Sehe das Thema erst jetzt.
Die Art "Verhaltenstherapie von Frank"

, dessen Aussagen ich nur bekräftigen kann,
habe ich auch hinter mir.
Das gehörte mit zu meinen Anfängen in der Fotografie.
Etliche Jahre habe ich dann - aus Zeitgründen - überhaupt nicht mehr fotografiert.
Vor zwei Jahren wieder angefangen, habe ich mich gleich auf Street gestürzt.
Und da waren sie wieder, die komischen Gefühle aus den Anfängen.
Das hat mich geärgert und ich bin aktiv dagegen angegangen, indem ich
mir gesagt habe, dass ich nichts Unrechtes tue.
Allerdings habe ich zuerst mit dem 45-200er fotografiert; aus "sicherer Entfernung".
Heute bin ich"schmerzfrei" und fast nur noch mit dem 1,8 45er Zuiko unterwegs.
Ob Menschen erstaunt gucken interessiert mich nicht, merke ich auch kaum noch
oder gar nicht mehr. Ich habe meine "Aufgabe" und auf die
konzentriere ich mich. Gelegentlich werde ich angesprochen, eher interessiert, fragend,
bisher 2-3 mal ablehnend. Viele nehmen Rücksicht, halten an um nicht durchs Bild zu laufen.
Mein gutes Gewissen (?) : Ich fotografiere Situationen, führe keine Menschen vor, bin auch mit Aufnahmen
die Menschen von hinten zeigen zufrieden. Auch das können ja Situationen sein.
Wenns geht frage ich vorher oder - um die Situation nicht zu beeinflussen oder
"kaputt" zu machen oder weils zeitlich einfach nicht geht - auch nachher. Dabei zeige ich die
Bilder, sage , dass ich Amateurfotograf bin und mit den Bildern kein Geld verdiene und bitte um Erlaubnis
die Bilder in Fotoforen zeigen zu dürfen.
Ich bin immer ansprechbar und erklärungsbereit, habe eine Visitenkarte und biete an, dem/den
Fotografierten, die Bilder per E.Mail zu senden mit der Versicherung diese erst nach schriftlicher Erlaubnis
und damit mit genügend Überlegenszeit für den/die Fotografierten zu veröffentlichen.
Allerdings kommt dies alles eher selten vor.
Zusammenfassend zu der Ausgangsfrage von Lenno:
Hemmungen zu haben ist normal. Auch Profis hatten die ganz sicher einmal.
Hilfreich ist sicher, wie hier ja auch schon von Einigen beschrieben, ersteinmal
in touristischen Gebieten oder bei öffentlichen Veranstaltungen in seinem Wohnort
anzufangen. Alles so offen wie möglich! Verstecken impliziert ungute Absicht und
macht misstrauisch. Allerdings benötigt man auch wieder für bestimmte Fotos etwas
"Deckung". Da allerdings muß man etwas geschickt und schnell sein.
Und: ich fotografiere nicht "alles". Z.B. bin ich zurückhaltend bei Kindern,
Unfallsituationen habe ich unfotografiert gelassen. Zurückhaltend bin ich auch bei "Frontalaufnahmen"
aus nächster Nähe. Strassenmusiker, Bettler, Portraits fallen mir da ein. Hier "AUSSCHLIESSLICH"
NUR MIT ERLAUBNIS!
Sorry, jetzt habe ich einen "Roman" geschrieben. Aber das Thema scheint ja zu interessieren
und mit nur ein paar Worten konnte ich Lennos Frage nicht beantworten, zumal ja das
Eine oder Andere ja auch noch von anderen Usern angesprochen wurde.