Lumix-Forum - der Treffpunkt für Lumix-Nutzer

Hallo, ich habe seit 7 oder 8 Jahren eine ältere Lumix (DMC-FZ18) und wollte nun endlich meine Ausrüstung modernisieren. Objekt meiner Begierde war bis vor kurzem die FZ200, da die vielen Ausstattungsmarkmale zu dem Preis mich doch beeindruckt haben.

Etwas irritiert bin ich nun wegen eines Berichts in "digitalkamera.de", der zwar insgesamt sehr positiv ausfällt, aber auch einen angeblichen Schwachpunkt benennt, nämlich eine deutliche nachlassende Bildqualität, wenn man nicht voll aufblendet auf f2.8, sondern abblendet. Da heißt es:

"Ab Blende 5,6 verringert sich die Auflösung nämlich schon wieder um dann bei Blende 8 deutlich einzubrechen. Positiv: das Objektiv ist damit voll offenblendentauglich und Panasonic Lumix DMC-FZ200 sollte auch so eingesetzt werden! .... Fazit: Die Panasonic Lumix DMC-FZ200 hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits hat das Objektiv bei offener Blende eine gute Abbildungsleistung über den gesamten Brennweitenbereich. Andererseits bricht die Bildqualität beim Abblenden ein und der Sensor grieselt schon ab ISO 100." http://www.digitalkamera.de/Testbericht ... /8007.aspx

Nun mache ich sehr viel Landschaftsfotografie (nicht nur im Urlaub). Zwar will ich oft auch eine sehr geringe Schärfentiefe haben, so dass 2.8 hervorragend passt. Bei vielen Motiven will ich aber auch im Weitwinkelbereich eine große Schärfentiefe haben, um sowohl den Hintergrund scharf zu haben als auch einen Vordergrund. Ich möchte bei solchen Motiven also abblenden auf Blende 5.6 oder sogar 8.

Und da wird nun behauptet, dass beim Abblenden und außerhalb von 2.8 die "Bildqualität einbricht". Stimmt das Eurer Erfahrung nach? Oder ist das wieder mal die Haltung eines Redakteurs und Fotografen,
der nur hochpreisige Spiegelreflex als Kamera gelten lässt?

Danke für Eure Hinweise! Und gibt es eventuell irgendwo in Web Fotos der FZ200 mit höherer Blende bei Motiven mit größerer Raumtiefe?

Charles Marwicki

Die Bildqualität nimmt zwar ab Blende 8 ab, das stimmt schon. Nur braucht man die gar nicht bei dem kleinen Chip. Bei Systemkameras oder DSLR sieht das anders aus da die einen deutlich größeren Sensor haben. Das kann man aber nicht vergleichen.

Daß die Bildschärfe bei Blende 8 auf Grund der Beugungsunschärfe nachlässt ist bekannt und dürfte wohl für alle Kameras mit einem Chip dieser Größe zutreffen.
Ich würde mal die Bilder in diesem Forum betrachten. Sie zeigen eindrücklich die Schärfentiefe und Bildschärfe z.B. bei Blende 5,6.

hallo charles,

ich hab mal gerade mit meiner 200'er ein paar versuchsfotos
nach deinen vorgaben gemacht.
maximales weitwinkel bei objekten von 1,5 m bis unendlich,
focus auf ca 15 meter entfernung.
- bei f 2,8 hat das nahobjekt eine gaaanz schwache unschärfe,
- bei f 5,6 ist alles absolut scharf.
mein fazit für DICH:
landschaftsaufnahmen sind im weitwinkel auch bei f 2,8 hinzubekommen,
wenn du den focus auf ca 10 setzt - oder ETWAS abblendest (f 3,5 / 4).

die einschätzung von digitalkamera.de hatte mich damals beim erscheinen
auch etwas verunsichert.
meßtechnisch ist diese aussage sicherlich korrekt,
praktische auswirkung hat dies aber (nach meiner meinung - und für
meine nutzungsweise) nicht.
vor allem - das geringfügige ggf erforderliche abblenden nehme ich als
kompromiss-anteil für die vorteile dieses zoom-licht-riesen gern in kauf
(und ich kann gut mit der fz 150 vergleichen, da diese meine frau nutzt).

ich hoffe, ich konnte dir deine sorgen zumindest mindern !

Hallo Charles,

beim Fotografieren mit der FZ200 im Programmautomatik-Modus habe ich festgestellt, dass die Kamera meistens nicht über die Blende 4 hinausgeht und dann eine kürzere Zeit wählt. Schlussfolgerung: Das dürfte die Effektivblende sein, da das so vorgegeben ist.

Bei dem beigefügten Foto (komprimiert) wurde die Blende 7,1 gewählt und ich kann keinen "Einbruch" der Auflösung (im Original) trotz ISO 250 feststellen, messtechnisch mag das sein, aber unter einem "Einbruch" stelle ich mir etwas dramatischeres vor.

Ich wähle durchaus auch mal Blende 8, wenn es primär auf die Schärfentiefe ankommt und mache dazu zum Vergleich eine "Blendenreihe". Gott sei Dank brauchen wir ja nicht mehr am "Filmmaterial" zu sparen.

...ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass für eine möglichst große Schärfentiefe neben einer kleinen Blende (große Blendenzahl) der Schärfepunkt (AF) eine wichtige Rolle spielt.

Gut zu wissen ist es, dass der Schärfentiefenbereich vor dem Einstellungspunkt kleiner ist, als der Bereich dahinter (Faustregel: Etwa 1/3 davor und 2/3 dahinter). Es gibt Wechselobjektive bei hochwertigen Kameras, an denen man das bequem vom Schärfentiefenring ablesen kann.

Prosit Neujahr!

Bei manualler Fokusierung kannst Du bei der FZ200 den Schärfe Bereich ebenfalls ablesen (gelber Balken).

Ja, das trifft zu. Es handelt sich allerdings gleichfalls "nur" um einen Richtwert, denn gemessen wird außerdem bei offener und nicht vorgegebener Blende. Ein Schärfentiefenhebel ist konstruktionsbedingt nicht möglich bzw. vorhanden. Bei diesem kleinen Chip kann man jedoch getrost damit leben.

Hallo,
danke an alle, die mir hier geantwortet haben! Das ist ja dann beruhigend zu wissen.

Eine große Schärfentiefe bei Fotos, die eine größere Bildtiefe umfassen, also hinten und vorne wichtige Elemente zeigen,
ist übrigens auch nötig, wenn man bei Dia-Shows den Ken-Burns-Effekt einsetzt, also in ein Bild hineinzoomt oder auch
innerhalb eines Bildausschnitts im Foto von vorne nach hinten wandert. Da würden Unschärfen schon stören.

Dann werde ich mir das Teil jetzt mal zulegen!
Fehlen nur noch die nach-weihnachtlichen Meldungen über Preisstürze auf dem Kameramarkt!
Charles

Hallo,
ich glaube nicht das sich im Preis großartig was tun wird. Mir gings bei den letzten beiden Anschaffungen letztes und vor letztes Jahr so das da gar nix passiert ist im Preis. Im Gegenteil sogar auf einmal wars wieder teurer. Die Zeiten wo nach Weihnachten die Preise purzelten sind glaub gößtenteils vorbei. Ich hatte bis jetzt noch nie Glück da ein Besonderes Angebot zu erstehen oder überhaupt war zunehmen.

Viel Glück

prestige70 hat geschrieben:Hallo Charles,
...

Bei dem beigefügten Foto (komprimiert) wurde die Blende 7,1 gewählt und ich kann keinen "Einbruch" der Auflösung (im Original) trotz ISO 250 feststellen, messtechnisch mag das sein, aber unter einem "Einbruch" stelle ich mir etwas dramatischeres vor. ...

Ich mag's auch, wenn mal ein Bildchen hochgeladen wird.

Dann ist es nicht so trocken.

Aber der Satz "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" verliert hier seine Gültigkeit. Durch die Bearbeitungsschritte und die Darstellung übers Web auf
jeden individuellen Rechner, kann man in Punkto Schärfe, Auflösung, Details und Rauschen nicht mehr viel sagen.

Den einen schreckt das Bild ab, den anderen mag es beruhigen.

[ Senfmode OFF ]

Man bedenke, der Cropfaktor des kleinen FZ200 Sensors beträgt 5,56 ( 600mm/108 ).
Die kleinbildäquivalente Blende für die Schärfentiefe wäre bei Blende 8 an der FZ200 ungefähr Blende 44 an einer Kleinbildkamera.

Bevor sich noch jemand abgeschreckt fühlt, nehme ich das Bild vorsichtshalber raus, das war nicht Sinn und Zweck dieser Info....!