Datenschutz bei Adobe CC

Alles rund um Hard- und Software, die man zur Bildbearbeitung benötigt.
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cani#68
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Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von cani#68 » Freitag 30. November 2018, 12:36

Adobe hat sich wohl in den aktuellen Datenschutz Einstellungen mal einfach 2 Dinge heraus genommen, die man hinterfragen sollte.
Hier geht es um das Sammeln von eindeutigen Daten sowie die Bildanalyse mittels KI.
Adobe:
"Ja, ich möchte, dass Informationen zu meiner Nutzung der Adobe-Desktop-Applikationen übermittelt werden."
"Ja, meine Inhalte dürfen von Adobe mit maschinellem Lernen analysiert werden."


Und die Zustimmung dazu ist mittels Voreinstellungen mal einfach so gesetzt. :x

Alle Infos dazu im Cleverprinting Newsletter 19-2018 - https://www.cleverprinting.de/2018/NL_2018_19.html

Ich habe jetzt erst einmal die beiden Haken entfernt.

Und im weiteren Teil des Newsletters steht auch was zum Thema Farbmanagement.
Hier müsst ihr schauen, ob euch das trifft
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Jock-l
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von Jock-l » Freitag 30. November 2018, 14:29

Bauchweh kommt immer auf, weil solche Firmen nach vorn Nicken "Ja für Datenschutz" und hintenrum machen was sie wollen.
Erst wenn Verbraucher merken, daß sie wegen Scoring durch Dritte beispielsweise Absagen zu Krediten oder Wohnungsmiete oder anderes erfahren und dann erkennen, daß das mit solchen Datenerhebungen/Auswertungen zusammenhängt dürfte sich etwas bewegen- diese Führungsriege um Zuckerberg bei FB zeigt es ja deutlich wie man soetwas aussitzt... und meint machen zu können was man will, das Geld wird ja trotzdem eingespielt. Würden Kunden zuhauf sich abkehren, wäre das anders... der Apple-CEO scheint langsam zu ahnen, daß das ein wesentlicher Baustein für künftigen Kommerz ist.

Aber das ist eine individuelle Sache, da muß Jede/r für sich entscheiden ob man damit erwachsen oder fahrlässig umgeht.
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
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Horka
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von Horka » Freitag 30. November 2018, 18:20

Bei einer kostenlosen App habe ich ziemliches Bauchweh, aber stimme zu. Von Irgendwas wollen die Leute leben.

Bei Firmen wie Adobe finde ich es unverschämt.

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wozim
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von wozim » Freitag 30. November 2018, 19:01

Nun bleibt aber mal locker.
Mit diesen beiden Datenabfragen kann man gewerblich wenig anfangen.
Um KI-Module zu trimmen sind viele Daten nötig; und diese Daten geben wohl keinen näheren Aufschluss über den Produzenten der Bilder.
Und die Informationen zur Nutzung sind für jede Weiterentwicklung wichtig. Mache ich auch, wenn ich neue Module zum Arbeitsschutz auf unserer Plattform einstelle.

Die Deutschen sind ein komische Völkchen.
Die einen veröffentlichen alles, was es zu veröffentlichen gibt, die anderen widersprechen jeder Datenerfassung ohne irgendwelche Differenzierung.
Und Scheinheiligkeit ist an allen Ecken zu treffen. Aus kaum einem anderen Land kamen so viele Aufschreie und Löschanträge zu Google Maps und Google Earth, wie aus Deutschland. Aber bei der Nutzung dieser Daten liegt Deutschland an der Spitze.
Gruß Wolfgang

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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von Horka » Freitag 30. November 2018, 20:08

Der letzte Teil Deines Beitrages, Wolfgang, ist ein Totschlagargument gegen den Datenschutz.

Ich stimme Dir zu, dass hierzulande Vieles übertrieben wird (vergleichbar der Atomenergie??). Aber trotzdem möchte ich wissen, was mit meinen Daten geschieht. Und im Zweifelsfall sind die Firmen scheinheiliger als die Bürger hierzulande und als ich vermute.

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cani#68
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von cani#68 » Freitag 30. November 2018, 20:57

wozim hat geschrieben:
Freitag 30. November 2018, 19:01
Die einen veröffentlichen alles, was es zu veröffentlichen gibt, die anderen widersprechen jeder Datenerfassung ohne irgendwelche Differenzierung.
Und Scheinheiligkeit ist an allen Ecken zu treffen.
Naja, Scheinheiligkeit kann ich da auch nur von Seiten Adobe erkennen. Ansonsten hätte man die beiden Haken ja nicht schon vorauseilend gesetzt.
Ich würde schon gerne wissen, wer was wann und wofür an Daten über mich erhebt bzw. selber entscheiden, was ich preisgebe.

Und ja, wenn etwas kostenlos ist, bin ich die Ware - klar.
Aber LR ist nicht kostenlos, im Gegenteil - es läuft im Abo.
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von wozim » Freitag 30. November 2018, 21:35

Irrtum. Scheinheilig sind die, die alles ablehnen, aber für sich nutzen.
Egal, mit welcher Voreinstellung, aber Adobe kommuniziert, die anderen lehnen lauthals ab, nutzen aber das ach so schlimme.
Gruß Wolfgang

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cani#68
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von cani#68 » Freitag 30. November 2018, 21:51

Sorry, aber ich kann da keinen Irrtum sehen.
Ich sehe mich auch nicht als scheinheilig an, wenn ich solche Datenschutzdinge für wichtig halte und von Adobe ein anderes Verhalten erwarte.
Noch einmal gesagt, ich arbeite mit einer Bezahlsoftware und erwarte damit nicht zur Datenware zu werden bzw. will darüber Bescheid wissen und ggf. mein OK dazu geben.
Wenn mich das zu typischen Deutschen macht - bitte schön, dann ist das halt so - aber hier - würde ich gerne selber bestimmen.
Und das ich - das bezahlte - CC nutze und gleichzeitig diese Datensammelei ablehne, ist in meinen Augen nicht widersprüchlich.

Microsoft hat bei den ersten Versionen von WIN 10 auch mit solchen Dingen hantiert, dafür ordentlich auf die Finger bekommen und jetzt machen sie es bzgl. solcher Voreinstellungen deutlich besser und transparenter.
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von mopswerk » Samstag 1. Dezember 2018, 09:20

cani#68 hat geschrieben:
Freitag 30. November 2018, 12:36
Und die Zustimmung dazu ist mittels Voreinstellungen mal einfach so gesetzt. :x
Das ist leider üblich ... DSGVO isses ja mit der Möglichkeit, diese Häkchen setzen zu dürfen, der Beifang derer, die weiterklicken und damit zustimmen, dürfte halt da sein für die Unternehmen.

Und die Machine Learning Sachen ... ich bin mittlerweile bequem geworden und finde an Drehreglern hin- und herschieben mittlerweile keinen Kunstakt mehr darin. Wenn einem die Maschine das schon so vorab ausbalanciert und Zeit für Routineaufgaben erspart (und das umso besser, je mehr Sie mit Daten gefüttert wird), warum eigentlich nicht?

Ist halt die alte Balance Weitergabe / Monetarisierung Fremder "meiner" Daten vs. Bequemlichkeit ... ist kein Wunder, daß die großen Digitaler alle auf die Faulheit des Benutzers setzen.

Viel blöder finde ich, dass das Kartenmodul für das Standalone Lightroom abgeknipst wurde ... wahrscheinlich hatte da mal Google die Nutzungsbedingungen geändert, und jetzt werden einem sogar Features weggenommen, die durchaus auch kaufentscheidend waren ...

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Lenno
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von Lenno » Samstag 1. Dezember 2018, 09:36

Jeder verwendet Software etwas anders.
Wenn ich als Softwarehersteller wissen wollte, was ich verbessern kann,
bzw. vielleicht auch weglassen kann weil es gar nicht genutzt wird, würde
ich auch gerne das Nutzungsverhalten der Nutzer wissen wollen. Nur so kann
man für den Endkunden das beste entwickeln. So können Entwicklungskräfte optimal
eingesetzt werden, indem sie dort eingesetzt werden wo es Verbesserungspotential gibt,
und dort wo man sieht, das die Nachfrage gering ist, kann man einsparen.

Das Kartenmodul in Lightroom ist ein gutes Beispiel dafür, ebenso wie das Modul "Buch".

2 Module die ich z.B. noch nie benutzt habe und auch nicht benutzen werde. Wenn das
einer vielzahl von Nutzern auch so geht, ist es klar, das Adobe hier nicht unbedingt all
sein Potenzial einsetzt, sondern lieber an anderen Baustellen. Das das einige wenige die
das dann doch nutzen betrifft, ist schon klar, aber ich denke hier entscheiden dann andere,
für den Softwarehersteller relevantere Zahlen.

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cani#68
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von cani#68 » Samstag 1. Dezember 2018, 14:37

Lenno hat geschrieben:
Samstag 1. Dezember 2018, 09:36
würde ich auch gerne das Nutzungsverhalten der Nutzer wissen wollen.
Ja, ich kann den Gedanken dahinter gut verstehen und bin auch meist bereit, solche Infos zu geben.
Aber ich will selber entscheiden, wann und was ich dann heraus gebe.
Lenno hat geschrieben:
Samstag 1. Dezember 2018, 09:36
Das Kartenmodul in Lightroom ist ein gutes Beispiel dafür, ebenso wie das Modul "Buch".
Tja, wg. der Abschaltung des Kartenmoduls (vlt. wg. Google Lizenz :?: ) bin ich jetzt auch die CC Version um- / aufgestiegen.
Ich nutze das Modul halt gerne.
Das Buchmodul habe ich hingegen auch nicht gebraucht, die Qualität der Blurbb Bücher ist super, aber die Bedienung in LR sowie die Layout Möglichkeiten sind unterdurchschnittlich.
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von Karoline » Samstag 1. Dezember 2018, 22:14

Zur Produktverbesserung werden nach den Ausführungen auf der Internet-Seite Hunde getaggt. Indem ich den Tag dann an einem Bild entferne, kann das System lernen, dass das kein Hund war (ob ich mich irre erkennt das System auch?). Ich lache mich schlapp: Wozu muss PS oder LR oder Adobe als Ganzes lernen, wie ein Hund aussieht? Welches Anwendungserlebnis wird mir da geboten? Immerhin, es ist dann bekannt, dass zumindest ich wenige Bilder mit Hunden habe. Hundebedarfshersteller brauchen sich bei mir nicht melden - denn Adobe verwendet Daten von mir auch, um sie Dritten (und das nicht nur innerhalb der Unternehmensgruppe) weiterzuleiten. Das machen sie ohne ausdrückliche Zustimmung, "wenn" sie nicht erforderlich ist. Hmm, wie ist das in Deutschland? Wird überhaupt deutsches Recht angewandt im Abo-Vertrag? Intransparent, intransparent, intransparent ... Und wenn man nicht transparente Regeln anbietet, dann ist es etwas nicht sauber. Adobe ist auch ein kein kleiner Krauter, der das nach besten Wissen und Gewissen macht und dem unbeabsichtigt Fehler unterlaufen.

Sollen sie KI verwenden, um zu erkennen, dass ich deutsche Kundin bin und deutsches Recht anzuwenden ist und sich nicht in "wenns" oder "falls" verlieren, wenn es um das Erfordernis meiner Zustimmung zum Datensammeln geht und schon gar nicht einfach Häkchen setzen! Zudem: Auf der deutschen Seite von Adobe kommt "Access Denied", wenn man auf den Link zur Information über die "Verwendung von automatischen Systemen zur Analyse Ihrer Inhalte" klickt. Aha, keine Infos also zur KI.

Im Übrigen: Sie können Ihre Produkte verbessern, indem sie fragen, was man braucht, was man nicht braucht, was nicht funktioniert. Kontaktdaten haben sie zu Genüge. Und ich weiß auch nicht, ob ich glücklich darüber bin, wenn Millionen von Leuten gerade dem HDR-Hype aufsitzen und Adobe nun an einer Verbesserung der HDR-Funktionen arbeitet, während ich Langweilerin immer noch Funktionen bei der Entwicklung von s/w-Bildern vermisse - oder auch Einstellungen für Oly-Kameras und -Objektive in LR. Die jibbet nicht und dass sie gebraucht werden, können sie aus meiner Nichtnutzung dank Nichtvorhandensein auch nicht erkennen.

Schließlich noch:
Nur weil man seine Daten nicht allzu bereitwillig bereitstellt, sollte einem nicht vorgeworfen werden, dass man das Netz nutzt, um zu recherchieren. Das ist nicht schändlich, wenn und so lange die gezeigten Leute damit einverstanden sind, dass sie im Netz gezeigt werden - wenn sie sich nicht sogar selber zeigen. Nur weil das andere machen, muss ich das aber nicht auch. Und erst Recht muss ich nicht akzeptieren, dass sozusagen im Heimlichen, mit versteckt gesetzten Häkchen, Daten über mich gesammelt werden. Literaturtyp: The Circle (auch wenn etwas spacig) und ansonsten mal einen Blick z.B. nach China werfen und sich überlegen, wohin das in manchen Gesellschaften führt.

edit: In China erkennt die Software Objekte immer mal wieder nicht richtig, ob "Hunde" für Menschen gehalten wurden oder umgekehrt, ist mir nicht bekannt. Aber so ergibt das Beispiel von Adobe dann doch einen Sinn. Neue Geschäftsfelder tun sich da auf?

edit: Andrea Nahles, Angela Merkel und weniger bekannte Leute habe ich fotografiert und die Dateien mit Stichworten versehen. Aha, die Andrea war am xx.xx.xxxx um xx.xx da und da und die Angela gleich in der Nähe ... Genaue GPS-Daten sind dank EXIF auch dabei. Die beiden sind mir egal, aber mein Privatleben ... Kann jemand von Euch sagen, ob diese Daten dann auch gesammelt werden? Nach Blick in die Datenschutzbestimmungen?
Viele Grüße
Karoline

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche. (Che Guevara)
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von Jock-l » Sonntag 2. Dezember 2018, 01:10

Man mag das Thema leiden oder nicht- dieses Video (mal ab 1:40- 2:25 als Einstieg ;)) zeigt daß hinter allen Dingen nichts Zufälliges steckt, sondern knallhartes Kalkül, aus jeder Sch..ße Geld zu machen, auf Biegen und Brechen.

Viel Spaß beim Ansehen und Verstehen ;)
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Re: Datenschutz bei Adobe CC

Beitrag von DennisR » Montag 3. Dezember 2018, 00:30

Das Internet und damit verbunden Anwendersoftware, die über das Internet kommuniziert, lässt sich heute eigentlich nur wirtschaftlich anbieten, weil wir Anwender eine gewisse Grundnaivität haben und uns darauf verlassen, das sich die Unternehmen auch zu 100% an das halten, was sie in ihren AGB's, Datenschutzbestimmungen oder Verträgen niederschreiben. Würden wir das nicht tun und keinerlei Vertrauen aufbringen, würden wir die Produkte nicht kaufen. Wer sich aber tiefer mit dem Thema Internet, digitale Infrastruktur und Big-Data auseinandersetzen wollte/musste, weiß ganz genau, das die wohl überlegt gewählten Worte in diesen Bestimmungen keinen nennenswerten Wert haben. Davon einmal ab, das kaum einer sie liest und am Ende nur der Aufschrei groß ist, wenn jemand, der es gelesen hat, die Luke aufmacht.

Aber selbst geltendes Recht kann nicht verhindern, was hinter verschlossenen Toren der Rechenzentren passieren könnte. Die Wege der Daten sind unergründlich. Man kann nichts wiederlegen, aber auch nichts beweisen. Zu komplex sind vernetzte Systeme und zu Groß ist die digitale Infrastruktur hinter dem, was wir am Ende wirklich sehen. Adobe weiß nicht nur, welche Funktionen man nutzt und wie zuverlässig sie sind. Sie könnten theoretisch auch wissen, wie lange deren Software auf dem System läuft, wie häufig sie gestartet wird. Noch dazu haben sie bzgl. der Abo-Abrechnung persönliche Daten vom Kunden, die bereits direkt miteinander verknüpft werden können. Aber sie haben noch mehr. Die IP-Adresse des Anschlusses. Datum und Uhrzeit, wann eine IP ermittelt wurde. Diese Daten hingegen könnten mit den Daten anderer Konzerne zusammenlaufen. Worst-Case wäre hier Google (Tracking) und Microsoft (SmartFilter). An Hand der IP sowie Datum und Uhrzeit kann theoretisch mit Google's Hilfe ein Surf-Profil erstellt werden. Durch Google Analytics oder Google Ads kann der Besuch auf unzähligen Webseiten getrackt werden. Dank Node.js gibt es im übrigen auch serverseitige Hacks, mit denen Daten an Analytics oder Ads übergeben werden können, selbst wenn NoScript verwendet wird. Durch den SmartFilter von MS könnten sogar die Inhalte der Webseiten genauer spezifiziert werden.

All diese Daten können alles oder eben auch nichts sagen. Und wenn sie nichts sagen, wird am Ende trotzdem etwas daraus interpretiert oder Verdachtsmomente geschaffen. Aber das spielt alles keine Rolle. Denn wir wissen es nicht und so lange wir nichts wissen, machen wir uns sowieso keine Gedanken darüber. Wir vertrauen naiv darauf, was uns die Konzerne versprechen. Am anderen Ende hingegen sind unsere Daten, sobald sie unsere Geräte verlassen haben, sofort weit genug von uns entfernt, das damit theoretisch alles passieren kann und wir merken es nicht einmal. Wer kann uns denn wirklich glaubhaft versichern, das es nicht bereits eine zentrale Datenbank gibt, in denen alle Nutzerdaten zusammenlaufen und zugeordnet werden? Wer kann uns garantieren, das die Schufe, die Krankenversicherung , die Bank oder das Finanzamt nicht vielleicht Informationen haben, an die wir nie gedacht haben? Vielleicht könnte das Finanzamt ja auf die Idee kommen, das jemand schwarz als Fotograf oder Grafiker arbeitet, wenn sie von Adobe die Info bekommen, das bei uns täglich Lightroom und Photoshop 8-16 Stunden laufen? Wozu? Brauchen wir das als Lagerist, Verkäufer oder Schlosser?

Das soll jetzt nun nicht heißen, das uns dadurch der Datenschutz auch genausogut egal sein kann. Um himmelswillen. Dem ist nicht so. Wir sollen und müssen schon darauf achten, wo wir zustimmen, was wir teilen und worüber. Aber man kann sich eigentlich nie ganz entziehen und man sollte im Hinterkopf haben, das wir durchaus deutlich gläserner sind, als wir es uns zur Zeit vorstellen können. Denn sobald wir unsere Daten durh die Dose in die weite digitale Welt entlassen, verlieren wir die komplette Kontrolle darüber und niemand kann dann noch effektiv unsere Daten schützen. Ich hoffe wirklich, das wir den Konzernen trauen können und sie uns nicht nach Strich und Fden belügen. Aber bei all dem Vertrauen darf man nicht vergessen, das sie uns belügen könnten, ohne das wir es merken.
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