Tipps zum Umgang mit einer GF1

Hier gibt`s Infos und Diskussionen rund um die Micro-Four-Thirds-Modelle der Lumix G-, GH-, GF- und GX-Reihe.
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mycle
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Tipps zum Umgang mit einer GF1

Beitrag von mycle » Mittwoch 6. Juli 2011, 13:38

Hallo

ich möchte hier einmal meine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit der GF1 kundtun. Vielleicht kann der ein oder andere das ein oder andere aus diesem Beitrag für sich nutzen. Alle anderen, denen bei den Ausführungen nur ein müdes Lächeln abzugewinnen sein sollte, bitte ich um Nachsicht.

Mit der GF1 in Verbindung mit dem 20mm Pancake ist Panasonic wahrlich ein guter Wurf gelungen. Kamera und Objektiv scheinen wie füreinander gemacht. Um das volle Potenzial der GF1 zu nutzen (und so manchen Eignern von Mittelklasse-DSLR's in Staunen zu versetzen) sollte man einige Regeln im Umgang mit dieser Kamera berücksichtigen.

Aufgrund der kleineren Sensorgrösse und dem geringeren Dynamikumfang gegenüber einer DSLR, empfiehlt es sich folgendes zu bedenken:

1. nur ISO 100 benutzen
2. nur bei ausreichenden Lichtverhältnissen fotografieren
3. RAW mit anschliessender Entwicklung in Silkypix oder einem anderen Konverter (Silkypix für Puristen, Lightroom für Freunde von Effekten)
4. möglichst keine Beschneidung der Bilder (führt zwangsläufig zu Qualitätsverlust. Bei 12 Megapixeln bleibt da nicht mehr viel Spielraum)
5. fotografieren mit Offenblende bringt ein schönes, weiches Bokeh
6. abblenden auf 3.5 bringt die schärfsten Ergebnisse
7. Aufnahmesituationen mit hohem Kontrast meiden (schafft der Sensor nur bedingt)
8. bei Aufnahmen von Personen, vor allem von deren Gesichtern, den Mindestabstand von ca. 60cm nicht unterschreiten (unschöne, brennweitenbedingte Verzeichnungen)

Wahrscheinlich habe ich noch irgendetwas vergessen. Wie gesagt, sind das meine eigenen PERSÖNLICHEN Erfahrungen mit der GF1.


p.s. ach ja, und

9. ein möglichst gutes Motiv auswählen :mrgreen: (das gilt auch für andere Cams... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )

fth
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Re: Tipps zum Umgang mit einer GF1

Beitrag von fth » Donnerstag 7. Juli 2011, 19:57

mycle hat geschrieben: 1. nur ISO 100 benutzen
2. nur bei ausreichenden Lichtverhältnissen fotografieren
3. RAW mit anschliessender Entwicklung in Silkypix oder einem anderen Konverter (Silkypix für Puristen, Lightroom für Freunde von Effekten)
4. möglichst keine Beschneidung der Bilder (führt zwangsläufig zu Qualitätsverlust. Bei 12 Megapixeln bleibt da nicht mehr viel Spielraum)
5. fotografieren mit Offenblende bringt ein schönes, weiches Bokeh
6. abblenden auf 3.5 bringt die schärfsten Ergebnisse
7. Aufnahmesituationen mit hohem Kontrast meiden (schafft der Sensor nur bedingt)
8. bei Aufnahmen von Personen, vor allem von deren Gesichtern, den Mindestabstand von ca. 60cm nicht unterschreiten (unschöne, brennweitenbedingte Verzeichnungen)
1. Nur, wenn die beste Qualität erforderlich ist. Ein etwas verrauschtes Bild bei ISO 800 oder 1600 ist besser als kein Bild bei ISO 100 (Tipp: Bei hohen ISO-Einstellungen später die Datei als Schwarzweißbild entwickeln.)
2. Nein, besser ein leichtes Stativ, ein Tischstativ oder Klemmstativ mitnehmen und munter mit ISO 100 weiterfotografieren, wenn andere ihre Kameras wegpacken. Ansonsten siehe Punkt 1.
3. Silkypix ist als RAW-Konverter qualitativ nicht der Brüller. Besser die RAWs gleich in Adobe Lightroom entwickeln, weil diese Software den besseren RAW-Konverter enthält.
4. Für ein immer noch sehr gutes Bild in A4-Größe kann man von einem 12-MP-Bild schon einiges wegsäbeln, für die wesentlich häufiger geforderten kleineren Albumformate sowieso.
7. Nein, eine unsinnige Selbstbeschränkung. Viele Motive mit hohen Kontrasten sind statisch. Besser vom Stativ aus eine Belichtungsreihe machen und die Bilder hinterher im einer 60-90 Euro teuren Software wie Photomatix zu einem realistischen Bild (als kein HDR-Look) montieren.
8. Das 20er ist auch jenseits der 60 cm kein befriedigendes Porträtobjektiv. Es ist - mit dem zwangsläufig größeren Abstand - jedoch gut dazu geeignet, einen Menschen (ca. viertel bis halbe Körpergröße) in seiner Umgebung abzubilden. Dann ist der Abstand zur Person groß genug, dass die kritischen Bildteile Nase, Ohren, etc. nicht in den Proportionen verzerrt wiedergegeben werden.

Ich habe inzwischen zwei GF1 und unter anderem das 1,7/20 mm. Bin immer wieder erstaunt, was man aus der kleinen Kiste qualitativ herauskitzeln kann, wenn man extrem sauber arbeitet (Verwacklungsschutz, korrekte Belichtung und RAW-Einsatz). Und das, obwohl die GF1 in Erbsenzählertests bei der Bildqualität deutlich hinter Kameras wie der GH1, GH2 oder G3 rangiert.
:-)

Frank

mycle
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Re: Tipps zum Umgang mit einer GF1

Beitrag von mycle » Freitag 8. Juli 2011, 10:59

fth hat geschrieben:
3. Silkypix ist als RAW-Konverter qualitativ nicht der Brüller. Besser die RAWs gleich in Adobe Lightroom entwickeln, weil diese Software den besseren RAW-Konverter enthält.
Hallo Frank

mich würde interessieren, auf welchen Quellen deine Behauptung basiert. Weder in öffentlichen Tests, noch nach eigenen Testvergleichen lässt sich deine Aussage bestätigen. Lightroom hat den deutlich grösseren Funktionsumfang, das ist richtig, qualitativ unterscheiden sich beide Konverter wenn überhaupt, dann nur marginal. So konnte ich bsw. feststellen, dass es Lightroom besser gelingt, Strukturen in hellen Bereichen sichtbar zu machen. Bei der Schärfe allerdings konnte ich mit Lightroom bisher noch keine überzeugenden Ergebnisse erzielen.

Es scheint mir auch eher eine Frage des persönlichen Geschmacks zu sein, welches Gesamtbild des jeweiligen Konverters einem mehr zusagt. Silkypix zeigt tendenziell eine eher weichere Abstimmung, während Lightroom einen anderen Weg beschreitet.

Daher empfehle ich: beide aktuellen Testversionen auf den Rechner ziehen, ein oder mehrere Raws entwickeln und sich dann selber ein Urteil bilden.

fth
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Re: Tipps zum Umgang mit einer GF1

Beitrag von fth » Montag 11. Juli 2011, 19:53

Das Schöne an "offiziellen Tests" ist, dass man als Rezipient so ziemlich jedes Ergebnis findet - dem Internet sei Dank ;-)

Im Ernst: Meine Aussage basiert auf meinen eigenen Erfahrungen sowie auf Publikationen wie Chip online oder Macwelt. Ich bin kein Fan von detaillierten RAW-Konverter-Vergleichen. Das ist mir auch zu viel Woodoo, aber ich denke schon, dass es RAW-Konverter gibt, die - jenseits der unterschiedlichen Ausstattungsfülle - mit unterschiedlichen Kameras (RAW-Formaten) unterschiedliche Ergebnisse bringen.

Schreibe ich über Kameras, schaue ich mir ab und zu auch mal die beigelegten RAW-Konverter an und vergleiche sie bzw. die Ergebnisse mit meinem persönlichen Referenzkonverter für sehr viele Kameras: Adobe Lightroom. Dessen Ergebnisse gefielen mir auch zusammen mit Panasonic-Kameras am besten. Sicherlich ein subjektives Urteil. Hätte ich nichts anderes, ich würde wahrscheinlich auch mit Silkypix glücklich werden. So fällt mir die Wahl nicht schwer :-)

Der einzige wirklich lausige Konverter, der mir bislang in die Hände gefallen ist der zwar intuitiv zu bedienende RAW-Konverter, den Sony seiner Alpha 900/850 beilegt. Der nutzt bei weitem nicht das aus, was in den RAW-Daten drinsteckt. Dagegen empfand ich Capture One zusammen mit der Leica M8 zwar als qualitativ guten Konverter, die Bedienung war allerdings gruselig.

Frank

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