Post-Focus im Vergleich mit Vollformat
Verfasst: Sonntag 27. Dezember 2015, 19:37
Für die Post-Focus-Funktion, so wie sie von Panasonic beworben wird, kann ich mich eigentlich nicht erwärmen. Auf dem Display mit mehreren Schärfeebenen herumzuspielen, ist nicht meine Sache.
Aber nachdem ich einiges über die Post-Focus-Funktion im Zusammenhang mit Foto-Stacking gelesen hatte, war ich Feuer und Flamme.
Mein Fotofreund und ich konnten das Update für unsere beiden G70 kaum abwarten. Sofort nach Installierung wollten wir es mit einem Praxistest genau wissen.
Uns angeschlossen hat sich ein weiterer Fotofreund aus unserem Club. Er besitzt eine Nikon-Vollformatkamera und benutzt für seine Stacking-Fotoreihen die Helicon-Software. Damit hatten wir für unsere Lumix-Kameras einen interessanten Vergleich.
Die erste Überraschung war, wie simpel sich die Lumix-Post-Focus-Funktion bedienen lässt. Im Grunde läuft alles vollautomatisch. Die einzige Einschränkung: Die kürzeste Belichtungszeit ist bei Post-Focus 1/30 Sek. Das war jetzt im Winter schon sehr grenzwertig, denn wir konnten in der Gärtnerei, in der wir Blumen fotografierten, wegen der ungünstigen Lichtverhältnisse nicht wie gewünscht mit Blende 8 und 200 ISO, sondern nur mit Blende 4 und 400 ISO fotografieren.
Unser Nikon-Freund hatte es da schon besser. Er hatte keine Einschränkungen bezüglich der Belichtungszeit und konnte aus dem Vollen schöpfen und Bildreihen im RAW-Format mit Blende 8 und 100 ISO anfertigen.
Während wir Lumix-Fotografen fast spielerisch in einer Stunde über 20 verschiedene Blumen-Motive auf unseren Speicherkarten ablichten konnten, war unser Nikon-Freund mit seiner Helicon-Software froh, im gleichen Zeitraum 5 Motive geschafft zu haben.
Der ganze Ablauf gestaltet sich hiermit doch erheblich aufwendiger.
Zu Hause ging es sofort an die Rechner. Die erste Schwierigkeit, auf die wir gestoßen sind, ist eine Software zu finden, die alle Frames einer Motivreihe mit einem Klick öffnet. Nach langem Suchen sind wir mit ACDsee 12 fündig geworden. (Vielleicht habt Ihr noch Tipps, welche Software sich ebenfalls eignet)
Beim Öffnen der Frames gab es die erste Überraschung. Die Lumix-Kameras hatten pro Bildmotiv zwischen 180 und 320 Einzelbilder gemacht. Das haben wir bei den Aufnahmen gar nicht gemerkt, so schnell ging alles!
Es ist sinnvoll, nicht alle Frames einer Bildreihe für das anschließende Stacking zu verwenden, sondern sich auf Teilbereiche zu beschränken. In der Regel verwendeten wir zwischen 80 und 130 Einzelbilder.
Zum Stacking benutzten wir „Focus Projects Pro 3“. Mit Lightroom haben wir den errechneten „Tif“-Dateien dann den endgültigen „Feinschliff“ gegeben.
Um herauszufinden, wie sich die Ergebnisse der beiden Lumix-Kameras im Vergleich zur Nikon-Vollformatkamera verhalten, haben wir alle Fotos auf DIN A4 abgezogen. Diese haben wir dann in unserem Club mit der Bitte herumgereicht, anhand dieser Abzüge zu bestimmen, mit welcher Kamera welche Fotos gemacht worden sind.
Die große Überraschung: Kein Clubmitglied war in der Lage, anhand der Fotos die entsprechende Kamera zu bestimmen. In der von uns präsentierten Bildgröße 20 X 30 cm sind die Unterschiede so gering, dass sie nicht ins Auge fallen.
Das heißt nicht, dass es keine Unterschiede gibt. Wer einmal im RAW fotografiert hat weiß, wie viel Potential in diesem Format gesteckt. Aber die Unterschiede werden oft erst bei größeren Ausschnitten und extremeren Lichtverhältnissen sichtbar.
Nach diesem Test ist für meinen Fotofreund und mich die Lumix-Post-Focus-Funktion ein ernst zu nehmendes Feature, das völlig neue fotografische Perspektiven eröffnet. Ich freue mich schon auf die ersten Schneeglöckchen und Krokusse für weitere spannende Foto-Stacking-Aufnahmen.
LG Rolf Schecker
Aber nachdem ich einiges über die Post-Focus-Funktion im Zusammenhang mit Foto-Stacking gelesen hatte, war ich Feuer und Flamme.
Mein Fotofreund und ich konnten das Update für unsere beiden G70 kaum abwarten. Sofort nach Installierung wollten wir es mit einem Praxistest genau wissen.
Uns angeschlossen hat sich ein weiterer Fotofreund aus unserem Club. Er besitzt eine Nikon-Vollformatkamera und benutzt für seine Stacking-Fotoreihen die Helicon-Software. Damit hatten wir für unsere Lumix-Kameras einen interessanten Vergleich.
Die erste Überraschung war, wie simpel sich die Lumix-Post-Focus-Funktion bedienen lässt. Im Grunde läuft alles vollautomatisch. Die einzige Einschränkung: Die kürzeste Belichtungszeit ist bei Post-Focus 1/30 Sek. Das war jetzt im Winter schon sehr grenzwertig, denn wir konnten in der Gärtnerei, in der wir Blumen fotografierten, wegen der ungünstigen Lichtverhältnisse nicht wie gewünscht mit Blende 8 und 200 ISO, sondern nur mit Blende 4 und 400 ISO fotografieren.
Unser Nikon-Freund hatte es da schon besser. Er hatte keine Einschränkungen bezüglich der Belichtungszeit und konnte aus dem Vollen schöpfen und Bildreihen im RAW-Format mit Blende 8 und 100 ISO anfertigen.
Während wir Lumix-Fotografen fast spielerisch in einer Stunde über 20 verschiedene Blumen-Motive auf unseren Speicherkarten ablichten konnten, war unser Nikon-Freund mit seiner Helicon-Software froh, im gleichen Zeitraum 5 Motive geschafft zu haben.
Der ganze Ablauf gestaltet sich hiermit doch erheblich aufwendiger.
Zu Hause ging es sofort an die Rechner. Die erste Schwierigkeit, auf die wir gestoßen sind, ist eine Software zu finden, die alle Frames einer Motivreihe mit einem Klick öffnet. Nach langem Suchen sind wir mit ACDsee 12 fündig geworden. (Vielleicht habt Ihr noch Tipps, welche Software sich ebenfalls eignet)
Beim Öffnen der Frames gab es die erste Überraschung. Die Lumix-Kameras hatten pro Bildmotiv zwischen 180 und 320 Einzelbilder gemacht. Das haben wir bei den Aufnahmen gar nicht gemerkt, so schnell ging alles!
Es ist sinnvoll, nicht alle Frames einer Bildreihe für das anschließende Stacking zu verwenden, sondern sich auf Teilbereiche zu beschränken. In der Regel verwendeten wir zwischen 80 und 130 Einzelbilder.
Zum Stacking benutzten wir „Focus Projects Pro 3“. Mit Lightroom haben wir den errechneten „Tif“-Dateien dann den endgültigen „Feinschliff“ gegeben.
Um herauszufinden, wie sich die Ergebnisse der beiden Lumix-Kameras im Vergleich zur Nikon-Vollformatkamera verhalten, haben wir alle Fotos auf DIN A4 abgezogen. Diese haben wir dann in unserem Club mit der Bitte herumgereicht, anhand dieser Abzüge zu bestimmen, mit welcher Kamera welche Fotos gemacht worden sind.
Die große Überraschung: Kein Clubmitglied war in der Lage, anhand der Fotos die entsprechende Kamera zu bestimmen. In der von uns präsentierten Bildgröße 20 X 30 cm sind die Unterschiede so gering, dass sie nicht ins Auge fallen.
Das heißt nicht, dass es keine Unterschiede gibt. Wer einmal im RAW fotografiert hat weiß, wie viel Potential in diesem Format gesteckt. Aber die Unterschiede werden oft erst bei größeren Ausschnitten und extremeren Lichtverhältnissen sichtbar.
Nach diesem Test ist für meinen Fotofreund und mich die Lumix-Post-Focus-Funktion ein ernst zu nehmendes Feature, das völlig neue fotografische Perspektiven eröffnet. Ich freue mich schon auf die ersten Schneeglöckchen und Krokusse für weitere spannende Foto-Stacking-Aufnahmen.
LG Rolf Schecker