Wird die ISO von mir überbewertet?

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Biggi 61
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Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Biggi 61 » Mittwoch 28. Februar 2018, 19:34

Hallo,
ich bin mal wieder durcheinander gekommen.

Bei meiner G6 ist die kleinste ISO Einstellung 160. Bei meinen Versuchen vernünftige Nachtaufnahmen hin zu bekommen, hatte man mir zu verstehen gegeben, dass es zwar geht, aber jetzt nicht der Hit ist.

Heute hatte ich die G 81 in der Hand, damit ich etwas träumen kann. Und beim herumprobieren und gucken, kam ich auch zu der ISO Einstellung und….
die kleine Einstellung ist 200!

Damit hatte ich nicht gerechnet und jetzt habe ich die wildesten Vorstellungen, wie schlecht die Nachtaufnahmen werden könnten und das sie gleich rauschen. Also Kopfkino vom feinsten.
Deshalb meine Bitte an euch, ob man es mir einfach erklären kann, ob es jetzt ein Makel ist oder ob man diese höhere ISO Einstellung nicht beachten muss, weil es viel wichtiger ist, wie hoch man die ISO schrauben kann und nicht wie gering sie in der Kamera ist. ;)

Viele Grüße
Brigitte
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caprinz
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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von caprinz » Mittwoch 28. Februar 2018, 19:53

Hallo Biggi,
die niedrigste ISO Einstellung bei der G81 ist (erweitert) 100.
Du mußt halt ausprobieren und vergleichen,wie sich das Rauschen verhält bei Steigerung der ISO Einstellungen.Speziell bei Nachtaufnahmen.
Je höher die ISO EInstellung,desto kürzer die Belichtungstzeit.
Gruß Carsten

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Guillaume
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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Guillaume » Mittwoch 28. Februar 2018, 20:12

Hallo Brigitte,
die G2 hatte als niedrigste ISO 100 im Angebot und ISO 400 waren damals gerade noch akzeptabel. Die G6 ist m.E. die letzte G mit ISO 160 gewesen. Seitdem ist bei den G's ISO 200 die niedrigste Einstellung. Aber nach oben hin konnte die Leistung m.E. wesentlich verbessert werden. So ist bei der G6 z.B. ISO 1600 kein Problem mehr und z.B. bei meiner GX80 (auch bei der Pen-F) darf man gerne auch ISO 3200 wagen. Und selbst ISO 6400 sind noch akzeptabel. Man kann zwar auch die ISO Einstellung erweitern von ISO 100 bis ISO 25.600, aber die ISO 100 habe ich noch nie genutzt. Aber alle genannten Kameras sind auf ISO 200 optimiert als untere ISO Einstellung, so dass damit die besten Ergebnisse zu erzielen sind. So auch bei der G81.
Bei unserem Ausflug über die Weihnachtsmärkte hatte ich übrigens nach oben hin ISO 800 als Grenze programmiert. Für den Dombummel hatte ich bei ISO 1600 die Grenze gezogen, aber nur einmal erreicht. Ebenso beim Maskenzauber. Da waren 1600 ISO gar kein Problem (siehe Foto)

BildHamburger Maskenzauber 2018 11 by Peter Schmal, auf Flickr


Es ist also zu erstreben, möglichst bei der niedrigst möglichen ISO zu bleiben, kann aber mit den neueren Kameras ziemlich unbedenklich die ISO weiter hoch schrauben. Wie geschrieben sind auch ISO 3.200 kein wirkliches Problem mehr. Es sei denn, man ist Rausch allergisch - aber mit der Einstellung hat man schon bei ISO 200 manchmal Probleme. Das sind aber Einzelschicksale.
liebe Grüße.
Peter


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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von jessig1 » Mittwoch 28. Februar 2018, 20:16

Hallo,

jeder Sensor hat eine ISO bei der er die beste Leistung hat. Das ist bei der G81 200 ISO und bei der G 6 die von dir genannten 160.
Das hat jeoch nur bedingt mit dem Rauschen bei hoher ISO zu tun.

Laß dich von Meinungen nicht durcheinander machen, da auch jede(r) rauschen anders empfindet bzw sieht.

Da ich die G6 hatte und nun die G81 habe, kann ich für mein Empfinden sagen, daß die G81 bei ISO 3200 Ergebnisse bringt wie die G 6 bei ISO 1600.
Gruß Jürgen

Alle wußten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.

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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Biggi 61 » Mittwoch 28. Februar 2018, 20:36

Vielen Dank für deine schnelle Antwort, Carsten.
Das bedeutet also, dass man in einem erweiterten Programm die ISO von 200 auf 100 ändern kann?
Ich bin "nur" über den direkten Weg (Vierrichtungswähler) gegangen und da hatte ich es gesehen.

Auch an dich, Peter, ein Dankeschön für die Erklärung mit dem tollen Bild dabei.

Ich hatte es damals so verstanden, dass man eine gute Kamera u.a. daran erkennt, dass sie eine sehr kleine Anfangs ISO hat.
OK, ich hatte auch nur Leute um mich herum, die Kameras bei sich hatten bei denen ich mir wohl einen Bruch gehoben hätte. :lol:

Deshalb war ich jetzt auch so verwundert (vorsichtig ausgedrückt).
Die Grenze von ISO 1600 habe ich auch eingestellt. Immerhin habe ich das Buch von Frank gelesen. :lol:
Ich versuche aber auch, dass ich gern weiter unten bleibe.

Also brauche ich mir demnach keine weiteren Gedanken darüber machen, ob die Kamera jetzt ISO 100 oder erst 200 kann. Hauptsache, sie kann mindestens ISO 1600 ohne dass das Bild total verrauscht ist.

Dankeschön Jürgen. :D
Ich ärgere mich immer wieder, weil es andere so schnell schaffen, mich durcheinander zu bekommen. Aber jedenfalls laufe ich nicht gleich los und gebe diese Aussagen als Wahrheit weiter. Ich frage lieber nach, ob so eine Aussage stimmen könnte. ;)

Dass das neue ISO 3200 das alte ISO 1600 ist, hört sich schon mal sehr gut an. Und ob es sinnvoll ist, im erweiterten Programm die ISO auf 100 runter zu schrauben, ist wohl auch nicht so sicher, da sich (wenn ich es richtig verstanden habe) der Sensor der G81 mit der ISO 200 fantastisch versteht.


Viele Dank an euch und noch einen schönen Abend
Brigitte
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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von caprinz » Mittwoch 28. Februar 2018, 20:38

Hallo,ich nochmal...

die besten Ergebnisse habe ich bisher mit ISO 100 (GH4,GX8), zumal die Kameras hier richtig nach ISO Norm belichten.
Ab ISO 200 wird "geschummelt".
Man sieht das besonders im M Modus,wenn man nach Handbelichtungsmesser belichtet,dass die Bilder bei ISO 200 schon deutlich unterbelichtet sind (2/3 Blendenstufen).
In allen anderen Modi P oder Halbautomatiken wie A wird einfach die Belichtungszeit um 2/3 Stufen verlängert...
Gruß Carsten

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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Der GImperator » Mittwoch 28. Februar 2018, 20:48

Hi Brigitte,
deine Gedankengänge sind etwas vage, insofern interpretierbar; deshalb hier einfach mal der Versuch einer "passenden Antwort".
Außerdem (double jinx :o :P :shock: ) bin ich, müsste ich mich festlegen, eher der ANTI-Physiker. ZU technisch solls ja eh sicher nicht werden; aber zu viele falsche Infos wären ja auch blöd :? ;)

Beim Foten (Licht-einfangen) gehts ja drum, daß Photonen auf den Sensor/die Fotozelle der Cam schießen. Dadurch entsteht, bzw. es geschieht ne "Wandlung" zu Elektronen.
DIESE werden durch die ISO (->Lichtempfindlichkeitswerte) verstärkt für das "Gesamtkunstwerk Belichtung".

Das RAUSCHEN ist ja mannigfaltig/rührt von versch. Faktoren her. Äußere Faktoren wären da zu nennen ("Naturphänomene", Elemente dessen, was "in der Luft vor deiner Linse" so alles vorhanden ist und mit in die Cam einfällt.
Außerdem hat ein Sensor selbst ein eigenes Rauschverhalten.

Ggf. kommen noch andere Faktoren dazu (die ich gerade nicht parat habe). Aber wir haben ja schon einige Faktoren und setzen mal zusammen:
Licht kommt aufn Sensor. Störsignale auch. Der Sensor rauscht. Durch den eingestellten ISO-WERT wird dieser Eintopf an Signalen entsprechend verstärkt.
MEINE Vorstellung bei der Cam-Entwicklung ist es, dass so`n Fotografie-Physiker-Team sich mit den Erfahrungswerten + aktuellen Testwerten mit der sich fortentwickelnden, sich gerade in der Entwicklung befindlichen Fotohardware (Body oder Linse) entsprechend der Zwischenergebnisse an den Parametern (via der div. mit-entscheidenden Komponenten für die Bildentwicklung und -qualität) entlanghangelt.
Demzufolge landet dann mal ne Cam Model XYZ bei ner nativen Grund-ISO von "ISO 100", deine bei 160, ne anderen, Model ABC bei ISO 50, die G70/81 bei 200. Etc pp.

Nun macht man per se ja eigentlich immer ne Halbierung oder Verdopplung (ISO 100, 200, 400, 800....). Oder man hat die Drittelschritte aktiviert und die Cam reguliert die "Vervielfachungsrate" eben anteilmäßig (Zwischenschritt "ISO 640" z.B. also eine "Ver-Vierkommasechs-Fachung" (Verstärkung) des eingegangenen Signals.
Ich "vertraue" da quasi den Ingenieuren, dass sie mit der Grund-ISO den Laborwerten gemäß auch die optimale (= Störsignal-minimierteste) Grundeinstellung programmiert haben.
Wie dieser Wert dann bei der Cam XY oder der Cam A1 letztendlich "heißt", ist für den Fotografen erstmal wurscht. Er stellt das gemessene Optimum dar.

Bei einer (künstlichen) RÜCK-Schraubung (-> G81= natives ISO 200; mögliches ISO 100) muß es sich um eine "i"ntelligente ( :idea: :!: ;) ), "künstliche" Verstärkung durch die Venus Engine handeln (nochmal: ich bin in dieser Materie NICHT vollumfänglich gebildet!).

An der Stelle mach ich aber mal den Schwenk zu deinem "Verstehens-Geber":
"Nicht der Hit" inwiefern ? Mit dermaßen niedriger ISO in der Nacht (wo die Signale so dermaßen reduziert sind / KAUM LICHT DA IST!!!) zu foten ist natürlich ein "nicht-Hit-verdächtiges" Unterfangen. Es kommt ja kaum was an aufm Sensor. Also wird auch kaum was abgebildet. Darum VERSTÄRKST du nachts ja auch (per ISO hochschrauben).
DADURCH verstärkst du- siehe oben und deshalb auch oben entsprechend ausgeholt- ja auch die Störsignale. Und um ein halbwegs ERKENNBARES Ergebnis an darstellenden Pixeln mit Kontrast- und Farbtonverläufen zu bekommen, verstärkst du halt durchs ISO-hochdrehen. Du verstärkst das Darstellungspotential der erwünschten Elemente (Bilddetails aus den Lichtsignalen/Photonen gebildet) als auch die unerwünschten Störelemente.
WAS du fotest, WIE deine Toleranz fürs Rauschekorn ist, wie sich sichtbare Motivelemente und auch "freie Flächen" und Schattenbereiche im Zusammenspiel mit der Rauschcharakteristik machen, das ist bis zu nem gewissen Grad auch ne relativ individuelle Sache.

Und wo die G6erin bist, ich die G70 habe (aber auch schon mit G6 und G81 unter div. ISO-Werten test- und herumspielgefotet hab) und du von der G81 sprichst:
bis ISO 2000 (in der Mehrheit meiner motivischen/lichttechnischen Situationen) kann ich für G7/8 durchaus empfehlen. Bis 3200 kannst du aber in jedem Fall noch arbeiten.
MEINE ganz eigene "ISO-Qualitätsgrenze" ist ISO1000. Ich versuche, höhere Werte zu vermeiden. Ich richte mich aber (zwangsläufig :roll: ;) ) nach dem vorhandenen Licht :idea: 8-)
Mit ISO4000 hatte ich auch schon absolut ordentliche Ergebnisse. Aber auch schon welche, bei denen es STELLENWEISE (innerhalb eines an sich noch "brauchbaren" Pics) zum Wegwerfen war (aus meiner Sicht der Rausch-Dinge) und mit ISO 6400 kann man sicher noch anschaubare Fotos schießen, die aber sichtlich qualitativ "schlecht" wg. des Rauschens sind (und auch damit einhergehender Flächendarstellungs- und Kantendarstellungs-Zerstörung- also das, was sich neben dem eigentlichen Korn oder den zerfressenen Farbbereichen [Farbrauschen] noch negativ in der Anmutung der Bildgüte auswirkt).
Meine ganz eigene und sicher nicht referenzmäßig riesige Erfahrung ist, dass doch so manches echt sehr Motiv-abhängig ist. Schließlich kann man ja auch frame-kompositorisch gewisse potentielle Schwächebereiche (dort, wo z.B. ein starkes Rauschaufkommen besonders auffällig negativ einwirken würde) durch entsprechendes Platzieren oder gleich ganz wegschwenken etwas abschwächen.
Allg.: halte die ISO so lange im möglichst optimal-niedrigen Bereich, wie du noch eine allgemein dunkel belichtete Variante eines Bildes akzeptieren kannst und im Speziellen, wie sehr die Tiefen leiden (also nicht, daß die Schatten alle komplett absaufen, keine Pixel mit Detaildarstellungen mehr zu sehen sind und alles nur noch einheitlich komplett schwarz abgebildet wird).
Und bevor ich eine "negative ISO"-Einstellung (also vom nativen ISO100 etwa auf das "künstliche" ISO 50 stellen) verwenden würde, würde ich eher noch nen Tacken aufblenden oder die Zeit verlängern (Nachtaufnahme ist sowieso Stativ-pflichtig; da spielt die Zeit nicht mehr so die große Rolle. Und bei Nachthandaufnahmen: da verweise ich mal auf die neuen Errungenschaften (-> Dual IS) der modernen "Entwacklungs-Künstler").
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
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jackyo
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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von jackyo » Mittwoch 28. Februar 2018, 21:27

Biggi 61 hat geschrieben:Wird die ISO von mir überbewertet?
Viele Grüße
Brigitte
Hi Brigitte

Wenn du mich fragst, ja!

Zu anlogen Zeiten hat man die Filme auf hohe ISO-Zahlen gestossen. Da war natürlich Bildrauschen nicht zu vermeiden und hat einfach dazugehört. Aber wir haben denn eben nach dem Motto fotografiert: Lieber ein Portrait von dem hübschen Mädchen das halt rauscht, als gar kein Bild von Ihr.

Heute nehmen wir Leute, Architektur, Landschaft usw. mit Stativ, und wenn's die Kamera noch hinkriegt mit ISO 100 auf, um jede Bildlebendigkeit zu glätten. Wir bekommen fast eine Krise wenn die Kamera nur noch ISO 200 kann.

Und weil uns das alles schliesslich zu langweilig geworden ist, jagen wir die Bilder letzendlich durch Silver Efex Pro und freuen uns denn über "auf alt getrimmte", verrauschte Bilder...

Viele Grüsse ;)
Jackyo
Fotograf*Innen setzen sich mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen auseinander. Sie fotografieren und dokumentieren Diese und leisten damit einen Beitrag zur freien Meinungsbildung...
jackyo

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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Horka » Mittwoch 28. Februar 2018, 22:00

Viele Kameras mit "hohen" ISO-Beginnwerten (160 oder 200) können die Anfangswerte übers Menü auf 100 herunterstellen.

Ich habe noch keinen für mich glaubhaften Erfahrungsericht gelesen, dass dadurch Rauschen oder Dynamik verbessert wird. Allenfalls kann der Graufilter später eingesetzt werden.

Deswegen mache ich mir keinen Kopp darüber.

Horst
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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Holger R. » Donnerstag 1. März 2018, 07:44

es gibt unterschiedliche Expertenmeinungen zu der erweiterten ISO nach unten, laut manchen Messungen schwindet sogar die Dynamik. Ich habe die erweiterte ISO aktiviert, fotografiere aber meist nur mit ISO Auto (begrenzt auf ISO 3200), die beginnt dann erst bei ISO 200, dem nativen ISO-Wert meiner Kamera.
Ich kann aber für spezielle Anwendungen, bei denen ich die Belichtungszeit verlängern möchte, jederzeit auf ISO 100 einstellen.
Bei Mitziehern auf der Rennstrecke und gutem Licht kommt man bei ISO 200 nämlich gerne in so geschlossene Blendenwert-Bereich, daß sicherlich der Qualitätsverlust durch die Beugung schlimmer ist, als der Dynamikverlust durch ISO 100.
Gruß Holger

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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von idefixbt » Donnerstag 1. März 2018, 10:55

Holger R. hat geschrieben:es gibt unterschiedliche Expertenmeinungen zu der erweiterten ISO nach unten, laut manchen Messungen schwindet sogar die Dynamik. Ich habe die erweiterte ISO aktiviert, fotografiere aber meist nur mit ISO Auto (begrenzt auf ISO 3200), die beginnt dann erst bei ISO 200, dem nativen ISO-Wert meiner Kamera.
Ich kann aber für spezielle Anwendungen, bei denen ich die Belichtungszeit verlängern möchte, jederzeit auf ISO 100 einstellen.
Bei Mitziehern auf der Rennstrecke und gutem Licht kommt man bei ISO 200 nämlich gerne in so geschlossene Blendenwert-Bereich, daß sicherlich der Qualitätsverlust durch die Beugung schlimmer ist, als der Dynamikverlust durch ISO 100.
Hallo Holger,
ich habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen, danke.

Viele Grüße Gerhard
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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von embe71 » Donnerstag 1. März 2018, 12:56

Horka hat geschrieben: Ich habe noch keinen für mich glaubhaften Erfahrungsericht gelesen, dass dadurch Rauschen oder Dynamik verbessert wird.
Das ist auch nicht der Fall, vielmehr tritt hier wie Holger schon schrieb eine (geringe) Dynamik-Verschlechterung ein (sieht man manchmal an blauem Himmel bei ISO 100), weshalb das auch manuell aktiviert werden muss.
Grüße

Michael

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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von cani#68 » Donnerstag 1. März 2018, 13:59

Biggi 61 hat geschrieben:Deshalb meine Bitte an euch, ob man es mir einfach erklären kann, ob es jetzt ein Makel ist oder ob man diese höhere ISO Einstellung nicht beachten muss, weil es viel wichtiger ist, wie hoch man die ISO schrauben kann und nicht wie gering sie in der Kamera ist.
Ist IMHO keine Makel, meine FZ1000 und G9 fangen auch bei ISO 200 an und das hat mir noch nie bei Nachtaufnahmen geschadet.
Teilweise sind bei neueren Kameras diese erhöhten ISO Werte bzgl. Rauschverhalten vergleichbar mit den niedrigeren Werten älterer Kameras.
Die Neuen rauschen also nicht direkt los... ;)

Die etwas höhrere "Anfangs-ISO" sagt auch erst einmal noch nix aus über die ISO Empfindlichkeit im hohen Bereich, da spielen Faktoren wie Sensorgröße oder Bildverarbeitung eine größere Rolle.
Diese erweiterbaren ISO nach unten müssen auch nicht unbedingt ein Vorteil sein - ich würde daher nicht unbedingt darauf setzen.

Nachtaufnahmen - mit Stativ und langer Bel.zeit :?: oder aus der Hand mit hoher ISO :?:
______________
Schöne Jrooß
Uwe


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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Jock-l » Donnerstag 1. März 2018, 18:18

ISO überbewertet?

Wenn ich an die Verarbeitungskette (Aufnahme, EBV, Druck...) denke-ja.
Da jeder Fotografierende früher oder später Dateien die ausgedruckt werden sollen optimiert, in einem Programm seiner Wahl bearbeitet, wird vieles an Details gern bei 100%-Ansicht betrachtet.
Später im Ausdruck, sagen wir mal 10x15 cm oder 13x18 cm oder -seltener- 20x30 cm, sieht man dieselben Aufnahmen dann nicht mehr übergroß wie beim "Pixelzählen am Monitor" (alte Monitore hatten 72 Punkte je Zoll zur Darstellung, neuere 96 Punkte je Zoll-> entsprechend wirkte das Bild am Monitor groß bei der Vielzahl Megapixel, die die heutigen Sensoren aufbieten), sondern im gewählten Druckformat und Auflösung (i.d.R. um 300 Punkte je Zoll/dpi für einen fotorealistischen und normalscharfen Eindruck) mit einem realistischen Touch/Gesamteindruck.

Bis ISO 1600 bleibe ich recht entspannt, erwarte ich mögliche Vergrößerungen (wo man alle gewünschten Ergebnisse, aber auch Fehler der Geräte/Optiken/EBV entsprechend aufbläht/vergrößert) wie z.B. bei Hochzeitsbildern o.a. gehe ich bereits ab der Vorbereitung intensiver zu Werke, weil alle Teilschritte das Bildergebnis beeinflussen.
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

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Re: Wird die ISO von mir überbewertet?

Beitrag von Biggi 61 » Donnerstag 1. März 2018, 19:19

Hallo Carsten, Der GImperator, Jackyo, Horst, Holger, Michael, Uwe und Jürgen.

Erst einmal vielen Dank, dass ihr mir den Kopf wieder zurecht gerückt habt.

Und Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde. Heute Morgen reichte die Zeit doch nicht mehr um ausführlich zu antworten. :shock:

Carsten: mit der ISO wird geschummelt?!?! Ich hatte mir gestern noch einmal einen Artikel in der Fotocommunity zum Thema ISO durchgelesen, um evtl. meine Frage hier zu vermeiden. Aber vom Schummeln stand da nichts. Ich glaube schon, dass ich es verstehe, was du geschrieben hast: Statt die ISO hoch zu schrauben, geht die Kamera in die Unterbelichtung. Klar ist das dann Schummeln.

Der GImperator: es ist gar nicht so einfach, meine Gedankengänge schriftlich so zu formulieren, dass es andere auch verstehen. Mit der Technik habe ich es wirklich nicht so. Es gibt Sachen, die man ändern kann (Motiv, Belichtung, Bildausschnitt usw.) und an denen man (ich) Arbeiten sollte und es gibt Sachen, die man nicht ändern kann (wie z.B. der Sensor). Da hatte ich immer gedacht, wenn mir etwas nicht gefällt, dann muss ich eben sparen, bis ich eine neue Kamera kaufen kann. Und seitdem ich das zweite Objektiv habe, möchte ich auch nicht auf Sony usw. wechseln. Ich bleibe bei Lumix. :D

Jetzt haben schon einige über die native ISO 200 und die erweiterte ISO nach unten geschrieben. Als ich die Kamera gestern in der Hand hatte, habe ich davon nichts gesehen. Also ist es jetzt eine ganz neue Info für mich.

Jackyo: Deine Zusammenfassung finde ich sehr treffend formuliert.

Horst, aus diesem Blickwinkel (später den Graufilter einsetzen) habe ich es noch nicht gesehen. Ich dachte eher daran, dass ich noch kein lichtstarkes Objektiv habe und durch die geringe ISO evtl. noch etwas länger aus der Hand fotografieren kann.

Holger: Ich habe deinen Text nicht nur einmal gelesen. Diese speziellen Anwendungen sind aber wirklich sehr speziell, oder? Also außerhalb meiner Vorstellungskraft?

Uwe, dass Gemeine ist, dass man etwas hört / liest, dieses irgendwo im Gehirn ablegt und nicht weiter daran denkt und dann kommt auf einmal eine Situation, da springt genau dieser Gedanke hoch und wirbelt alles durcheinander. Ob dieses Gespräch mit der kleinen ISO damals berechtigt war oder nicht, kann ich jetzt nicht mehr sagen. Aber als ich die ISO 200 in der Kamera gesehen habe, da kam dieses Gespräch wieder in meinen Kopf und ich fing an zu zweifeln, ob meine Entscheidung bei Lumix zu bleiben, richtig ist. Jetzt weiß ich, dass das ein ganz kurzer, blöder Gedanke war. :shock:

Jürgen, nur zur Info: am 07.05. bin ich wieder in Berlin. Also treffe schon mal Vorbereitungen, damit du die Bürgersteige hochklappen kannst. Das Thema mit dem Ausdrucken ist natürlich irgendwie auch ein Thema, was dazu gehört. Aber das ist für mich immer noch ein Glücksspiel.

Also im Großen und Ganzen: Ob ISO 100 oder 200 ist, bis auf spezielle Anwendungen, egal. Viel wichtiger ist, wie hoch man die ISO, ohne nennenswerte Einbußen, hochschrauben kann. Dabei wird natürlich nicht berücksichtigt, dass durch die Bearbeitung evtl. auch noch ein Rauschen dazu kommen könnte.

Vielen herzlichen Dank an euch. Somit kann ich dieses Thema für mich abschließen.
Viele Grüße
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