Grundsatzdiskussion

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zenker_bln
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von zenker_bln » Mittwoch 15. August 2018, 21:50

piet hat geschrieben:
Mittwoch 15. August 2018, 20:59
zenker_bln hat geschrieben:
Mittwoch 15. August 2018, 20:39

Oh, Entschuldigung, das ich "Jehowa" gesagt habe...
es war nur eine Erklärung, daß es bei einem unvorstellbaren Gerangel von Menschen in dem engen Gang schon eine sportliche Leistung war das Foto zu schießen.
Solltest Du in meiner eingestellten Erklärung zu dem Foto irgendeinen unpäßlichen Unterton heraus gelesen haben, dann Mea culpa!
Okay, das mit dem Gerangel an Menschenmassen sieht man dem Bild nicht an.
Und das andere hab ich dann in den falschen Hals bekommen. Asche auf mein Haupt! :D
Also alles im grünen Bereich! :mrgreen:
Klaus
(Und viel zu viel Fotogeraffel...Kameras/Objektive/....)

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Christoph O.
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von Christoph O. » Mittwoch 15. August 2018, 21:56

Hallo Leute,
ich muss mich mal outen. Ich glaube ich habe bisher sehr selten auf irgendein Seitenverhältnis bei meinen Bildern geachtet. Hab eigentlich immer so beschnitten, daß es mir gefällt. Oder jemand zeigte mir, per Bildkritik, nachvollziehbar auf, daß ich falsch lag.
Also versuche ich den Bildschnitt immer so zu wählen, daß es dem Bild, in meinen Augen, dient. Das kann dann auch quadratisch sein, wenn es, wie bei Peters Bild passt.
Grüße
Christoph

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zenker_bln
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von zenker_bln » Mittwoch 15. August 2018, 22:11

Christoph O. hat geschrieben:
Mittwoch 15. August 2018, 21:56
ich muss mich mal outen. Ich glaube ich habe bisher sehr selten auf irgendein Seitenverhältnis bei meinen Bildern geachtet. Hab eigentlich immer so beschnitten, daß es mir gefällt.
"das es mir gefällt" ist doch eigentlich die Grundessenz eines Künstlers!
Dir muss es gefallen...
Niemandem anders.
Und wenn es doch jemanden anders gefällt, um so besser!
Klaus
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von Christoph O. » Mittwoch 15. August 2018, 22:39

Und wenn es doch jemanden anders gefällt, um so besser!
Das wäre dann das Sahnehäubchen auf der Torte! ;)
Grüße
Christoph

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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von videoL » Donnerstag 16. August 2018, 07:50

Hallo Fans,
wie ihr sicherlich wisst, bin ich ein 16:9 Fan.
Die Diskussion hier über das 1:1 Format finde ich schon interessant.
Dazu fällt mir ein, dass unser Kalenderblatt ja für quadratische
Fotos / Ausschnitte den weissen Rahmen praktisch vorgibt.
Also stelle ich für heute, den 16. August, ein 1:1 Foto in unseren Kalender rein.
Bin jetzt auf der Festplatte um ein geeignetes Foto suchen.
Viele Grüße Bild videowilli
Das Motiv, es kommt darauf an, wie man es sieht.
Ohne Kritik kann ich nicht besser werden.

Kamera = FZ 1000, LED Videoleuchte, Stative, DCR 150, Canon 500d, Kenko Pro1 +3 Dioptrin,3D Schlitten, Hoya Filter
Foto = PSE 10, FastStone
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von Karoline » Donnerstag 16. August 2018, 08:16

Auch ich finde die Diskussion interessant.
Meine Bilder schneide ich wie es mir gefällt. Nur selten denke ich beim Fotografieren schon an anderen Beschnitt und noch seltener an 1:1. Wenn ich so darüber nachdenke, so frage ich mich, worauf die (spezielle) visuelle Wirkung des quadratischen Formats beruht. Meine Praxis legt nahe, dass es eine größere Konzentration auf das Objekt der Begierde ermöglicht und dass -vor allem- eine Platzierung in der Mitte des Bildes möglich ist, ohne dass ein (auch innerer) Aufschrei kommt, dass der goldene Schnitt fehlt.
Viele Grüße
Karoline

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche. (Che Guevara)
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von videoL » Donnerstag 16. August 2018, 08:24

Karoline hat geschrieben:
Donnerstag 16. August 2018, 08:16
....... Meine Praxis legt nahe, dass es eine größere Konzentration auf das Objekt der Begierde ermöglicht und dass -vor allem- eine Platzierung in der Mitte des Bildes möglich ist, ohne dass ein (auch innerer) Aufschrei kommt, dass der goldene Schnitt fehlt.
Hallo Karoline,
da bin ich auch deiner Meinung.
Viele Grüße Bild videowilli
Das Motiv, es kommt darauf an, wie man es sieht.
Ohne Kritik kann ich nicht besser werden.

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Der GImperator
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von Der GImperator » Donnerstag 16. August 2018, 11:41

Zu meiner zuletzt/zur Zeit aktiven Serie für die "Fisheyeman`s Friend"-Thread gehört auch DIESES FOTO....

... hat einen inneren, nicht enden wollenden Konflikt bzgl. des AR (Aspect Ratio/Seitenverhältnisses) ausgelöst.
16:9 vs 1:1 und mitten im Getümmel mischt auch noch die 3:2-Variante mit:


Ich poste es mal in der Reihenfolge "von Original bis Max.Crop (1:1)" und schreibe UNTEN mal meine Gedanken dazu (damit niemand in die Gefahr kommt, schon vor/während der Bildbetrachtung beeinflusst zu werden)
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P1180688_89_90_91_92_93_94_Enhancer16-9_sm.jpg
P1180688_89_90_91_92_93_94_Enhancer16-9_sm.jpg (745.44 KiB) 1464 mal betrachtet
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P1180688_89_90_91_92_93_94_Enhancer3-2sm.jpg
P1180688_89_90_91_92_93_94_Enhancer3-2sm.jpg (835.85 KiB) 1464 mal betrachtet
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P1180688_89_90_91_92_93_94_Enhancer1-1_sm.jpg
P1180688_89_90_91_92_93_94_Enhancer1-1_sm.jpg (653.13 KiB) 1464 mal betrachtet

Die originale 16:9er Komposition hat für mich dieses "Betrachter ins Szenario mit hineinziehen"-Gefühl.
Ich verorte das (obs stimmt oder nicht) in den Bereich vom "peripheren Sehen". Vor Ort nimmt das menschl. Auge ja gerade in den erweiterten Randbereichen noch (unterbewußt) Informationen auf, speziell Bewegungen und Kontraste.
So ein UWW-Frame (bietet sogar noch nen deutlich weiteren Blickwinkel als das menschliche peripher sehende Auge) wäre dann quasi das "Moment-Festhalten und "eingefroren" dargestellte Visualisierung" einer solchen in der Wirklichkeit vom Menschen (teilbewußt) wahrgenommenen Szene.

Der 3:2-Crop.... reicht doch!, könnte man hier bei dem/so nem Motiv argumentieren. Dem Crop fiel ja fast ausschließlich (sich wiederholendes) Grünzeugs zum Opfer. Motivisch interessante Details wurden nicht eliminiert.
Und "breit genug", den Betrachtungsgewohnheiten des Menschen zugänglich arrangiert ist der Frame in 3:2 ja allemal.
Ist natürlich auch die totale Konsensvariante; "nix halbes, nix ganzes", wenn man so will.

Für die Bildaussage/-wirkung zeigt der 1:1-Crop ja ALLES das, um was es geht.
Die Blickführung ist bei dem Motiv, egal in welchem Format, ja sowieso ganz klar "mittig-nach-hinten" angelegt.
Bei dieser Motiv-Inszenierung speziell bekommt das 1:1 sogar fast schon nen Hochkant-Charakter (für mich, gefühlt).
Die Möglichkeit (wenn es sie gibt-> wenn das mit dem "szenischen Eintauchen durch Darstellung der erweiterten Umgebungs-/Randbereiche" nicht nur von mir so wahrgenommen werden kann), sich das Bild groß aufn Screen zu legen und nicht nur das/die Hauptobjekt(e)
Zur Darstellung und Betonung der landschaftlichen und baulichen Beschaffenheit/Architektur ist im 1:1 aber allemal genug vorhanden. UND es eiert bzgl. der Fokussierung für den Betrachter definitiv nicht herum!

Wie seht ihr das/würdet ihr hier verfahren ?
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
Rollei Fotopro CT-5A, Raynox DCR 150, Lowepro Flipside Trek 350 + Nova 160 + Apex 110, Toblerone 400g-Pack

piet

Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von piet » Donnerstag 16. August 2018, 12:52

Deine Bildserie zeigt sehr schön, daß das 1:1 - Format gerade für Motive ohne Horizont geeignet ist. Bei deinem Beispiel ist auch gut zu erkennen, daß der Blick des Betrachters ohne Ablenkung auf das Zentrum geleitet wird.

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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von Hanseat68 » Donnerstag 16. August 2018, 14:10

-> oute mich gerne als Quadrat Fan, wenns wie hier super passt.

@ Piet, m.E. hat das Motiv einen Horizont, wenn auch nur sehr schmal.
eigentlich hat jedes Landschaftsmotiv einen Horizont, es sei denn es ist nur ein Himmel aufgenommen.
das verstehe ich nicht ganz.
"fotografieren ist meine Möglichkeit eine Motivsituation im Bruchteil einer Sekunde im Sucher wahrzunehmen
und diesen Moment den man evtl. NIE wieder erhält und sieht festzuhalten"


Grüße aus dem Süderelberaum
Oliver

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ifi1
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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von ifi1 » Donnerstag 16. August 2018, 16:50

Hallo,
das 1:1 hat mir persönlich etwas zu viel Tunnelblick, ich brauch da ein bissele Gedöns seitlich.
Also das Orginal sagt mir gefühlsmäßig am meisten zu.
Ansonsten mach ich öfters mal 1:1 Formate - wenns halt passt. :)
Meine Bilder sind grundsätzlich bearbeitet...

Liebe Grüße aus Middel-Frangn
Iris


Flickr https://www.flickr.com/photos/geoliese/

piet

Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von piet » Donnerstag 16. August 2018, 19:41

Hanseat68 hat geschrieben:
Donnerstag 16. August 2018, 14:10

@ Piet, m.E. hat das Motiv einen Horizont, wenn auch nur sehr schmal.
eigentlich hat jedes Landschaftsmotiv einen Horizont, es sei denn es ist nur ein Himmel aufgenommen.
das verstehe ich nicht ganz.
moin Oli,
durch die Blickführung in dem Bildbeispiel hier ist es für mich ein Motiv mit Hintergrund.
Wenn es ein Landschaftsmotiv sein soll, dann braucht es einen langen Horizont, klassisch auf der oberen oder unteren Drittellinie, an dem mein Blick entlangwandern kann. Das Motiv ist dann irgendwo auf den klassischen Linien räumlich fixiert. Je nach Gestaltung und Schnitt kann auch der gesamte Himmel oder Vordergrund das Motiv sein.

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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von Hanseat68 » Donnerstag 16. August 2018, 20:33

piet hat geschrieben:
Donnerstag 16. August 2018, 19:41
moin Oli,
durch die Blickführung in dem Bildbeispiel hier ist es für mich ein Motiv mit Hintergrund.
Wenn es ein Landschaftsmotiv sein soll, dann braucht es einen langen Horizont, klassisch auf der oberen oder unteren Drittellinie, an dem mein Blick entlangwandern kann. Das Motiv ist dann irgendwo auf den klassischen Linien räumlich fixiert. Je nach Gestaltung und Schnitt kann auch der gesamte Himmel oder Vordergrund das Motiv sein.
Moin Piet,
eine interessante Sichtweise, aber bitte was ist ein "Motiv mit Hintergrund" speziell ?
verstehe ich nicht, vielleicht hat auch nur die Hitze mir zugesetzt ;)
für mich hat jedes Motiv einen Horizont, wo für den Betrachter der Himmel auf die Landschaft, egal was auch immer,[können auch Häuser darstellen] stößt.
dies ist zumindest meine Definition vom Horizont den ich kenne,
und da spielt es keine Rolle, ob dieser schmal oder lang gezogen ist, für mich zumindest.
"fotografieren ist meine Möglichkeit eine Motivsituation im Bruchteil einer Sekunde im Sucher wahrzunehmen
und diesen Moment den man evtl. NIE wieder erhält und sieht festzuhalten"


Grüße aus dem Süderelberaum
Oliver

piet

Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von piet » Freitag 17. August 2018, 16:12

Moin Oli,
ich will dir deine Fragen gerne aus meiner Sicht erklären. Ich mußte vorher nur noch die erste von 3 Abschlagsrechnungen meines Zahnarztes in der Höhe von rd 4.000€ verdauen. Ich habe natürlich ein Angebot von ihm, daß noch um einiges höher kalkuliert war. Eine gewisse Freundschaft zu ihm hat ihn wohl milde gestimmt.

so, zu meiner Antwort
„eine interessante Sichtweise, aber bitte was ist ein "Motiv mit Hintergrund" speziell ?“

 vorweg, wir sind hier im Thread Besonderheiten / Eigenschaften des 1 : 1 Verhältnisses bei Bilder.

Mein Blick ist ohne Umschweife durch die dominant im Vordergrund, noch verstärkt durch die Figuren auf die Treppe fixiert und kann gar nicht anders, als weiter mittig auf dem Weg in die Tiefe zu gehen. Und dort sehe ich mit dem besten Willen keinen Horizont. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die enge Blickführung, gegeben durch die massiven Seitenbereiche. Ein Horizont im Allgemeinen ist für mich eine wahrnehmbare „horizontale“ Achse im Bild.

Du siehst also Oli, durch unser gemeinsames Fotohobby haben wir auch sehr interessanten Meinungs- und Erfahrungsaustausch, den ich nicht missen möchte.

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Re: Grundsatzdiskussion

Beitrag von Der GImperator » Freitag 17. August 2018, 17:53

piet hat geschrieben:
Freitag 17. August 2018, 16:12
vorweg, wir sind hier im Thread Besonderheiten / Eigenschaften des 1 : 1 Verhältnisses bei Bilder.

Mein Blick ist ohne Umschweife durch die dominant im Vordergrund, noch verstärkt durch die Figuren auf die Treppe fixiert und kann gar nicht anders, als weiter mittig auf dem Weg in die Tiefe zu gehen. Und dort sehe ich mit dem besten Willen keinen Horizont. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die enge Blickführung, gegeben durch die massiven Seitenbereiche. Ein Horizont im Allgemeinen ist für mich eine wahrnehmbare „horizontale“ Achse im Bild.

Du siehst also Oli, durch unser gemeinsames Fotohobby haben wir auch sehr interessanten Meinungs- und Erfahrungsaustausch, den ich nicht missen möchte.
Was da so alles (Unterschiedliches) bei den einzelnen Leuten ausgelöst wird (individuelle Betrachtungs- und Herangehensweise, inkl. fotografischer Erfahrungswerte und -schwerpunkte, die auf jeweilige Antworten Einfluß nehmen) :o :)
Lese jedenfalls gespannt mit, was da ein jeder so zum und ums Thema herum beizutragen hat.

Oli, ich bin da bei piet (nicht nur, daß ich ebenfalls nen super-saftigen Zahnbehandlungskostenvoranschlag aufm Schreibtisch rumliegen habe :roll: :P :cry: ;) ).
Und wenn du ("Bildstudien-technisch") in dich gehst, wirst du bestimmt auch feststellen, daß es zig Motive an allen Ecken und Enden gibt, die OHNE Horizont auskommen/funktionieren.
Guck allein mal in die Makro- und Nahaufnahmen Pflanzen und auch Tiere (je kleiner, desto öfter, tippe ich mal). Da hast du ganz oft ein freigestelltes Hauptobjekt, ggf. auch mal Beiwerk, welches aber auch keine "Horizont-Werte" liefert, und sonst nur ein den HG großflächig durchzeichnendes Bokeh.

Bei dem/n Bsp.bild/ern könnte man den minikleinen horizontalen Abschnitt "Ende des Kieselsteinweges" als "Horizontlinie" hernehmen. Oder etwas drüber den horizontalen Dachgiebelansatz.
Aber das Pic ist knallhart auf "Tunnelblick (in die Tiefe des Raumes) angelegt. Man verharrt kurz am VG; dort findet sich das, die Motivelemente betrachtet "attraktivste" Element (die Statuen, die wiederum dem Betrachter bedeuten, wie er seinen Blick zu führen hat & die Wassertreppe... die sich weiter am eingeschlagenen Blickverlauf festkrallt und geradewegs in die Tiefe leitet, wo sich der Blick dann "verflüchtigen, austrudeln" kann).
Hier spielt "Horizont" (ob anhand einer schönen horizontalen Liniendarstellung erkennbar oder nicht) also auch gar keine Rolle.
Gegen diesen "fotografischen Blick/Gedankengang" stelle ich dann mal eine "richtige" Horizonte-Komposition gegenüber:
Allein schon, wo diese horizontale Linie positioniert wird (auf der Vertikalachse), macht was aus für die Bildwirkung.
Oder: stell dir n Szenario vor wie z.B. 1x menschl. Model + 1x Meerstrand. Nicht nur, daß der Horizont eine erste grobe Bildaufteilung vornimmt, es macht auch elementar für die Gesamtwirkung des Pics was aus, wie das Model im VG zum Horizont steht, an welcher Stelle und wie weit (falls) es über den Horizont hinausragt etcpp.
Und sicher noch x weitere Faktoren, wo Horizont im Pic ist und relavant ist. Z.B.- wenn einer da ist- wie stark er Einfluß nimmt, wenn er irgendwie schepp ist :idea: :P

Zurück zu Bildern, wo kein sichtbarer oder relevanter Horizont im Frame zu sehen ist....... da spielt das obige nämlich überhaupt keine Rolle. Da könnteste u.U. manuell perspektivisch ordentlich verzerren, ohne, daß ein Betrachter später was davon merkt (wenn das Hauptobjekt gutmütig bzgl. optischer Verzerrungen ist).

Zurück zu 1:1 : beim Schreiben gingen mir x Motive/Fotoszenarien "ohne Horizont" durch den Kopf.
Idee: "schmal, kompakt"/z.B. 1:1 kann super gut ohne Horizonteinflüsse auskommen. Das "enge Format" ist prädestiniert fürs Fokussieren aufs Wesentliche (ein Hauptobjekt, eine singuläre/minimalistische Bildidee).
"Da ist gar nicht so viel Platz im Frame, um einen etwaigen Horizont sinnvoll und bildförderlich mit einzubauen!"
Hieße das im Umkehrschluß auch, je breiter ein Bild, desto hilfreicher und wichtiger ist eine Strukturierung des Frames durch einen klaren Horizont ?!?
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
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