Moin Biggi, Moin Lumixer,
vor ca. 4 Jahren habe ich begonnen, mich intensiv mit Panoramen zu beschäftigen... Ziel war "virtuelle Rundum-Begehungen" von Innenräumen zu gestalten (oder auch Kugelpanoramen) - aber auch breitflächige Landschaftsaufnahmen. ... kurz: viel ausprobiert, auch investiert, viele Fehler gemacht, viel gelernt... kurz: Tolles Thema

... ich habe mir alle Antworten auf Deine Frage hin durchgelesen, es fehlen mir darin aber die Essentials, ohne die es doch gar nicht funktionieren kann.
1. Stativ! Eine gute (meint perfekte) Panoramaaufnahme geht ohne den Einsatz eines Stativs nicht.
2. Drahtlose (Funk)Fernauslösung einsetzen (falls nicht vorhanden, den internen zeitverzögernden Auslösemodus nutzen)... die Kamera darf während der Auslösung unter keinen Umständen Berührungsbewegungen aufzeichnen...
3. Den Punkt "Spiegelvorauslösung" brauche ich hier nicht einbringen (gilt für unsere Spiegellosen nicht)... aber der Verschluss sollte dennoch von mechanisch auf elektronisch umgestellt werden (wie gesagt, keine noch so leisen Erschütterungen!)...
4. fixen Brennweitenbereich wählen und denn dann bitte NICHT ändern. Je kleiner die Brennweite ist, desto weniger Schritte (in der Drehung der Kamera) müssen vollzogen werden. Jede größer die Brennweite, desto mehr Aufnahmen müssen angefertigt werden..) Ideal ist ein gutes Weitwinkel (bei der großen Nikon das Sigma 10 - 20 /3.5 - bei der Lumix GX8 das Oly 7 - 14 / 2.8) - vor allem bei Innenaufnahmen - für Kugelpanoramen ein Fisheye (da brauchst Du max. nur zwei, drei Aufnahmen für ein Kugelpanorama) ...
5. feste Blende, feste Belichtungszeiten wählen (die idealen Lichtverhältnisse vorher austesten...) - danach auch hier nix dran ändern.
6. Weißabgleich von Auto auf Innenraum und/oder Aussenbereich einstellen (hängt eben von den umgebenden Aufnahmebedingungen ab... muss also entsprechend eingestellt werden)...
7. Da der "Nodal-Punkt" (no-parallax-point) aber inmitten der verwendeten Linse sitzt (und nicht dort, wo bei der Kamera das Stativ angesetzt wird - denn das Stativ soll ja um eine optisch richtige Achsbewegung während der Einzelaufnahmen gedreht werden) braucht man eigentlich einen Nodalpunkt-Adapter... das in den festen Settings der meisten Kameras mitgelieferte "Programm" Panoramaaufnahmen ist eigentlich ein fake (da wird chipseitig "hoch- und zusammengerechnet", was die Bildqualität aber massiv negativ beeinflusst). Die Kamera kommt dann auf diesen Nodalpunkt-Adapter und wird dann auf einer der Achsen so lang nach "vorn" verschoben, bis der echte Mittelpunkt der Kamera erreicht ist (ergibt sich aus der Schnittmenge der Längs- und der Querachsen - und die ideale Schnittstelle befindet sich in der Linse, nicht in der Kamera!)..
8. Aufnahmen = je nach eingesetzter Linse (oder gewähltem Brennweitenbereich) alle 60° eine Aufnahme machen (dieser Wert gilt für ein gutes Weitwinkel - es gibt da eine Tabelle, die aber nur für normale DLSR-Kameras gilt... die dortigen Werte müssten für unsere mfts umgerechnet werden)... es darf bei dem Stativ nur die horizontale Drehbewegung möglich sein - gute Stative haben auch einen Skalenring, an den man die Werte ablesen kann...
9. Bilder auf den Rechner ziehen, bearbeiten und mittels des wunderbaren Progs Hugin zu einem Panorama stitchen...
Wie gesagt, ein tolles Thema - es geht aber gerade bei guten Panoramen nur über den Weg des Ausprobierens... viel Spaß dabei
lg
six
2 x GX8, Sigma 30 / 2.8, Oly 60 / 2.8, Oly 7-14 / 2.8 ED, Pana 14-140II, Oly 40-150 / 2.8 pro, Oly 12-40 / 2.8 Pro, Oly 8 / 1.8 Pro, Manfrotto & Rollei Stative, Novoflex Adapter, Photix Funkauslöser, Hensel Studiolicht, Nikon D7200 (x2) + Linsen...