Hallo Matthias und liebe Lumixer,
zuerst einmal zur Kompetenz. Ich bin sicher nicht der einzige Kompetente hier im Forum. Hier gibt es jede Menge an erfahrenen Fotografen und jeder hat so seine Steckenpferde. Ich versuche mein Wissen hier weiterzugeben, weil ich den Umgang und Austausch hier im Forum größtenteils sehr gut finde. Aber ich verstehe die Reaktionen zu diesem Thread, denke jedoch, dass man versuchen sollte das ganze eher etwas lockerer zu sehen. Es geht hier um einen Austausch und Input. Deshalb ist eine Antwort im Forum auch besser als eine per PN.
Zu Deinen Fragen meine Meinung. Wohlgemerkt nur meine. Es gibt bestimmt unzählige andere Meinungen. Wenn ich schon aber die Chance habe hole ich zum Gedankenanstoß mal komplett aus.
Ich weiß nicht wieviele Objektive Du besitzt und kann Deine Vorlieben für Motive und Blickwinkel auch nicht einschätzen. Ich würde mir an Deiner Stelle jedoch überlegen Dein 14-42er o.ä. mitzunehmen. Du hast in einem anderen Thread geschrieben, dass Du es seit dem Du die Festbrennweiten hast nicht mehr anfassen würdest, es gibt Situationen in denen man ungerne ein Objektiv wechselt (z.B. Staub) und durch so ein Zoom ist man eben sehr flexibel und als Bestückung für den ersten Schuß ist die Linse ideal. (Nicht das Packmaß der Objektive ist das Problem sondern das Wechseln)
Auch entdeckt man häufig ein Objektiv wieder neu und weiß es besser einzusetzten. Jede Linse (auch ein Zoom) hat ihre Schokoladenseite und diese gilt es zu finden und gezielt einzusetzen.
Deine drei Festbrennweiten sind sehr klein, leicht, lichtstark und von der Auflösung natürlich besser als das Zoom. Die wirst Du vor allen Dingen abends oder bei bewusster gestalteten Motiven (langsameres agieren) sehr gut einsetzten können. Dementsprechend würde ich dann auf diese wechseln. Wenn Du aber viel wechseln solltest ist auch evtl. an eine Sensorreinigung und evtl. Brillenputztücher für die Linsen zu denken.
Das Thema Filter ist ein etwas schwieriger zu beantworten und ich möchte auch weiter ausholen, da ich Deinen Wissen schlecht einschätzen kann.
Zunächst gibt es im groben zwei Bauformen. Die Erste sind gewöhnliche Runde. Die zweite sind die Filter mit Filterhalter (Cokin, Lee, Hitech etc. welche an derart kleinen Objektiven allerdings schon etwas merkwürdig aussehen) Beide Bauformen haben ihre Vor- und Nachteile, wobei die Profis aus untem genannten Grund eher die mit Filterhalter bevorzugen. Diese Bauform benutze ich als Amateur auch.
Der Vorteil der gewöhnlichen Filter ist das Packmaß. Die Kamera bekommst Du mit angesetztem Filter ohne Probleme in die Fototasche bei denen mit Filterhalter sieht das schon anders aus. (Es gibt übrigens unzählige Adapterlösungen z.B. bei ebay um jeden erdenklichen Durchmesser (auch 46 auf 37mm ) adaptieren zu können. Von daher immer bei Schraubfiltern den größten Filter anschaffen.)
Die B&W Filter sind übrigens ganz gut. Ich habe selber einen 10 fachen Graufilter.
Der Vorteil von Filterhaltern ist die Möglichkeit des schnellern Wechseln der Filter. Das muss manchmal sehr schnell gehen. Kein Schrauben sondern Aufschieben des Filterhalters und Filters und der weitaus wichtigere Vorteil. Du kannst die Verlaufslinie bei Grauverlaufsfiltern durch Verschieben im Filterhalter einstellen. Für das Adaptieren an die Objektive musst Du dann statt der oben genannten Adapterlösungen z.B. die Cokin Adaperringe kaufen.
Zum Einsatz der Filter:
Den Polfilter (Linear genügt für die Spiegellosen. Frank hat sich auch korrigiert) würde ich sobald das Licht es zulässt immer drauf lassen und auch richtig bedienen. Wenn möglich sogar für den besten effekt im Winkel von 90° zur Sonne.
Bei Einsatz von Polfiltern an Weitwinkelobjektiven (z.B. Dein 14er) muss man allerdings etwas aufpassen. Ansonsten erhält man durch die ungleichmäßige Polarisierung des Lichts am Himmel einen etwas unschönen Verlauf.
Einen reinen Graufilter benötigt man nur, wenn man entweder auch tagsüber mit Offenblende arbeiten möchte um wenig Schärfentiefe zu erhalten oder um länger belichten zu können, wie man es an vielen Wasseraufnahmen oder auch Architekturaufnahmen sehen kann. Ziel ist es das Wasser ins fast nebelige zu verwischen oder Menschen sich bewegende Menschen/Tiere etc. durch die lange Verschlußzeit unsichtbar zu machen. Bei hellem Licht reicht es normalerweise ansonsten aus auf ISO 160 zu gehen und die Blende bis ca. 8 zu schließen. Mehr schließe ich wegen der dan schon leicht einsetzenden Beugung nur wenn es notwendig ist.
Den Grauverlaufsfilter benutzt man um den Kontrast zwischen Himmel und erde auf ein für den Sensor erträgliches Maß zu reduzieren. Meiner Meinung nach musst Du den Verlauf jedoch verschieben können!
Ich verwende nur diese 4%Filter. Alle anderen habe ich nach Umstieg auf Digital abgeschafft.
Cokin P121 Verlauf-Graufilter G2 ND8 0.9
Cokin P121S Verlauf-Graufilter G2 Soft ND8
Cokin P154 Graufilter ND8
Cokin P160 linear Polfilter
B+W Graufilter 1000x F-Pro 110 Ø 67
Die Cokin A Serie geht von Filterdurchmessern 36-62mm. Die P Serie bis 82mm.
Steulichtblenden sind in meinen Augen ein absolutes MUSS. Erstens kann man sich nicht genügend vor Steulicht schützen, obwohl die Blenden oft falsch konzipiert sind und man desöfteren mit der Hand aushelfen muss. Ein weitere Aspekt ist der Schutz des Objektives. Ich hätte ohne die Streulichtblenden schon mein 14-140 und 100-300er geschrottet!
Unterm Strich für Deinen Urlaub. Polfilter: ja. Graufilter: nein. Grauverlaufsfilter (wenn Du etwas mehr Aufwand treiben willst gut auf die Belichtung mittels Histogramm achtest und Filterhalter verwenden willst): ja.
Ich hoffe meine Rüchmeldung bringt Dir etwas.
Viele Grüße
Andreas