Tieraufnahmen mit der FZ 150 ??

Alles rund um die Superzoomer von Panasonic – von der legendären FZ50 bis zur FZ300 (330), von der TZ1 bis zur TZ202(d)
HJarausch
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Re: Tieraufnahmen mit der FZ 150 ??

Beitrag von HJarausch » Dienstag 1. März 2016, 16:14

Das Thema Schärfe (engl. tack sharp) ist ein häufiges Thema in den Fotobüchern von Scott Kelbys (z.B. Foto-Rezepte 1/2), die ich wärmstens empfehlen kann.

Hier ein paar Punkte (, die die Profis strikt beachten)

- "Mit dem Stativ muss man verheiratet sein."
- Statt des normalen Auslösers immer einen Drahtauslöser, einen Funklöser oder notfalls den Selbstauslöser benutzen.
- Möglichst kleine ISO Einstellung
- möglichst eine Blende im mittleren Bereich - die größte Blende (z.B. 2.8) ist meist nicht so scharf, die kleinste Blende - je nach Kamera 8 , 11, 16 oder 22
kann Beugungsunschärfe hervorrufen.

Wie schon El_Capitan hier gesagt hat, kann die Luft bei heißem Wetter einen variablen Brechungsindex haben (Stichwort fata morgana), der auch wie ein Weichzeichner wirken kann.
Unser Auge spielt uns da einen (sehr guten) Streich, da es wohl mehrere Bilder (kurz nacheinander) kombiniert und damit gewisse Mängel "herausrechnet". Das kann keine Kamera.

Helmut

masanella
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Re: Tieraufnahmen mit der FZ 150 ??

Beitrag von masanella » Dienstag 1. März 2016, 16:25

Schönen Dank für die ganzen Meinungen und Tips.

ich habe mal ein Bild von meinem Display gemacht, wo man meine Einstellungen sehen und eventuell korrigieren kann.
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Wolfgang B.
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Re: Tieraufnahmen mit der FZ 150 ??

Beitrag von Wolfgang B. » Dienstag 1. März 2016, 17:55

Die erste Bitte:
Stelle nicht mehr als drei Bilder auf einmal ein. Das erschwert ansonsten die Beschäftigung mit Deinen Fotos.

Die zweite Bitte:
Am Besten, man gibt in der Signatur (im persönlichen Bereich) seine Ausrüstung an. Das ist insbesondere dann hilfreich, wenn keine EXIFs vorhanden sind. Der Tipp, die ISOs auf 800 zu begrenzen gilt nämlich für Kameras mit größerem Sensor, wie z.B. die Lumixe aus der G-Reihe. Bei Deiner FZ ist nämlich 400 die absolute Obergrenze und sollte nur in Notfällen verwendet werden. Die viel zu hohe ISO-Zahl ist auch eine der Gründe, warum das Foto mit der Löwin, die sich gerade die Schnauze leckt, misslungen ist.

Die dritte Bitte:
Informiere Dich bitte über die fundamentalen Zusammenhänge zwischen Blende, Zeit und ISO. Wenn Du eine dieser Größen veränderst, verändert sich eine oder die beiden anderen Größen in die Gegenrichtung. Die Fotobücher von Frank Späth sind da hilfreich.

Die vierte Bitte:
Informiere Dich über die Zusammenhänge zwischen Blende und Tiefenschärfe. Vielleicht hilft Dir ja dieser Link:
http://www.dofmaster.com/dofjs.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Die ist ein Tiefenschärferechner (engl. Depht of fields (DOF)). Leider werden bei den Bridge-Kameras fast immer zwei unterschiedliche Brennweiten angegeben. Da ist zunächst einmal die echte Brennweite (Bei der FZ48 4,5-108 mm) und zum anderen die auf Kleinbildformat umgerechnete Brennweite von 25-600 mm. Wenn Du im DOF-Rechner die tatsächliche Brennweite benutzt, kannst Du die FZ47 einstellen, denn die FZ48 ist nicht anwählbar und die FZ47 hat einen gleich großen Sensor. - Wenn Du mit den Brennweiten auf Kleinbild umgerechnet hantieren willst, dann wähle eine Vollformatkamera im DOF-Rechner, z.B. die Canon 5D.

Die fünfte Bitte:
Wenn Du Dir über den Tiefenschärfebereich im Klaren geworden bist, solltest Du dem Fokuspunkt mehr Aufmerksamkeit schenken. Die mesiten hier arbeiten mit dem kleinsten Einfeldfokus oder Punktfokus. Der Fokus sollte auf dem Auge liegen. Dann wirkt in der Regel das ganze Foto scharf. Der Fokuspunkt scheint mir bei Deinen Fotos nicht immer auf dem Auge zu liegen.

Die sechste Bitte:
Sei Dir des Zusammhangs zwischen Brennweite und Belichtungszeit in Bezug auf Verwacklungs- und Bewegungsunschärfe bewusst. Eine alte Faustregel sagt: Keine Belichtungszeit länger als der Kehrwert der Brennweite. Bei wirklich unbeweglichen Objekten (die Tasthärchen beispielsweise bei Katzen stehen niemals wirklich still) helfen natürlich der Stabilisator und eine geeignete Atemtechnik. Auch ein festes Objekt, an das man sich anlehnen oder aufstützen kann, ist hilfreich. - Ab einem gewissen Alter wackelt man aber mehr, als einem das lieb ist.
Bei der Löwin mit der hohen ISO-Zahl, die sich gerade die Schnauze leckt, bist Du jedenfalls von der Belichtungszeit im grünen Bereich, es sei denn, sie hat gerade mit dem Kopf gewackelt.
Beim allerersten Löwenfoto hast Du auf jeden Fall zu lange belichtet.

Die sechste Bitte:
Kauf Dir mal die Fotoschule von Frank Späth für die FZ150/FZ48

Wenn Du das Gesagte erstmal beherzigst, wirst Du auf jeden Fall schärfere Fotos machen.


Beste Grüße, Wolfgang
G70, G81

Nikon, Canon sprach die Tante, als sie Lumix noch nicht kannte.

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Clark789
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Re: Tieraufnahmen mit der FZ 150 ??

Beitrag von Clark789 » Mittwoch 2. März 2016, 08:37

Also den Hinweis auf die ISO-Begrenzung, der ja auch auf der vorherigen Seite schon gekommen war, überzeugt mich im ersten Angang noch nicht so recht.

Die Begrenzung bewirkt ja, dass kein höherer ISO-wert als X von der Kamera automatisch eingestellt wird. Bei den sehr hellen Aufnahmen, die der TE hier eingestellt hat, bezweifele ich aber sehr, dass die Kamera automatisch einen höheren Wert als z.B. 200 eingestellt hat. Wenn man in die EXIFs guckt, sieht man auch, dass bei allen Fotos außer einem ein ISO-Wert von 100 registriert ist und nur bei einem einer von 1.000.

Ich denke eher, dass dein letzter Hinweis hinhaut: vermutlich hat der TE den Mehrfelfokus aktiviert und sich schlicht verfokussiert. Ich nutze auch zumeist Einfeld- oder Punktfokus, weil mich die automatische Mehrfeldfokussierung mit ihren ständigen Fehlfokussierungen tierisch nervt.

Nur meine 2 Cent dazu...

VG
Clark

masanella
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Re: Tieraufnahmen mit der FZ 150 ??

Beitrag von masanella » Mittwoch 2. März 2016, 11:43

Puh, nun muß ich erst mal in Ruhe alles aufnehmen was hier geschrieben wurde.
Danke. :)

Ich werde mir dann mal das Buch von Frank Späth zulegen und vor dem nächsten Urlaub
im Zoo?? Probeaufnahmen machen.

Ist es denn für das südliche Afrika notwending einen Filter (Pol,Sky,UV) zu haben (Schutz für die Linse?)
oder lieber ganz weglassen?

Hermann

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Clark789
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Re: Tieraufnahmen mit der FZ 150 ??

Beitrag von Clark789 » Mittwoch 2. März 2016, 13:53

Ich hab in keinem Land im südlichen Afrika wirklich einen Filter haben MÜSSEN. Ich hatte dennoch sowohl einen Slim-Filter als Objektivschutz davor geschraubt und auf Verdacht einen Pol-Filter mit genommen. Letzterer eignet sich nicht so richtig für spontane Aufnahmen, ist aber mitunter ganz hilfreich. Ich hab's jedenfalls nicht bereut...

Einen UV-Filter halte ich für unnötig, da zumindest die Linse meiner FZ1000 ja UV-vergütet ist. U.U. ist das bei der 150er anders...

VG
Clark

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