Farbtiefe 42 Bit

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emeise
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Re: Farbtiefe 42 Bit

Beitrag von emeise » Dienstag 6. März 2012, 23:35

Dietmar hat geschrieben:Hallo, ...

Damit ergibt sich eine Dateigröße für die (unkomprimierte) RAW-Datei von:
16.000.000x12/8/1024/1024 = 22,9 MB,
in Übereinstimmung mit der Angabe in der Bedienungsanleitung auf Seite 29. ...

Gruß
Dietmar
Meiner Meinung nach werden RAW Dateien ebenfalls komprimiert - allerdings verlustfrei.

Es wäre daher eine genaue Berechnung nicht möglich ohne Kenntnisse des internen Ablaufs.
FZ1K, TZ101, EOS 600D, GX7, G9, E-M5 m II / 12-40 und 7-14mm 2.8 Pro
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Grüßle, Dieter

Lithographin

Re: Farbtiefe 42 Bit

Beitrag von Lithographin » Dienstag 6. März 2012, 23:41

@ Dieter
Meiner Meinung nach werden RAW Dateien ebenfalls komprimiert - allerdings verlustfrei.
Das würde mich interessieren. So recht kann ich es bei Panasonic nicht glauben.
Bei meinen Nikon's, der D70s und der D200 konnte ich einstellen RAW, oder RAW-Komprimiert, was runde 4 MB brachte in der Dateigröße.
Einen "sichtbaren" Unterschied habe ich nicht gesehen.

Gruß, Cristina

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emeise
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Re: Farbtiefe 42 Bit

Beitrag von emeise » Mittwoch 7. März 2012, 00:06

@ Cristina,

ich weiss es leider nicht. Bleibt meist geheim.

Hier mal der Wiki Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rohdatenfo ... otografie)


Da steht u.a. :

Aufbau und Inhalt der Dateien werden von den Kameraherstellern in der Regel nicht offengelegt und können daher prinzipiell nur mit der Software des jeweiligen Herstellers verarbeitet werden. Es existieren jedoch auch Programme von Drittanbietern, die teilweise die Herstellerformate durch Reverse-Engineering entschlüsselten oder entsprechende Verträge mit den Kameraherstellern haben. Aktuelle professionelle Bildbearbeitungssoftware besitzen integrierte Raw-Konverter für das Einlesen von Rohbildern. Adobe bemüht sich, durch ein eigenes Format einen herstellerübergreifenden Standard zu etablieren.

Und ....

Die Dateien sind, trotz angewandter Kompressionsverfahren, wegen ihres Informationsgehaltes oft sehr viel größer als ihre JPEG-Äquivalente, zumal sie bei den meisten Herstellern neben den Rohdaten noch zusätzlich das von der Kamera generierte JPEG-Bild als Vorschau enthalten.
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mod_ebm
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Re: Farbtiefe 42 Bit

Beitrag von mod_ebm » Mittwoch 7. März 2012, 07:41

Lithograph hat geschrieben:@ Dieter
Meiner Meinung nach werden RAW Dateien ebenfalls komprimiert - allerdings verlustfrei.
Das würde mich interessieren. So recht kann ich es bei Panasonic nicht glauben.
Bei meinen Nikon's, der D70s und der D200 konnte ich einstellen RAW, oder RAW-Komprimiert, was runde 4 MB brachte in der Dateigröße.
Einen "sichtbaren" Unterschied habe ich nicht gesehen.

Gruß, Cristina
Die D70(s) (hab sie selbst noch hier zu liegen) hatte dann tatsächlich RAW-Files mit der Größe so um die 4.5MB, je nach Kontrast und Bildinhalt. Da sie aber nur 6MPix hat, wird entsprechend weniger Information abgelegt. Sicherlich kann man das nicht genau auf Panasonic übertragen. Es hängt immer davon ab, was der Kamerahersteller alles bis dahin schon mit den Daten gemacht hat. Durch das Bayer-Pattern sind die Daten aber höchst wahrscheinlich schon durch gewesen, sprich die Informationen lagen als RGB vor. Meines Wissens nach hat die D70 auch schon 12 Bit pro Farbkanal unterstützt. In dewn Foren wurde damals, wenn ich mich richtig erinnere, heftig diskutiert, ob die Kompression der D70 verlustfrei ist oder nicht (Die D200 kenne ich nicht genau genug, glaube aber, dass sie da sehr ähnlich war, allerdings mit 10MPix und entsprechend größeren Dateien, um die 8MB).

Meine D300 erzeugt derzeit RAW-Dateien zwischen 10 und 15MB komprimiert. Das hängt auch hier ganz stark von der Aufnahme ab. Hier kann ich allerdings einstellen, ob unkomprimiert, verlustfrei oder verlustbehaftet komprimiert. Was da genau passiert, kann ich nicht sagen, nur vermuten.

Verlustfrei: Es gibt eine Hand voll verlustfreier Kompressionsalgorithmen, die man bei Daten jeglicher Art anwenden kann. Eines ist das Huffmann-Encoding oder auch Entropie-Encoding. Da werden die Daten in gleichlange Ketten von 0 und 1 zerschnitten. Diesen wird dann eine bestimmte Zahl zugeordnet, die an ihre Stelle tritt. Häufig auftretende Muster in diesen Ketten bekommen die niedrigsten und damit kürzesten Zahlen, längere bekommen entsprechend längere Zahlen. Dadurch kann eine enorme Reduktion erreicht werden, wenn die Daten relativ ähnlich sind. Das ist bei Bilddaten oft der Fall. Eine weitere Kodierung ist das Run-Length Encoding. Dabei werden Folgen von 0en oder 1en durch ihre Anzahl und den Wert ersetzt. 00000000 wird damit zu 80 (die Ketten sind oft deutlich länger). Auch das reduziert wo anwendbar die Daten deutlich, ist aber ebenfalls voll reversibel. Soweit nur zwei Beispiele.

Verlustbehaftet: Hier gibt es ebenfalls mehrere Algorithmen. Der uns bekannteste Algorithmus ist der, der in JPEG (Joint Pictures Experts Group) steckt. Ich hatte das anderswo schonmal angerissen. Bei JPEG handelt es sich um einen mehrstufigen Algorithmus, bei dem nur einer der Stufen verlustbehaftet ist. Die erste Stufe ist die Aufteilung der Bildinformation in (üblicherweise) 8x8 Pixel Raster und die Trennung der Farbkanäle. Die nächste Stufe ist die Diskrete Cosinus Transformation. Kurz ausgeholt: Jede Bildform in einem kleinen Bild kann man durch eine mathematische Funktion repräsentieren. Diese passt mal mehr mal weniger. Die Wissenschaftler von JPEG haben hier aus verschiedenen Gründen die Cosinus-Funktion gewählt. Bei der DCT wird aus einer vorgegebenen Liste von Cosinus-Funktionen die ausgewählt, die dem gerade betrachteten 8x8 Block am besten entspricht. Diese hat einen Index und dieser wird notiert. Je kleiner die Blöcke und je mehr DCT-Funktionen verwendet werden, desto genauer wird das Bild beschrieben, aber auch desto größer wird die Datei, da die Listen der DCT länger werden und die Indices größer. Wir kennen alle den Effekt der Klötzchenbildung. Hier sind die Blöcke so groß und die Liste der möglichen DCT-Funktionen so klein, dass sie nicht mehr genau passen und es zu diesen hässlichen Blöcken kommt. Dieser Vorgang ist verlustbehaftet. Danach wird noch Huffman und LRE angeschlossen und fertig ist das JPEG. Eine andere klassische verlustbehaftete Reduktion der Informationen ist die Reduktion der Farbtiefe. Am Extremsten dürfte da wohl GIF sein (auch wenn für uns nicht von Belang). GIF unterstützt nur 256 unterschiedliche Farben. Deshalb eignet es sich bestenfalls für grafische Bilder. Die Farben sind aber indecierbar, man kann dem Gif mitgeben, welche Farben es enthalten soll. Auch JPEG greift hier, wenn das Ausgangsmaterial mehr als 8 Bit Farbtiefe pro Farbkanal enthielt!

So ein lager Vortrag für die Neugierigen. Wieso ist das bei RAW interessant? Bei RAW kann man sich die Anwendung einzelner dieser Kompressionen vorstellen. Huffman und LRE sind unter Garantie dabei. DCT wohl weniger. Dafür könnte man sich aus psychologischen Gründen entfernte Informationen vorstellen, die die Feinstauflösung reduzieren. (Schwankungen von Farbwerten auf kleinstem Raum werden niviliert, da eh nicht sichtbar). Das wäre in der Tat verlustbehaftet. Ich unke hier aber!

Was Panasonic treibt, wissen nur die RAW-Converter-Hersteller und die haben ein NDA unterschrieben. Da hängen umfangreiche und teure Patente dran. Mein langer Text ist also mehr oder weniger für die Katz. Denn nichts genaues wissen wir nicht. Weder ob das RAW-File pre Bayer ist oder nicht, noch ob überhaupt komprimiert. Aber wen kümmert es, wenn man mit seiner Kamera schöne Fotos machen kann, gelle ;)

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Re: Farbtiefe 42 Bit

Beitrag von emeise » Mittwoch 7. März 2012, 12:08

Gut erklärt, sogar ich kann's nachvollziehen.

Ein Danke von meiner Seite. :)
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Re: Farbtiefe 42 Bit

Beitrag von Lithographin » Mittwoch 7. März 2012, 12:36

Danke für die Erklärung.

Gruß, Cristina

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Re: Farbtiefe 42 Bit

Beitrag von ehenkes » Mittwoch 7. März 2012, 21:57

Ja, thx.
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Canon Speedlite 600EX-RT; Metz 58 AF-2, Dörr DCF 50 Wi; Raynox 150,250,202

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