Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Edelkompakte für Kenner und Könner – hier geht`s um die LX-Reihe.
thunderbeerd
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 15. März 2012, 13:09

Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von thunderbeerd » Freitag 16. März 2012, 09:24

Hallo!

Ich war gestern das erste mal mit meiner LX5 unterwegs.... Und zwar, war ich mir oft unsicher welchen Modus bzw Einstellungen ich jetzt verwenden soll...immer nur iA war mir zu langweilig, ich will mich ja schon etwas mehr mit den Einstellungen beschäftigen.

Angenommen ich wollte ein Bild machen - zur Hälfte Park (bäume etc) und zur Hälfte blauer Himmel. Dann war es oft so, dass der blaube Himmel viel zu hell war. Wie kann ich dem entgegen wirken? Hab meistens die Programmautomatik verwendet, also der Modus, in dem die Blende und die Verschlusszeit automatisch bestimmt wird.... Außer wenn ich zB eine Blume im Vordergrund scharf haben wollte und der Hintergrund sehr unscharf.. -> Blendenautomatik. Das hat echt gut geklappt.
Nachts dann genauso, wollte das Schloss in Stuttgart fotographieren, welches Nachts sehr schön beleuchtet ist. Da hatte ich meistens das Problem, dass das Bild sehr verwackelt wurde. (Vor dem Ablösen auch jedes Mal ein rot leuchtender Bildstabilisator) Mit Stativ wäre das kein Problem, aber aus der Hand?
Ihr seht, ich bin noch blutiger Anfänger..was Blende, Verschlusszeit etc bewirken weis ich eigentlich schon, aber das dann in der Praxis anzuwenden war dann irgendwie doch nicht so einfach wie gedacht...

grüße

Hendock

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Hendock » Freitag 16. März 2012, 13:22

thunderbeerd hat geschrieben:Angenommen ich wollte ein Bild machen - zur Hälfte Park (bäume etc) und zur Hälfte blauer Himmel. Dann war es oft so, dass der blaube Himmel viel zu hell war. Wie kann ich dem entgegen wirken?
Schwierig! Der Dynamikumfang der meisten Kameras ist dafür zu gering. Allerdings kann man das bei der späteren Bildbearbeitung zum Teil wieder ausbügeln. Wenn man im RAW-Modus fotografiert (ich weiß leider nicht, ob die LX5 das kann), geht es etwas besser, weil die Bilddatei dann noch mehr Informationen enthält. Aber auch im JPG-Modus lässt sich noch einiges herausholen.

Allerdings möchte ich dich als Anfänger nicht überfordern. Das kommt nach und nach. Fürs erste würde ich darauf achten, den dir wichtigen Bildteil korrekt zu belichten. Das ist dir ja auch wohl schon gelungen.
Hab meistens die Programmautomatik verwendet, also der Modus, in dem die Blende und die Verschlusszeit automatisch bestimmt wird...
Das ist schon mal ein guter Anfang und besser für's lernen, als immer nur im iA-Modus zu knipsen.
Außer wenn ich zB eine Blume im Vordergrund scharf haben wollte und der Hintergrund sehr unscharf.. -> Blendenautomatik. Das hat echt gut geklappt.
Da hätte ich eher die Zeitautomatik (Blendenvorwahl) verwendet, da die Blende maßgeblich (aber nicht alleine) für die Tiefenschärfe verantwortlich ist.
Nachts dann genauso, wollte das Schloss in Stuttgart fotographieren, welches Nachts sehr schön beleuchtet ist. Da hatte ich meistens das Problem, dass das Bild sehr verwackelt wurde. (Vor dem Ablösen auch jedes Mal ein rot leuchtender Bildstabilisator) Mit Stativ wäre das kein Problem, aber aus der Hand?
Da hast du dir die Antwort ja schon selber gegeben: Stativ! Alternativ die Kamera irgendwo ablegen und mit 2s-Selbstauslöser fotografieren.
Die Empfindlichkeit zu erhöhen (ISO) hilft halt nur bis zu einem gewissen Punkt und wenn die notwendige Belichtungszeit zu lang wird, hilft auch der beste Bildstabilisator nicht mehr.
Ihr seht, ich bin noch blutiger Anfänger..was Blende, Verschlusszeit etc bewirken weis ich eigentlich schon, aber das dann in der Praxis anzuwenden war dann irgendwie doch nicht so einfach wie gedacht...
Sieh's mal so: Wenn das einfach wäre, könnte das ja jeder. ;)

Weitermachen, üben, aus Fehlern lernen und hier Fragen!

Gruß
Heinz

Benutzeravatar
jackyo
Beiträge: 3157
Registriert: Freitag 18. November 2011, 14:21
Wohnort: CH-7000 Chur (Schweiz)
Kontaktdaten:

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von jackyo » Freitag 16. März 2012, 13:25

thunderbeerd hat geschrieben:Hallo!
Angenommen ich wollte ein Bild machen - zur Hälfte Park (bäume etc) und zur Hälfte blauer Himmel. Dann war es oft so, dass der blaube Himmel viel zu hell war.
Nachts dann genauso, wollte das Schloss in Stuttgart fotographieren, welches Nachts sehr schön beleuchtet ist. Da hatte ich meistens das Problem, dass das Bild sehr verwackelt wurde. (Vor dem Ablösen auch jedes Mal ein rot leuchtender Bildstabilisator) Mit Stativ wäre das kein Problem, aber aus der Hand?
grüße
Hi Thunderbird

Zu heller Himmel: Ich würde es mal mit der Blendenvorwahl 5.6 versuchen. Bei zu hellem Himmel korrigierst Du dann die Belichtung um ein bis zwei Drittel Blende nach unten. Du kannst auch mal die Auto-Bracket Einstellung versuchen. Damit bekommst Du ein "korrekt" belichtetes Bild, eine um ein oder zwei Drittel nach unten belichtete und eine um ein oder zwei Drittel nach oben belichtete Aufnahme. So lernst Du die Kamera besser kennen.

Nachtaufnahmen: Ich denke da kommst Du um ein Stativ wohl kaum herum.

Grüsse :)
Jackyo
Fotograf*Innen setzen sich mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen auseinander. Sie fotografieren und dokumentieren Diese und leisten damit einen Beitrag zur freien Meinungsbildung...
jackyo

klaas
Beiträge: 311
Registriert: Donnerstag 29. September 2011, 14:39

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von klaas » Freitag 16. März 2012, 21:55

Du kannst im Grunde nur folgendes machen: Entweder den Boden betonen oder den Himmel, je nachdem, was Dir für diese Aufnahme wichtiger ist. Ganz abgesehen davon sehen Bilder, bei denen der Horizont durch die Bildmitte verläuft, meistens ziemlich langweilig aus. Da kann der Vordergrund noch so toll sein und das Wolkenbild auch noch. Beides zusammen schlägt das Bild i.d.R. tot. Mach' halt zwei Aufnahmen draus, das dürfte die bessere Lösung sein.

Klaas
Lumix GH2 mit 12-60 mm, 20 mm, 14-42 mm, 45-200 mm, Nikon Coolscan V ED.
Windows 10 64 Bit, Lightroom 6.7, Photomatix Essentials, Gimp 2.8, Nikon Scan 4.0.3.

Lithographin

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Lithographin » Samstag 17. März 2012, 18:38

Hallo thunderbeerd !

Ich kann Dir jetzt nicht sagen welche Einstellung warum die beste für was ist.
Ich sage Dir nur wie ich es angehen würde.

Rausgehen, Stativ mitnehmen und eine ganze Reihe von Belichtungen machen.
Dann zu Hause die aussuchen die Dir am besten erscheinen und mal die Einstellungen ansehen.

So habe zumindest ich es gelernt, weil ich nur so ein Gefühl für die Kamera bekam.
Ach ja, wenn möglich RAW benutzen dann hast Du mehr Spielraum beim Bearbeiten.

Gruß, Cristina

thunderbeerd
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 15. März 2012, 13:09

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von thunderbeerd » Sonntag 18. März 2012, 11:01

Mach' halt zwei Aufnahmen draus, das dürfte die bessere Lösung sein.
wie meinst du das? 2 Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung und dann als HDR zusammenfügen..?

klaas
Beiträge: 311
Registriert: Donnerstag 29. September 2011, 14:39

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von klaas » Sonntag 18. März 2012, 19:58

thunderbeerd hat geschrieben:
Mach' halt zwei Aufnahmen draus, das dürfte die bessere Lösung sein.
wie meinst du das? 2 Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung und dann als HDR zusammenfügen..?
Wenn der Himmel ganz toll ist (Wolken, Licht usw.) dann mach ein Bild, das dies überwiegend zeigt. Das Bild wird gezielt auf den Himmel belichtet. Der Boden erscheint dann als deutlich kleinerer Teil im Bild. Wenn außerdem unten auf der Erde was tolles zu sehen ist, dann mach davon ein zweites Bild. Der Himmel erscheint dann als deutlich kleinerer Teil im Bild. Das Bild wird gezielt auf die Landschaft belichtet. Als Ergebnis erhältst Du ZWEI Bilder, auch wenn das nicht die ganz die Antwort auf die Frage in diesem Thread war.

Besser zwei gute Bilder als ein nahezu unbrauchbares. Daß es schwierig bis unmöglich ist, hellen Himmel und relativ dunkle Landschaft GLEICHZEITIG gut in ein Bild zu bekommen, wurde hier ja bereits hinreichend dargelegt.

Klaas
Lumix GH2 mit 12-60 mm, 20 mm, 14-42 mm, 45-200 mm, Nikon Coolscan V ED.
Windows 10 64 Bit, Lightroom 6.7, Photomatix Essentials, Gimp 2.8, Nikon Scan 4.0.3.

Hendock

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Hendock » Montag 2. April 2012, 20:16

Lithograph hat geschrieben:Ach ja, wenn möglich RAW benutzen dann hast Du mehr Spielraum beim Bearbeiten.
Nochmal zum Thema Spielraum bei RAW: Hier mal eine Landschaftsaufnahme aufgenommen in RAW und etwas unterbelichtet, um die Zeichnung in den Wolken gut darzustellen.

1. unkorrigiert:
_1030038 Kopie.jpg
_1030038 Kopie.jpg (373.97 KiB) 3650 mal betrachtet
2. Belichtung angepasst in Camera RAW
_1030038.jpg
_1030038.jpg (680.72 KiB) 3650 mal betrachtet

thunderbeerd
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 15. März 2012, 13:09

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von thunderbeerd » Dienstag 3. April 2012, 09:14

wow, das man soviel aus den dunklen Stellen rausbekommen kann hätte ich nicht gedacht!

Da ich mich momentan nur auf das Fotographieren konzentriere und mich mit Bildbearbeitung noch nicht wirklich beschäftigt habe, mach die Bilder mittlerweile wieder nur in jpg. Ist einfach leichter am pc zu ordnen und mehr Bilder passen auch auf die SD Karte

Lithographin

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Lithographin » Dienstag 3. April 2012, 09:32

Hallo thunderbeerd !

Damit, also mit den JPEG, wirst Du aber das Problem der Kontrastbewältigung nicht in den Griff bekommen wie Du Eingangs geschrieben hast....
Angenommen ich wollte ein Bild machen - zur Hälfte Park (bäume etc) und zur Hälfte blauer Himmel. Dann war es oft so, dass der blaube Himmel viel zu hell war. Wie kann ich dem entgegen wirken?
Warum jetzt JPEG leichter zu ordnen sind als RAW weiß ich jetzt nicht. Aber die Frage ist doch was nun Sache ist.
Mehr Bilder auf der Karte die nicht das bringen was Du möchtest, oder weniger mit mehr Ausbeute ? :?

Gruß, Cristina

FotoKunst
Beiträge: 2283
Registriert: Mittwoch 14. März 2012, 23:59

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von FotoKunst » Sonntag 15. April 2012, 11:57

Hendock hat geschrieben:
Lithograph hat geschrieben:Ach ja, wenn möglich RAW benutzen dann hast Du mehr Spielraum beim Bearbeiten.
Nochmal zum Thema Spielraum bei RAW: Hier mal eine Landschaftsaufnahme aufgenommen in RAW und etwas unterbelichtet, um die Zeichnung in den Wolken gut darzustellen.
Wow, dieser Unterschied ist schon echt beeindruckend. Da sieht man mal, wieviel Potential im RAW Format drin steckt. Sehr gute Demo! Vielen Dank dafür.

Benutzeravatar
Wein49
Beiträge: 35
Registriert: Dienstag 10. April 2012, 08:50
Wohnort: Kössen/Tirol
Kontaktdaten:

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Wein49 » Sonntag 15. April 2012, 12:05

...so ein Kontrast lässt sich doch mit HDR bewältigen...

3 bis 5 versch. Blendeneinstellungen vom Stativ machen und mit PS oä. Zusammenfügen. Gelingt meistens.

Schöne Grüsse

FotoKunst
Beiträge: 2283
Registriert: Mittwoch 14. März 2012, 23:59

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von FotoKunst » Sonntag 15. April 2012, 12:09

Das ist richtig, aber dafür hast du dann auch 3 bis 5 Aufnahmen anstelle nur einer einzigen RAW Aufnahme! Gerade wenn du zwei Wochen im Urlaub bist und keine Möglichkeit hast, die Karte zwischendurch mal leer zu räumen, wird sich dieser eher minimale Unterschied schon deutlich bemerkbar machen. 1 RAW hat vielleicht 20MB Speicherbedarf, 3 bis 5 JPG schon zwischen 30 und 50MB. Aufgerechnet auf 100 Aufnahmen (ein Witz bei einem 2 wöchigen Urlaub) macht dieser Unterschied schon satte 1000 bis 3000 MB auf der Speicherkarte aus. Problematisch wenn man "nur" eine 4 oder 8 GB Karte hat :D Plus natürlich dem unschlagbaren Vorteil, dass im RAW viel mehr Potential drin steckt und man durch verschiedene Belichtungen völlig andere Stimmungsbilder erreichen kann. Bei HDR Aufnahmen hast du 3, 5, 7 oder mehr Bilder, wo aber alle Belichtungswerte und auch alles andere bereits von vornherein festgelegt ist.

Benutzeravatar
Wein49
Beiträge: 35
Registriert: Dienstag 10. April 2012, 08:50
Wohnort: Kössen/Tirol
Kontaktdaten:

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von Wein49 » Sonntag 15. April 2012, 12:38

Ja Toni, wenn es an Speicherplatz mangelt, dann hilft ein "Grauverlaufsfilter". Sind halt auch wieder 2 Teile mehr.

FotoKunst
Beiträge: 2283
Registriert: Mittwoch 14. März 2012, 23:59

Re: Richtige Einstellungen für Landschaftsaufnahmen?

Beitrag von FotoKunst » Sonntag 15. April 2012, 16:02

Okay das stimmt, bei geradem Horizont ist ein Grauverlaufsfilter sicherlich ne gute Alternative. Nur in die Berge solltest du damit nicht fahren, sonst haste dunkle Bergspitzen :D Solls doch jeder so machen wie ihm beliebt. Der Eine mit RAW, der nächste mit Auto-Bracket, wieder ein anderer mit Verlaufsfilter und noch ein anderer macht erst gar nicht solche Fotos.

Antworten

Zurück zu „Lumix Kompaktkameras der LX- und LF-Reihe“