Hallo, hehre Runde...,
viel ist seit gestern zu beantworten und zu erklären:
Dank für eure Einschätzungen! Ich war auch überrascht, wie erstaulich entschieden jener Lumix-Supporter mir nach einer kurzen (wohl Nachblätter-) Pause meine Frage nach Serienblitzen an der G9 ganz klar verneinte. Auch meine Fragen nach möglichen Umwegen oder Alternativen winkte er ab mit dem Hinweis "aktuell nicht!" und seinem wohl Support-Standard-Satz: "Vielleicht in was späteren Entwicklungen oder Versionen."
Deshalb bin ich froh, dass hier Peter mit seinen realen Serienblitzerfahrungen helfen kann. Mich interessierten primär mögliche Blitzfolgenschnelligkeit und die Blitzmengen. "40" schienen doch schon mal hoffnungsvoll und prächtig zuerst! Leider aber hat sich Lumix' Auskunft nun doch bestätigt. Ja, Peter, deine neuen Ergebnisse haben, zumindest emotional, zentrale Bedeutung für mich. :- (
Nein, Matthias, die Frage nach dem Autofokus stellt sich mir bei den Schwalben eigentlich nicht. Mir fehlten damals - natürlich mit ausreichender Schärfentiefe scharf eingestellt - lediglich weitere Bilder/schnelle Serie, weil diese Zeit des voll eingetauchten Elternschnabels so irrsinnig kurz ist...! Die Trefferhäufigkeit wäre damit deutlich höher, hoffe ich, bevor die Schwalbe wieder fort ist. Peters Bild hatte den Moment ja wunderbar eingefangen.
Danke auch Jock-l, für deine mahnende Nachfrage zum Blitzszenario, wofür ich denn nun diese Blitze bräuchte. Du möchtest also, dass ich mich dir gegenüber für mein Interesse an Serienblitzen mit der G9 rechtfertige? Nun, ganz grundsätzlich interessierte mich schlicht die Blitzmöglichkeit bei Serien. Meinem speziellen Blitzwunsch liegt allerdings ein prägendes Kindheitserlebnis zugrunde, den ich dir hier also wunschgemäß näher beschreibe:
Ich weiß nicht mehr wie jung ich war, als ich das berühmte "milk-drop-coronet"-Bild von H.E.Edgerton aus 1936 in irgendeiner Illustrierten in den 60ern fand.
Diese grandiose Aufnahme - noch niemals vorher hatte man meines Wissens so etwas Sensationelles sichtbar gemacht: Die wunderschöne Kronenform, die ein eingeplumpster Milchtropfen in der Milch verursachte, die man mit eigenen Augen eben nicht sehen konnte, noch nie vorher sah! Meine kindliche Faszination, etwas Unsichtbares fotografiert zu sehen, hat mich mein Leben lang begleitet. Oft schaute ich mir erneut mal seine 'coronet' an und war für die Minute wieder der kleine Junge mit den leuchtenden Augen. "Das machst'de später auch mal!" war damals mein eherner Schwur! Ich fotografierte ja schon mit sehr einfachen Mitteln.
Etliche vergebliche Einzelschussversuche: Ein Auge geschlossen, mit dem anderen auf den kommenden Tropfen gezielt und die gespannt nach oben gebogene Zungenspitze... gleichzeitig der aus dem Tuch gedrückte einzelne Tropfen und rechts die Kamera mit125stel entweder zu früh oder zu spät, aber immer der schmerzhaft teure und zeitintensive Weg zumindest bis zum vollgeknipsten entwickelten Film! Dabei lernte ich außerdem frustrierend, was "Nahgrenze" ist, die damals nirgendwo notiert und im ungekoppelten Sucherbild nicht zu erkennen war. Und über allem eine ständig besorgte Mutter, was ich da auch immer alles aufbaute! Ich hatte es dann irgendwann aber alles nicht mehr weiter verfolgt...
Motorkameras mit den Langfilmmagazinen waren mir in den 70ern schlicht zu teuer dafür. Spätestens die ersten digitalen Serienbilder hätte ich dafür ab Anfang 2000 leichter nutzen können. Doch mein begeistertes Engagement war wohl inzwischen eingetrocknet oder ich zu alt geworden... "Ach was, lass mal!" und winkte mit knöchernder Hand ab.
Tja, und als ich zufällig neulich über irgend sonen Text von der rasanten G9 stolperte, schoss mir mein damaliges Versprechen (im Tonfall des kleinen Jungen) wieder in den Sinn. Und mir wurde klar, dass ich das Foto nun aber (neben allen anderen Vorteilen dieser Kamera!) eben auch unbedingt erledigen müsse...! Schnelle Serienbilder aus der G9 sollten es für mich schaffen. Der Blitzbedarf ist dafür klar. (Na, vielleicht gehts jetzt auch mit vereinter Led-Lichtunterstützung?)
Aber weiter, Jock-l: Auf Veranstaltungsbühnen blitzt man eigentlich grundsätzlich nicht. Von Hallensport, Sechs-Tage-Rennen, vielleicht mal abgesehen:
http://www.sportknipser.de/seite_24.htm
Und schon gar kein Blitzgewitter (Serienbilder...?) auf Theaterbühnen! Auch Blitze ins Gesicht wie von Bruce Gilden sind nicht mein Ding.
In der Naturfotografie hatte ich Serienblitze bisher nicht vermisst, dich bewegen da aber schon erstaunliche Vorstellungen. Die Lichtausbeute verliert sich im Quadrat zur Entfernung. Bei recht hoher Leitzahl von 46 und gewünschter Schärfentiefe von f/5.6 wären das gerade etwas über 8 Meter Ausleuchtung. Ach ja, ich vergaß: Tierfotografie hinter Gittern. Und dafür sind geblitzte Serien also nötig/sinnvoll/praktisch? Ich versuche dagegen lieber (wenn auch nur begrenzt erfolgreich) eine 'lebendige' Straßenfotografie wie mein großes Vorbild, Jeff Rothstein oder Vivian Mayer. Natürlich ohne Blitz, doch, das konntest du ja nicht wissen.
Aber bestimmt gut, dass du hier auf andere, auf mich, aufpasst, Jock-l! Wenn du allerdings meine Edgertonbegeisterung nicht nachvollziehen kannst (die Tropfenfotografie ist inzwischen mit farbigen Hütchen ja auch weit anspruchsvoller fortgeschritten...!), nähme ich es dir nicht übel. Auch nicht deine betont dezente Frage nach meinem Blitzszenario! Die du mir bestimmt nicht stelltest, um mich dann mit moralischem Zeigefinger vorwurfsvoll für unstatthafte Blitznutzung belehren zu wollen, oder? War schon gut so. ;- )
Michael :- )