.S. Off

Bild
OIS-Off-2s von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Auto

Bild
OIS-Auto-2s von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Mode 1

Bild
OIS-Mode-1-2s von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Mode 2

Bild
OIS-Mode-2-2s von Wolfgang Zimelka auf Flickr

Gruß Wolfgang
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Gonzo

Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von Gonzo » Sonntag 27. November 2011, 13:11

Hi Wolfgang,

Meine Pupillen haben glaub ich schon so Spiralen wie im Komik ;-)
Also ich seh da nix von Unschärfe... auch nicht mit anstrengen...
So richtig kritisch scheint das alles also nicht zu sein....

Bekommst Du bei Deinem Testaufbau auch 30 oder mehr Sekunden hin?
Wobei die Blende wegen Schärfe ja nicht allzu zu sein sollte.. ND-Filter vielleicht?

Sind das denn jetzt Ausschnitte oder kleingerechnet?



Grüße
Jörg

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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von wozim » Sonntag 27. November 2011, 13:18

Hallo Jörg,

keine Ausschnitte, nur kleingerechnet.
Ausschnitte sind für mich eher Laborwerte.
Mal sehen, ob ich noch mit der Zeit raufgehen kann.

Muss nur zwischenzeitlich immer etwas anderes machen. :shock:

Gruß Wolfgang
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Gonzo

Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von Gonzo » Sonntag 27. November 2011, 13:28

wozim hat geschrieben:Hallo Jörg,

keine Ausschnitte, nur kleingerechnet.
Ausschnitte sind für mich eher Laborwerte.
Mal sehen, ob ich noch mit der Zeit raufgehen kann.

Muss nur zwischenzeitlich immer etwas anderes machen. :shock:

Gruß Wolfgang
Hi Wolfgang,

hmm, hier gibst du dann aber einiges in die Hand des Tools zur Berechnung des kleineren Bildes.
Halte ich daher für eher ungeeignet. Du hast jetzt auf etwa 20% gerechnet. Eine Unschärfe die sich
hier bemerkbar machen könnte, müsste dann ja zumindest über 5, wenn nicht gar über noch mehr Pixel gehen.
Ich gehe davon aus, dass es nicht unbedingt so viel sein wird, auch nicht bei 30 oder 60 Sekunden.

Grüße
Jörg

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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von wozim » Sonntag 27. November 2011, 14:42

Ob ich ein Bild verkleinere oder einen Ausschnitt wähle, es wird neu berechnet.

Hier mal die Aufnahmen bei 8 Sekunden, mehr geht im Moment nicht, und als Ausschnitt.
Hier macht sich schon die lange Belichtungszeit mit etwas Rauschen bemerkbar.

O.I.S. Off

Bild
OIS-Off-8s von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Auto

Bild
OIS-Auto-8s von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Mode 1

Bild
OIS-Mode-1-8s von Wolfgang Zimelka auf Flickr


O.I.S. Mode 2

Bild
OIS-Mode-2-8s von Wolfgang Zimelka auf Flickr

Gruß Wolfgang
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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von Gonzo » Sonntag 27. November 2011, 16:18

Hi Wolfgang,

siehst Du was? Ich seh wieder nix....
Nur die Helligkeit scheint merkwürdiger Weise abzunehmen.

überzeugt, scheint sich um ein sehr theoretische Problem (wenn überhaupt) zu handeln :-)


Danke Dir für die Mühe mit den Ausschnitten....


Grüüße
Jörg

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Re: O.I.S. auf dem Stativ ausschalten?

Beitrag von wozim » Sonntag 27. November 2011, 16:27

Die Helligkeit kann meine Frau beeinflusst haben.
Sie spukte im Korridor rum und es fiel wohl etwas Licht durch das Oberlicht der Tür ins Zimmer.

Ansonsten sehe ich auch nichts.

Längere Belichtungszeiten sind wohl auch wenig sinnvoll, weil da viele Einflüsse greifen können.

Gruß Wolfgang
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