Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich habe auch viele Jahre neben Kleinbild mit Mittelformat gearbeitet ( erst Pentacon Six und Exakta 66, später dann RB67 und Pentax 67) . In den Jahren 2004-2007 bin ich dann komplett auf digital umgestiegen ( EOS 20d, 40d und 5dII). Vor 3 Jahren habe ich dann erst mal nur zum "spielen" eine G3 gekauft und war sehr schnell begeistert. Die Größe und das Gewicht einer Ausrüstung ist einfach nicht zu schlagen. Nach einem längerem Test der E-M5 war ich nicht so richtig von der Kamera überzeugt, speziell vom Handling. Als mir jemand von Panasonic dann auf der letzen Photokina eine GH3 in die Hand drückte, war es um mich geschehen! Die wurde gekauft und das System stark ausgebaut (7-14, 2.8 Zooms).
Neben dem Handling war vor allem das dreh und schwenkbare Display für mich ein Hauptgrund, da ich viel im Hochformat fotografiere und das Klappdisplay von Oly ist da total unbrauchbar.
Fazit:
Die Qualität von MFT erreicht nicht die 5DII, ist aber auch nicht so weit weg. Bei vielen Motiven wird man es nicht merken und nur bei grossen Prints und geringem Abstand kann man es sehen. Dafür wiegt meine Tasche gerade mit den 2.8er Zooms nun nur noch ein viertel bis ein drittel gegenüber vorher. Auf Reisen gar kein Thema: es gibt nur noch MFT. Ich habe die 5DII aber noch und verwende sie z.b. Gerne im Studio, da muss ich sie aber auch nicht lange tragen...
Inzwischen sind natürlich auch ein paar Adapter dazugekommen, um andere Objektive anschliessen zu können. Die Verwendung von altem MIttelformatglas macht aus meinen Erfahrungen eigentlich wenig Sinn:
1. Die Objektive sind meist sehr groß und schwer, daher stellen sie eigentlich den eigentlichen Sinn von MFT komplett in Frage, nämlich eine kleine, kompakte und Leichte Ausrüstung.
2. Die Qualität dieser Linsen war für einen komplett anderen Bildkreis gedacht und die Objektive liefern einfach nicht die Schärfe, um den kleinen Bildkreis mit 16 MM zu bedienen.
3. Die Objektive der RB oder RZ 67 haben keine Schnecke, können also nicht selbst fokussieren. Mann müsste zusätzlich ein Balgengerät verwenden, dann wird es langsam komisch...
Bei alten Kleinbildobjektiven sieht es aber anders aus! Gerade ältere MF Objektive sind sehr kompakt und passen ganz gut zu MFT. Allerdings sind die Qualitätsunterschiede teilweise gewaltig! Manche Objektive haben eine sehr gute Mitte und liefern eine gute Qualität an MFT, manche stinken total ob und jedes Kitobjektiv ist besser! Das gilt sogar für Festbrennnweiten! Ich bin z.B. Von meinem alten FD 1,2/50L sehr begeistert. Offen ist es träumerisch, ab 1,8 richtig scharf.
Die modernen AF Objektive sind zwar im Schnitt durchgehend besser (neuer!), sind aber auch schon wieder größer und schwerer.
Bei Canon EOS Objektiven kommt erschwerend dazu, dass es keinen elektronischen Adapter gibt und man nicht an der Kamera abblenden kann. Es gibt Möglichkeiten mit Tricks, ist aber praktisch sehr aufwändig und fürs normale Fotografieren unbrauchbar.
Für mich ist das Adaptieren also eine nette Spielerei, unterm Strich fahre ich mit echten MFT Objektiven aber viel komfortabler und optisch besser.
Zum Schluß noch kurz zu Deiner Frage: ich liebe die GH3 und da die E-M1 wieder dieses Klappdisplay bekommen hat, werde ich auch nicht wechseln. Wenn für dich der interne Stabi wichtiger ist, kann es genau andersrum aussehen. Du solltest also auf jeden Fall beide vorher in die Hand nehmen und damit etwas "spielen". Das Handling ist unterschiedlich und vielleicht gefällt dir eine von beiden auf anhieb so, wie mir damals die GH3...
LG
Reinhard