bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Alles rund um Hard- und Software, die man zur Bildbearbeitung benötigt.
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Sinuett
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bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Sinuett » Freitag 22. Juni 2018, 21:17

Verehrte KollegInnen,

wenn ich Gebäude mit stürzenden Linien aufgenommen habe,
habe ich eigentlich immer versucht, das Gebäude in Augenhöhe parallel zu bekommen.
Warum, weiß ich eigentlich nicht.
Ist es nicht vielleicht sinnvoller, die Mitte des Gebäudes als Zielpunkt zu nehmen?
Mir ist das geometrisch nicht ganz klar, und hoffe auf die Praxiserfahrung der Experten hier.

Danke Sinuett

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Lithographin
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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Lithographin » Freitag 22. Juni 2018, 21:51

Ich habe mir angewohnt einen vollkommen anderen Blickwinkel zu suchen. Das ganze Gebäude ist oft nicht mal die Miete. Linien, Perspektiven, aus einem Standpunkt der provoziert.
Immer ausrichten ist langweilig für mich. Alles schon mal da gewesen. Dann bleibt nur die technische Perfektion die lediglich die Kreativität in die Wüste schickt.

Ich war drei Tage im Bauhaus in Dessau und habe zwei davon mit Genehmigung fotografiert.
Neue Blickwinkel, Farben und Formen verschmelzen mit dem was man fotografiert.

Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom :mrgreen:
(Nicht auf Dich gemünzt Sinuett ;) )

Sorry für Schreibfehler - Meine Tastatur spinnt ... :?
Servus, Cristina
Ich fotografiere wie ich es sehe und schreibe wie ich es empfinde, nicht wie es ist
https://www.flickr.com/photos/154393312@N07/
Ausrüstung steht im Profil :D

Bitte keine Bildbearbeitung und andere Bilder einstellen

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Sinuett
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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Sinuett » Freitag 22. Juni 2018, 22:05

Danke Christina,

nein, ich bin da auch wenig gefährdet.
Aber ich möchte es rein technisch wissen und außerdem möchte ich auch manchmal normal fotografieren- wenn ich es denn einsetzen will.
Ich drehe ja schon ab und zu an der Unschärfe- und an der Farbschraube. Da kann "wilde" Perspektive dann zu viel sein.
Oder umgekehrt. Oder so.

Sinuett

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Safra
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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Safra » Samstag 23. Juni 2018, 08:38

Hallo Christina,
Ich war drei Tage im Bauhaus in Dessau und habe zwei davon mit Genehmigung fotografiert.
Die Bilder hast Du nicht bei flickr, oder? Die würden mich mal interessieren, da ich in Dessau lange Zeit zu tun hatte.
Anregungen und Kritiken sind immer willkommen :)
Gruß Sabine

FZ 1000

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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Horka » Samstag 23. Juni 2018, 08:41

Über den Winkel habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Da beim Entzerren an den Seiten Bild verloren geht, gehe ich immer soweit zurück, dass ich möglichst wenig entzerren muss, dann habe ich rechts und links am Fuß "Fleisch". Bei größeren Winkeln verliert man im unteren Bildteil Breite.

Manche Bildbearbeitung verzerrt die Proportionen beim Geraderichten, auch dann ist möglichst wenig Schräge bei der Aufnahme positiv.

Von der Entzerrungsmathematik her sehe ich keinen Unterschied bei verschiedenen Winkeln.

Horst
Handliche Kameras

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Sinuett
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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Sinuett » Samstag 23. Juni 2018, 09:57

Hm.
Ich hätte gedacht, dass die Verzerrung zunimmt, wenn man z. B. bei einem Turm unten fokussiert.
Das werde ich bei Gelegenheit noch mal ausprobieren.

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Der GImperator
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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Der GImperator » Samstag 23. Juni 2018, 12:11

Sinuett hat geschrieben:
Samstag 23. Juni 2018, 09:57
Hm.
Ich hätte gedacht, dass die Verzerrung zunimmt, wenn man z. B. bei einem Turm unten fokussiert.
Das werde ich bei Gelegenheit noch mal ausprobieren.
Ich meinte (und bisher meine ich es auch noch), daß die Verzerrung zunimmt, wenn man z. B. bei einem Turm unten stehend aufnimmt :idea:
(Dem ist natürlich so).
Der Fokuspunkt spielt da keine Rolle. Der hat "nur" Einfluß auf die Schärfe und ihren Verlauf (in zusätzlicher Abhängigkeit weiterer Faktoren).
Als totaler Nichtmathematiker würde ichs mal so formulieren: Verzerrung/Sturzlinienphänomene stehen im Zusammenhang mit Perspektive, (halbwegs) genauer gesagt mit der Relation von Standpunkt (du/Cam) und Form/Größe der linien-relevanten Objekte im Frame.
Reden wir von Objekten (Gebäuden), bei denen die Höhe besonders signifikant ist, verringerst du den Sturzlinienfaktor, indem du dich "perspektivisch" von deiner unteren, am Fuße so eines z.B. Kirchturms... befindlichen Position weiter nach oben Richtung "Mittelstock" bewegst. Und auch der Distanz-Faktor (du/Cam) zum Objekt spielt hier eine tragende Rolle.
Aber ob das dann "schöner" ist ?!? (wenn man die Möglichkeit hätte, sich "frei"- von Umgebungsfaktoren unbeeinflusst- zum Objekt/Motiv hin positionieren könnte).

Ich stand schon so oft vor irgendwas Fotogenem, was sich groß und hoch vor mir aufgebaut hat, und ich dachte dabei so etwas wie "was würde ich jetzt dafür geben, das Ding jetzt z.B. nicht von der Straße unten aus, sondern von nem Fenster, am besten 30m weit entfernt, 2. oder 3. Stock aus fotografieren zu können".
Bei mir hält inzw. so langsam aber eher ne Denke ein, wie sie z.B. Cristina anstößt. Sie war da tendenziell auch bei dem Faktor "Detail". Mein gedanklicher Fokus geht momentan noch stärker in Richtung "Sturzlinienkomposition".
Bedeutet: unter Berücksichtigung und totaler Annahme/Akzeptanz der unvermeidbaren kippelnd-verzerrten Linien im Bild das Motiv so inszenieren, daß man aus den charakteristisch-verzerrten Schrägen ein visuell geometrisch-geprägt attraktives, "funktionierendes" Foto herausholt.
Aus meiner Sicht trotzdem oder gerade deswegen auch NICHT VERGESSEN, etwas Spiel für spätere "Begradigungs-Korrekturen/Anpassungen" mit einzuplanen.
Einfach, weil das Foto vor Ort ja doch sowieso gewissen Zwängen unterlegen ist. Und wenn "dem optimalen Look" in der Tendenz mit Hilfe von Post Processing näher gekommen werden kann, ist dann doch gut, wenn ein wenig extra Fleisch für Ausschuß-ohne-Reue vorhanden ist :idea: :!:
Anders/zusätzlich formuliert: weggehen vom Gedanken "ich will das Endprodukt möglichst gerade ausgerichtet/menschl.-Auge-mäßig haben", hin zu "ich will die persp. Verzerrung im positiven Sinne beeinflussen und als für sich betrachtet optisch gelungenes stilistisches Bildelement im Motiv drin haben".
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
Rollei Fotopro CT-5A, Raynox DCR 150, Lowepro Flipside Trek 350 + Nova 160 + Apex 110, Toblerone 400g-Pack

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veo
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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von veo » Samstag 23. Juni 2018, 13:55

Sinuett hat geschrieben:
Freitag 22. Juni 2018, 21:17
Mir ist das geometrisch nicht ganz klar, und hoffe auf die Praxiserfahrung der Experten hier.
Rein technisch betrachtet sind die Linien in einem Bild nur dann nicht verzerrt, wenn die optische Achse senkrecht auf der fotografierten Ebene steht. Jede Abweichung davon führt zu stürzenden Linien, je weitwinkliger das Objektiv, desto ausgeprägter.

Wenn Du also stürzende Linien vermeiden willst, musst Du also
  • mittig vor dem Motiv stehen
  • die Wasserwaage rechts/links (na klar) beachten
  • UND die Wasserwaage 'rauf/'runter beachten
... oder eben in der Nachbearbeitung die Schlamperei korrigieren :mrgreen:
GX9+Vario 3,5/14-140+Vario 100-300+GII 1,7/20+M.Zuiko 1,8/45+Fisheye 8,0/9+Sigma 28-200 (Minolta adaptiert), TZ101, Sirui T-025X, Capture One 20
https://www.visionen-online.eu
Im Lumix-Foto- und Video-Forum: Kritische Bildbetrachtungen willkommen!

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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Sinuett » Samstag 23. Juni 2018, 14:28

Ok. Vielen Dank!
Dann brauche ich den Turm nicht noch mal zu fotografieren...
Dass man nicht alles korrigieren sollte ist mir schon klar.
Dass es sehr schöne Motive gerade durch stürzende Linien geben mag auch.
Aber ich hatte mal ganz zu Anfang eine Aufnahme eingestellt mit einer bunten Marktplatzbeleuchtung (mit Madonna).
Da schrieb mir jemand, ich solle doch wirklich mal die stürzenden Linien beseitigen.
Und das war in dem Foto auch nötig und richtig, wie ich gesehen habe.
Also alles zu seiner Zeit und mit Gefühl.
Oder so.
Nochmals mein Dank für das schnelle feed back.

Sinuett

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Re: bei hohen Gebäuden: wo anvisieren?

Beitrag von Lithographin » Montag 25. Juni 2018, 18:39

Safra hat geschrieben:
Samstag 23. Juni 2018, 08:38
Hallo Christina,
Ich war drei Tage im Bauhaus in Dessau und habe zwei davon mit Genehmigung fotografiert.
Die Bilder hast Du nicht bei flickr, oder? Die würden mich mal interessieren, da ich in Dessau lange Zeit zu tun hatte.
Bilder habe ich massig Sabine!
Nur veröffentlichen darf ich sie ohne Genehmigung nicht. Ich durfte für eine Diplomarbeit dort fotografieren, musste aber einen Vertrag unterzeichnen das die Bilder nicht veröffentlicht werden.
Alle Bilder die innerhalb des Geländes gemacht werden dürften eigentlich nicht im Internet gezeigt werden.

Sorry, hätte ich wirklich gerne gezeigt.
Servus, Cristina
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https://www.flickr.com/photos/154393312@N07/
Ausrüstung steht im Profil :D

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