Hallo Thorsten,
wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du wissen, welche Rolle die Blende bei der manuellen Belichtung auch unter dem Gesichtspunkt der Schärfe eines Fotos spielt.
In analogen Zeiten half man sich mit dem Spruch: „Wenn die Sonne lacht, benutze Blende acht!“ Bei den Kleinbildkameras war bei dieser Blende in der Regel das schärfste Foto möglich. Also stellte man diese Blende am Objektiv mit der entsprechenden Belichtungszeit ein. Hierfür nutzte der Fotograf seine Erfahrung oder ließ sich die korrekte Zeit von einem Belichtungsmesser ausrechnen.
Mit einer Blendeneinstellung gestaltet man u.a. die gewünschte Schärfentiefe einer Aufnahme, wie schon im Thread erwähnt.
Wenn du bei einem Foto mit Schärfe und Unschärfe „spielen“ willst, spielt manchmal auch die Brennweite des Objektivs eine Rolle. Je mehr Zoom, desto geringer der Schärfentiefenbereich bei Nahaufnahmen. Das kann bei deinen möglichen 150mm und Ausnutzen der Nahstellgrenze sogar in den Millimeterbereich gehen.
Aber auch die Lichtstärke des Objektivs und die damit verbundene Möglichkeit eine noch größere Blendenöffnung zu nutzen, spielt eine Rolle, wenn du ein Motiv vor einem unscharfen Hintergrund freistellen willst. Deshalb auch die Frage nach deinen Objektiven im Beitrag von Jürgen.
Den Modus „M“ benutze ich
nicht, wenn ich ein Bild korrekt belichten will (da lasse ich mir z.B. von “P“ helfen), sondern wenn ich ein Bild gezielt über- bzw. unterbelichten will. Gerade, wenn ich mal Bock auf eine ganz andere Art von Fotos habe.
Muss ich einen automatischen Belichtungsvorschlag von Modus „P“ u.U. manuell anpassen, mache ich dies mit dem Belichtungsausgleich „+/-“ am vorderen Wahlrad bei meiner G81, z.B. bei einer Gegenlichtaufnahme oder bei dunklen Motiven.
Manchmal belichte ich ein Foto auch bewusst dunkler, wenn ich eine Belichtungszeit brauche, die ich gerade noch aus der Hand fotografieren kann.
Aber beides hat auch seine Grenzen!