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NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 12:32
von scanline
Hallo zusammen,
eigentlich bräuchte ich jetzt eine Systemkamera + ca. 40mm (KB-Format) f1,4 - Objektiv.
Damit sind wir bei 2700 € und am jähen Ende der Geschichte.
Ich möchte aus der freien Hand filmen.
Ich möchte mit Brennweite 40mm ca. 10-20cm ans Objekt heran und bräuchte eigentlich Blende f1,4 - f1,8 für das gewünschte Bokeh, das mir sehr wichtig ist.
Das leistet die FZ1000 natürlich nicht, weil die physikalische Optik es nicht hergibt.
Kann man das nicht ein wenig per Vorsatzlinse beeinflussen??
Ich denke bspw. an eine achromatische Makro-Vorsatzlinse, sagen mir mal mit 2 Diopt..
Beim Makroaufnahmen sind die Bokehs immer äußerst ausgeprägt (wenig Tiefenschärfe). Könnte über diesen Weg etwas gehen? Was meint ihr?
Dass Qualitätseinbußen mit einzupreisen sind, ist mir völlig bewusst. Auch dass ich wahrscheinlich doppelten Abstand zum Motiv nehmen muss.
Ich habe leider kaum Ahnung von optischer Physik. Entschuldigt, wenn die Frage doof oder naiv klingen mag.
Ich möchte auch nicht bestellen und zrückschicken, um das herauszufinden.
Viele Grüße
Micha
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 12:58
von lojo
Hallo Micha,
ich habe das mit meiner FZ1000 gerade mal aus der Hand probiert. Bei konstanter Brennweite (KBäqui = 40 mm), Blende und Abstand ändert sich durch Verwendung eines Canon 500 D Achromaten 2dpt die Schärfentiefe nur gering. Das lohnt sich in meinen Augen nicht.
Warum du bei Verwendung eines Achromaten auf die doppelte Aufnahmeentfernung gehen willst ist mir unklar. Du bekommst doch dann einen völlig anderen Bildausschnitt?
Die beste Methode um mit der FZ1000 die Schärfentiefe zu vermindern ist eine längere Brennweite, größerer Abstand zum Objekt und wenn möglich ein größerer Abstand zwischen Aufnahmeobjekt und Hintergrund. Offene Blende versteht sich von selbst.
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 13:01
von Jock-l
Das Bokeh verändert sich mit Annäherung an das Objekt- probier mal Aufnahmen mit Abstand 2 Meter vom Objekt entfernt, dann mit einem bzw. bis zur Naheinstellgrenze und vergleiche die Bildränder...

Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 13:13
von scanline
Hi Lojo,
Hi Jock-l
vielen Dank für die schnelle Hilfsbereitschaft.
lojo hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 12:58
ich habe das mit meiner FZ1000 gerade mal aus der Hand probiert. Bei konstanter Brennweite (KBäqui = 40 mm), Blende und Abstand ändert sich durch Verwendung eines Canon 500 D Achromaten 2dpt die Schärfentiefe nur gering. Das lohnt sich in meinen Augen nicht.
OK, man könnte in dem Fall auch x3 oder x5 andenken, wennd as helfen täte.
lojo hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 12:58
Warum du bei Verwendung eines Achromaten auf die doppelte Aufnahmeentfernung gehen willst ist mir unklar. Du bekommst doch dann einen völlig anderen Bildausschnitt?
Naja, ich dachte, dass x2 den Bildausschnitt halbiert und ich infolgedessen durch Abstand nehmen wieder den gewünschten Ausschnitt hätte. War das falsch gedacht?
lojo hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 12:58
Die beste Methode um mit der FZ1000 die Schärfentiefe zu vermindern ist eine längere Brennweite, größerer Abstand zum Objekt und wenn möglich ein größerer Abstand zwischen Aufnahmeobjekt und Hintergrund. Offene Blende versteht sich von selbst.
Ja stimmt, die Stellschrauben sind mir bekannt, jedoch für das was ich vor habe, ungeeignet.
Das Ziel ist ein "Epic shot". Du kreist (filmend) um ein Objekt, z.B. Kaffetasse und hälst die Bildmitte stets auf den Rand der Tasse. Je mehr Du zoomst, umso weniger gelingt Dir das. Abstand zum Tassenrand 10cm bis max. 20cm, Brennweite maximal ausgezoomt (40mm). Jetzt brauche ich "nur noch" (aber zwingend) deutlich mehr Unschärfe/Bokeh ab ca. 30-40cm jenseits der Tasse. Prädestiniert hierfür wäre ein 40mm f1,4. ca. 700-1000 € + Systemkamera. Ist wie gemalt - wenn man sowas hat

Dachte es ginge irgendwie billiger (mit qualitativen Abstrichen)...
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 14:17
von mopswerk
scanline hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 13:13
deutlich mehr Unschärfe/Bokeh
Unschärfe (=Punkt der Fokuslegung) ist Nicht Bokeh (=Qualitativer Einddruck der Abbildung in den Außerhalbfokusbereichen der Abbiuldung) ist auch nicht Schärfentiefe (=mit ein paar Formeln auszurechnender Schärfebereich in der Abbildung). Selbst wenn man noch nicht schlau auf dem Gerbiet sein sollte, ein wenig Recherche auf der Suchmaschine des Vertrauens erbringt Illumination und Auseinanderdividierung der Begrifflichkeiten

.
Lensbabyobjektive sind ganz gut geeignet Zeuch unscharf zu bekommen, Alternativ ein niocht mehr benötigter UV Filter und Vaseline auf die Ränder ... besser nicht aufs Glas

Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 15:32
von scanline
mopswerk hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 14:17
scanline hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 13:13
deutlich mehr Unschärfe/Bokeh
Unschärfe (=Punkt der Fokuslegung) ist Nicht Bokeh (=Qualitativer Einddruck der Abbildung in den Außerhalbfokusbereichen der Abbiuldung) ist auch nicht Schärfentiefe (=mit ein paar Formeln auszurechnender Schärfebereich in der Abbildung). Selbst wenn man noch nicht schlau auf dem Gerbiet sein sollte, ein wenig Recherche auf der Suchmaschine des Vertrauens erbringt Illumination und Auseinanderdividierung der Begrifflichkeiten

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Lensbabyobjektive sind ganz gut geeignet Zeuch unscharf zu bekommen, Alternativ ein niocht mehr benötigter UV Filter und Vaseline auf die Ränder ... besser nicht aufs Glas
mmmh, ich frage mich, wie viele Buchstaben übrig bleiben, wenn man die Polemik aus Deiner Niederschrift entfernt.
Ich sag mal: lieben Dank für Deine Einlassung

Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 16:53
von Monree
Hallo Micha
Ich benutze für Nahaufnahmen mit der FZ 1000 den Marumi DHG Achromat +5 Nahlinse Makro 62 mm.
Den Tipp habe ich hier im Forum gelesen und es klappt gut.

- Sonnenhut mit Besucher
- sonnenhut.jpg (194.14 KiB) 2245 mal betrachtet

- Fliege auf einer Gewürzpflanze
- P1120436.jpg (153.54 KiB) 2245 mal betrachtet
Aber am Anfang braucht man ein wenig Übung.
VG. Monika
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 17:25
von mbf
Mit Vorsatzlinsen kann man zwar den Abbildungsmaßstab erhöhen, verliert aber die Fokussierung auf den Fernbereich. Da kanns mit der angesprochenen Teetasse schon unmöglich werden. Irgendwas ist immer. Ein lichtstarkes Objektiv kriegt man mit Hausmitteln nicht ersetzt.
Freistellungen per Blende bei kleinen Sensoren sind schwierig oder kosten Geld.
Hier könnte man über eine günstige KB-Kamera nachdenken, da gibt es einiges deutlich unter Eur 1000 und mit einem 1.8/50 geht es in die Richtung. Wenn MF ausreicht, hat man viele Freiheitsgrade, wenn man auf die letzten 2 Objektivgenerationen verzichten kann.
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Samstag 12. Dezember 2020, 17:39
von Jock-l
Davon abgesehen, schöne Motive, Moni !

Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Montag 14. Dezember 2020, 07:51
von scanline
mbf hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 17:25
Mit Vorsatzlinsen kann man zwar den Abbildungsmaßstab erhöhen, verliert aber die Fokussierung auf den Fernbereich. Da kanns mit der angesprochenen Teetasse schon unmöglich werden. Irgendwas ist immer. Ein lichtstarkes Objektiv kriegt man mit Hausmitteln nicht ersetzt.
Freistellungen per Blende bei kleinen Sensoren sind schwierig oder kosten Geld.
Hier könnte man über eine günstige KB-Kamera nachdenken, da gibt es einiges deutlich unter Eur 1000 und mit einem 1.8/50 geht es in die Richtung. Wenn MF ausreicht, hat man viele Freiheitsgrade, wenn man auf die letzten 2 Objektivgenerationen verzichten kann.
Hi Matthias,
vielen Dank für Deine fachl. Einschätzung. Hat mir sehr geholfen, auc wenn sie meine eigene Einschäzung und Befürchtungen bestätigt.
@Moni Sehr schöne Ergebnisse! Denke, die x5 werde ich mir dennoch anschaffen.
Viele Grüße
Micha
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Montag 14. Dezember 2020, 08:25
von Jock-l
mbf hat geschrieben: ↑Samstag 12. Dezember 2020, 17:25
Freistellungen per Blende bei kleinen Sensoren sind schwierig oder kosten Geld.
Sehr wohl wahr, das hatte ich mit der Nikon-1 (1"-Chip) ab 2012 auch gemerkt, aber es ist machbar, Annäherung an das Motiv funktioniert auch nicht mit jedem Motiv (mögl. Verzerrungen), aber wenn ein Stückweit das Bild so angelegt ist kann man mit etwas Geschick und entspr. Maskierung und Verwischen in der EBV noch ein klein wenig herauskitzeln. Aber das würde ich nicht übertreiben wollen, man sieht wenn das so gemacht wird den Bildern das Nachbearbeiten auch an- deshalb die Kombi mit der Freistellung soweit es geht und nur etwas EBV.
Für die knapp 15-20cm Arbeitsabstand würde ich testen, welche Stärke des Achromaten passt, ohne viel Firlefanz ...
Hier gab es mal Hinweise, ansonsten via Forensuche FZ und MAcro oder so verschiedene Begriffe zusammen suchen

Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Montag 14. Dezember 2020, 10:02
von Horka
Plus 5 Dioptrien sind für schon stark. Monika zeigt mit ihren gelungenen Bildern den Vorteil.
Nur: Man wählt die Stärke eines Achromaten üblicherweise nach der gewünschten Vergrößerung oder Annäherung ans Objekt. Will oder muss oder darf man nicht so dicht heran, dann ist eine andere Stärke nötig. Je geringer die Dioptrienzahl, um so leichter ist der Umgang mit der Vorsatzlinse, weil der Schärfebereich größer ist. Monika hat vermutlich etwas mehr als "ein bisschen" Übung.
Horst
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Montag 14. Dezember 2020, 11:12
von Monree
Danke für die gute Beurteilung der Fotos.
Am Anfang war viel Schrott auf der Speicherkarte. Man muss den Abstand zum Motiv ausbalancieren, die Insekten bewegen sich ziemlich flott.
Aber es macht Spaß.
Nahaufnahmen mit ansprechendem Bokeh, gelingen auch beim zoomen mit der FZ1000

- Nahaufnahme mit der FZ1000
- mittagspause.jpg (148.17 KiB) 2051 mal betrachtet
Ich wünsche euch eine gute Woche, Monika
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Montag 14. Dezember 2020, 12:51
von BerndP
Klasse Makros / Nahaufnahmen von Dir Monika!
Und das ohne ausgewiesenes Makroobjektiv!
Well done!!
@ Micha: Viel Erfolg bei Deinem Projekt!
Re: NOch mehr Bokeh durch leichte Makro-Vorsatzlinse, wenn bei der Blende (2,8) schluss ist?
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2020, 16:52
von scanline
BerndP hat geschrieben: ↑Montag 14. Dezember 2020, 12:51
@ Micha: Viel Erfolg bei Deinem Projekt!
Well done.
man man. pro Filmsekunde ca. 1,5 Std. Arbeit. Allein 15 Std. Drehzeit. Nochmal 2 Tage Post-Porduktion.
Alles für en paar Zimtsterne.
War garnicht so leicht mit der FZ 1000. Wir hatten das im beengten Wohnzimmer gedreht, was jedoch nicht sichtbar sein sollte.
Einer der Gründe, warum ich den Hintergrund unscharf haben wollte, was mit der FZ1000 kaum möglich war. Aber auch wegen der Protagonistin. Es geht halt um die Ceralien und den Herstelungsvorgang der Zimtsterne...
Ist im Moment noch nicht gelistet bei YT. Hole mir gerade noch abschließende Feedbacks ein...
Nachgedreht werden kann nichts mehr, aber gecuttet.
Viel Spaß, wer es sehen mag.
https://youtu.be/LjLESQiQqM4
VIele Grüße
Micha