„Pixel, dpi, und Co“ – Was ist das jetzt genau?
Verfasst: Dienstag 6. August 2024, 14:06
Jeder hat diese Begriffe schon einmal gehört und deren Zusammenhänge führen immer wieder zu Irritationen. Ich möchte einmal mit nachfolgender Frage beginnen:
Entsprechen 300dpi (Dots per Inch) 300ppi (Pixel per Inch)?
Eigentlich ein klares NEIN!
Ein Dot ist etwas ganz anderes als ein Pixel – etwas, das viele falsch betrachten, indem sie mit Aufkommen der digitalen Fotografie diese Begriffe gleichsetzen. Kurioserweise wird heutzutage jedoch hierbei kein Unterschied mehr gemacht.
Was ist eigentlich ein Pixel?
Mit einem Aufnahmemedium, wie z.B. Kamera oder Scanner, wird ein „digitales Foto“ erstellt, das ausschließlich in Pixel definiert wird. Man nennt dies im Fachjargon eine "absolute Größe" und man kann sich dies als eine Art "imaginäre Größe" vorstellen. Eine Angabe in Pixel ist erst einmal keine physische Größe! Ein Pixel bleibt ein Pixel, egal wie groß der Sensor war, der ihn erstellt hat. Eine 20 MB Vollformatkamera hat gegenüber den 20 MB einer "mft-Kamera" für die Erstellung eines Pixels im Prinzip die vierfach größere Fläche zur Verfügung und deshalb den zwei Blendenstufen-Vorteil bei der Belichtung. Außerdem sind die „Pixel-Erstellungsflächen“ bei "mft" viel enger gepackt und verursachen deshalb das schlechtere Rauschverhalten.
Was ist ein „Dot“?
Ein „Dot“ ist ein Rasterpunkt bei einem Druckerzeugnis! Wenn Bilder mit Druckmaschinen aufs Papier gebracht werden (z.B. beim allgemein üblichen Offsetdruck), müssen sie vorher „aufgerastert“ werden. Dies bedeutet verschieden große Rasterpunkte spiegeln dem Auge die verschiedenen Grautöne vor, so dass unser Gehirn dies als Foto interpretiert. Dabei sind mehrere Pixel für die Erstellung eines „Dots“ notwendig.
Farbfotos werden sogar in vier Rasterflächen, in die Farbauszüge Cyan, Magenta, Gelb und einem Kontrastraster in Schwarz aufgeteilt. Diese werden nicht übereinander, sondern in einem festgelegten winzigen Abstand als Rasterpunkte nebeneinander gedruckt. Die Illusion eines Farbfotos entsteht. Daher auch der Name Vierfarbdruck.
Für diese Rasterflächen hat sich ein "60er Raster" qualitätstechnisch in der Druckpraxis durchgesetzt. Das heißt, 60 Rasterpunkte im Quadrat befinden sich auf 1cm². Dies wird im Druckgewerbe einheitlich in der Einheit „Dots per Inch“ umgerechnet und angewandt. Dadurch entsteht ein Ergebnis von „152,4 dpi". Schließlich wurde noch ein Sicherheitsfaktor von „x2“ dazu gepackt und auf 300 abgerundet. Geboren war der „300 dpi" Standard für Druckerei-Erzeugnisse. In dieser Rechnung steckt der wichtige Gesichtspunkt, dass das menschliche Auge bei einer Frequenz von 150 dpi die Rasterung nicht mehr erkennen kann.
Wie hängen beide jetzt zusammen?
Erst wenn das Pixelbild auf ein Ausgabemedium trifft, entsteht salopp gesagt "dpi". Am Monitor anders als beim Tintenstrahldrucker, der Fotobestellung oder bei der Druckerei. Diese nennt man im Fachjargon "relative Größe" mit einer festen physischen Größe, wie cm oder inch/zoll.
Warum wird ein „dpi“-Wert in den „Exifs“ eines Fotos angegeben?
Eigentlich dürfte dort keine Angabe in „dpi“ angegeben sein, denn dieser ergibt sich erst, wenn die gewünschte Ausgabegröße feststeht. Schaut man in die Metadaten einer Fotodatei, findet man jedoch einen feststehenden Wert wie z.B. 72, 180,240, 300 oder sogar 350 „dpi“. Verschiedene Kameramodelle schreiben an dieser Stelle verschiedene Angaben in die „Exifs“.
Dieser Wert in einer Bilddatei ist nur ein unverbindlicher Vorschlag für die Ausgabegröße. Er gibt keinerlei Auskunft über die technische Qualität eines Bildes und wird trotzdem oft fälschlicherweise als ein Qualitätsstandard für einen voraussichtlichen „Ausdruck“ oder eine „Ansicht“ benutzt.
Fertigt man z.B. von einem Original ein Ausschnittsfoto mit einer zwangsläufig kleineren Pixelanzahl an, verändert sich der „dpi“-Eintrag in den „Exifs“ nicht.
Wenn aus irgendeinem Grund ein anderer „dpi“-Wert in der Datei stehen soll, kann man diese auch u.U. verändern. Dies hängt allerdings vom benutzten Bildverarbeitungsprogramm ab. Manche Programme benutzen den Wert als Voreinstellung, andere wiederum ignorieren ihn ganz. Eine Bedeutung für die Qualität des Fotos hat er in allen Fällen nicht.
„300dpi“ ist doch der Maßstab für die Qualität eines Fotos, oder?
Eine Aussage über den möglichen Detailreichtum eines Fotos geschieht ausschließlich in Pixel, aber entscheidend ist nicht unbedingt die Pixelmenge. Ein hochwertiges Objektiv schreibt, bildlich gesehen, das Foto mit einem „Fineliner“ auf den Sensor und ein weniger hochwertiges Objektiv schreibt es mit einem „Filzstift“. Dementsprechend ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse.
Irgendwann wurde der analoge Druckbegriff „Dots“ für den digitalen Begriff „Pixel“ übernommen und hat sich kurioserweise nicht mehr nur auf die Druckindustrie beschränkt. So entstand unter anderem auch der berühmte „300 DPI Mythos“ und die damit verbundenen unsinnigen Rechnungen von "Qualitäts-Spekulationen".
Die Qualitätsangabe „300dpi“ ist ausschließlich für eine Druckerei von Bedeutung. Möchte man davon abweichen, muss man dies im Vorfeld mit dem Unternehmen absprechen. „Flyeralarm“ z.B. geht scheinbar in diesem Punkt kein „Reklamationsrisiko“ ein und beharrt auf dem hohen Standard bei einem Druckauftrag.
Im nachfolgenden Beispiel hat das Originalfoto eine Größe von 5478x4115px, das entspricht bei 300dpi einem möglichen Druckformat von maximal 773x580mm (ohne Veränderung der 180dpi in den Exifs).
Tatsächlich wurde aber nur eine Fotogröße von 311x234mm gebraucht und so ergeben sich tatsächliche 446dpi im Druckdokument.
Im Umkehrschluss hätten 3733x2835px für das Kalenderfoto bei 300dpi ausgereicht.
Entsprechen 300dpi (Dots per Inch) 300ppi (Pixel per Inch)?
Eigentlich ein klares NEIN!
Ein Dot ist etwas ganz anderes als ein Pixel – etwas, das viele falsch betrachten, indem sie mit Aufkommen der digitalen Fotografie diese Begriffe gleichsetzen. Kurioserweise wird heutzutage jedoch hierbei kein Unterschied mehr gemacht.
Was ist eigentlich ein Pixel?
Mit einem Aufnahmemedium, wie z.B. Kamera oder Scanner, wird ein „digitales Foto“ erstellt, das ausschließlich in Pixel definiert wird. Man nennt dies im Fachjargon eine "absolute Größe" und man kann sich dies als eine Art "imaginäre Größe" vorstellen. Eine Angabe in Pixel ist erst einmal keine physische Größe! Ein Pixel bleibt ein Pixel, egal wie groß der Sensor war, der ihn erstellt hat. Eine 20 MB Vollformatkamera hat gegenüber den 20 MB einer "mft-Kamera" für die Erstellung eines Pixels im Prinzip die vierfach größere Fläche zur Verfügung und deshalb den zwei Blendenstufen-Vorteil bei der Belichtung. Außerdem sind die „Pixel-Erstellungsflächen“ bei "mft" viel enger gepackt und verursachen deshalb das schlechtere Rauschverhalten.
Was ist ein „Dot“?
Ein „Dot“ ist ein Rasterpunkt bei einem Druckerzeugnis! Wenn Bilder mit Druckmaschinen aufs Papier gebracht werden (z.B. beim allgemein üblichen Offsetdruck), müssen sie vorher „aufgerastert“ werden. Dies bedeutet verschieden große Rasterpunkte spiegeln dem Auge die verschiedenen Grautöne vor, so dass unser Gehirn dies als Foto interpretiert. Dabei sind mehrere Pixel für die Erstellung eines „Dots“ notwendig.
Farbfotos werden sogar in vier Rasterflächen, in die Farbauszüge Cyan, Magenta, Gelb und einem Kontrastraster in Schwarz aufgeteilt. Diese werden nicht übereinander, sondern in einem festgelegten winzigen Abstand als Rasterpunkte nebeneinander gedruckt. Die Illusion eines Farbfotos entsteht. Daher auch der Name Vierfarbdruck.
Für diese Rasterflächen hat sich ein "60er Raster" qualitätstechnisch in der Druckpraxis durchgesetzt. Das heißt, 60 Rasterpunkte im Quadrat befinden sich auf 1cm². Dies wird im Druckgewerbe einheitlich in der Einheit „Dots per Inch“ umgerechnet und angewandt. Dadurch entsteht ein Ergebnis von „152,4 dpi". Schließlich wurde noch ein Sicherheitsfaktor von „x2“ dazu gepackt und auf 300 abgerundet. Geboren war der „300 dpi" Standard für Druckerei-Erzeugnisse. In dieser Rechnung steckt der wichtige Gesichtspunkt, dass das menschliche Auge bei einer Frequenz von 150 dpi die Rasterung nicht mehr erkennen kann.
Wie hängen beide jetzt zusammen?
Erst wenn das Pixelbild auf ein Ausgabemedium trifft, entsteht salopp gesagt "dpi". Am Monitor anders als beim Tintenstrahldrucker, der Fotobestellung oder bei der Druckerei. Diese nennt man im Fachjargon "relative Größe" mit einer festen physischen Größe, wie cm oder inch/zoll.
Warum wird ein „dpi“-Wert in den „Exifs“ eines Fotos angegeben?
Eigentlich dürfte dort keine Angabe in „dpi“ angegeben sein, denn dieser ergibt sich erst, wenn die gewünschte Ausgabegröße feststeht. Schaut man in die Metadaten einer Fotodatei, findet man jedoch einen feststehenden Wert wie z.B. 72, 180,240, 300 oder sogar 350 „dpi“. Verschiedene Kameramodelle schreiben an dieser Stelle verschiedene Angaben in die „Exifs“.
Dieser Wert in einer Bilddatei ist nur ein unverbindlicher Vorschlag für die Ausgabegröße. Er gibt keinerlei Auskunft über die technische Qualität eines Bildes und wird trotzdem oft fälschlicherweise als ein Qualitätsstandard für einen voraussichtlichen „Ausdruck“ oder eine „Ansicht“ benutzt.
Fertigt man z.B. von einem Original ein Ausschnittsfoto mit einer zwangsläufig kleineren Pixelanzahl an, verändert sich der „dpi“-Eintrag in den „Exifs“ nicht.
Wenn aus irgendeinem Grund ein anderer „dpi“-Wert in der Datei stehen soll, kann man diese auch u.U. verändern. Dies hängt allerdings vom benutzten Bildverarbeitungsprogramm ab. Manche Programme benutzen den Wert als Voreinstellung, andere wiederum ignorieren ihn ganz. Eine Bedeutung für die Qualität des Fotos hat er in allen Fällen nicht.
„300dpi“ ist doch der Maßstab für die Qualität eines Fotos, oder?
Eine Aussage über den möglichen Detailreichtum eines Fotos geschieht ausschließlich in Pixel, aber entscheidend ist nicht unbedingt die Pixelmenge. Ein hochwertiges Objektiv schreibt, bildlich gesehen, das Foto mit einem „Fineliner“ auf den Sensor und ein weniger hochwertiges Objektiv schreibt es mit einem „Filzstift“. Dementsprechend ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse.
Irgendwann wurde der analoge Druckbegriff „Dots“ für den digitalen Begriff „Pixel“ übernommen und hat sich kurioserweise nicht mehr nur auf die Druckindustrie beschränkt. So entstand unter anderem auch der berühmte „300 DPI Mythos“ und die damit verbundenen unsinnigen Rechnungen von "Qualitäts-Spekulationen".
Die Qualitätsangabe „300dpi“ ist ausschließlich für eine Druckerei von Bedeutung. Möchte man davon abweichen, muss man dies im Vorfeld mit dem Unternehmen absprechen. „Flyeralarm“ z.B. geht scheinbar in diesem Punkt kein „Reklamationsrisiko“ ein und beharrt auf dem hohen Standard bei einem Druckauftrag.
Im nachfolgenden Beispiel hat das Originalfoto eine Größe von 5478x4115px, das entspricht bei 300dpi einem möglichen Druckformat von maximal 773x580mm (ohne Veränderung der 180dpi in den Exifs).
Tatsächlich wurde aber nur eine Fotogröße von 311x234mm gebraucht und so ergeben sich tatsächliche 446dpi im Druckdokument.
Im Umkehrschluss hätten 3733x2835px für das Kalenderfoto bei 300dpi ausgereicht.