Verschlusszeiten G Serie

Hier gibt`s Infos und Diskussionen rund um die Micro-Four-Thirds-Modelle der Lumix G-, GH-, GF- und GX-Reihe.
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jackyo
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Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von jackyo » Mittwoch 7. Dezember 2011, 20:55

Hallo allerseits

Ich habe festgestellt, dass meine G1 für im Landschaftsprogramm bei ISO 100 relativ schnelle Verschlusszeiten einstellt. Also z.B. 640/S und Blende 8 oder
320/S und Blende 11. Meine Frage: Machen solche kurzen Verschlusszeiten bei der Landschaftsfotografie Sinn? Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass Verschlusszeiten um 125/S am besten sind um mit einem grösseren Blendenwert mehr Schärfentiefe zu erzielen.?.

Liege ich da phalsh? :)

Grüsse
Jackyo
Zuletzt geändert von jackyo am Freitag 9. Dezember 2011, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Overkillratz
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Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von Overkillratz » Mittwoch 7. Dezember 2011, 21:33

jackyo hat geschrieben:...Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass Verschlusszeiten um 125/S am besten sind um mit einem grösseren Blendenwert mehr TIefenschärfe zu erzielen.?.
Liege ich da phalsh? :)
Jain!
Größere Blende = größe Schärfentiefe ABER es steigt auch die Beugungsunschärfe!! Deshalb ist es sinnvoll ein gutes Mischungsverhältnis zwischen Verschlußzeit und Blende zu wählen. Bei den meisten Objektiven sind die besten Blendenwerte von 8 - 10. Alles darunter und darüber führt zu weniger scharfen Ergebnissen.
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jackyo
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Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von jackyo » Mittwoch 7. Dezember 2011, 21:45

Hallo Overkillratz

Vielen Dank für deine Erklärung, dachte schon meine Kamera sei irgendwie "daneben". ;)

Grüsse
Jackyo
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available
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Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von available » Donnerstag 8. Dezember 2011, 06:04

Hallo Zusammen,

diese Werte gelten für APS-C Sensoren. Bei den mFTs ist die Beugungsunschäfe da leider schon vorhanden. ich würde wenn möglich unter der 8 bleiben.
Die maximaler Auflösung ist bei ca 2-3-maligem Abblenden vorhanden.

Viele Grüße

Andreas
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Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von Overkillratz » Donnerstag 8. Dezember 2011, 09:29

available hat geschrieben:Hallo Zusammen,

diese Werte gelten für APS-C Sensoren. Bei den mFTs ist die Beugungsunschäfe da leider schon vorhanden. ich würde wenn möglich unter der 8 bleiben.
Die maximaler Auflösung ist bei ca 2-3-maligem Abblenden vorhanden.

Viele Grüße

Andreas
OK - da habe ich auch wieder was gelernt!! 8-)
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martinf
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Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von martinf » Donnerstag 8. Dezember 2011, 11:05

Mir scheinen hier zwei Dinge etwas durcheinander geworfen zu werden, nämlich die so genannte förderliche und die kritische Blende. Jackyo hatte sich auf eine Maximierung der Tiefenschärfe bezogen. Diese wird bei der förderlichen Blende erreicht, welche außer vllt. im extremen Makrobereich auch für mFT jenseits von f22 liegen dürfte, weshalb vollem Abblenden zur Erlangung maximaler Tiefenschärfe i.A. nichts entgegen steht. Maximale Auflösung für Objekte in der Schärfenebene hingegen wird bei der kritischen Blende erreicht. Diese ist objektivabhängig, denn sie gibt den Punkt an, wo die mit sich schließender Blende zunehmende Streuung die -i.A. mit sich schließender Blende stark abnehmenden- sonstigen Linsenfehler dominiert. Dieser "kritische" Blendenwert liegt um so niedriger, je besser das Objektiv korrigiert ist! Allgemeine Angaben lassen sich dazu also nicht machen. Sicher ist jedoch, dass eine Streukreisdurchmesser unterhalb der Pixelgröße in jedem Fall irrelevant ist, womit er bei den verfügbaren mFT-Sensoren mit 12 bzw. 16 Megapixeln im Bayer-Muster erst ab gut bzw. knapp Blende 8 überhaupt erkennbar werden kann. Bis dahin ist der Streukreis kleiner als ein Pixel, womit die Pixeldichte und nicht der Streukreis die Auflösung begrenzt. Man kann mFT-Objektive also immer bedenkenlos bis mindestens Blende 8 abblenden, ohne einen Auflösungsverlust befürchten zu müssen. Danach kann sich die Frage stellen, ob man mehr Auflösung in der Schärfenebene (nicht über kritische Blende -falls größer f8- bzw. f8 abblenden) oder auch außerhalb der Schärfenebene (abblenden bis maximal zur förderlichen Blende) benötigt.

Gruß, Martin
Zuletzt geändert von martinf am Donnerstag 8. Dezember 2011, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.

Jenso

Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von Jenso » Donnerstag 8. Dezember 2011, 11:32

Martin hat das Wichtigste prima zusammengefaßt; vor allem heißt dies im angesprochenen Fall, daß mehr Schärfentiefe (was ja durchaus angestrebt sein kann) durch noch stärkeres Abblenden erzielt wird; 11-16 wären also evtl. auch sinnvolle Werte. Praktisch spielt die vielbeschriene Beugungsunschärfe meist gar keine so wichtige Rolle…

Zurück zur Fragestellung „Landschaftsprogramm“: da zeigt genau diese Problematik, wie unnötig/fragwürdig/schlecht solche „Scene“-Programmierungen sein können: wenn eine grundsätzlich machbare Einstellung nicht als Option angeboten wird, handelt es sich nicht mehr nur um Hilfestellung, sondern schon um Entmündigung!

Aber die Werbungsabteilung verlangt wohl von den Technikern, daß möglichst viele Modi auf den Rädchen erkennbar sind – praktisch kommt aber (m. E.) fast jeder Fotograf mit P, A, S und M ganz locker aus.

Bei Landschaftsbildern würde ich daher vorrangig Zeitautomatik – also Blendenpriorität – wählen (A), und einen Blenden-Wert meiner (!) Wahl einstellen.

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Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von martinf » Donnerstag 8. Dezember 2011, 11:42

Jenso hat geschrieben:Praktisch spielt die vielbeschriene Beugungsunschärfe meist gar keine so wichtige Rolle.
Ein richtiger und wichtiger Hinweis. Bei der Freihandfotografie sind selbst bei relativ kurzen Belichtungszeien (und trotz O.I.S.) die Bewegungsunschärfen meist dominant. Da braucht man sich um Zerstreuungskreise keine Gedanken zu machen.

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jackyo
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Re: Verschlusszeiten G Serie

Beitrag von jackyo » Donnerstag 8. Dezember 2011, 17:53

Hallo miteinander

Vielen Dank für eure Antworten. Ich lade hier noch ein Bild als Beispiel hoch (Blende 8/320S) Ich denke, viel mehr an Schärfentiefe hätte da auch eine höhere Blendenzahl nicht gebracht.

Meine Frage ging ja auch eher in die Richtung, ob der Belichtungsmesser der Kamera vielleicht nicht in Ordnung ist. Früher mit meiner Spiegelreflexkamera habe ich für Landschaftsfotografie meist einfach die Verschlusszeit 125S oder 250S eingestellt und die Kamera hat dann die Blende, meist 8, 11 oder 16 beigesteuert. Mit den Ergebnissen war ich in den meisten Fällen zufrieden.

Noch etwas zu den Automatikprogrammen. Es ist schon richtig, dass man mit den Programmen A/S und M eigentlich alle Möglichkeiten abdecken kann. Trotzdem finde ich es teilweise hilfreich, wenn man einfach die Kamera vorwählen lassen kann und dann wie bei meinem Bild, die Belichtung manuell noch um ein oder zwei drittel Blende nach unten korrigiert.

Grüsse
Jackyo
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