Sinuetts geheinisvoller Garten

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Guillaume
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Guillaume » Mittwoch 30. Mai 2018, 16:10

Eine wunderschöne Rose. Gut fotografiert und das Quadrat passt. Die Tropfen auf den Blütenblättern geben der Aufnahme noch einen besonderen Pfiff.
liebe Grüße.
Peter


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Spaziergänger
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Spaziergänger » Mittwoch 30. Mai 2018, 16:19

Klaus, der Titel vom geheimnisvollen Garten stimmt, da willst Du uns bestimmt noch mehr von den Geheimnissen zeigen.
Auch die "alte" Rose macht sich gut.
.
Gruß von Ulrich

Vielen Dank für die vielen Kommentare. ;)

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Sinuett
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Mittwoch 30. Mai 2018, 18:25

Danke. Es hatte halt geregnet...
Aber eins muss ich noch beichten:
Rosen mochte ich eigentlich noch nie!

In meinem Umfeld gibt es die in Reih und Glied gepflanzten Rosen oder die Parkrosen schön mit gleichem Abstand oder noch schlimmer, die auf den Verkehrsinseln.
Ich kenne auch genug formale Gärten (z. B. die Schlossgärten in Frankreich), die ich alle nicht mag. Da wird gehäckelt, gespritzt, runter geschnitten. Das ist nun mal überhaupt nicht mein Stil.

Dann war ich mit meiner Gattin vor ein paar Jahren auf der (jetzt) Halbinsel Maßholm im Osten Angelns zwischen Schlei und Förde.
Und an den alten (ehemaligen) Fischerhäusern waren überall Hochstämmchen von Rosen angebracht, auch schon älter und in voller Pracht.
Da konnten wir nicht umhin zuzugeben, dass das wirklich schön war.

An unserem Haus konnte ich es mir schon nicht mehr so toll vorstellen. Leider.
Aber ein gewisses Interesse war geweckt und in einem Artikel wurde speziell wegen der unterschiedlichen Schnittechniken auf das Buch von
John Scarmann: Gärtnern mit alten Rosen hingewiesen. Ich wollte eh mal wieder ein schönes Buch lesen, also habe ich es gekauft.
Und es ist ein tolles Buch!
Nicht nur, dass die Rosensektionen mit schönen Beipielen erklärt werden (etwas Systematik hilft mir immer ungemein), sondern auch die Schnitttechniken werden nachvollziehbar erklärt.
Und das Entscheidende: er kommt aus der englischen Rosentradition und kombiniert alte Rosen mit ggf. Gehölzen oder Farb- oder Strukturbildende Begleitpflanzen.
Alte Rosen sind ja erst mal: rund. Die Blüten sind rund bis schalenförmig und auch die Sträucher (die nicht heruntergeschnitten werden) sind primär rund.
Die Kombination mit z. B. Rittersporn oder Cimicifuga oder Digitalis oder Aconitum,... kann dann im gleichen Beet äußerst apart wirken.
Was unter den Rosen ist, interessiert mich erst in 2. Linie.
Da waren z. B. erst die Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen und Märzenbecher, gefolgt von flächig Lärchensporn.
Jetzt ist gerade Walderdbeerzeit mit verschiedenen anderen Begleitpflanzen.
Einziger gravierender Nachteil dieser Art der Pflanzung ist, dass es ein Refugium für Schnecken ist.
Wenn jetzt neue Begleitpflanzen geplant sind, muss man darauf sehr achten und ggf. eben verzichten.

Ich werde mal versuchen, das im Laufe der Zeit fotografisch darzustellen, wobei ich noch nicht weiß, wie ich das am besten machen soll.

Grüße

Sinuett

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Sinuett
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Mittwoch 30. Mai 2018, 18:56

Um zu verdeutlichen was ich meine, hier ein Foto mit der FZ8 vom letzten Jahr.
Rechts im Vordergrund eine Mme. Issak Pereire und links hinten eine Rose de Resht.
Dazwischen Kornblumen, Rittersporn, Fenchel, Fingerhut,...


Bild

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Sinuett
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 31. Mai 2018, 20:04

Dieses Jahr geht bei diesen Temperaturen alles viel zu schnell.
Allerdings kann man Blumen zusammen fotografieren, die eigentlich unterschiedliche Blühzeiten haben.
Wie dieser Frauenflachs mit den verblühenden Akelei.

Grüße

Sinuett

BildFrauenflachs (Linaria vulgaris) by Klaus Sinuett, auf Flickr

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Sinuett
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 31. Mai 2018, 20:23

Ein Wort zu einmalblütigen und öfter blühenden alten Rosen.
Beide haben meiner Meinung nach ihre Berechtigung.
Und mal ehrlich: wer wirft z. B. einem Flieder vor, dass er nur einmal blüht?
Einmalblütige Rosen sind i. d. R. leicht zu handhaben, sehr robust und mit einem vollen Flor im Juni.
Später können noch hübsche Hagebutten angesetzt werden (je nach dem wie offen die Blüte ist).
Die Sträucher sind auch ohne Blüte kompakt und angenehm anzusehen.

Etwas anders erscheinen die öfter blühenden Rosen.
Da ist es angezeigt mit "kaltem Herz und scharfer Schere" den häufig lockeren Wuchs zu bändigen.
Verwöhnt wird man dann durch wunderschöne Blüten, die zwar nicht immer nachblühen aber häufig im Herbst noch sehr schöne Blüten schieben.
Der Hochsommer ist eher keine Rosenjahreszeit.

Hier stelle ich noch mal meine Louise Odier vor.
Sie stammt aus dem Jahr 1851 und ist eine R. borbonica.
Diese Rosenklasse entstand auf der Insel Réunion (früher Bourbon) ab dem Jahre 1817. Und das kam so:
Es wurden per Schiff Rosen aus China nach Europa importiert, weil China-Rosen manchmal die Fähigkeit entwickelten öfter zu blühen und weil auch die Farbe Gelb vorhanden war.
Beides Eigenschaften, die in den traditionellen Rosenfamilien in Europa nicht vorhanden waren.
Natürlich gab es nicht nur positive Eigenschaften (there are no dishes for free!). Krankheitsanfälligkeit, geringe Frostresistenz um nur zwei zu nennen.
Leider ergab sich, dass die China Rosen die lange Fahrt nach Europa nur schlecht ertragen haben.
Deshalb hat man sie schon bald auf "halben Wege" auf Réunion zwischengepflanzt. Diese sind dann verwildert, haben sich in den Rosenhecken gekreuzt und sind die Stammmütter der nachfolgenden borbonica-Züchtungen.

Ich hoffe, das langweilt euch nicht zu sehr.

Hier noch eine Louise Odier mit umwerfendem Duft:

BildLouise Odier (1851) R. borbonica by Klaus Sinuett, auf Flickr

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Hirsch » Donnerstag 31. Mai 2018, 20:25

Herrlich...!

Eine Louise Odier hatten wir bis vor Jahren auch - leider hat sie einen strengen Winter nicht überlebt. Ihr Duft war wirklich umwerfend!
Viele Grüße
Harry
GX80, GX9 und vor allem alte und neue Festbrennweiten

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Jock-l » Donnerstag 31. Mai 2018, 20:35

... ui, das ist viel Lesestoff, das ist heute zu spät für mich und morgen kann ich das besser nachlesen ;)
Aber spannend, daß es weitergeht. (Hier müßte jetzt ein "Daumenhoch"-Icon stehen.)

Eine Frage meinerseits- hast Du mal überlegt, via Macro/altes Glas/überhaupt näher herangehen zu wollen ?
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 31. Mai 2018, 20:40

Danke!
Jock-I, ich muss mich da erst rantasten.
Ich weiß noch nicht, wie man Rosen adäquat fotografiert.
Eigentlich gehören ja auch blühende Rosenbüsche dazu. Sehr schwierig für mich.
Mal sehen, wie es weiter geht...

Grüße

Sinuett

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Miss Sissippi
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Miss Sissippi » Donnerstag 31. Mai 2018, 20:51

Bin hier auch dabei und sehr interessiert an deinen Ausführungen!
Das mit den China-Rosen war mir neu, sehr interessant. Den Duft der Louise Odier kenne ich: umwerfend! Ebenso die Moosrose Cent. Muscosa: noch umwerfender!
Zur Zeit hängt mein Rüssel auch ständig in irgendwelchen Rosen, Entzugserscheinung nach der langen rosenduftlosen Zeit :D

Eine schöne Wildnis hast du da, Rosen und der Frauenflachs (der hier einfach Leinkraut heißt) ganz wunderbar, schade nur, dass Rittersporn und Fingerhut "geköpft" sind, wenn ich mir diesen kleinen Kritikpunkt erlauben darf.
Grüße von Antonia
Fotografieren in Phase II = Staunen, Entdecken, Haare raufen

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 31. Mai 2018, 20:57

Danke Antonia.
Das Foto mit Rittersporn... ist ja ein altes Foto von letztem Jahr. Ich hatte das Gefühl, dass meine Ausführungen nicht plastisch genug waren.

Allerdings wirklich den Rosen und den Begleitpflanzen gerecht zu werden stelle ich mir sehr schwer vor.
Da muss ich noch viel lernen...

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Freitag 1. Juni 2018, 17:07

Kräuter sind ja auch ganz wichtig in einem Naturgarten.
Majoran, Pfefferminze, echter Salbei (S. offizinalis), Zitronenmelisse, Borretsch um nur einige zu nennen, wachsen bei uns überall.
Aber es gibt auch zwei Kräuterbeete vor meinem Lehmofen. Eins mit Kalkverwitterung und eins mit toniger Gartenerde.
Leider sind durch den durchgängig nassen Herbst einige schöne Kräuter vergammelt.
Namentlich Rosmarin, unterschiedliche Thymiane und leider, leider auch alle Ysope. Also speziell die mediterranen verholzenden Kräuter.

Auf dem Foto unten sind zu sehen:
französischer Estragon, kleine Pimpinelle, Schnittlauch, Majoran, Boretsch, Walderdbeere, Schnittknoblauch, Weinraute,... (Nachtkerze; aber die gehört da nicht hinein)
Auf dem 2. Foto zusätzlich noch zwei große unterschiedliche Salbeisträucher.

Einiges muss leider ergänzt werden. Auch das Bergbohnenkraut und der Oregano sind futsch.

Na ja, hat Zeit. Ganz ohne Kräuter fühle ich mich ja nicht gerade...

Sinuett


BildKräuterbeet - herbs by Klaus Sinuett, auf Flickr

BildKräuterbeet 2 by Klaus Sinuett, auf Flickr

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Guillaume » Freitag 1. Juni 2018, 17:14

Klaus, die Louise Odier hast Du wunderbar abgebildet. Schade, dass der Duft nicht mit rüber kommt.
liebe Grüße.
Peter


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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Freitag 1. Juni 2018, 17:25

Danke Peter.
Allerdings habe ich fast nur Duftrosen...
Die duften alle etwas verschieden, aber hier kommen schon Schnüffler vorbei :)

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von grinsinnelins » Freitag 1. Juni 2018, 18:26

Hi Klaus, tolle Fortsetzung, ich kann dem Peter nur zustimmen, wunderbar abgelichtet die Rose :!:
LG Bernhard
Ich bin nicht auf der Welt, um zu sein, wie andere mich gerne hätten !!
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