Sinuetts geheinisvoller Garten

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Sinuett
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Montag 30. Juli 2018, 07:03

Sinuett hat geschrieben:
Dienstag 24. Juli 2018, 14:27
Leonhart Fuchs in seinem Herbal von 1543 war übrigens der Ansicht,
dass es sich um zwei verschiedene Pflanzen handeln würde:

"Von Wolffwurz"
"Dises krauts seynd zweyerley geschlecht."

Gemeint sind die Einbeere und der Wolfseisenhut.
Aber tolle, farbige Zeichnungen sind in der (Faksimile-) Ausgabe, die ich habe.

....
Hab ich doch gestern zufällig ein Foto von Einbeeren gefunden.
Die haben ja vier Blätter (Paris quadrifolia), aber einzene haben auch mal fünf....
Die Einbeere habe ich nicht im Garten. Sie lässt sich nur schwer verpflanzen (außer die aus dem Pflanzenmarkt).
Im Gegenteil. Sie dienen als Zeigerpflanzen für alte Waldstandorte. Also Wälder, die dort schon Jahrtausende wachsen.
Sie gehört übrigens auch zu den Liliengewächsen und ist für mich eine sehr besondere Art.

Grüße

Sinuett

Bildtrue lover's knot with 4 and 5 leaves by Klaus Sinuett, auf Flickr

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Jock-l
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Jock-l » Montag 30. Juli 2018, 22:10

... ich als Laie wäre wohl wiesooft daran vorbeigegangen, ohne den Hintergrund zu kennen ... ;)
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

Spaziergänger
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Spaziergänger » Montag 30. Juli 2018, 22:42

Zu Leonhard Fuchs:

Nach Fuchs benannte Charles Plumier die Fuchsia.
Fuchs war zu seiner Zeit schon ein großer Wissenschaftler.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leonhart_Fuchs
.
Gruß von Ulrich

Vielen Dank für die vielen Kommentare. ;)

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Mittwoch 1. August 2018, 22:10

Natürlich war ein hervorragender Wissenschaftler seiner Zeit.
Nicht umsonst (ha! Wortspiel) hat mich sein Buch wenn ich mich nicht irre ca. 90.-€ gekostet.
Die Illustrationen (Holzschnitte) sind auch erste Sahne.
Hier mal zwei Seiten aus seinem Buch abfotografiert:

Bild

Bild

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Safra
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Safra » Donnerstag 2. August 2018, 15:24

Du lieber Himmel! Hast Du das alles gelesen???
Anregungen und Kritiken sind immer willkommen :)
Gruß Sabine

FZ 1000

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 2. August 2018, 16:35

Nein. Das kann man nicht ohne verrückt zu werden.
Nur die Pflanzen,die mich aus anderen Gründen interessieren.
Da ist dann manchmal der Vergleich mit Fuchs sehr interessant.

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Freitag 24. August 2018, 20:41

Spaziergänger hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 22:42
Zu Leonhard Fuchs:

Nach Fuchs benannte Charles Plumier die Fuchsia.
Fuchs war zu seiner Zeit schon ein großer Wissenschaftler.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leonhart_Fuchs
Hallo Ulrich,
das stimmt.
Allerdings bezieht sich das auf die Pflanzenkunde, in der er unbestritten Großes geleistet hat.

Meine "Kritik" bezieht sich auf die medizinischen Anmerkungen die noch ganz der Antike und des dunklen Mittelalters verhaftet sind.
Im Übrigen ist ja die Pflanzenkunde für ihn Mittel zu Zweck. Der medizinische Nutzen steht schon im Vordergrund.
Schau mal unter Säftelehre. Das ist aus heutiger Sicht ein sehr abstruses Heil "Gebäude".
Darauf nimmt er häufig Bezug.
Oder die Signaturenlehre.
Die ist auch schon in der Antike angewendet worden.
Sie bedeutet, dass die Natur uns Fingerzeige durch Form oder Farbe der Pflanzen gibt, was mit ihr zu heilen möglich ist.
Leberblümchen haben lappige Blätter, die an Leber erinnern...
Blutwurz hat einen blutroten Saft in der Wurzel...
Knabenkräuter heißen so weil? Na??? :mrgreen:

Und leider werden von neuzeitigen AutorInnen gerne kritiklos alte Rezepturen und Behandlungshinweise nachgeplappert (geschrieben), kritiklos und nicht mit viel Sachkenntnis geschlagen. Und dann wird es leicht schräg bzw. gefährlich für den geneigten Anwender.

soweit

Sinuett

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Sonntag 26. August 2018, 13:07

Hallo,

Kollege Jock-I hatte früher im Faden nach den Vermehrungsmöglichkeiten bei Rosen gefragt.
Ich habe das mal zusammengestellt.

a. generativ. Das sind Kreuzungen. Nicht meine Baustelle weil ich alte Sorten bevorzuge und die gibt es ja schon lange.
b. vegetativ. Da gibt es einige Möglichkeiten:
Wurzelbrut
Okulation
Absenker
Kopulation
Stecklinge

1. Wurzelbrut.
Von einigen alten Sorten wird Wurzelbrut gebildet. D. h.: die Wurzeln wachsen seitlich weiter und bilden dann normale Triebe.
Dann muss man nur noch die Töchter von den Müttern trennen und hat neue Pflanzen. Das kann aber auch nervig sein, wenn die Rosen dort hin wandern, wo man sie nicht haben möchte. Dann lieber gleich begrenzen.

2. Okulation.
In der Rosenschule wird Okulation auf eine Unterlage (also bodennah) in großem Stil angewendet. Man kann aber auch weit oben okulieren.
Okulation ist die Verpflanzung einer Knospe auf eine andere Pflanze gleicher Art. Das geht bei Rosen sehr gut.
Die unten abgebildete Okulation ist die schon blühend gezeigte Louise Odier auf R. canina.
Hier die Situation nach dem starken Frost letztes Jahr, als ich zwei der drei Knospen abgerissen hatte.
Dieser Strauch hat jetzt das dritte Mal geblüht und treibt gerade wieder an.

Fortsetzung folgt

Sinuett
comp_okulation.jpg
comp_okulation.jpg (184.49 KiB) 1815 mal betrachtet

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Jock-l » Sonntag 26. August 2018, 18:27

... auf mich Laien wirkt das sehr spannend ;)

Mein Großvater hatte mir jwd einige Male Unterweisungen z.B. für Baumschnitt (Obstgehölze) gegeben, das ging dann aber quer durch den Garten- dagegen stand zu diesem Zeitpunkt mein jugendliches Alter... da sind ganz andere Flausen im Kopp gewesen, heute wäre ich mit mehr Neugierde und eigenem Antrieb dabei. :mrgreen:
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Sonntag 26. August 2018, 19:11

Ja mein Lieber, in dem Alter hat man andere Interessen. Fürwahr!
Schön, dass noch jemand mit liest.

3. Absenker
Hierbei werden biegsame einjährige Triebe soweit gebogen, dass sie ein paar cm unter Flur sind.
Dann werden sie mit gekreuzten Ästchen fixiert.
Vorher schneidet man sie an der später tiefsten Stelle leicht ein. Ev. ein kleines Streichholz dazwischen klemmen und mit
Bewurzelungspulfer bestreuen (für das gute Gewissen).
Meine Absenker habe ich im August gemacht und im nächsten Frühjahr von der Mutterpflanze getrennt.
Das hat geklappt.

4. Kopulation
Das geht bestimmt auch sehr gut- macht aber keiner.
Hierbei werden Triebe der neuen Sorte mit gleich starken Trieben der alten Sorte verheiratet.
Das ist im Obstbau gängige Praxis.
Dazu müsste man aber die Stacheln entfernen und das macht wohl weniger Freude. :mrgreen:

5. Stecklinge
Das geht sehr leicht und hat bei mir in den meisten Fällen geklappt. Aber nicht immer.
Dazu schneidet man im August Bleistift dicke Triebe mit drei oder vier Augen (Knospen).
Der untere Schnitt sollte schräg verlaufen. Ich tunke dies Schnittstelle in Bewurzelungspulver.
Die Stecklinge werden unten entblättert und ich schneide von dem oberen (oder den oberen 2 Blättern) noch mindestens die Hälfte weg, damit die neuen Stecklinge nicht so viel transpirieren.
Dann werden sie mit den unteren zwei Knospen am besten in Sand gedrückt.
Ein oder zwei halbe Blätter schauen dann noch heraus.
Besonders nette Pflanzen blühen schon im ersten Jahr, wie diese Rose de Resht Stecklinge.

Grüße

Sinuett
comp_rresht.jpg
comp_rresht.jpg (389.42 KiB) 1797 mal betrachtet

mopswerk

Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von mopswerk » Sonntag 26. August 2018, 20:56

Sehr schön, was bei Dir im Garten alles zu finden ist. Ich habe im Kampf gegen Fingerkraut verloren :roll: ...

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Sonntag 26. August 2018, 21:00

Danke!
Die Rosen sind ja schnell höher als die meisten Konkurrenten.
Da habe ich es gut. :mrgreen:

mopswerk

Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von mopswerk » Sonntag 26. August 2018, 22:05

Sinuett hat geschrieben:
Sonntag 26. August 2018, 21:00
Danke! Die Rosen sind ja schnell höher als die meisten Konkurrenten.
Da habe ich es gut. :mrgreen:
Ich hab's dieses Jahr mal mit einer japanischen Taubnessel (https://nr-01.de/de/Nessel/Japanische-Taubnessel) probiert, aber die hat gleich kläglich das Feld geräumt. Ich lass' jetzt als Kontrapunkt halt dann Brennesseln stehen, vielleicht gibt's ja dann nächstes Jahr was für Schmetterlinge ...

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von Sinuett » Donnerstag 30. August 2018, 08:22

Gute Idee Henrik.

Ich habe noch farbenprächtges "superfood".
Nämlich quinoa.
Die Pflanze gibt es in mehreren Farben bis hin zum pink/rot bei der Pflanze auf dieser Aufnahme.
Diese ist gemacht mit meinem Rokkor 1,7/50mm.

Grüße

Sinuett

Bildquinoa 'Manual Focus Lens' by Klaus Sinuett, auf Flickr

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Re: Sinuetts geheinisvoller Garten

Beitrag von lomix » Donnerstag 30. August 2018, 09:01

warum hab ich das Bild nur meiner Frau gezeigt..."will ich haben" :o :lol: !
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