Da ich das gerade in einer PM geschrieben habe, es hier aber auch passt gibt es mal zwei Beispiele:
Wir gehen mal an einem hellen Sonnentag mit unserer Kamera unterwegs und stellen sie auf Spotmessung.
Nun suchen wir ein Motiv mit hellem Himmel und viel Schatten.
Wenn wir nun unsere Kamera in Spotmessung auf den dunkelsten Bereich im Motiv richten, bekommen wir eine Belichtungszeit vorgeschlagen.
Z.B. Blende 2, 1/125 sec bei Iso 100
Nun messe wir den hellsten Bereich im Motiv an, z.b. einen Silberlöffel im Sonnenlicht auf einem Tisch, oder den Himmel oder was auch immer das hellste ist und wieder bekommen wir eine Belichtungszeit vorgeschlagen.
Beispiel: Blende 8,0 1/2000 bei Iso 400.
Nun ein wenig rechnen:
Blende 2 zu Blende 8 = 4 Blendenintervalle also 4 Lichtwerte also 4 EV
1/125 Sec zu 1/ 2000 sec = 4 Blendenschritte also 4 Lichtwerte also 4 EV
iso 100 auf iso 400 = 2 Blendschritte als 2 Lichtwerte als 2 EV
4+4+2=10.
Wir haben also einen Dynamikumfang von 10, das schafft unsere Kamera aber nicht!
Im Jpeg schafft sie vielleicht 7, im Raw-Modus immerhin 8,5 EV, ungefähr.
Fazit: nun wird entweder einiges Schwarz ohne Zeichnung, einiges Weiß ohne Zeichnung oder eben beides: Bereiche in den Lichtern und in den Tiefen ohne Zeichnung auf dem Bild zu sehen sein.
Nun können wir mit der Belichtungskorrektur bestimmen, was gezeichnet werden soll und was nicht.
Besser ist es etwas in den Tiefen zu verlieren, da kann die Software vieles noch retten. (deshalb Raw, da habe ich ca 8,5 EV!) - in der analogen Fotografie ist es übrigens andersherum!
Deshalb suche wir die hellsten Berreiche aus, die gerade noch Zeichnung haben sollen und belichten 3 EV nach unten (in Raw!), so definieren wir hier unser neutrales Grau und es sollte passen, aber wir werden Bereiche ohne Zeichnung haben, so oder so!
==> wir könnten aber auch die Zonen anders legen und diese Bereiche bewusst definieren!!!
Anderes Beispiel:
Ich will schwarze Bereiche haben, zum Beispiel mein Motiv als schwarze Silhouette.
Dann definiere ich mein Motiv als Zone 1 (tiefschwarz) und belichte 4 EV nach oben (hin zur Zone 5 eben, UNSER so definiertes Neutralgrau) und das Ergebnis: Eine tiefschwarze Silhouette, "richtig" belichtet.
Ich kann mir sehr viele Möglichkeiten vorstellen, die Spotmessung sinnvoll und kreativ zu nutzen....
Und nein, man muss nicht immer rechnen. Wenn ich meine Lichter mit Zeichnung gefunden habe, spotte ich sie eben an und korrigiere einfach 3 Blenden (in RAW!) nach unten, wenn ich normal belichten will.
Nur wenn der Tonwertumfang im Bild zu groß ist muss ich mich eben entscheiden. (siehe 1. Beispiel)
Indem ich jetzt die Zonen definiere, entscheide zumindest ICH und nicht die Kamera.
Einfach mal darüber nachdenken und ausprobieren.
Lieben Gruß!
Lumix GM1, Oly OMD 5 II; pan 7-14mm, pan 12-32mm, pan 14mm, Voigtländer 17,5mm, pan 20mm, pan 25mm f 1,4, oly 45mm, pan 100-300mm, oly 300mm f4; Sirui T-025X mit C-10X, Manfrotto 190 CLB, Benro KB-2; PS CS6, LR6, Nik