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50p vs. 25p
Verfasst: Sonntag 7. Februar 2016, 00:46
von hOlm
Hallo zusammen
Ich wieder. Warum zur Hölle lese ich viel das 25p einen KinoLook gibt?
Wenn ich meine Aufnahmen als 720 50p aufnehme und auch mit diesen Einstellungen exportiere, ist alles sehr sehr flüssig.
exportiere ich diese aufnahmen als 25p...ruckelt es da jedes zweite bild ausgelassen wird. kann mir da mal jemand erklären warum oder weshalb es menschen gibt die 25p bevorzugen? und kommt mir jetzt nicht mit dem kino dinge bums..jeder film den ich im kino schaue ist flüssig wie sau..hehe
gruss holm
ps. den mittlerweile kann man ja auf youtube, vimeo auch 50p material hochladen. vorallem im sport Bereich macht es doch sinn das so zu machen und nicht 50p material in einer 25p timeline zu exportieren? sorry aber ich blicke einfach nicht ganz durch. wäre ja schade würde ich jedesmal mein 50p aufgenommenes material in 25p exportieren und damit einkleiner verlusst haben. und nein ich finde man sieht einen unterscheid..falls jetzt welche kommen mit das menschliche Auge sieht den unterschied nicht.
Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Sonntag 7. Februar 2016, 07:16
von berlin
Erstens ist der sog. Kinolook 24 f/s, warum auch immer, zweiten muss man bei 25 f/s länger als 1/50s belichten
für Kinolook genau 1/50 s. um flüssige Bewegung zu erreichen. Wenn du von 50 auf 25 Bilder runterrechnest ist die
Belichtungszeit meist kürzer, damit wir zwischen den Bildern weniger verwischt.
Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Montag 8. Februar 2016, 02:44
von ThomasT
Erstmal: der Unterschied im Look von 24 fps und 25 fps ist marginal bis gar nicht vorhanden. Wir können daher 24/25 versus 48/50 fps betrachten.
24 fps beudeutet bei Standard 180° shutter angle (==1/48s) halt eine gewisse Bewegungsunschärfe. Auch bei Schwenks etc. gibt es Flackern und Unschärfe.
Das ist man halt gewohnt. Der Hobbit mit 48 fps wurde ja deswegen kritisiert, weil die Bilder zu klar waren. Obwohl das auch noch eine andere Ursache hatte (Bildbrechnung zum Glätten der Bewegungen).
50 fps sind halt glattere Bewegungen.
Warum du so oft liest, dass 24fps den Kinolook ausmachen (ähnliches gilt für shallow depth of field), hat zwei Gründe:
- man hat nicht das Budget, Talent oder Möglichkeiten durch Bildgestaltung einen Kinolook zu erzeugen
- die meisten Videokameras haben durch 8bit YCbCr Formate halt eine extrem eingeschränkte Dynamik
Beides hat noch mit Colorgrading zu tun. Und auch kommt mir oft beim "Kinolook" (oder Analoglook) das Kotzen, wenn der Effekt darin besteht, die schwarzen Schatten einfach aufzuhellen und ihnen einen leichten Blausstich zu verpassen. Der Gag beim Film ist, dass im Schatten noch Zeichnung ist bis runter zum tiefsten Schwarz.
Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Montag 8. Februar 2016, 10:29
von Icebear
hOlm hat geschrieben:jeder film den ich im kino schaue ist flüssig wie sau
Also: Die 24p im Kino führen bei horizontalen Kameraschwenks zu ganz deutlichem Ruckeln. Das ist ein Bestandteil des "Kinolooks".
Dass Du die Kilme als flüssig empfindest, kann an drei Dingen liegen
- Die Filmemacher kennen die Problematik dieses Ruckelns und versuchen, kritische Kameraschwenks soweit wie möglich zu vermeiden.
- Du schaust vielleicht eher Filme, bei denen es nicht so auffällt. Bei einem Actionfilm mit schnellen kurzen Cuts und wenig Landschafts-Totalen merkt man es z.B. selten.
- Du schauft vielleicht einfach nicht genau hin...
Wenn man sich vorurteilsfrei auf die 48p-Hobbits einlässt, kann man von der Klarheit und den Details eigentlich nur begeistert sein. Das ist eine neue Generation an Kinofilmen, die für die gesamte Produktionskette bis hin zum Abspielgerät wesentlich teurer ist. Ich bin überzeugt, dass sich das irgendwann mal durchsetzen wird. Es ist nicht so, dass Freunde des Films nostalgisch den 24p nachtrauern werden. Sonst würden die ja alle noch Schwarzweißfilme mit 16p schauen

Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Montag 8. Februar 2016, 11:27
von Nour
Den sog. Kinolook halte ich für einen Euphemismus für technische Limitierungen und wie man sich das schönredet.
Banal betrachtet ist 24p/25p Mist. Weil's ruckelt und einfach so aussieht, was es ist. Limitiert.
Also immer 50p verwenden. Weil es flüssig ist und nicht ruckelt. Wenn man aus (für mich unerfindlichen Gründen) 25p möchte, läßt sich dieses aus dem 50p-Material generieren. Umgekehrt geht das natürlich nicht.
Nicht umsonst gibt's im Kino mittlerweile auch manche Filme im 48p.
Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Montag 8. Februar 2016, 11:40
von Icebear
Nour hat geschrieben:Umgekehrt geht das natürlich nicht.
Und ob! Mein Projektor hat eine Frame Interpolation, deren Ergebnis sich nicht zu verstecken braucht.

Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Montag 8. Februar 2016, 11:56
von Nour
Na ja... Interpolation ist nur hochgerechnet. Warum damit zufriedengeben, wenn man auch das echte Material (und damit die echten Bilder) haben kann?
Was weg ist, ist weg. Ich kann auch ein Foto auf die halbe Kantenlänge runterrechnen und dann wieder hochrechnen. Dann hat es zwar wieder die ursprüngliche Auflösung, sieht aber dennoch mistig aus

Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Montag 8. Februar 2016, 14:46
von ThomasT
Icebear hat geschrieben:
Und ob! Mein Projektor hat eine Frame Interpolation, deren Ergebnis sich nicht zu verstecken braucht.

Ganz böse!
Das ist genau das Problem beim Hobbit.
Ich fand auf die schnelle den Link nicht. Aber diese Interpolation ist der Grund warum es so aussieht als agierten Schauspieler vor Kulissen anstatt in ihnen.
Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Dienstag 9. Februar 2016, 08:50
von Icebear
ThomasT hat geschrieben:Aber diese Interpolation ist der Grund warum es so aussieht als agierten Schauspieler vor Kulissen anstatt in ihnen.
Falsch. Denn es gibt nicht
diese eine Interpolation. Es gibt verschiedene und die basieren auf verschiedenen Algorithmen mit unterschiedlichen Qualitäten. Und diejenige, die in einem Epson EH-TW9200 verbaut ist, ist
richtig gut!
(Was Du meinst, ist übrigens der
Soap-Opera-Effekt.)
Re: 50p vs. 25p
Verfasst: Dienstag 9. Februar 2016, 12:52
von ThomasT
Ja, genau. Danke. Ich kam nicht auf den Begriff.