IBIS - warum Brennweitenangabe

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zenker_bln
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IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von zenker_bln » Sonntag 12. April 2020, 21:08

Hallo,

mir ist gerade langweilig und dabei ist mir der Gedanke durch den Kopf geschossen, wieso man eigentlich eine Brennweitenangabe machen muss, wenn man z.B. analoge Objektiv (aus der guten alten zeit) an z.B. einer Vollformatknipse (bzw. DSLM(Egal ob jetzt Lumix S oder auch Sony A7) adaptiert?
mann könnte doch eh per Bildanalyse Kontrastkanten beobachten und danach den "Antiwackler" berechnen lassen!?!
Klaus
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David
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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von David » Sonntag 12. April 2020, 21:26

Damit der IBIS weiß wie stark er korrigieren soll, ein Weitwinkel hat andere Wackler als eine lange Tüte.
Andernfalls stimmen die Werte nicht und er korrigiert nicht korrekt sondern eben so das du wieder Verwackler hast.

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Horka
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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von Horka » Sonntag 12. April 2020, 21:33

Das muss alles gleichzeitig ablaufen: Belichten, Entwackeln über den Gyrossensor.

Wenn während der Belichtungszeit über Bewegungsmessung im Bild eine zusätzliche Elektronik live die Entwacklung steuern soll, ist wohl die Belichtungszeit zu kurz. Außerdem weiß der Bewegungssensor, ob der Fotograf oder das Motiv wackelt. Und wenn sich während der Belichtung ein Bildteil, z. B. einen Hand, bewegt, versucht die Kamera, das ganze Bild zu verändern.

Und warum eine aufwändige zusätzliche Auswertung einbauen, wenn die Steuerung über den Bewegungsmelder so gut funktioniert? Zumindest Pana hat keinen Grund, den Einsatz von Fremdobjektiven durch verhältnismäßig wenige Benutzer zu stärker zu fördern.

Das geht derzeit gut so.

Horst
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wozim
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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von wozim » Sonntag 12. April 2020, 21:34

Weil IBIS brennweitenbasiert arbeitet. Es ist ein großer Unterschied in den Anforderungen, ob du mit 25 mm oder 600 mm arbeitest.
Gruß Wolfgang

https://www.flickr.com/photos/fz100/

GX9, GX80, 14 - 140 mm 3,6 - 5,6, Oly 45 mm 1:1,8, Sigma 19 mm und 60 mm 1:2,8, umfangreiche Altglassammlung, div. Raynox-Linsen

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zenker_bln
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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von zenker_bln » Sonntag 12. April 2020, 21:50

wozim hat geschrieben:
Sonntag 12. April 2020, 21:34
Weil IBIS brennweitenbasiert arbeitet. Es ist ein großer Unterschied in den Anforderungen, ob du mit 25 mm oder 600 mm arbeitest.
Natürlich.
Dennoch könnte eine Bildanalyse genau das gleiche schaffen.
Weitwinkel "wackelt" in seinen Kontrastkanten wenig, Tele "wackelt" da viel.
Bisher sehe ich die Eingabe der Brennweite nur als Manko in der Rechenleistung verursacht.
Denn es gibt ja letztlich solche Entwacklungsalgorithmen im Videobereich.
Dort wird das aber über "übergroße" Sensoren gehandhabt, wobei sozusagen der gefilmte Bildausschnitt sich anhand der Kontrastkanten mitbewegt.
Auch in der Nachproduktion lässt sich so etwas nachträglich machen. Hier ist nur der Nachteil, das dadurch der eigentlich Bildausschnitt kleiner wird.
In einer DSLM hab ich einen ständig betriebenen Sensor, der ausgelesen wird. Wenn ich die Kamera bewege, bewegt sich die Kontrastkante und könnte über einen Algorithmus mit bewegt werden.Anhand gemittelter Daten lässt sich eine Voraussage machen, wie sich die Kamera bei Auslösung bewegen wird.

(Wie gesagt, ich habe Corona-Langeweile :D Und Rotwein...)
Klaus
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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von zenker_bln » Sonntag 12. April 2020, 21:54

Horka hat geschrieben:
Sonntag 12. April 2020, 21:33
Außerdem weiß der Bewegungssensor, ob der Fotograf oder das Motiv wackelt.
Okay, das ist ein Guter Einwand, der nicht von der Hand zu weisen ist.
Liese sich aber trotzdem mit den Gyrossensoren "verschränken", um einem Falschurteil zu entgehen.
Klaus
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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von zenker_bln » Sonntag 12. April 2020, 21:55

David hat geschrieben:
Sonntag 12. April 2020, 21:26
Damit der IBIS weiß wie stark er korrigieren soll, ein Weitwinkel hat andere Wackler als eine lange Tüte.
Andernfalls stimmen die Werte nicht und er korrigiert nicht korrekt sondern eben so das du wieder Verwackler hast.
Das ist mir soweit schon klar.
Dennoch lassen moderne Bildanalyseverfahren sich darauf trimmen, bestimmten Punkten im Bild zu folgen, egal ob Weitwinkel oder Tele!
Es gibt ja auch die AF_Verfolgung eines bestimmten Punkts, der auch auf Bildanalyse beruht.
Klaus
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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von wozim » Sonntag 12. April 2020, 22:12

Aber das geht nur mit für die Kamera bekannte Objektive.
Gruß Wolfgang

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Re: IBIS - warum Brennweitenangabe

Beitrag von Horka » Montag 13. April 2020, 08:30

Ich weiß nicht, wie das bei Video mit der el. Stabilisierung geht. Aber ich kann mir vorstellen, dass Klaus' Überlegungen die Grundlage bilden. Allerdings wird dabei immer ein Teil des Bildes weggeschnitten und damit (leicht) gecroppt.

Wenn beim Stillbild der Sensor die Verwacklung detektiert, ist sie geschehen und aufgezeichnet. Dann nützt kein Gegensteuern mehr. Also müsste man erst den Verschluss öffnen, die Verwacklung messen, den Verschluss schließen, wieder zum Belichten öffnen...

Oder auf den el. Verschluss setzen. Oder statt Wein den Schwarzen Tee trinken, in dem man vorher die Eier gefärbt hat... Frohe Ostern!

Horst
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