GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Hier gibt`s Infos und Diskussionen rund um die Micro-Four-Thirds-Modelle der Lumix G-, GH-, GF- und GX-Reihe.
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herbert41
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von herbert41 » Sonntag 13. Dezember 2020, 13:40

schwarzvogel hat geschrieben:
Sonntag 13. Dezember 2020, 09:41
Danke, ich bin dort auch unterwegs ! ;)
Mich interessiert aber speziell dir Herkunft/Herleitung der im zitierten Beitrag genannten Daten.
mfG schwarzvogel
Hallo Schwarzvogel,

die Daten kommen aus Parameterstudien, die ich seit Wochen durchführe.

Für f=45mm (Leica-Makro) sind die Daten weitgehend beisammen und ausgewertet. Nun warte ich noch auf das 60mm-Oly-Makro, dann kommen weitere Parameterstudien mit 60mm. Einige Experimente mit dem 60mm-Sigma habe ich bereits im Kasten.

Ich habe den Verdacht, dass die Schrittweite (in mm) zusätzlich zu den genannten Parametern auch noch vom jeweiligen Objektiv abhängt; d.h. das 60mm-Oly reagiert anders als das 60mm-Sigma. Beobachtet habe ich diesen Effekt bereits bei den Versuchen mit Zoom-Objektiven.

Also Geduld bis (vielleicht) Januar! Dann gibt es (hoffentlich) ausführliche und gesicherte Infos zum Fokus-Bracketing.

Wenn ich gewusst hätte, wie komplex diese Geschichte ist, hätte ich wohl nicht mit dem Projekt begonnen :o !

Gruß Herbert

schwarzvogel
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von schwarzvogel » Montag 14. Dezember 2020, 10:35

Vielen Dank für die Rückmeldung und Deine Mühe, die Du Dir machst !
Die Daten stammen aus einem Post von Forum-User "Ulrich M", Donnerstag 5. April 2018, 21:07 weiter vorn, Seite 1 in diesem Thread.
https://www.lumix-forum.de/posting.php? ... 3&p=552524
Von ihm wollte ich wissen wie er zu den schönen "runden" Werten kommt.
Möglicherweise ist er auch im Forum nicht mehr aktiv; seine letzte Aktivität war am Dienstag 1. September 2020, 12:08. :(
Die Schärfentiefe-Angaben zum OLympus-Makro 2,8/60, welche ich bisher gesehen habe, lassen solche "runden" Ergebnisse auch als großzügig gerundete "Zirka"-Werte eigentlich nicht zu; deshalb meine Frage.
Die Schärfentiefe wird in diversen Quellen für das Olympus-Makro Blende 2,8 (!!! :o :o ), M1:1 mit 0,162mm angegeben; da wird es bei aller Großzügigkeit beim Stacken m.M.n. nix mit "0,2 bzw. 0,02mm/Schritt" ... :mrgreen:
Kann ja sein. daß Du das anders siehst ...
mfG schwarzvogel

hans_01
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von hans_01 » Montag 14. Dezember 2020, 11:27

Hallo schwarzvogel,

Ulrich M schrieb folgendes plausibel Richtige:

Schritt Einstellung auf 1 entspricht 0,02 mm / Schritt
Schritt Einstellung auf 10 entspricht 0,2 mm / Schritt

Somit kann man gefahrlos linear interpolieren, d.h. z.B. Schritt auf 5 entspricht 0,1 mm / Schritt.

Will man also z.B. ein Objekt von 20 mm Tiefe stacken benötigt man bei der Wahl von Schritt=5 insgesamt 200 Aufnahmen (Menue-Punkt Anzahl), bei Schritteinstellung von 10 entsprechend 100 Aufnahmen.
Für mich ist das so richtig und plausibel.

Da der kleinste einstellbare Schritt 0,02 mm beträgt, kann jede gewünschte "Schärfentiefe" mit Parameter s eingestellt werden.

Wenn s=5, dann wird alle 0,1 mm eine Aufnahme gemacht, aber das hat Ulrich schon geschrieben.

Mit Parameter n wird dann die Anzahl der gewünschten bzw. benötigten Aufnahmen eingestellt.

Was ist daran unklar ?

Link zur Aussage von Ulrich M:

https://www.lumix-forum.de/viewtopic.ph ... 5#p552524

SG
Hans

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sasssoft
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von sasssoft » Montag 14. Dezember 2020, 12:34

So einfach ist das sicher nicht! Es kommt auch noch die Blende ins Spiel. Bei offener Blende (z.B. 2,8 oder 3,5) benötigst Du sicher mehr Schritte als z.B. bei Bl. 8. Außerdem kommt es sehr darauf an, wie weit das Motiv entfernt ist. Die 2 cm gewünschte Schärfe erreiche ich mit weniger Schritten, wenn das Objekt weiter entfernt ist als wenn es ziemlich nah dran ist.

Es gibt vermutlich nicht umsonst (noch) keine einfachen Nachschlagetabellen, weil so viele Parameter da mitspielen!

Gruß
Alfred
https://alfreds-fotos.dehttp://www.fixfoto.info
Pana G9, GM5, GX880, 12-32, 35-100, 100-300 II, PanaLeica 15, 8-18, 12-60, Sigma 60, Rokinon 7,5; Makro: Olympus 60, Raynox 150, 250, 202; Blitz: Metz 58 AF-2, Godox MF12; Beamer: BenQ W1720

schwarzvogel
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von schwarzvogel » Montag 14. Dezember 2020, 15:49

Danke für die Rückmeldungen !
Manchmal fällt der Groschen eben garnicht oder nur pfennigweise ... :mrgreen: :oops: :cry:
Die Angaben von Ulrich M. sind in sich schon plausibel aber ich konnte den Zusammenhang zur Blenden-Einstellung nicht gleich herstellen.
Ich denke mir jetzt, daß es sich bei den offerierten Zahlen offenbar um elektrisch-mechanische Zusammenhänge handelt ("Getriebe-Übersetzung") zur Realisierung der Schärfenebene(n) .
Nur gültig für das Olympus-Makro 2,8/60 !
Wie er auf diese Werte gekommen ist bleibt bis auf weiteres wohl sein Geheimnis ...
Andere Objektive mit Autofokus-Motor, welche mit internem Bracketing betrieben werden können, haben dann auch andere "Übersetzungen".
Ich erkläre mir den Zusammenhang mit Blende und Schärfentiefe jetzt mal so:
Wenn das Makro-Objektiv 2,8/60 auf Blende 2,8 und ABM 1:1 eingestellt ist, (Werte lt. Ulrich M.) beträgt die Schärfentiefe lt. diverser Tabellen 0,162mm.
Stacke ich so mit 0,2mm / Schritt (s=10) bleibt von einem bis zum nächsten Schritt eine "Lücke" vor und nach der Schärfe-Ebene von
2x 0,019mm = 0,038mm mit Bildinformationen außerhalb der Schärfenebene.
Stacke ich mit 0,02mm / Schritt (s=1) erhalte ich 0,162mm / 0,02mm = 8,1 Schärfe-Ebenen.
Ich kann für Blende 2,8 die Schrittweite bis ca. s=8 steigern, so daß sich dann die Schärfe-Ebenen immer noch gerade so überlappen.
Glaubt man verschiedenen Literatur-Quellen, sollte der jeweilige Schärfentiefe-Betreich in 3 Schritte unterteilt werden um am Ende für die gesamte Objekt-Tiefe ein homogenes Gesamtbild zu erreichen.
Bei einem ABM von maximal ca. 0,25 (s. "Mopswerk"-Artikel) und Blende 16 (ca. "förderliche" Blende) beträgt die Schärfentiefe des Olympus 2,8/60: 9,42mm.
Mit 0,2mm / Schritt (s=10) würde ich eine ganze Schärfe-Ebene 9,42mm / 0,2 = 47-fach "abdecken" !
(Ob's so notwendig ist, sei mal dahin gestellt...)
All das hilft ein ganzes Stück weiter erklärbare sinnvolle Einstell-Werte für das kamerainterne Bracketing mit den Lumixen zu finden !
mfG schwarzvogel

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herbert41
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von herbert41 » Montag 14. Dezember 2020, 16:34

schwarzvogel hat geschrieben:
Montag 14. Dezember 2020, 15:49
. . .
Bei einem ABM von maximal ca. 0,25 (s. "Mopswerk"-Artikel) und Blende 16 (ca. "förderliche" Blende) beträgt die Schärfentiefe des Olympus 2,8/60: 9,42mm.
. . .
mfG schwarzvogel
Vorsicht! Bei Blende 16 schlägt die Beugungsunschärfe voll zu; das ist ganz besonders bei dieser Technik und diesen großen ABM zu berücksichtigen.
Bei meinen Versuchsaufnahmen ist der Beugungseffekt bereits bei BZ 11 deutlich, bei BZ 8 schwach zu erkennen. Ich würde nie über BZ 8 hinausgehen.

Ein weiterer Zusammenhang spricht für kleine BZ: Je vergrößerter BZ-Stufe vergrößert sich nämlich kamera-intern auch die Schrittweite, und zwar ungefähr um den Faktor Wurzel(2). Das bedeutet, dass die scheinbar durch das Abblenden gewonnene Tiefenschärfe durch die automatische kamera-interne Vergrößerung der Schrittweite praktisch aufgezehrt wird.

Unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge spricht alles dafür, nur mit den BZ von 2,8 bis 5,6 zu arbeiten; größere BZ allenfalls dann, wenn eine möglichst scharfe Abbildung des Hintergrunds erwünscht ist, was ja meistens nicht der Fal ist.

Gruß Herbert

schwarzvogel
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von schwarzvogel » Dienstag 22. Dezember 2020, 10:47

Ich habe fertig !

1. Meine interaktive "Excel"-Einstelltabelle für internes Fokus-Bracketing mit Lumix G81+MZuiko 2,8/60
Datenbasis: https://wi1k276rn.homepage.t-online.de/ ... htm#Sheet1

2. Meine interaktive "Excel"-Einstelltabelle für internes Fokus-Bracketing mit Lumix G81+Canon EF 2,8/100 Macro via Traumflieger-Objektiv-Adapter an MFT.
Datenbasis: https://www.crosslens.de/calculators/macrocalculator-01

Nach Eingabe der Objekt-Breite (ABM) und Objekt-Tiefe (jeweils in mm) in die der gewählten Blende zugehörigen Zeile kann ich im Bracketing-Menü der G81 die erforderlichen Eingaben machen für:
- „Schritt“ im Bereich 1 bis 10;
zu verstehen als Bracketing-“Auflösung“ oder -“Empfindlichkeit“
Hierbei wird die Schärfentiefe weitestgehend mit 1/3 Nennwert/Schritt berücksichtigt.
- „Bildzähler“ im Bereich 1 bis 999;
ergibt sich aus der (gemessenen/geschätzten) Objekt-Tiefe in mm.
- Entfernungseinstellung ist abhängig von der Objekt-Breite (ABM).
- Einstellung von Blende und ISO nach eigener Wahl und Erfahrung.
- Je offener die Blende, desto mehr kostbares Licht steht zur Verfügung.
- Abblenden spart Bracketing-Schritte; wegen Beugungseffekt Blende jedoch nicht kleiner als „förderlich“ wählen.

Ausgehend von den hier auf die Schärfentiefe abgestimmten Werten für die Auflösung/Empfindlichkeit kann diese natürlich je nach Detailreichtum des Motivs auch höher oder niedriger gewählt und eingegeben werden bei gleichzeitig entsprechend niedrigerer öder höherer Schritt-Anzahl !
Ich muß noch probieren, aber ich denke schon, daß das bisher recht unsichere Bracketing-Ende nun hinreichend genau „getroffen“ wird.

Für die Bracketing-Auflösung/Empfindlichkeit habe ich die Werte von Ulrich M. für das MZuiko 2,8/60 Übernommen.
Für das Canon EF 2,8/100 Macro via Traumflieger-Objektiv-Adapter habe ich die Empfindlichkeit ermittelt mit Hilfe eines „lens calibration tools“ (auch zu sehen im „Mopswerk“-Artikel“)
Die Dinger gibt’s von seeehr billig bis weniger preiswert, je nachdem was man sich damit sonst noch vornehmen will...
https://www.amazon.de/DSLRKIT-Focus-Cal ... nt-Folding ...
https://www.amazon.de/Maxsimafoto-Focus ... nt-Balance
https://www.amazon.de/datacolor-SLC100-SpyderLENSCAL

Vorgehensweise:
2 Bracketing-Reihen von der Skala des Tools, ausgehend vom gleichen Anfangspunkt.
Offenblende, ABM = M1:1, "Schritt" =1, 999 Schritte;
Offenblende, ABM = M1:1, "Schritt" =10, 100 Schritte;
Beide Reihen mit Stack-Software (z.B.Helicon Focus, Methode B) verrechnet ergibt sich als Bild ein (scharfer) Skalen-Ausschnitt des Tools aus dem die Bracketing-Empfindlichkeit für das Objektiv ermittelt werden kann.
Für das Canon EF 2,8/100 Macro via Traumflieger-Objektiv-Adapter habe ich erhalten:
"Schritt"= 1: 0,024mm/Schritt;
"Schritt"= 10: 0,24mm/Schritt;
Wie bekannt kann dann für Zwischenwerte linear interpoliert werden.

Gut möglich, daß die Angaben von Ulrich M. zum MZuiko 2,8/60 von ihm auf gleiche Weise ermittelt wurden.
Am Ende zählt das Ergebnis.
Ich hoffe, daß ich dem einen oder anderen ein wenig helfen konnte
Jeder mag seine eigenen Erfahrungen mit seiner eigenen Hardware machen und seine Gerätschaften dadurch entsprechend besser kennenlernen !
mfG schwarzvogel

P.S.
Allen ein corona-freies Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2021 !

BerndP
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von BerndP » Dienstag 22. Dezember 2020, 14:40

Ich bin beeindruckt von all den Gedanken, die Ihr Euch macht, "Ihr" allesamt!

Ich bin aber auch platt, fast erschlagen von den Informationen...
Im Moment rette ich mich, indem ich mir sage, dass ich ja gar kein Makrofotograf bin.
Puuhh, gerettet.

Ein Lesezeichen habe trotzdem gesetzt!
Ich weiß ja nie...
Schönen Gruß Bernd
Lumix-Kameras von klein bis groß, P und PL Objektive von 8 - 400, adaptiert Pentax K 50/1.7, 135/3.5. Sony (A700, A58) mit lichtstarken Minolta A Linsen. Analoge Teile im Schrank (RIP).

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herbert41
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von herbert41 » Dienstag 22. Dezember 2020, 18:54

Liebe Mitstreiter, Geduld, Geduld!

Inzwischen habe ich durch zahlreiche Messreihen mit systematisch veränderten Parametern immerhin die Übersicht gewonnen, wie sich welche Parameter prinzipiell auf s und n auswirken.

So kann man z. B. die Schärfe NICHT über die Blende steuern, weil bei der Änderung der Blendenzahl um eine Stufe (Faktor Wurzel 2) kamera-intern der Abstand der Fokusebenen ebenfalls um diesen Faktor verändert wird. Da sich die Schärfentiefe ebenfalls je Blendenstufe mit diesem Faktor ändert, ergibt sich ein Nullsummenspiel. Die Schärfe innerhalb des Bracketing-Bereichs kann ausschließlich über s gesteuert werden. Mit der Blende kann man nur die Schärfe außerhalb des Bracketing-Bereichs beeinflussen, also den Vordergrund / den Hintergrund schärfer oder weicher gestalten.

Besonders lästig ist, dass sich der Abstand der Fokus-Ebenen während der Belichtung einer Reihe (!) mit jeder Aufnahme vergrößert (bei Sequenz 0/+) und bei Sequenz 0/-/+ in Plus-Richtung vergrößert, in Minus-Richtung verkleinert (Ursache: der Maßstab ändert sich von Fokus-Ebene zu Fokus-Ebene permanent). Wenn man diesen Effekt vernachlässigt, bekommt man für n Werte, die viel zu groß sind. Dieser Effekt muss also berücksichtigt werden, was ausgesprochen aufwendig ist. Entweder muss man n durch langwierige Iteration bestimmen oder aber vorab die Integralrechnung bemühen und deren Ergebnisse in praxisgerechte Tabellen umsetzen. Mit letzterem Verfahren habe ich gerade erste viel versprechende Erfahrungen gesammelt. Aber das Aufnehmen der Messreihen und das Auswerten dauert :x !

Wenn mich Grippe und Corona und sonstige :twisted: verschonen, kann ich vielleicht Ende Januar erste gebrauchsfähige Tafeln vorlegen.

Euch allen schöne Festtage! Denkt positiv und bleibt negativ!
Gruß Herbert

hans_01
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von hans_01 » Dienstag 22. Dezember 2020, 21:18

Hallo Herbert,

Respekt !

Welchen Januar meinst Du, 2021 oder 2022 :-) .

Ursprünglich hast du berichtet, 44 mm verhalten sich genau so linear wie 22 mm.

Hat sich da was verändert, weil du jetzt von stetig steigenden Abständen sprichst ? :

https://www.lumix-forum.de/viewtopic.ph ... 15#p700623

Zu welcher Erkenntnis sollen deine Auswertungen für den Anwender führen ?

Welche Standard-Situationen werden von dir analysiert ?

Welche Parameter muss ich von meinem Fotografier-Aufbau wissen, um dann von deiner Analyse-Erkenntnis die Werte s und n zu erhalten ?

Was ist sonst noch zu beachten ?

Danke, und Schöne Weihnachten !

SG
Hans

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herbert41
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von herbert41 » Mittwoch 23. Dezember 2020, 11:23

hans_01 hat geschrieben:
Dienstag 22. Dezember 2020, 21:18
Hallo Herbert,
Welchen Januar meinst Du, 2021 oder 2022 :-) .
Danke, dass du mich auf diesen "Notausgang" aufmerksam gemacht hast! ;)
hans_01 hat geschrieben:
Dienstag 22. Dezember 2020, 21:18
Ursprünglich hast du berichtet, 44 mm verhalten sich genau so linear wie 22 mm.
Hat sich da was verändert, weil du jetzt von stetig steigenden Abständen sprichst ? :
https://www.lumix-forum.de/viewtopic.ph ... 15#p700623
Zu welcher Erkenntnis sollen deine Auswertungen für den Anwender führen ?
Welche Standard-Situationen werden von dir analysiert ?
Welche Parameter muss ich von meinem Fotografier-Aufbau wissen, um dann von deiner Analyse-Erkenntnis die Werte s und n zu erhalten ?
Was ist sonst noch zu beachten ?
Bei den ersten Parameterstudien hatte ich den Bereich großer Werte von n nicht dabei. Für kleine n gilt der lineare Zusammenhang hinreichend genau, für größere n leider nicht.
Ein Beispiel: lineare Rechnung für eine bestimmte Konfiguration ergibt n=390, die genauere nichtlineare Rechnung aber n=290.
Das bedeutet, dass der nichtlineare Zusammenhang bei der Ermittlung von n berücksichtigt werden muss. Der Aufwand hierfür dürfte für mich ca. um den Faktor 5 höher sein. Für den Anwender hoffe ich darauf, Tabellen und/oder Diagramme hinzubekommen, die den Aufwand in erträglichen Grenzen halten.

Ich analysiere zur Zeit den Maßstab-Bereich von 1:1 bis 1:10, Brennweiten f=60mm (Oly-Makro) und 45mm (PanLeica-Makro). Wie weit sich die Ergebnisse auf andere Objektive / andere Brennweiten übertragen lassen, wird sich noch zeigen. (Günstig hierbei ist, dass die Schärfentiefe nur vom Abbildungsmaßstab und der BZ abhängt, nicht jedoch von der Brennweite.) Ferner berücksichtige ich BZ von 2,8 bis 8 oder 11. Ab BZ 11 schlägt die Beugung sichtbar zu.

Erforderliche Daten deines Aufbaus: Brennweite, Abb.-Maßstab oder Entfernung der ersten Fokus-Ebene vom Sensor, Abbildungtiefe (das heißt Entfernug zwischen der ersten und der letzten Fokus-Ebene, senkrecht zur Sensorebene gemessen.

Wichtig ist noch die Erkenntnis, dass die Schärfe innerhalb des Bracketing-Bereichs ausschließlich durch Änderung des s-Wertes erreicht werden kann, nicht durch Veränderung von n sowie der BZ. Letzteres erscheint auf den ersten Blick widersinnig, liegt aber daran, dass sich beim Abblenden (z.B. um eine Stufe, was eine Vergrößerung der Schärfentiefe um den Faktor Wurzel 2 entspricht, gleichzeitig die Schrittweite um eben diesen Faktor vergrößert.) Ferner verringert sich n, wenn s vergrößert wird. s und n sind also die wichtigsten Stellschrauben.

Bitte betrachte alle meine Angaben als vorläufig! Das ist ungefähr so wie bei den Aussagen der Virologen, die sich über die Zeit mit weiteren Erkenntnissen ja auch ständig ändern ;) !

Schöne Festtage!
Gruß Herbert

hans_01
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von hans_01 » Mittwoch 23. Dezember 2020, 14:27

Hallo Herbert,

danke für den "Zwischen-Status".

Bei dieser wichtigen "Stacking-Analyse" gibt es keinen Notausgang !

Du weißt, viele Länder wären nicht entdeckt worden, hätten die Segelschiffe auf stürmischer See einen Notausgang gehabt :-) .

Deine "Beobachtungen" nehme ich sehr ernst.

Aber ich sehe alles aus der Sicht eines Programmierers, daher sind diese Beobachtungen für mich wichtige "Einzelheiten" einer noch unbekannten "Gesamtheit".

Die erforderliche Verkettung zu realisieren,
von der Parameter-Eingabe bis zur gewünschten Auswirkung der Fokussier-Verstellung,
ist in der Automatisierungstechnik Alltagsgeschäft.

Folgende Umsetzungs-Instanzen sind hier beim Fokus-Bracketing zu unterscheiden:

- E: Eingabe der Parameter
- V: Verarbeitung der Parameter in der Digitalen Berechnung
- A: Ausgabe der Daten, Digital-Analog-Wandlung der Fokussier-Schritte auf den Antrieb der Fokussier-Mechanik

- Optische Auswirkung auf die Fokussier-Schritte,

Wahrscheinlich wirkt sich hier eine lineare Winkelverstellung der Fokussier-Einheit
nach den Gesetzen der Tangens-Winkelfunktion
auf die Verlagerung der Fokussier-Ebene aus.


Das ist mein Zwischenstand.

Kannst du die Erkenntnis bzw. Vermutung bzgl. Tangens-ialen-Zusammenhangs,
als Erklärung der stetig größer werdenden s-Schritte,
irgend wie in deiner Analyse verwerten ?

Jetzt muss ich wieder auf "Weihnachts-Vorbereitung" umschalten.

Schöne Weihnachten.

SG
Hans

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herbert41
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von herbert41 » Mittwoch 23. Dezember 2020, 15:27

hans_01 hat geschrieben:
Mittwoch 23. Dezember 2020, 14:27
Hallo Herbert,
. . .
Aber ich sehe alles aus der Sicht eines Programmierers, daher sind diese Beobachtungen für mich wichtige "Einzelheiten" einer noch unbekannten "Gesamtheit".
. . .
Kannst du die Erkenntnis bzw. Vermutung bzgl. Tangens-ialen-Zusammenhangs,
als Erklärung der stetig größer werdenden s-Schritte,
irgend wie in deiner Analyse verwerten ?

SG
Hans
Hallo Hans,
meine Untersuchungsergebnisse in ein Programm (oder eine App, wie man heute so sagt) für das Smartphone umzusetzen, wäre ideal!
Leider gehöre ich zum Alten Eisen, das mit ALGOL, FORTRAN, BASIC usw. aufgewachsen ist.
Wenn du dich als "Programmierer" bezeichnest: Wärst du in der Lage und Willens, das umzusetzen? - Einen Programmablaufplan oder ein Flussdiagramm könnte ich liefern (im Januar).

Zu den ständig größer (bzw. bei der -Sequenz kleiner) werdenden Schritte habe ich eine andere Vermutung (erläutert an einer 0/+ Sequenz):
Meine bisherigen Ergebnisse legen nahe, dass der elektro-mechanische Vortrieb nach jeder Aufnahme bei vorgegebenem s-Wert über die gesamte Serie konstant bleibt (z. B. nach jeder Aufnahme weitere 0,2 mm vom Sensor weg). Nach den Gesetzen der Perspektive verkleinert sich hierbei der ursprüngliche Abbildungsmaßstab in der jeweiligen neuen Fokus-Ebene, was wiederum zur Folge hat, dass sich die Schärfentiefe von Aufnahme zu Aufnahme vergrößert und sich die erforderliche Anzahl n verkleinert.

Schärfentiefe t und Abbildungsmaßstab M= 1:k hängen über die Funktion t=c*k*(1+k) zusammen ( k = Verkleinerungsfaktor, c=Faktor, der von der BZ und dem kritischen Zerstreuungsdurchmesser Z abhängt). Wie nun diese Größen wiederum von dem (konstant angenommenen) elektro-mechanischen Vortrieb abhängen, weiß ich nicht. Aber erst mal sehe ich hier keinen Tangens. Zu meinen Ergebnissen passt am besten ein Polynom 2. Grades (Parabel).

Vielleicht kommen uns ja unter den Lichtern des Weihnachtsbaums weitere Erleuchtungen! ;)

Gruß Herbert

schwarzvogel
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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von schwarzvogel » Donnerstag 24. Dezember 2020, 10:05

herbert41 hat geschrieben:
Mittwoch 23. Dezember 2020, 15:27
...
Zu den ständig größer (bzw. bei der -Sequenz kleiner) werdenden Schritte habe ich eine andere Vermutung (erläutert an einer 0/+ Sequenz):
Meine bisherigen Ergebnisse legen nahe, dass der elektro-mechanische Vortrieb nach jeder Aufnahme bei vorgegebenem s-Wert über die gesamte Serie konstant bleibt (z. B. nach jeder Aufnahme weitere 0,2 mm vom Sensor weg). Nach den Gesetzen der Perspektive verkleinert sich hierbei der ursprüngliche Abbildungsmaßstab in der jeweiligen neuen Fokus-Ebene, was wiederum zur Folge hat, dass sich die Schärfentiefe von Aufnahme zu Aufnahme vergrößert und sich die erforderliche Anzahl n verkleinert.
...
Vielleicht kommen uns ja unter den Lichtern des Weihnachtsbaums weitere Erleuchtungen! ;)

Gruß Herbert
Im Prinzip Zustimmung.
Die 0,2 mm würde ich aber "stecken" lassen, weil die Kamera ein e l e k t r i s c h e s Signal ausgibt und nicht "weiß", welches AF-Objektiv gerade montiert ist. :mrgreen:
Die Übersetzung findet dann im Objektiv/Objektiv-Adapter statt.
Ich habe bei meinem Vergleich für das MZuiko 2,8/60 die Werte von Ulrich M. blind übernommen, beim Canon EF 2,8/100 aber andere Schrittwerte ermittelt, - logisch, weil eben anderes Objektiv.
Stutzig macht die Differenz von 0,04 mm bzw. 0,4 mm ("Schritt" 1 vs 10) für ausgerechnet 40 mm Brennweitendifferenz ... ;) :o
mfG schwarzvogel

P.S.
Allen ein coronafreies frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2021 !

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Re: GX80 Fokus-Bracketing, welche Einstellungen?

Beitrag von herbert41 » Donnerstag 24. Dezember 2020, 12:55

schwarzvogel hat geschrieben:
Donnerstag 24. Dezember 2020, 10:05
. . .
Stutzig macht die Differenz von 0,04 mm bzw. 0,4 mm ("Schritt" 1 vs 10) für ausgerechnet 40 mm Brennweitendifferenz ... ;) :o
mfG schwarzvogel
Als weitgehend gesichert kann davon ausgegangen werden, dass s linear in die tatsächliche Schrittweite eingeht, also z.B.
s=1: 0,05mm
s=5: 0,25mm
s=10: 0,5mm

Mit der Brennweite(ndifferenz) hat dieses lineare Verhalten nichts zu tun.
GRuß Herbert

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