Vorsicht, laaanges Posting!
Kleines Update nach gut zwei Monaten intensivem Probierens: Wir haben uns aneinander gewöhnt, die G3 und ich. Das wird wohl was mit uns beiden.
Die Menüs, der Sucher, fokussieren, die ISO-Festigkeit, Wahl der Brennweite mit Anzeige der Brennweite im Sucher, alles perfekt. Ich fotografiere in den meisten Fällen im Programm A (Blendenvorwahl). Das Umschalten am Stellrad zwischen Blende und Belichtungskorrektur ist genial. Die Informationen im Sucher mit Histogramm und Grid sind top (manchmal gelingt mit trotzdem noch ein schiefer Horizont

)
Das PZ 14-42 tut seinen Dienst, an den Zoomhebel habe ich mich gewöhnt, zumal er sehr präzise reagiert. Nur noch selten suche ich ihn vor dem Auslöseknopf (dort befand er sich an meiner Olympus). Manuell scharf stellen ist unbequemer, mache ich aber auch selten (deshalb?) ist bei dem gut funktionierenden Autofokus jedoch kaum nötig. Die anfängliche Anzahl leicht unscharfer Aufnahmen hat deutlich abgenommen. Vielleicht habe ich meine Technik verbessert, vielleicht vermeide ich Belichtungszeiten, bei denen über eine Resonanz(?) zwischen iOS und Verschluss berichtet wurde? Ich weiß es nicht. Jedenfalls überwiegt der Vorteil aus Gewicht und Abmessungen so sehr, dass ich es nicht mehr missen möchte. Und es gelingen immer wieder perfekt scharfe Aufnahmen auch bei 42 mm Brennweite. Und der iOS begeistert mich regelrecht, weil ich fast ausschließlich bei verfügbarem Licht fotografiere.
Problem Handling: Ich halte die Kamera anders, als eine DSR, nämlich zwischen Mittel- und Ringfinger an der vorderen Griffauflage und der Daumenkuppe unter dem Stellrad. Der Batteriedeckel liegt dann auf dem Daumenballen. Auf diese Haltung achte ich konsequent und habe keine Probleme mit verstellten Kameraeinstellungen. Dazu muss man wissen, dass ich den Monitor immer geschlossen halte, es sei denn, die Kameraposition erfordert es, dass ich mit dem Monitor arbeite. Sonst nutze ich ihn nur zur Kontrolle nach der Aufnahme.
Problem Gurt: Ich verwende ihn nicht. Schon bei meiner Olympus Bridge hat mich das Gebamsel immer genervt. Die Kamera liegt immer in der Gürteltasche (Da passt sie noch hinein!!!), es sei denn, ich halte sie in der Hand zum Fotografieren. Damit sie mir dabei nicht aus der Hand rutschen kann, musste meine alte C-50 Pocket ihre Handschlaufe hergeben: Klein, unscheinbar, stört nicht, aber sichert die Kamera. Perfekt!
Nun nähert sich der nächste Schritt: Ich weiß, dass ich mit dem einen Objektiv nicht auskomme. Mein Hauptthema ist Reise-, ein wenig Reportage-, Natur- und Tierfotografie. Für die ersten Themen geht vieles mit der jetzigen Ausrüstung. Besonders für Tierfotografie reicht's nicht. Also muss ein Telezoom her - aber welches? Auf iOS und gute Kooperation zwischen Objektiv und Kamera möchte ich nicht verzichten, also kommt nur Panasonic infrage. Das macht's schon etwas leichter, aber nicht viel. Zur Wahl steht:
14-140: Doppelt gemoppelt im unteren Bereich, aber kein Wechseln nötig, dafür
immer mehr Gewicht dabei - und der Preis
45-175: Sozusagen das Schwestermodell zum PZ 14-42. Schön leicht, eigentlich perfekt, aber reicht mit 175mm?
45-200: Bewährtes Zoom guter Qualität, aber schwer.
100-300: Die 300mm reizen! Könnte ich die Lücke zwischen 42mm und 100mm verschmerzen?
Zwei Wege gehe ich um eine Entscheidung zu finden (nachdem ich wohl wirklich alles gelesen und angesehen habe, was ich über die Objektive finden konnte:
Der Theoretische Weg:
Lightroom ist ein wirklich tolles Werkzeug (ich hab's lieber leise geschrieben, sonst erhöht Adobe noch wieder den Preis

Nicht nur, dass ich die RAW Entwicklung lieben gelernt habe, auch die flexible und intuitive Bildverwaltung ist Spitze. Warum scheibe ich das an dieser Stelle? Weil die Bilder u.a. auch nach EXIF Kriterien sehr flexibel filterbar sind. Ich habe also den Bildbestand zweier Jahre mit der Olympus SP-565 nach der benutzen Brennweite gefiltert, um mein Fotografierverhalten zu objektivieren. Das ist dabei herausgekommen:
(Brennweitenwerte auf 35mm KB umgerechnet)
Code: Alles auswählen
28 - 84mm: 49% der Aufnahmen
85 -200mm: 25%
201-280mm: 9%
281-350mm: 3%
351-400mm: 1%
401-552mm: 13%
Fazit:
Mit dem 14-140 Objektiv hätte ich 83% der Aufnahmen bewältigen können. Wenn ich die Lücke zwischen 42 und 100mm in kauf nehme, werde ich 25% der Aufnahmen nicht wiederholen können, aber mit dem 100-300 würde ich immerhin 26% abdecken. Zwischen 175mm und 200mm liegen nur 1% der Aufnahmen, also werde ich auf das 45-200 ohne großen Verlust zu Gunsten des 45-175 verzichten können. Das sieht alles so aus, als würde es im nächsten Schritt auf das 45-175 hinauslaufen, aber ein weiterer Schritt zum 100-300 wird dann wohl noch folgen müssen.
Der praktische Weg
Ich habe mit einen Minolta/mFT Adapter für 30 EUR bestellt und werde mal mit meinem aus analoger Zeit stammenden Sigma 28-200mm probieren. DAs ist zwar schwerer als die Kamera jetzt und hat keinen Komfort, den ich schätze, aber Theorie ohne Praxis ist ja auch irgendwie seelenlos
Danke, dass ihr bis hierher ausgehalten habt. Eure Gedanken dazu interessieren mich natürlich
