MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Hier geht`s um die "Augen" für die Lumix G-, GH-, GF- und GX-Modelle. Alles rund um die Micro-Four-Thirds-Linsen von Panasonic, Olympus, Leica, Voigtländer und Co.
Lithographin

MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Lithographin » Freitag 23. Dezember 2011, 11:36

Ich möchte jetzt mal die Abbildung meines, sicherlich 30 Jahre alten Nikon Objektives 50 mm zeigen.
Die Aufnahme mit dem Ast wurde mit Blende 1.8, jene von dem Weg entlang der Traun wurde mit Blende 5.6 gemacht.

Mir ging es gar nicht so sehr um die Technik, eher um die Tatsache das man sowohl ganz gezielte Unschärfe, aber auch Landschaftsaufnahmen mit solchen Objektiven sehr schön realisieren kann.
Eine sehr bewußte Art zu fotografieren.
Mir gefällt die nicht so aggressive Darstellung des Objektives.

Zugeben muß ich allerdings das ich beim manuellen Fokussieren höllisch aufpassen muß. Der Schärfepunkt ist schnell verpaßt.
Aber es macht Spaß so die Kamera und das Objektiv kennen zu lernen.

Der Adapter ist von Siocore.

Gruß, Cristina
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_1000236.jpg
Traunweg f 5.6
_1000236.jpg (420.37 KiB) 3381 mal betrachtet
P1000127.jpg
Ast mit Schnee f 1.8
P1000127.jpg (329.32 KiB) 3381 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Lithographin am Dienstag 10. April 2012, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von available » Freitag 23. Dezember 2011, 12:11

Lithograph hat geschrieben:Ich möchte jetzt mal die Abbildung meines, sicherlich 30 Jahre alten Nikon Objektives 50 mm zeigen.
Die Aufnahme mit dem Ast wurde mit Blende 1.8, jene von dem Weg entlang der Traun wurde mit Blende 5.6 gemacht.

Mir ging es gar nicht so sehr um die Technik, eher um die Tatsache das man sowohl ganz gezielte Unschärfe, aber auch Landschaftsaufnahmen mit solchen Objektiven sehr schön realisieren kann.
Eine sehr bewußte Art zu fotografieren.
Mir gefällt die nicht so aggressive Darstellung des Objektives.

Zugeben muß ich allerdings das ich beim manuellen Fokussieren höllisch aufpassen muß. Der Schärfepunkt ist schnell verpaßt.
Aber es macht Spaß so die Kamera und das Objektiv kennen zu lernen.

Der Adapter ist von Siocore.

Gruß, Cristina

Hallo Cristina,

vielen Dank für das Einstellen Deiner Bilder.
Nach langem Ausprobieren meiner analogen Linsen und auch nach dem Betrachten Deiner Bilder bin ich zu dem Schluß gekommen diese zumindest nicht für die Landschaftsfotografie einzusetzen, da die Auflösung doch in die Jahre gekommen ist und das Ergebnis öfters zu weich für mich ist. Diese Reduzierung kann man bei Bedarf je auch mit den neuen Linsen erreichen.
Die alten Linsen sind jedoch meiner Meinung nach sehr gut für Portraits oder Nahaufnahmen wie Deinem Ast zu verwenden. Da kommt dann doch ein "Zauber" auf wie Du so schön sagst ;)
Ich bin aber gespannt. Vielleicht werde ich doch noch eines besseren belehrt.

Viele Grüße

Andreas
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Lithographin

Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Lithographin » Freitag 23. Dezember 2011, 12:50

Hallo Andreas !

Danke für Deine Anmerkungen.

Du schreibst etwas sehr interessantes:
..bin ich zu dem Schluß gekommen diese zumindest nicht für die Landschaftsfotografie einzusetzen, da die Auflösung doch in die Jahre gekommen ist..
Ich bin mir da nicht sicher ob die Auflösung in die Jahre gekommen ist, oder ob unser "Schärfe-Interpretation" in den letzten Jahren durch elektronische Unterstützungen, sei sie nun Kameraintern oder von Seiten der Bildbearbeitung, unnatürlich hochgezüchtet wurde.
Ich habe mir vor einiger Zeit mal Dias meiner inzwischen verkauften Hasselblad 6x6 angesehen.
Landschaftsaufnahmen mit Blende 11 oder 16. Sicherlich eine absolute Spitzenoptik das 50 mm Distagon. Die Aufnahme ist absolut scharf, aber würde man sie so online stellen würden wohl sehr viele die mangelnde Schärfe bemängeln.

Eine Schärfe die es meines Erachtens so in der Natur und unserem natürlichen Sehen gar nicht gibt. Da bin ich in der letzten Zeit sehr vorsichtig geworden bei der Schärfebeurteilung.
Zu leicht bin selbst ich versucht das letzte rauszuholen, um es dann wieder auf ein, meiner Meinung nach, normales Niveau zurückzunehmen.
Viele Aufnahmen werden, gerade bei JPEG durch das hochschärfen schon derart hochgezogen das es vom Betrachter schon als normal angesehen wird.

Schau Dir doch nur mal in einem hochwertigen Bildband Landschaftsaufnahmen an.
Hochglanz, respektive gestrichenes Papier, rattenscharf bis zum Abwinken, eine Durchzeichnung die alle realen Wahrnehmungen sprengt.
Ich habe früher fleißig sogenannte Fachzeitschriften gekauft und alles darangesetzt das meine Aufnahmen genau so "brilliant" werden wie in diesen Hochglanzmagazinen.

Jetzt, nachdem ich wieder öfter analog arbeite, aber auch durch die Versuche der manuellen Objektive an der G3, erkenne ich das es da eine gewaltige Diskrepanz zu geben scheint.
Ich "sehe" jetzt sehr genau wenn ich unterwegs bin, aber diese "elektronische Hochglanzmagazinschärfe" (was für ein Unwort) sehe ich einfach nicht.
Wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht sieht man es. Ich zumindest, aber es dauert etwas bis man sich wieder neu "justiert" hat.

Ich glaube das die alten Objektive eher eine "natürliche" Schärfe haben. Und man muß sich mit den Objektiven wirklich auseinandersetzen, und das Thema Scharfstellen gewinnt meines Erachtens eine völlig neu Qualität. Sehr bewußt und wohlüberlegt.
Für mich auf jeden Fall.

Aber das ist meine ganz persönliche Meinung und da bin ich ja bekanntlich etwas eigen, oder altmodisch. ;)

Servus, Cristina

Lenno

Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Lenno » Freitag 23. Dezember 2011, 16:20

Christina du sprichst aus, was ich die ganze Zeit gedacht habe ...
Auch ich erkenne die Tendenz zu immer "schärferen" und überbetonten Farben.
Ich habe da einen Kollegen, immer wenn ich auf dem seinem Monitor seine Bilder anschaue,
denke ich mein Gott wie kann man denn einen so einen Knallbunten Monitor haben.
Ich hatte ihm dann mal angeboten seinen Monitor mit meinem Kalibriergerät zu kalibrieren,
kurzum, das Ende vom Lied war: "Alles zurück zum Anfang". Er empfindet das so als schön und normal,
ich dagegen für übertrieben. So gewöhnen sich die Augen an Dinge.
Letztendlich kann doch ein Mensch wahrscheinlich doch nicht so genau sagen was denn nun die richtige Schärfe ist,
von Farben ganz zu schweigen. Tatsache ist das dem Auge ein Schärferes und kontrastreicheres Bild richtiger vorkommt
als ein im Vergleich dazu etwas softeres.
Aber ich sehe es wie du. Ich mag zum Beispiel auch die klassische Filmkörnung die man in heutigen Bildern auch nicht mehr sieht.
Ach was waren das noch für Zeiten als ich bei uns in der Firma mit den verschiedenen Gradationen der Schwarz/Weiß Bilder rumgespielt habe.
Nunja die Zeiten ändern sich, und vielleicht muß man sich auch mal überlegen seine Betrachtungsweise anzupassen aber nicht aufzugeben, denn
das ergibt ja den persönlichen Stil beim fotografieren. Also weiterhin viel Spaß beim fotografieren ob "schaaf oder unschaaf", hauptsach schee' .

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Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von available » Freitag 23. Dezember 2011, 17:57

Hallo Cristina und Lenno,

ich muss euch allerdings Recht geben, dass zuviel überschärft wird. Das ist jedoch meiner Meinung ein anderes Thema (Software), welches nichts mit der Objektivauflösung zu tun hat.
Es hat sich in den letzten Jahren einiges bei der Objektivberechnung getan, woran ich zuerst auch nicht geglaubt habe. Die Auflösung ist eben bei guten Objektive um ein vielfaches besser geworden und selbst Kit-Objektive sind besser als vor 20 Jahren. Dafür bin ich in jedem Fall dankbar. Aber zum Schluß zählt wie immer noch das Bild und ein weniger scharfes kann natürlich auch gut sein.

Viele Grüße

Andreas
Zuletzt geändert von available am Freitag 23. Dezember 2011, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Lithographin

Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Lithographin » Freitag 23. Dezember 2011, 19:46

Hallo Andreas !

Das mit der Entwicklung in der Objektivberechnung und Bau glaube ich gerne.

Aber.
Wenn ich nun ein RAW aus der Kamera ansehe und nur die Gradationskurve bearbeite. Keine Definition oder wie auch immer, keine Schärfe, wie scharf ist das Bild denn dann?
Genau so scharf wie es die Optik schafft.
Bei dem Überschärfen sehe ich da nur die elektronische Seite.

Ich denke mal das die nicht elektronischen Objektive schon verdammt gut waren, gerade die "guten" Optiken. Wann hat den der sogenannte Fortschritt so einen Sprung gemacht ?
Ich denke mal mit Beginn der digitalen Fotografie.

Ich glaube das die neuen Objektive um nichts schärfer sind als die alten. Die Zoombereiche werden größer, kompakter, leichter, ja sicher.
Wie gesagt. Schau mal ein RAW direkt aus der Kamera an.
Und dann sag mir ob es "scharf" ist.

Gruß, Cristina

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Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von available » Freitag 23. Dezember 2011, 20:44

Lithograph hat geschrieben:Hallo Andreas !

Das mit der Entwicklung in der Objektivberechnung und Bau glaube ich gerne.

Aber.
Wenn ich nun ein RAW aus der Kamera ansehe und nur die Gradationskurve bearbeite. Keine Definition oder wie auch immer, keine Schärfe, wie scharf ist das Bild denn dann?
Genau so scharf wie es die Optik schafft.
Bei dem Überschärfen sehe ich da nur die elektronische Seite.

Ich denke mal das die nicht elektronischen Objektive schon verdammt gut waren, gerade die "guten" Optiken. Wann hat den der sogenannte Fortschritt so einen Sprung gemacht ?
Ich denke mal mit Beginn der digitalen Fotografie.

Ich glaube das die neuen Objektive um nichts schärfer sind als die alten. Die Zoombereiche werden größer, kompakter, leichter, ja sicher.
Wie gesagt. Schau mal ein RAW direkt aus der Kamera an.
Und dann sag mir ob es "scharf" ist.

Gruß, Cristina

Hallo Cristina,

ich habe gerade den Versuch Zeiss 1,4/50mm gegen Panaleica 2,8/45mm jeweils bei Blende 5,6 an einem 20 Euro-Schein in RAW durchgeführt.
Auf die Schnelle ist vor allen Dingen der Kontrast des Panaleica deutlich besser und dieser ist ja zusammen mit der Auflösung für die Schärfe verantwortlich.
Ich möchte die alten guten Linsen keinesfalls schlechtmachen (Ich liebe sie und ihren Gebrauch in wohlbedachten Situationen auch), jedoch ist die Entwicklung auch in der Objektivberechnung und im -bau nicht stehengeblieben (Aber das sagtest Du ja auch). Allerdings ist so ein Panaleica wohl längst nicht so langlebig und hat nicht diese schöne haptische Rückmeldung bei der Entfernungseinstellung.

Viele Grüße

Andreas
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Jenso

Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Jenso » Freitag 23. Dezember 2011, 20:53

Wir dürfen bei alledem nicht vergessen, daß auch unsere selbstgemachten Tests auch einen wichtigen Aspekt übersehen:
wir testen mit Digitalapparaten, also auf Sensoren!

Und diese Dinger setzen (u. a.) einen anderen Lichteinfall voraus, als ein analoger Film: die Strahlen müssen tendenziell senkrechter auf die einzelnen Zellen fallen als bei einem Film (der nimmt auch Licht zur Kenntnis, welches leicht schräg auf ihn fällt…).
Insofern kann ein analogesObjektiv einige Bedingungen nicht erfüllen, die eine „D“-Optik hinkriegt – umgekehrt würde evtl. manches Digitalobjektiv auf Film recht dürftig aussehen. Mal ganz davon abgesehen, daß sie nicht in der Lage sind, einen anständigen Bildkreis auszuzeichnen (von den alten LB-Linsen nutzt man am MFT hingegen nur einen kleinen Zentralbereich…

Es grenzt also an „Äpfel und Birnen“.
Jens


analog bevorzugend, digital praktizierend

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Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von available » Freitag 23. Dezember 2011, 20:58

Jenso hat geschrieben:Wir dürfen bei alledem nicht vergessen, daß auch unsere selbstgemachten Tests auch einen wichtigen Aspekt übersehen:
wir testen mit Digitalapparaten, also auf Sensoren!

Und diese Dinger setzen (u. a.) einen anderen Lichteinfall voraus, als ein analoger Film: die Strahlen müssen tendenziell senkrechter auf die einzelnen Zellen fallen als bei einem Film (der nimmt auch Licht zur Kenntnis, welches leicht schräg auf ihn fällt…).
Insofern kann ein analogesObjektiv einige Bedingungen nicht erfüllen, die eine „D“-Optik hinkriegt – umgekehrt würde evtl. manches Digitalobjektiv auf Film recht dürftig aussehen. Mal ganz davon abgesehen, daß sie nicht in der Lage sind, einen anständigen Bildkreis auszuzeichnen (von den alten LB-Linsen nutzt man am MFT hingegen nur einen kleinen Zentralbereich…

Es grenzt also an „Äpfel und Birnen“.
Jens


analog bevorzugend, digital praktizierend

Hallo Jens,

richtig, dieser Sachverhalt ist mir schon klar. Es ging aber darum, dass ich an den Gs (also Digitalkameras) die analogen Linsen wegen den oben angesprochenen Nachteilen nur bei bestimmten Bedingungen einsetzten möchte. (Portraits etc. bei denen ich eher etwas weicher vorgehe)
Ich kann mir jedoch totzdem nicht vorstellen, dass die Entwicklung die letzten Jahrzehnte stehengeblieben ist.

Viele Grüße

Andreas
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Jenso

Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Jenso » Freitag 23. Dezember 2011, 21:05

OK, Andreas,
entschuldig bitte, falls ich jetzt nur Plattheiten beigesteuert habe – ich gehe grundsätzlich schon davon aus, daß Du weißt, was Du tust.
Und auch Deine Vorgehensweise, ganz pragmatisch das für die jeweilige Aufgabe geeignete Gerät zu wählen, hat meinen ganzen Beifall und ist einfach gut und korrekt!

Mein Palaver galt also eigentlich eher den Vielen (auch her im Forum, leider) die bei Bildbeurteilung wenig auf die Aussage einer Bildes (oder eine Anregung, die es dem Betrachter bieten sollte) achten, sondern ihr Augenmerk in ganz unnötiger Weise auf eigentlich banale Dinge richten: nämlich erstens die ominöse Schärfe und zweitens auf die Schärfe und drittens (frühestens) auf den Kontrastumfang – und auf die Geradheit des Horizonts… und und und

Immer wieder und vorrangig die Technik zu betrachten, lenkt von Essentiellem ab!
Findet
Jens

Lenno

Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Lenno » Freitag 23. Dezember 2011, 21:08

Die Zeit ist auch bei den Objektiven nicht stehen geblieben, alleine schon die Oberfllächenvergütungen sind viel besser als damals
und merzen so manchen Fehler aus.
Ich denke was Christina sagen wollte, das mit der ganzen hochgezüchteten Technik so mancher Reiz in manchem Foto verloren gegangen ist weil alles so
perfekt aussieht. Da werden manche Effekte (Objektivfehler) heute sogar als Filter in Softwareprogrammen verkauft.

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Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von available » Freitag 23. Dezember 2011, 21:09

Jenso hat geschrieben:OK, Andreas,
entschuldig bitte, falls ich jetzt nur Plattheiten beigesteuert habe – ich gehe grundsätzlich schon davon aus, daß Du weißt, was Du tust.
Und auch Deine Vorgehensweise, ganz pragmatisch das für die jeweilige Aufgabe geeignete Gerät zu wählen, hat meinen ganzen Beifall und ist einfach gut und korrekt!

Mein Palaver galt also eigentlich eher den Vielen (auch her im Forum, leider) die bei Bildbeurteilung wenig auf die Aussage einer Bildes (oder eine Anregung, die es dem Betrachter bieten sollte) achten, sondern ihr Augenmerk in ganz unnötiger Weise auf eigentlich banale Dinge richten: nämlich erstens die ominöse Schärfe und zweitens auf die Schärfe und drittens (frühestens) auf den Kontrastumfang – und auf die Geradheit des Horizonts… und und und

Immer wieder und vorrangig die Technik zu betrachten, lenkt von Essentiellem ab!
Findet
Jens

Hallo Jens,

da bin ich absolut Deiner Meinung! Absoluten Vorrang hat die Bildaussage! Wenn man dann noch weiß mit welchen Hilfsmitteln man diese verbessern kann ist man auf einem guten Weg.

Vielen Dank Dir für Dein gutes feedback und viele Grüße

Andreas
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Lithographin

Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Lithographin » Freitag 23. Dezember 2011, 22:26

Hallo Andreas, Jens und Lenno !

Gerade beim Abendspaziergang mit dem Hund hatte ich die selben Gedankengänge.
Nicht technischer Natur, da kennt Ihr Euch sicher besser aus.
Aber ich denke mal als Laie, das ein Objektiv das für Kleinbild und einen analogen Film gerechnet wurde sein Potential bei einer digitalen Kamera nicht wirklich entfalten kann. Ist eben ein völlig anderes Medium das auch noch vollkommen anders reagiert.
Die technischen Einzelheiten überlasse ich gerne Euch. Ich lese mit und lerne.

Ist ja auch logisch.
Ich nehme ein Objektiv das ganz speziell für einen bestimmten Kameratyp konstruiert wurde und schraube ihn jetzt mal eben auf eine digitale Kamera.
Der Test von Andreas ist sicher ganz interessant und ich kann auch nachvollziehen daß das Panaleica da mehr Kontrast hat.
Nur bringe ich Kontrast nicht mit optischer Schärfe in den kausalen Zusammenhang um den es mir bei der "Schärfe" geht.

Bitte nicht falsch verstehen. Ganz tolle Beiträge von Euch und ich würde mir wünschen das es mehr solche geben würde, aber ich denke halt mal über das
Sehverhalten und Schärfeempinden nach das man allerortens antrifft.
Wie Lenno's Beitrag ja schon schilderte sind Bilder dann gut wenn sie knallig und bunt sind. Hat mit der Realität nichts mehr zu tun.
Und genau so sehe ich das "übertriebene" Schärfen von Fotografien um einem gängigen Bild zu entsprechen.

Ich versuche es mal so.
Der Gesamteindruck der Nikon Optik ist, sagen wir mal, homogener, irgend wie schlüssiger und glaubhafter. Nicht so elektronisch übertrieben.
Die Konsequenz für mich erst mal das die Schärfe genau dazwischen liegt. Etwas mehr als die analoge, aber nicht mehr so aggressiv wie die elektronische.

Mir ging es auch gar nicht darum daruf herumzureiten.
Es war halt was, daß mir auffiel und ich mal zur Duskussion stellen wolte weil mich auch andere Meinungen interessiert haben.
Die Technik sollte sicher nicht vorragig werden wie Jens schon geschrieben hat. Und, auch so eine Schärfecharakteristik kann man ja auch sehr schön und gezielt einsetzen und somit in den Bildaufbau einbeziehen,
Und die Aussage von Alexander kann ich vollinhaltlich unterschreiben. Richtig eingesetzt kann sowohl die eine, als auch die andere Optik ihre Eigenheiten auspielen.

Zu perfekt. Lenno hat es auf den Punkt gebracht.
Mir scheint manchmal das der Weg der Landschaftsfotografie, um nur ein Beispiel zu nennen, immer ähnlicher der Beauty Fotografie wird.
Alles wird elektronisch so lange verbogen bis es genau so aussieht wie eine Kunstwelt. Und irgend wann glauben wir wohl das diese Kunstwelt real ist.
Weil uns Marketungstrategen sagen das es so aussieht.
Einfach nicht richtig für mich, nicht ehrlich, aber das ist wirklich meiner sehr persönliche Meinung.

Einfach mal ein interssantes Thema das ja auch kreatives Potential hat.

So, jetzt sage ich ein großes Dankeschön für Eure Antworten. Eine sehr schöne Sache für mich.
Es macht mir Spaß und ich lerne.

Servus, Cristina

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Rennradler
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Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Rennradler » Sonntag 25. Dezember 2011, 20:14

Lithograph hat geschrieben:...aber ich denke halt mal über das
Sehverhalten und Schärfeempinden nach das man allerortens antrifft.
Wie Lenno's Beitrag ja schon schilderte sind Bilder dann gut wenn sie knallig und bunt sind. Hat mit der Realität nichts mehr zu tun.
Und genau so sehe ich das "übertriebene" Schärfen von Fotografien um einem gängigen Bild zu entsprechen...
Interessante Diskussion, das erinnert mich an die Diskussion über Klangregler bei Musikanlagen. Es klingt nur noch gut, wenn Bass und Höhen bis zum Anschlag aufgedreht werden. Was der Höhenregler für unser Ohr ist, ist das Nachschärfen fürs Auge. Ich gebe zu, das ich es bei Fotos auch mag wenn sie etwas nachgeschärft werden. Wobei es mir dann auch schnell unangenehm ins Auge fällt, wenn es zu viel des "Guten" wird. Beim Filmen z.B. muss es bei mir nicht immer so knackscharf sein. Mein Panasonic Full-HD Beamer hat zum Beispiel ein sogenanntes Kino Setup. Bei den Einstellungen ist zu sehen, das die Schärfe auf Minus steht. Mir gefällt das mit weniger Schärfe auch viel besser. Es ist für das Auge angenehmer, weil es wahrscheinlich dem natürlichen Sehen eher entspricht und es gibt weniger digitale Artefakte im Bild. Wenn ich mir einen Film im Kino ansehe, ist mir auch schon oft aufgefallen, das das Bild fast nie "rattenscharf" ist. Da wird sich der Regisseur schon was dabei gedacht haben. Insofern lohnt es sich schon mal so wie du Cristina über das "Schärfebewußtsein" nachzudenken. Deine Einstellung dazu kann ich voll und ganz nachvollziehen.

Gruß Karsten

Kerstin
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Re: MF Nikon E 50 mm 1.8 und G3

Beitrag von Kerstin » Mittwoch 28. Dezember 2011, 09:00

Hallo Christina,
Du hast hier eine interessante Diskussion angeregt. Das beste Beispiel ist die Lumix-Lounge. Natürlichkeit der Fotos steht hier fast nicht mehr im Vordergrund. Das Foto muß perfekt sein, sonst wird es überhaupt nicht mehr beachtet. Und es sind viele gute natürliche Fotos drinnen, die es wert sind, Beachtung zu finden. Schnell wird kritisiert, wenn es kein perfektes Foto ist.
Ich bearbeite die Fotos nicht so schnell nach, weil ich das Natürliche einfach besser finde. Meines Erachtens macht es am meisten bei Porträtfotos Sinn oder auch noch bei Makros.
Ich probiere auch gerade alte Objektive aus und ich denke, es macht durchaus Spaß, diese wieder zum Leben zu erwecken.
Man sieht ja auch, daß diese beim Kauf wieder sehr gefragt sind. Und warum?
VG Kerstin

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