So, nun gebe ich denn auch mal meinen Senf von gestern Abend dazu: Frustrierend war es, aber man lernt ja immer. Meine Erfahrungen:
Ich habe an der GX9 das Vario 100-300 I genutzt. Das ist bei 300mm nicht unbedingt das Schärfste. Nach der Erfahrung von gestern Abend habe ich heute noch mal Testaufnahmen mit einem Objekt gemacht, das still hält

. Da zeigte sich, dass der Mehrfeld Autofokus nicht sehr genau ist. Der Einpunkt Autofokus ist deutlich genauer, aber seehr langsam. Zusätzlich zeigte sich, dass die Auflösung des Objektivs die Möglichkeiten des Sensors nicht ausreizt. Da muss man sich denn schon fragen, ob ein neuer Versuch mit der gleichen Ausrüstung lohnenswert ist.
Ich habe nicht mit Serienbild gearbeitet, sondern mit Belichtungs-Bracketing Da 5,6 die offenste Blende ist, habe ich im Modus M mit 1/1000 und 5,6, also mit 250, 500, 1000, 2000 und 4000 bei ISO 800, später 2000 gearbeitet. Eine brauchbare Belichtung ergab sich nur bei 1/250. Das dürfte also durchaus zu Verwackelungen geführt haben. 1/500 bei 5,6 und ISO 1600 könnte also gut gehen.
Nun ist mir heute noch aufgefallen, dass die Position der ISS für die Abbildungsgröße eine enorme Rolle spielt. Der senkrechte Abstand zur Erde liegt bei 400km. Wenn sie also über dem Horizont erscheint (bei ca. 10° Höhe) ist sie um ein Vielfaches weiter vom Beobachter entfernt und das Licht erfährt viel mehr Störungen durch die Atmosphäre. Gute Ergebnisse kann man also nur erwarten, wenn sie möglichst hoch am Himmel steht, etwa auf der Hälfte der sichtbaren Bahn und dann öglicht bei 40° oder höher. Mal sehen, ob ich es also am Sonntag noch einmal versuche. Da soll sie um 22:24 für 6 Minuten von West nach Ostsüdost sausen mit 46° maximaler Höhe.
Einstellungen: 1/500, 5,6, ISO 1600, Fokus manuell (vorher auf den Jupiter fixiert), Serienbild M. So!
Edit: Sehe gerade, dass sie morgen um 22:31 bis auf 48° steigen wird. Da muss ich direkt mal sehen, wie das mit der Mondfinsternis passt (obwohl der um die Zeit wohl noch zu niedrig stehen dürfte).