Hallo zusammen,
ich weiss, ihr diskutiert hier gerade heftig über den Sucher und ich grätsche hier mit einem allgemeinen Beitrag zur GH3 rein. Ich hoffe, ihr seht es mir nach....
Ich habe meine GH3 am Mittwoch bekommen und gestern und heute einem Feldtest gegen die GH2 unterzogen um rauszufinden, wie sich die Unterschiede in der Praxis auswirken. Hier mein Eindruck:
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Gehäuse: das Gehäuse ist grösser und schwerer aber noch immer erheblich leichter als das einer DSLR. Es ist höher als das der GH2 und so liegt sie für mich deutlich besser in der Hand. Die geringe Höhe hat mich an der Ergonomie der GH2 am meisten gestört.
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Sucher: das Blickfeld des Suchers ist deutlich kleiner als das der GH2. Für jemanden der vor allem den Sucher verwendet ein klarer Nachteil obwohl die Schärfe des EVFs bei der GH3 besser ist als bei der GH2. ABER...
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Monitor: ich fotografiere wann immer möglich mit Stativ und Fernauslöser und verwende dabei fast immer den Monitor und ich muss sagen der ist bei der GH3 eine Wucht und lässt sein Gegenstück in der GH2 ganz, ganz alt aussehen. Deutlich höhere Auflösung, wesentlich brilliantere Farbwiedergabe, ein echtes Glanzstück!!
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Bildqualität: für Vergleichsaufnahmen habe ich jeweils das LUMIX G X 12 - 35mm / 2.8 verwendet bei jeweils gleicher Brennweite. Die Blende war ebenfalls jeweils identisch und alle Aufnahmen wurden bei ISO 200 vom Stativ aus gemacht. Dazu manueller Weissabgleich gegen dieselbe Karte.
Ich entwickele meine Aufnahmen seit langem ausschliesslich aus dem RAW - Format und habe in Ermangelung eines RAW Editors für Photoshop Elements 11 die Aufnahmen in PHOTOfunSTUDIO 8.5 PE (wird mit Gehäuse bzw. Kit mitgeliefert) ohne Editieren von RAW in JPEG konvertiert.
Am auffälligsten ist auf den ersten Blick die wesentlich höhere Farbechtheit (selbstverständlich mein subjektives Empfinden) bei den GH3 - Aufnahmen verglichen mit denen der GH2, bei der sie einen deutlichen Gelb- bzw. Grüngelbstich haben. Dieser Farbstich hat mich an der GH2 immer gestört und ist jetzt offensichtlich abgestellt.
Zum zweiten die schon angekündigte erweiterte Dynamik des Sensors: In den Tiefen haben die Aufnahmen nun wesentlich mehr Struktur was man klar sieht wenn man solche Bereiche (z. B. Objekte bzw. Strukturen im Schatten) vergrössert. Die Höhen haben ebenfalls mehr Struktur wenngleich gefühlt nicht so ausgeprägt wie die Tiefen.
Bei der Feinzeichnung hat sich nicht sehr viel getan. Allenfalls eine leichte Verbesserung scheint es hier zu geben. Hier kommt es mehr auf die Qualität der Objektive an.
Mein vorläufiges Fazit: Bessere Ergonomie, phänomenaler Monitor und eine sichtbar bessere Bildqualität (die, die ich mir für die GH2 schon gewünscht hätte). Nur der Sucher ist für Fotografen sicher nicht das "Gelbe vom Ei". Die Qualität stimmt also wobei ich z. B. die Bildqualität bei hohen ISO - Werten noch nicht getestet habe. Auch hier sollte die GH3 der GH2 deutlich überlegen sein. Was ich mir jetzt wünsche sind mehr erstklassige Objektive die das Potential einer GH3 oder einer E-M5 zur Geltung bringen, denn da ist die Auswahl noch dürftig bzw. im Telebereich schlicht nicht existent.
Gruss,
Achim
Lumix GH3; Lumix G X Vario 12 - 35 mm; LUMIX G VARIO HD 14-140 mm; Olympus M. Zuiko Digital ED 60 mm; Lumix G VARIO 100-300 mm; Kenko Automatik - Zwischenringe; Manfrotto 055CXPRO3; Sirui K-10X; Manfrotto Monopod; Hama Kabelauslöser; Hoya Filter