Zumindest diejenigen, welche nicht mit nur ganz passablen Ergebnissen zufrieden sind.

Es geht beim Thema Fotografie darum die Parameter so zu wählen, dass das Bildergebniss der Erwartung entspricht. Das ist nicht trivial.
In den meisten Fällen (ausser bei der Studiofotografie) müssen aber leider beim Licht Kompromisse eingegangen werden. Das kann soweit gehen, dass die Kamera eingepackt werden muss.
An Bildern guter Fotografen ist sehr gut ersichtlich wie professionell der Fotograf diese Kompromisse eingegangen ist um das Ergebniss nicht zu sehr negativ zu beeinflussen.
Alle Auswirkungen der Parameter müssen daher sehr gut bekannt sein. Ansonsten läuft es auf einen Blindflug hinaus und die Ergebnisse endtäuschen.
Wichtig ist zu wissen, dass die Parameter mehrere Auswirkungen besitzen!
(z.B. hat ein lichtstarkes Objektiv nicht nur den trivialen Vorteil bei schlechtem Licht besser abbilden zu können.
Der allgemeine Vorteil ist der sehr wichtige größerer Parameterspielraum)
Blende: Auswirkung auf Belichtung, Schärfentiefe und allgemeiner Schärfe des Bildes, Darstellung der Unschärfe (Bokeh) Blendenreflexe.
Belichtungszeit: Auswirkung auf Belichtung, Bewegungsunschärfe oder Schärfe in Abhängigkeit von relativer Geschwindigkeit des Objektes und Abstand zu diesem.
Zusätzlich abhängig von der Bewegung der Kamera und Brennweite des Objektives.
Belichtung/Belichtungsmessung: Ausgabe 18% grau.
ISO: Auswirkung auf Belichtung und Rauschen.
Was bedeutet dies im Anwendungsfall "Fotografieren in der Disco"?
Dazu muss man die Parameter unter der Situation vor Ort betrachten.
Wie groß soll/muss die Schärfentiefe sein?
Gibt es zusätzlich Anforderung an die Auflösung?
Soll/kann Bewegungsunschärfe zugelassen werden oder ist sie nicht gewünscht?
Welche Brennweite kommt zum Einsatz?
Kamerabewegung?
Ist ein Stabeinsatz sinnvoll/notwendig?
Ist die Belichtung von 18% grau korrekt oder muss manuell eingegriffen werden (Nach meiner Erfahrung ist dies bei 95% meiner Bilder der Fall!)
Welcher Kompromiss kann beim Sensorrauschen eingegangen werden?
Nun erfolgt die Belichtungsmessung (Matrix, Mittenbetont, Spot) mit der Ausgabe eines Lichtwertes auf den gewählten Bereich als 18% grau.
Der Lichtwert = 0 (100 ISO) ist definiert als die Helligkeit, die bei 100 ISO eine Belichtungszeit von 1 Sek. bei Blende 1,0 erfordert.
Im obigen Beispiel von mat wurde ein LW von ca. 3,5 ausgegeben. (Nehmen wir mal an die 18% grau-Belichtung sei korrekt gewählt)
Im Anschluss muss der Fotograf entscheiden wie er diesen gemessenen LW an der Kamera umsetzen will um die Belichtung korrekt vorzunehmen.
Dabei kann die Kamera mit einige Automatiken helfen, um in vielen Fällen zu ganz passablen, des Öfteren auch mal zu ungenügenden, ganz selten aber nur zu herausragenden Bilderergbnissen zu gelangen. Das heisst es ist erforderlich sich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen.
Annahme und erste Parameterwahl:
Der Fotograf wählt zur Bildgestaltung eine 45er mFT Brennweite.
Aufgrund der benötigten Schärfentiefe muss z.B. eine Blende von f/4.0 eingestellt werden
Die ISO Toleranz leigt bei 3200.
Zur Vermeidung von Bewegungsunschärfen ist 1/125 Sek. erforderlich
=> Schärfentiefe 4 LW (Abstand f/1.0 zu f/4.0)
=> Belichtungszeit 7 LW (Abstand 1 Sek. zu 1/125 Sek.)
=> IS0 -5 LW (Abstand von ISO 100 zu ISo 3200)
=> Ergebnis: 6 LW
=> Ein weiterer Kompromiss von 2,5 LW muss eingegangen werden (Wo kann man diesen eingehen oder wird aufgegeben?)
Schärfentiefe: Mein Objektiv hat eine Offenblende von f/4.0 => Nein.
ISO: Nein (Toleranzgrenze erreicht)
Belichtungszeit: 2 LW entsprechen 1/30 Sek.
=> OK, ich nehme auch im Hinblick darauf die Kompensation durch eine höhere ISO erreichen zu können die Herausforderung an.
Suche einen stabilen Standpunkt, wende eine guten Atemtechnik an und löse ohne zu verreissen aus.
Zusätzlich muss ich die wichtigste/wichtigsten Bewegungen im Totpunkt erwischen. Der Rest wird Bewegungsunscharf was durchaus auch zur Darstellung der Dynamik seinen Reiz haben kann.
Ich hoffe ich habe nicht zu sehr gelangweilt.
Viele Grüße
Andreas