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Hallo zusammen,

meine Frau filmt seit langem Tutorials für Bastelmaterialien, und zwar von oben herab (hier ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=UgwcseXKwv0" onclick="window.open(this.href);return false;). Um eine bessere Qualität zu erhalten, wird sie nun von ihrem HD-Camcorder auf meine Full-HD-fähige Lumix DMC-G6 wechseln, erste Tests hat sie gemacht. Da die Kamera von oben herab filmt und die eingebauten Mikrofone auf sie zeigen, ist der Ton aber etwas blechern. Daher ist nun die Idee, ein günstiges und für den nahen Inneneinsatz gutes Mikrofon anzuschaffen, vielleicht eines zum Anklipsen am Hemdkragen. Könnt ihr mir hier eines empfehlen? Gibt es ein Ansteckmikrofon vielleicht auch als noch bezahlbare Funkversion, damit man die Kabel nicht im Weg hat? Oder ist dafür die Funkstrecke (Oberkörper zur Kamera vielleicht 50 cm) zu kurz?

Viele Grüße
Sven

Hallo Sven,

schau doch mal bei EDEKA, die haben doch gut & günstig...

Kleiner Scherz, den ich mir nicht verkneifen konnte, sorry.

Wenn Deine Frau das wirklich nur für diesen Zweck braucht, dann würde ich empfehlen von Ansteckmikrofonen Abstand zu nehmen, denn da hörst Du jedes eventuelle Scheuern an der Kleidung bei Bewegungen. Auch so ein Ansteckmikro ist ja nicht kabelfrei, sondern wird per Kabel ans Funkmodul angeschlossen. Außerdem, wenn's günstig sein soll, muss sie auf die freien Frequenzen gehen, wo es ihr durchaus passieren kann, dass ihr jemand im wahrsten Sinne des Wortes "dazwischenfunkt" und sei es nur das Handy, das vergessen wurde abzuschalten. Andere Funkmikros á la Sennheiser & Co. kosten dagegen richtig Geld, und sie muss sich eine Funkfrequenz bei der entsprechenden Behörde freischalten lassen, was dann jährlich richtig ins Geld geht.

Zu überlegen wäre die Anschaffung eines externen Audiorecorders, der dann auf ein Stativ geschraubt (dalls möglich) oder irgendwo abgelegt und auf Deine Frau ausgerichtet wird. Den könnte man dann außerdem auch noch für andere Zwecke gebrauchen. Die gibt es bereits relativ günstig - Preisskala nach oben beinahe offen: Z. B. dieser hier Tascam DR05 wäre geeignet.

Darf es etwas mehr Geld sein (also sehr gut, aber nicht günstig) dann käme auch noch dieses Mikro in Frage: Shure VP83F Lenshopper. DIese Mikro ist ein sehr gutes Richtmikrofon, welches seitlichen Schall sehr gut ausblendet und welches den Vorteil hat, dass es noch einen internen Rekorder hat mit einem sehr guten Vorverstärker (sogenannter Preamp), dessen Qualität maßgeblich mit entscheidet über die Tonqualität. Die internen Preamps der G6 sind ok, können aber hier nicht mithalten. Das Mikro ließe sich dann auch in einigem Abstand auf ein Stativ stellen und kann somit ohne Kabelsalat sauberen Ton aufnehmen. Zusätzlich kann es aber, falls gewünscht, auch noch an die G6 angeschlossen werden und parallel den Ton gleich auf die Tonspur des aufgenommenen Videos übertragen. Das erspart dann hinterher die Synchronisation im Schnittprogramm (obwohl die kein Problem ist, da man Deine Frau ja nicht reden sieht) und das mit modernen Schnittprogrammen eh einfach ist. Da hättet Ihr dann ein Mikro, das sich auch bei anderen Aufnahmesituationen ganz hervorragend nutzen läßt.

Dazwischen gibt es etliche andere gute Lösungen, die von wirklich preiswert und recht gut bis sauteuer und exzellent reichen.

Tja... ist immer schwer etwas zu empfehlen, wenn man nicht genau weiß, wie gut und wie günstig es denn sein soll bzw. darf.

Hilft Euch das weiter?

Wenn der Ton blechern klingt dann sind Reflexionen die Ursache. Nicht das Mikro.
Vermeiden dass Reflexionen sich mit Orignalsignal mit einem Umweg von 50 cm - 2m überlagern.
Z.B. sind Reflexionen am Tisch schlimm. Daher baut man das Mikro oft in den Tisch oder neigt diesen bei Sprechern.

Edit: sehe gerade ... direkt von oben herab. Ja, das ist genau was ich sagte.
Ansteckmikro würde ich nicht nehmen. Ich würde eins, da geht prinzipiell jedes Mikrofon mit Nierencharakteristik, ausserhalb des Bildes so auf sie richten, dass eben keine Reflexionen mit hinein kommen. Z.B. von einer seitlichen Wand.

Danke für eure Hilfe, dann schauen wir uns mal konkret um

Hallo Sven,

ja wie Thomas schon sagt denke ich auch die Reflexionen stammen vom glatten Tisch. Du brauchst etwas was die abschirmt. Ich würde einfach mal versuchen das interne Mikrofon etwas abzuschirmen mit Materialien die Schallwellen schlucken.
Oder evtl. mal mit einem Tischtuch probieren damit die Reflexionen nicht mehr auftreten. Weiter bringt es evtl. etwas die Kamera weiter weg zu positionieren.

Viel Erfolg.
Gruss Dinus

Fluffige Materialien, der Fachmann spricht von porösen Absorbern, absorbieren ab ca. lambda/4. Ein Tischdecke hat, sagen wir man 1cm Dicke. Damit absorbiert sie ab ca. 8kHz. Das reicht um Flatterechos zu dämpfen, auch um einen etwas dumpferen Eindruck zu kriegen (was manche, wie die notorischen Eierpappen und Noppenschaum in Proberaum pappenden, für akustisch optimiert halten ... ürgs.) aber nicht um das Blecherne wegzukriegen. Das Blecherne sind Kammfiltereffekte bei ca. 500 Hz bis 5kHz. Wirksame Dämmmaterialen sollten also 4cm dick sein. (wenn dahinter harte Fläche ist).

Bei Fragen zu Akusik wird ihnen hier geholfen: http://www.musiker-board.de/forum/raumakustik.373/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Hallo,

danke nochmal. Ui, das erweist sich ja als Wissenschaft für sich. Ich selbst hab mit Filmen eh nix am Hut und habe mich bis dahin noch nie so sehr damit beschäftigt, aber es ist schon interessant zu beobachten, wie gravierend kleine Änderungen den Ton verändern können.

Ich habe mir mit meiner Frau überlegt, es evtl. mit einem externen (Richt)Mikrofon zu versuchen, dass an die G6 angeschlossen ist und im Winkel von ... sagen wir mal ... 45° von ihrem Platz beim Filmen aufgestellt wird. Ich hoffe und denke, dass wir den Ton damit optimieren können. Auf jeden Fall werde ich eure Ratschläge berücksichtigen! Nach euren Einschätzungen sind auf jeden Fall "Anklips"-Mikrofone raus aus der Auswahl.

Viele Grüße
Sven

Sprache wird nach vorn abgestrahlt. Also die hohen und für Sprachverständlichkeit wichtigen Frequenzen. Das Mikro sollte also irgendwie von vorn auf die Sprecherin zeigen und an einer Stelle sein woe Erste Reflexion (hier kann man strahlengeometrie anwenden) mit kürzer 2m Schallumweg nicht stark sind. Wenn daneben eine Wand wäre. Hilft ein Stück Akustikschau an der Stelle.

Was meinst du mit "Richtmikrofon"? Die meisten Mikrofone haben Nierencharakteristik. Sind also eigentlich alle, im Gegensatz zur Kugelcharakteristik, Richtmikrofone. Aber oft benutzt man den Begriff auch für die langen Rohre mit Keulencharakteristik. Nieren oder Hypernieren reichen. Richtig schlechte Mikros gibts heute kaum noch.
Was mir noch einfällt: ein sog. Grenzflächenmikrofon (-> googlen) auf dem Tisch würde auch gut funktionieren. Gibts mit Halbkugel- (meist) und Halbnierencharakteristik.

Guck mal hier. Mit Batterie (also kein Phantonpower notwendig, wie bei Profikram), Miniklinke (statt XLR) und nur 35 Euro. Also genau für den Anwendungsfall gemacht.

http://www.thomann.de/de/audio_technica ... ApYN8P8HAQ" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;