Naja, wirkliche Tricks gibt es nicht.
Bei den Altstadtbildern ist, denke ich, der entscheidende Punkt, dass auch hier noch in einigen Stellen der Bilder etwas Licht vorhanden ist. Eine Nachtaufnahme ohne jegliches Licht, die dann ganz oder teilweise stark aufgehellt werden muss um überhaupt was zu erkennen, wird vom Bildeindruck nahezu nie gut aussehen. Man sollte also möglichst vermeiden, Nacht-Bilder so aufzuhellen, dass sie aussehen wie Tageslicht-Bilder. Auch muss man nicht zwingend jeden Schattenbereich so erhellen, dass dort jedes Detail sichtbar wird. Das ist ja in der Realität ja auch nicht so. Unabhängig vom Rauschen würde darunter auch die Stimmung des Bildes extrem leiden. Auch muss man nicht jedes Rauschkörnchen bis zum letzten beseitigen. Beim von dir angesprochenen Katzenbild sind bei genauerer Betrachtung aber auch schon etliche Details verloren gegangen, insbesondere in den Augen. Da habe ich aber auch noch ähnliche Bilder der gleichen Serie mit deutlich besseren Details.
Was die Schärfe angeht, ein scharf abbildendes Objektiv, wie in dem Fall das Sigma 56mm 1.4, hilft natürlich immer etwas. Für den Schärfeeindruck eines Bildes, insbesondere bei sehr offenblendigen Bildern, ist es wichtig, dass zumindest der für das Motiv wichtige Teil des Bildes scharf ist, desr Rest des Bildes ist von der Schärfe eher unwichtig, im Grunde sorgt dort mehr Unschärfe für weniger Ablenkung vom Motiv.
Jetzt die Frage, ob du das auch kannst: natürlich kannst du das auich. Bei so extremen ISO wie in diesen Bildern hab ich allerdings tatsächlich die besten (detailreichsten) Ergebnisse mit DXO erzielt. Mit anderen Tools wie Topaz oder auch den integrierten Entrauschern von z.B. LR oder C1 sind zwar auch teilweise ordentliche Resultate möglich, bei so extremen ISO haben die aber allesamt massive Probleme, die Details und insbesondere die Farb-Details zu erhalten. Hatte Anfangs mit Topaz DenoiseAI gearbeitet und dort auch ganz ansehnliche Ergebnisse, allerdings bei Bildern mit feinen Farb-Strukturen gingen die Farben z.T. komplett verloren oder wurde stark verfälscht.
Von daher, zumindest in Verbindung mit den derzeitigen MFT-Sensoren, bietet DXO (in der Elite-Version mit DeepPrime-Entrauschung) tatsächlich die insgesamt besten Ergebnisse.
Und eines ist natürlich sicher: Wann immer möglich, ist ein Bild mit weniger ISO zu bevorzugen, das wird
immer qualitativ noch besser sein. Aber, wenn es nötig ist, dann kann man inzwischen auch mit den hohen ISO-Bereichen noch Bilder bekommen, die nicht in die Ablage P gehören. Ein verrauschtes Bild kann mman oft noch retten, ein verwackeltes auf Grund zu langer Belichtungszeit nicht (oder fast nicht, ein bisschen was geht da auch mit Tools wie z.B. Topaz SharpenAI, jeoch nicht so viel, wie die das Marketing verspricht).
lg Peter