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Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 06:56
von burn4ever
Hallo,
ich wollt mal bei den G-81 Besitzern in die Runde horchen welchen Grenzwert ihr so bezüglich der ISO Zahl habt, um als Endprodukt ein rauschfreies Bild zu erhalten.

Bei mir ist es der Fall das ich bei dunklen,schlechten Lichtverhältnissen (Nachtaufnahmen o.Ä.) ab ISO 800 auch das Rauschen nicht mehr in Lightroom oder Photoshop wegretuschiert bekomme (Luminanz Regler).
Geht es euch auch so oder muss ich meine postproduction Kenntnisse hier erweitern?

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 07:02
von Prosecutor
DxO Photolabs Elite ist der RAW-Konverter, der Rauschen am besten beseitigt. Ich gehe da seit der GH5 bis ISO6400, ohne dass Detailverlust mich stört.

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 09:30
von Der GImperator
G70 hier. Auch LR. Wobei ich entrauschen mit Topaz Denoise (SUPER Entrauscher ) mache (wenns mal seun muss).

Aus meiner Sicht geht foten bis ISO 2000 recht schmerzfrei. Alles darüber fällt unter " extreme und extrem seltene Ausnahmesituationen).

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 09:37
von Berniyh
Ich finde, dass das sehr situationsabhängig ist. Manchmal sieht man schon bei ISO800 ziemlich viel Rauschen, manchmal kann man auch bis ISO6400 gehen.
Wenn man ein statisches Motiv hat kann man aber im Zweifelsfall auch einfach 3-4 Bilder machen und dann das Rauschen durch Mitteln der Bilder entfernen.
Dann sollte auch ISO6400 bei der G81 gut aussehen. ;)

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 09:52
von Peter68
Nach meinen Erfahrungen spielt die Brennweite da auch eine auffällige Rolle.
Bei 300mm (bei mir am 100/300 II) kann das schon bei ISO 800 spürbar losgehen.
Bei geringeren Brennweiten, z.B, 45 mm, ist die Toleranzgrenze höher.
Aber vielleicht gibt es ja noch mehr Faktoren, z.B wie hier schon genannt,
Lichtverhältnisse und Weiteres (?)

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 10:42
von x-DIABLO-x
Hast du für Langzeitbelichtung eventuell die Langzeitrauschunterdrückung abgeschaltet, dann hättest du wirklich Rauschen was schwer in Griff zu bekommen ist.

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 11:54
von Fotopanther
Ich habe an meiner G81 als maximale ISO 3200 eingestellt. Ich habe auch schon mit 6400 gearbeitet und finde, das man die Bilder ohne weiteres ansehen und/oder zeigen kann.
Das persönliche Empfinden spielt hier - meiner Meinung nach - ebenfalls eine sehr große Rolle. Einige Fotografen wenden sich bereits - so wie Du - bei ISO 800 schaudernd ab, andere reizen ihre Kamera eben mehr aus.
Ich hatte schon bei der G5 eine maximale ISO von 1600, warum sollte ich mögliche hohe ISO-Zahlen nicht ausnutzen? Sowohl damals an meiner G5 als auch jetzt an der G81.
Im Notfall - wenn ich weiß, dieses Bild kann ich nie wieder machen oder hier komme ich nie wieder hin - würde ich sogar noch höher mit der ISO gehen, wie heißt es immer so schön:
Lieber ein verrauschtes Bild, als gar kein Bild.

Der Fotopanther

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 11:57
von Berniyh
Peter68 hat geschrieben:Nach meinen Erfahrungen spielt die Brennweite da auch eine auffällige Rolle.
Bei 300mm (bei mir am 100/300 II) kann das schon bei ISO 800 spürbar losgehen.
Bei geringeren Brennweiten, z.B, 45 mm, ist die Toleranzgrenze höher.
Die Brennweite spielt da keine Rolle, sondern eher, dass bei den meisten Objektiven mit zunehmender Brennweite die maximale Blende kleiner wird und damit die Gesamtmenge an einfallendem Licht.

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 12:15
von Peter68
@ Berniyh
Danke für diese Erklärung.
Bin nicht so sehr technikbewandert,
nehme Deinen Hinweis aber gerne in mein Lernrepertoire auf ;)

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 13:57
von Rossi2u
Berniyh hat geschrieben:
Peter68 hat geschrieben:Nach meinen Erfahrungen spielt die Brennweite da auch eine auffällige Rolle.
Bei 300mm (bei mir am 100/300 II) kann das schon bei ISO 800 spürbar losgehen.
Bei geringeren Brennweiten, z.B, 45 mm, ist die Toleranzgrenze höher.
Die Brennweite spielt da keine Rolle, sondern eher, dass bei den meisten Objektiven mit zunehmender Brennweite die maximale Blende kleiner wird und damit die Gesamtmenge an einfallendem Licht.
Zusätzlich haben die dunkleren, rauschgefähdeten Bildelemente im Zweifelsfall einen relativ größeren Anteil am aufgenommenen Motiv - und fallen dadurch mehr ins Gewicht.

Ich arbeite mit der GH3 mit der Automatikbegrenzung bei 1600. Würde aber auch höher gehen, wenn es sein muss. Entrauschen in der Bearbeitung? Warum? Korn beim Film hat man auch nicht wegdiskutiert, sondern im Gegenteil auch als Stilelement genutzt.

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 19:08
von burn4ever
x-DIABLO-x hat geschrieben:Hast du für Langzeitbelichtung eventuell die Langzeitrauschunterdrückung abgeschaltet, dann hättest du wirklich Rauschen was schwer in Griff zu bekommen ist.
Ne, ist an. Wobei ich bei Langzeitbelichtung sowieso mit kleineren ISO Werten arbeite, wenn ich mit Sativ unterwegs bin.

Ich glaube es hängt in meinem konkreten Fall mit der Aussage von Rossi2u zusammen:
"Zusätzlich haben die dunkleren, rauschgefähdeten Bildelemente im Zweifelsfall einen relativ größeren Anteil am aufgenommenen Motiv - und fallen dadurch mehr ins Gewicht."

Dunkle Bildanteile überwiegen weil ich absichtlich aus stilitischen Gründen die Bilder etwas unterbelichtet habe um später in der post mit der Gradationskurve etc. den gewünschten Look zu erhalten.
Denke ich werde mal ein paar weitere Test mit verschiedenen Nachtaufnahmen fahren um zu gucken wo mein Schmerzgrenze bei der G81 so liegt.

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 19:42
von jackyo
Rossi2u hat geschrieben:
Ich arbeite mit der GH3 mit der Automatikbegrenzung bei 1600. Würde aber auch höher gehen, wenn es sein muss. Entrauschen in der Bearbeitung? Warum? Korn beim Film hat man auch nicht wegdiskutiert, sondern im Gegenteil auch als Stilelement genutzt.
Hi Rossi

Ich habe das schon in einem anderen Thread mal geschrieben und sehe das immer noch so:

Zu anlogen Zeiten hat man die Filme auf hohe ISO-Zahlen gestossen. Da war natürlich Bildrauschen nicht zu vermeiden und hat einfach dazugehört. Aber wir haben denn eben nach dem Motto fotografiert: Lieber ein Portrait von dem hübschen Mädchen das halt rauscht, als gar kein Bild von Ihr.

Heute nehmen wir Leute, Architektur, Landschaft usw. mit Stativ, und wenn's die Kamera noch hinkriegt mit ISO 100 auf, um jede Bildlebendigkeit zu glätten. Wir bekommen fast eine Krise wenn die Kamera nur noch ISO 200 kann.

Und weil uns das alles schliesslich zu langweilig geworden ist, jagen wir die Bilder letzendlich durch Silver Efex Pro und freuen uns denn über "auf alt getrimmte", verrauschte Bilder...

Viele Grüsse ;)
Jackyo

Nachtrag: Hier wird einmal mehr über ein Problem diskutiert, ohne das der Thread-Steller ein Bild zur Diskussion eingestellt hat. :?

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 21:00
von veo
burn4ever hat geschrieben:Dunkle Bildanteile überwiegen weil ich absichtlich aus stilitischen Gründen die Bilder etwas unterbelichtet habe um später in der post mit der Gradationskurve etc. den gewünschten Look zu erhalten.
Darin dürfte Dein Problem stecken. Um die Leistungsfähigkeit des Sensors auszureizen ist es immer sinnvoll die Belichtung so einzustellen, dass ein Ausfressen der Lichter gerade vermieden wird. Dann hast Du die größte Freiheit, in der Nachbearbeitung den "Look" zu entwickeln. Nachträglich unterbelichten macht weniger Rauschen als umgekehrt.

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 21:36
von Der GImperator
veo hat geschrieben:Nachträglich unterbelichten macht weniger Rauschen als umgekehrt.
Aber dann- wenn der Fall vorliegt- entsprechend ausgefressene Lichter kriegste auch nicht mehr gerettet. Einen Tod muß man bei sehr hohem Kontrastumfang immer sterben :P Als mFTler noch viel früher als größer-formatige Cams (bzw. deren Anwender).

Die Abwägung zw. ISO-Empfindlichkeit erhöhen oder "Langzeit"-belichten (bzw. dem belichtenden Spiel damit) bei Nachtfotos finde ich übrigens ein spannendes, für mich noch nicht ganz erschlossenes Thema.
AUCH mit nem gewissen Augenmerk auf die BW übrigens. Mehr Tele mag das Sensorrauschen nicht verstärken. Es verstärkt aber alle atmosphärischen Störeinflüsse. Lichtverschmutzungseffekte sind auch nochmal ne eigene Kategorie für sich dabei (wenn entsprechende Locations/Motivlage vorliegt).
Und dann krieselts, rauschts und krachts einem (v.a. in den sensiblen Schattenbereichen) nur so um die Ohren. Das Rauschphänomen ist ja so ne Sache- individuelles Empfinden oder was fürn "Blick-Typ" man ist, spielt da sicher auch ne Rolle.
Nicht umsonst bieten Entrauscher-Tools ja auch künstlich generierbare Körnung. Warum ? Zum Mit-hineinmixen in die dann bereits- per eingestellter Entrauschungsparameter- ausgewählte Grain-Charakteristik.
Mit extra Grain kann man das Rauschbild "harmonischer" gestalten. Einem ggf. etwas "leblosen" Charakter der Flächen wieder etwas "Saft durch Struktur-Elemente" (->die Körner) zurückgeben.

Ich persönlich arbeite/orientiere mich gerne und meistens am tiefen Ende der Dynamikskala. Dann schafft eine mFT bei superhellen Lichtern in einem kontraststarken Frame MINDESTENS eine ordentlich ("konsumierbar") rüberkommende Spitzlichterabbildung, im Bestfall sogar Lichter voll in Farbe und mit vielen Details (falls darin vorhanden).
Und ich fühle mich sehr wohl beim Komponieren/Aussteuern von mir wichtigen feineren Details in den Tiefen. Die gehen mir (in Anbetracht der Darstellung/Erkennbarkeit mittels der Hilfsmittel Sucher oder Display) einfach recht gut von der Hand. ABER so reine, pure, von extrem viel Dunkel getragene, mit kontraststärksten Lichter-Effektelementen durchzogene Nachtfotografie spielt da bei meinen addierten Erfahrungswerten nur eine Außenseiterrolle.
Und mit Stativ mach ich persönlich nachts eh am liebsten Exp. Bracketing. Fürs HDRen sind die Belichtungsvarianten dann zwar SO sensibel, daß von 20 möglichen Verrechnungsmethoden/Filtern nur eine einzige was taugt und bei dieser muß man dann auch noch in einem begrenzten Spektrum der Aussteuermöglichkeiten bleiben (sonst zerrupfts einem das ganze Bild und es wird SEHR häßlich störanfällig), aber damit machte ich bisher immer die schönsten Aufnahmen (nur noch getoppt von selektiv- auch wieder fürs HDRen- ausgewählten RAWs einer Reihe, die ich dann aber zuerst in LR noch auf ihr jeweiliges Optimum hin entwickle, bevor es dann ins HDR-Tool geht). Einzel-RAW entwickeln kommt da einfach noch nicht ran.

Als Anfangs-/Referenzwert für deine Tests: probiere doch mal ausgehend von ISO 800/1000. Damit sehe ich bei meinen Nacht- (und "Gaaanz-ganz-dunkel-Location-Shootings") Fotos NIX an sensorbedingten Rauschartefakten (allerhöchstens im Pixelpeeper-Modus ein klein wenig aber auch nicht störend wahrnehmbar- und "aalglatt" will ja auch keiner!)

Re: Max. vertretbare ISO bei G-81

Verfasst: Dienstag 5. Juni 2018, 09:16
von Rossi2u
jackyo hat geschrieben: Zu anlogen Zeiten hat man die Filme auf hohe ISO-Zahlen gestossen. Da war natürlich Bildrauschen nicht zu vermeiden und hat einfach dazugehört. Aber wir haben denn eben nach dem Motto fotografiert: Lieber ein Portrait von dem hübschen Mädchen das halt rauscht, als gar kein Bild von Ihr.

Heute nehmen wir Leute, Architektur, Landschaft usw. mit Stativ, und wenn's die Kamera noch hinkriegt mit ISO 100 auf, um jede Bildlebendigkeit zu glätten. Wir bekommen fast eine Krise wenn die Kamera nur noch ISO 200 kann.

Und weil uns das alles schliesslich zu langweilig geworden ist, jagen wir die Bilder letzendlich durch Silver Efex Pro und freuen uns denn über "auf alt getrimmte", verrauschte Bilder...
:lol:
Und der teure IBIS bzw. Dual-Stabi mit OIS (ohne die man ja nicht mehr fotografieren kann) verwackelt dann Bilder auf dem Stativ, weil der Fotograf vergesslich ist - und dann wird die teure KI-Software zusammen mit dem teuren Spezial-Gyro als Must-Have gefeiert (ohne das man dann ja nicht mehr fotografieren kann), die automatisch erkennt, dass die Cam auf dem Stativ steht und der IBIS samt OIS abgeschaltet werden müssen.
Ohne Totwinkelassistent, Abstandswarner, Stauabstandhaltebremser und und und kann man ja auch nicht mehr Auto fahren. Ok: Manche können das auch nicht ...
:twisted: