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Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Samstag 26. Mai 2012, 10:07
von hilleshotmail
Zur Erklärung: Ich bin ein ganz normaler Hobbyknipser, als Maler aber ein Mensch mit Kunstsinn und einem Auge für gute Motive.
Neulich dachte ich mal an analoge Zeiten zurück ;)
Da hatte ich eine EOS, mit eigentlich total überflüssigen, sauteueren Objektiven, denn ich ließ für meine Fotoalben ohnehin nur auf 10x15cm vergrößern. Die Diafotos sahen auf der Perlleinwand sowieso immer gut aus. zig... Fotoalben, Berge von Dias hatte ich und nervte damit bei jeder Gelegenheit, die Menschen, die mich zu Hause besuchten. :roll: Eines Tages verstand ich dann, begriff, dass mein Hobby nur mich interessierte und ließ es sein. Meine EOS verstaubte im Schrank.

Dann begann das Zeitalter der digitalen Fotografie. Nach einiger Zeit faszinierten mich die Möglichkeiten, dieses neuen Mediums. Und ich ließ mein Honny wieder aufleben. Ich will hier nicht die div. Kameras aufzählen, die ich bisher hatte. Das Spektrum reichte jedenfalls von Kompakten, über Bridges, zu SLRs, dann zu MFT Geräten. So richtig zufrieden war ich eigentlich nie. Irgendwann war es dann soweit, dass ich sehr Geld für eine digitale Vollformatkamera plus die dafür erforderlichen Objektive, ausgab.

Heute bin ich wieder da angelangt, wo ich zu analogen Zeit schon einmal war. Den Fehler, Bilder auszudrucken und sie in Alben zu sammeln, mache ich heute auch nicht mehr. Eigentlich ist die ganze digitale Fotografierei nur etwas für einen selbst! :x
Niemandem kann ich per Mail die hohe Qualität meiner Fotos zusenden. Die Dateien sind einfach zu groß! Sie per USB Stick auf dem Flachbild-Full HD-Fernseher vorzuführen, bringt auch nichts, weil der Fernsehbildschirm niemals die Fotoqualität zeigen kann. Es ist technisch einfach nicht möglich.
Heute speichert man seine Fotos ja auch auf dem PC, einem USB Stick oder einer SD Karte ab. Wenn sich mir mal die Gelegenheit bietet, mich darum bittet (!) zeige ich meine Fotos dann mal auf meinem iPad oder meinem Samsung Galaxy Note. Da sehen nämlich selbst die Fotos, die man mit einer ALDI-MEDION-Billigknipse macht, sehr gut aus!

Fazit: Jeder, der fotografiert, möchte seine Fotos doch anderen zeigen! Nur, wen interessieren sie?
Eigentlich beweihräuchere ich mich nur selbst, wenn ich mir meine Fotos auf meinem 27 Zoll PC Bildschirm mit 10.000:1 Auflösung ansehe. Denn nur da sehe ich dann die Bildqualität meiner Fotos! Ich frage mich. Dafür so viel Geld in eine Vollformatkamera plus Objektive ausgeben? Meine Ausrüstung steht zurzeit bei Ebay zum Verkauf! Ich werde mir, da ich die Fotografiererei nich lassen kann, nun die Sony DSC-HX20V als Immerdabei-Knipse zulegen und damit knipsen. Denn von Fotografieren kann man dann nicht wirklich reden.

Kann sein, meine Ausführungen bewahren manch einen vor unnötigen Ausgaben. Dann machen sie wenigstens Sinn. :lol:

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Samstag 26. Mai 2012, 12:24
von FotoKunst
Kann ich so leider nicht bestätigen. Meine Familie interessiert sich sehr für meine Fotos. Wir schicken laufend Bilder per Mail oder auch entwickelte Fotos per Post quer durch Deutschland zu Oma, Opa, Schwiegereltern, Onkel, Tanten oder sonstwem. Auch Nachbarn fragen mich von sich aus, wo ich das Eine oder Andere Foto gemacht habe. Meistens bei den Panorama-Bildern die unsere Wohnung "schmücken". Oft werde ich auch um Rat gefragt, wenn vielleicht das Eine oder Andere Foto mal nicht geklappt hat. Ich habe bisher nicht bereut, mit dem Hobby Fotografie im Alter von 10 Jahren angefangen zu haben. Damals habe ich meine erste Polaroid zur Erstkommunion geschenkt bekommen und da begann mein Hobby seinen Lauf zu nehmen. Seitdem ging es über zahlreiche andere Analoge über die erste Digitale, dann DSLR über Bridge zu Superzoom und jetzt wieder zur DSLR. Wobei ich parallel dazu aber auch noch die beiden Superzoomer habe und eine alte Rarität aus dem Jahre 2005 von der ich mich nicht trennen kann. Mittlerweile sind sogar meine Frau und meine Tochter vom "Fotografen-Virus" infiziert :)

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Samstag 26. Mai 2012, 12:55
von emeise
Hallo hilleshotmail ,

vieles von dem, was Du geschrieben hast,kann ich nachvollziehen und
ich kann Dich trösten - Du bist nicht allein, mit deinen Erfahrungen.

Der Künstler und eben auch der Fotograf braucht sein 'Publikum'.

Wahr ist : Ein Robinson knipst nicht.

Und, dass ohne einen SEHR guten Monitor der volle Genuss nie gesehen wird, das ist vielen auch nicht bewußt.

Mich interessiert halt sehr die Technik per se. Auch - und gerade - Bildbearbeitung fasziniert.

Ich betrachte es als sinnfreies Steckenpferd ( engl. hobby :lol: )

Die Fotoindustrie will auch leben ;-). Und mich von alter Ausstattung trennen ?
Bisher hab ich's noch nicht geaschafft, ganz im Gegenteil, ich liebäugel schon mit
einer GH3 bzw. 7DmarkII. Das ist aber ein anderes Thema.

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Samstag 26. Mai 2012, 15:13
von Harald/Wien
Servus hilleshotmail!
In meinem "neue Mitglieder stellen sich vor" (letzter Absatz) habe ich beschrieben, wie wir (meine Frau und ich) heute doch noch Freude und Erinnerungswert an unseren alten Fotos finden können (Stichwort eFotorahmen).

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Samstag 26. Mai 2012, 16:21
von DirSch
Hallo hilleshotmail,

für welches Publikum malst du? Vermutlich wissen die gleichen Leute auch gute Fotos zu schätzen.
Ein Publikum was sich immer über einen schöne Dia/Beamer - Abende freut: Altenheime! (Ok, der künstlerische Anspruch ist da vielleicht nicht immer der allerhöchste, aber es gibt den Leuten eine wilkommene Abwechselung und dir bestimmt ne Menge Resonanz). Viele "Kulturvereine" freuen sich über gelungene Diaabende und Ausstellungen, da muss man sich einfach mal vorstellen.

Würdest du von Öl zu Fingerfarbe zurückkehren weil jemand ein Bild nicht zu schätzen weis?
Macht es Spaß die guten Bilder am PC zu betrachten? Dann hat die teure Ausrüstung ihren Zweck eventuell doch erfüllt, beim "billig - knipsen" werden die Ansprüche weit weniger befriedigt und der Spaß bleibt nahezu ganz aus - dann vielleicht besser ganz aufhören.

Ich habe leider das Geld nicht für den Vollformat-Traum, wenn ich die Ausrüstung hätte würde ich sie nicht mehr hergeben. Häng gute Drucke an die Wand, kombiniere Malerei und Fotografie - es gibt so viele Möglichkeiten.

Vollformat zu Knipse - das grenzt doch an Selbstverstümmelung ;)

Die Entscheidung trifft natürlich jeder für sich selbst.

Grüße, Dirk

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Sonntag 27. Mai 2012, 07:45
von available
Hallo hilleshotmail,

ich kann Deiner Argumentation nicht ganz folgen, da Du den Weg bereits schon einmal gegangen bist und als Maler die gleiche bzw. noch größeren Probleme mit der Materie hast.
Für mich hört sich Deine Aussage eher etwas frustriert an. Jeder Fotograf kommt in diese Situation der Sinnfrage. Wenn man ernsthaft am Thema dranbleiben möchte wird es dann Zeit einen Entwicklungsschritt zu machen und sich neue Eindrücke und Austausch zu ermöglichen. Falls die Werke kein Publikum finden muss man seinen Stil entweder ändern oder konsequent mit seiner eigenen Handschrift verbessern! Hierzu könnte ich noch stundenlang schreiben würde aber das Gespräch vorziehen...
Zu meiner Person: Schon seit über 30 Jahre beschäftige ich mich mit der Fotografie und habe einige Kameras und Stationen hinter mir. Möchte hier aber nicht alles aufzählen, denn ich denke das langweilt. Das Ganze immer mit verschiedener Sichtweise auf das Thema.

Seit einem 3/4 Jahr beschäftige ich mich auch auch Zeitgründen fast ausschließlich und konsequent mit einem Thema http://www.lumix-forum.de/viewtopic.php?f=38&t=1506" onclick="window.open(this.href);return false;" oder http://www.lumix-forum.de/viewtopic.php?f=36&t=4675" onclick="window.open(this.href);return false; und kann hieran meine technische und gestalterische Entwicklung sehr gut beobachten. Auch erhalte ich aus diesem Forum ein für mich sehr wichtiges feedback.

Aus technischer Sicht verwundert mich etwas Deine Sichtweise, denn es geht bei den unterschiedlichen Formaten nicht nur im die Auflösung, sondern auch um die Freistellung (Sensorgrößenabhängig), die Lichtstärke, die Brennweitenvielfalt und z.B. die Zubehörvielfalt (entfesselt Blitzen ist mit einer Kompakten sehr schlecht umzusetzten) um auch unter teilweise extremen Bedingungen fotografieren zu können und das ist meines Erachtens DER Unterschied zu einer Knipse.

Früher waren es die Diaabende mit Freunden, der Familie oder Bekannten an denen präsentiert wurde. Seit der Einführung des Internets hat sich dieses drastisch verändert! Es gibt unzählige Möglichkeiten, wobei die Eyecatcher NICHT die Auflösung, sondern zu allererst die Wirkung bei Briefmarkengröße (z.B. Flickr) d.h. Licht und Bildgestaltung sind.
Ich finde auch, dass der Austausch hier im Forum (s.o.) anhand von Bildern schon mal ein sehr guter Anfang ist. Hier erhält man feedback von anderen und kann seine Bilder besser einschätzen.
Zu guter letzt hat man immer noch die Möglichkeit Bildbände oder Kalender zu vertreiben um an Publikum zu kommen.

Unterm Strich denke ich haben sich die Präsentationsmöglichkeiten drastisch verbessert, aber die Konkurrenz ist sehr viel größer geworden. Um registriert zu werden müssen Besonderheiten geboten werden! Die Auflösung spielt bei 80-90% der Präsentationen nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt darüberhinaus jedoch eine Menge an Technik, welche eine Knipse nicht beherrschen kann und diese macht für das Publikum den Unterschied aus. Letztendlich MUSS man versuchen sich weiterzuentwickeln (Internet, Fachliteratur, Foren, Austausch mit Fotografen) und dazu gibt es auch unzählige Möglichkeiten.

Viele Grüße

Andreas

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Sonntag 27. Mai 2012, 09:45
von Dietmar
Hier fällt immer wieder das Wort "Knipse". Ich weiß nicht, ob man bei einer "500-Euro-Kamera" von einer Knipse sprechen sollte.

Im übrigen habe ich irgendwo gelesen:

"- Ein guter Fotograf macht mit einer guten Kamera gute Bilder.
- Ein guter Fotograf macht mit einer schlechten Kamera gute Bilder.
- Ein schlechter Fotograf macht mit einer schlechten Kamera schlechte Bilder.
- Ein schlechter Fotograf macht mit einer guten Kamera ...."

Gruß
Dietmar

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Sonntag 27. Mai 2012, 10:05
von available
Das ist mir etwas zu pauschal. Da ich auch Musiker bin möchte ich es mal mit einem Instrument vergleichen. Es ist richtig, dass ein guter Musiker auch aus einem schlechten Instrument viel rausholen kann. Die Krönung erfolgt allerdings nur durch ein sehr gutes Instrument und das ist durchaus hörbar. Genau das gleiche git meiner Meinung nach auch für Kameras.

Viele Grüße

Andreas

Re: Die Digitale Fotografie.

Verfasst: Sonntag 27. Mai 2012, 10:10
von FotoKunst
available hat geschrieben:Das ist mir etwas zu pauschal. Da ich auch Musiker bin möchte ich es mal mit einem Instrument vergleichen. Es ist richtig, dass ein guter Musiker auch aus einem schlechten Instrument viel rausholen kann. Die Krönung erfolgt allerdings nur durch ein sehr gutes Instrument und das ist durchaus hörbar. Genau das gleiche git meiner Meinung nach auch für Kameras.
Viele Grüße
Andreas
Dem stimme ich zu. Ich glaube kaum, dass ein wirklich guter und erfahrener Fotograf sich auf eine 50 Euro Kaffeebohnenhändler-Kamera verlassen würde. Selbst wenn er damit gute Fotos machen könnte, würde er sich im Nachhinein ärgern, dass er seine gute Cam nicht dabei hatte, um das letzte bisschen "Etwas" aus dem Foto herauszuholen. Ob es nun das Non-Plus-Ultra High-End Gerät für 5000 Euro sein muss, sollte natürlich jeder für sich selbst entscheiden :)