Zeitlupe

Alles rund um die Superzoomer von Panasonic – von der legendären FZ50 bis zu FZ200, von der TZ1 bis zur TZ31
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brandkanne
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Zeitlupe

Beitrag von brandkanne » Donnerstag 26. Mai 2022, 11:33

Hallo,

ich benötige eure Hilfe bezüglich dem Erstellen eines Zeitlupen-Video. Ich bin Schießtrainer bei einem Vollzugsdienst und habe sehr kurzfristig morgen eine Präsentation der Geschosswirkung unterschiedlicher Munitionsarten auf einen Gelatineblock. Jetzt wollten meine Kollegen und ich dies filmen (Zeitlupe). Hierfür kann ich eine Panasonic FZ2000 (incl. Stativ) verwenden.

Da ich keinerlei Erfahrung mit dieser Kamera habe und sie heute erstmals in der Hand halte, bin ich ein wenig überfordert und hoffe auf eure Hilfe. Ich habe im Menü schon die Funktion Zeitlupe gefunden - allerdings ist dies ausgegraut. Die Themen hierzu hier im Forum verwirren ich eher mehr, als dass sie mir helfen (sorry).

Könnte mir jemand eine kurze Schritt-für-Schritt Anleitung durchgeben?


Vielen Dank und Beste Grüße

Hans

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oberbayer
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Re: Zeitlupe

Beitrag von oberbayer » Donnerstag 26. Mai 2022, 12:08

Hans, erstmal willkommen bei uns im Forum!

Da geht es um ein Geschoss, das ist schon eine ganz andere Nummer als gewöhnliche Highspeed Aufnahmen.

Nur mal ein paar Gedanken zum Aufbau.
Wenn du vorhast, so etwas zu machen: https://www.youtube.com/watch?v=QfDoQwIAaXg&t=9s

Dann wird der Aufwand sehr groß und die FZ1000 ist die falsche Kamera.
Du musst die Geschoss-Geschwindigkeit des ersten Geschosses ermitteln und mit zwei hochpräzisen Lichtschranken messen.
Dann wird - also während der Geschoss-Flugzeit - die notwendige Verzögerung für den zweiten Schuss im "Trigger-Gerät" z.B. von der Firma Mehl errechnet.
Dieser zweite Schuss wird elektronisch ausgelöst.
Die V0-Schwankung des zweiten Geschosses (welches nicht durch eine herkömmliche Treibladung beschleunigt wird) muss natürlich sehr gering sein.
Nebenbei werden noch die zeitlich passenden Trigger-Pulse für Blitzlampe und Kamera bereitgestellt.
Wenn man die Geschwindigkeit des ersten Geschosses genau genug kennt, weiß man ja, wo es sich zu welchem Zeitpunkt befinden wird.
So jedenfalls in ganz groben Zügen.

Da ist eine technologische Herausforderung welche die FZ1000, meiner Meinung nach, nicht bewältigen kann.
Gruß aus Bayern
Herbert
G9, FZ1000, LX100, Leica 10-25 f1.7 & 42,5 f1.2 & 100-400 F4-6.3
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brandkanne
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Re: Zeitlupe

Beitrag von brandkanne » Donnerstag 26. Mai 2022, 12:35

Vielen Dank für deine Antwort.

So profesionell wollen wir es garnicht haben - das Geschoss ist (vor allem fliegend) eher zweitrangig. Uns geht es um den Gelatineblock - wie verhält sich dieser beim auftreffen des Geschosses. Wir wollen auch noch eine ausgemusterte Schutzweste beschießen und die Trefferwirkung hier aufnehmen. Das Video soll nur internen Zwecken dienen, weshalb wir mit den vorhandenen Mitteln zurechkommen müssen.

Wir wollen die FZ 2000 und nicht 1000 nutzen.

Ist die Kamera dann hierfür überhaupt tauglich?

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Re: Zeitlupe

Beitrag von oberbayer » Donnerstag 26. Mai 2022, 13:23

Schau mal ob dir das was hilft
viewtopic.php?t=36522
Gruß aus Bayern
Herbert
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Re: Zeitlupe

Beitrag von David » Donnerstag 26. Mai 2022, 13:26

Für derart schneller Sachen braucht man eine Hochgeschwindigkeitskamera.

Ich glaube nicht das die FZ in der Lage ist genügend FPS zu liefern.

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Re: Zeitlupe

Beitrag von Horka » Donnerstag 26. Mai 2022, 13:54

Videofreunde, redet es Hans nicht aus, sondern sagt ihm, wie er mit seinem Mitteln das Mögliche versucht.

Horst
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Re: Zeitlupe

Beitrag von mbf » Donnerstag 26. Mai 2022, 14:57

Machen wir mal eine Bierdeckelrechnung. Man möge mich korrigieren, das ist zwischen Tür und Angel.

Die FZ2000 schafft 120 Bilder/s, wenn ich das richtig überflogen habe. Also etwa alle 8,3 ms ein Bild. Ich rechne in der Folge mit 10 ms, das macht die Zahlen etwas glatter und die Rechnung ist damit konservativ.

Das Geschoss möge eine Geschwindigkeit von 500 m/s haben. Das heißt, pro ms legt es eine Strecke von 50 cm zurück.

Die FZ2000 wird also ein Bild alle ca. 5 m aufnehmen können.

Ja, das Geschoss wird beim Eindringen in die Gelatine abgebremst. Oder beim Aufprall auf die Weste. Aber gut wirds dann immer noch nicht... bei 120 Bilder/s ist die Wahrscheinlichkeit, irgendwas Aussagekräftiges drauf zu bekommen, beliebig unwahrscheinlich.

Und jetzt noch zum Licht: man braucht Licht. Viel Licht. Warum? Weil man kurze Belichtungszeiten braucht. Wie oben geschrieben, in 1 ms sind es 50 cm. Wenn man eine Belichtungszeit von eben dieser 1/1000 s nutzt, hat man (sofern man es überhaupt drauf hat) einen sehr schmierigen Fleck. Die FZ2000 kommt auf 1/16000 s im Videomodus. Damit kriegt man immerhin ein immer noch unscharfes Abbild des Geschosses hin. Aber um hier mit vertretbaren ISO-Werte zu arbeiten, braucht man neben viel Licht. Kann man ja mal bei Tageslicht austesten, wie das aussieht.

Da ist dann eher die Frage, ob man mit dem Equipment überhaupt korrekt aufsgestellt ist und weniger die Frage, was sich hier damit machen lässt.

Oder habe ich mich irgendwo um eine entscheidende Größenordnugn verrechnet?
Grüße, Matthias

Panasonic G9, 7-14/4, 12-35/2.8, 35-100/2.8, 100-300/4-5.6, Olympus 17/1.8, 60/2.8, Walimex 7.5/3.5 und zuviel Kram drumrum.
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Re: Zeitlupe

Beitrag von Jock-l » Donnerstag 26. Mai 2022, 19:17

Horka hat geschrieben:
Donnerstag 26. Mai 2022, 13:54
Videofreunde, redet es Hans nicht aus, sondern sagt ihm, wie er mit seinem Mitteln das Mögliche versucht.
Richtig, und deshalb "klebe" ich gedanklich an der Geschoßaufprallfläche- daß Schärfe einzustellen geht. Die Weste ist strukturiert, Gewebe, richtig ?
Damit der AF anpackt, auch bei Offenblende- das sollte besser klappen als beim reinen Gelantineblock aufgrund der anderen Oberfläche.

Probieren ! Einmal im kleinen Winkel recht parallel zur Schußbahn (Kamera auf Abstand aber gezoomtes Objektiv, Offenblende soweit möglich für kurze/kürzestmögliche Zeiten aufgrund Setup) und dann eher seitlich (Abstand, da kennst Du die Örtlichkeiten besser als wir).
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

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Re: Zeitlupe

Beitrag von David » Donnerstag 26. Mai 2022, 19:24

Da er schreibt er braucht es kurzfristig bis morgen, würde ich lieber bei Youtube mir Sequenzen ausleihen, z.B. das hier ab 1:22min und für die Schutzausrüstung ab 2:56min.

Bundeswehr hier werden Sie geholfen: (mit Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommen.)
https://www.youtube.com/watch?v=S753Ir7oK5E

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Re: Zeitlupe

Beitrag von brandkanne » Donnerstag 26. Mai 2022, 20:24

Besten Dank für die Antworten.

Ausleihen möchte ich nichts, da wir genügend profesionelle Videos haben. Wir wollten einfach nur unseren eigenen Test bestmöglich für eigene Zwecke - mit den vorhandenen Mitteln (FZ2000) filmen. So wie ich das jetzt heraushöre/-lese, ist dieses Vorhaben mit der FZ nicht möglich. Allerdings möchte ich nochmals betonen, dass es mir/uns nicht um das sichtbarmachen des fliegenden Geschosses geht. Es soll rein das zu beschießende Objekt gefilmt werden.

Wir probieren es einfach mal...

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Re: Zeitlupe

Beitrag von wozim » Donnerstag 26. Mai 2022, 20:39

Horka hat geschrieben:
Donnerstag 26. Mai 2022, 13:54
Videofreunde, redet es Hans nicht aus, sondern sagt ihm, wie er mit seinem Mitteln das Mögliche versucht.
Klar, ich kann auch mit einem einzelnen Stäbchen eine Reissuppe essen; ob ich dabei allerdings satt werde, ist eine andere Frage. :lol:

Ich kenne eine Arbeitsgruppe Kristallographen, die ähnliches versuchten. Klar, an und ab gabs mal einen Zufallstreffer, aber nichts kontinuierliches oder reproduzierbares. Da wurden Tropfen von Proteinlösungen zwecks Kristallisation in Propen geschossen.

Mit einer ausgeliehen Hochgeschwindigkeitskamera von AOS Technologies war das Projekt in wenigen Tagen erledigt. :D
Gruß Wolfgang

https://www.flickr.com/photos/fz100/

GX9, GX80, 14 - 140 mm 3,6 - 5,6, Oly 45 mm 1:1,8, Sigma 19 mm und 60 mm 1:2,8, umfangreiche Altglassammlung, div. Raynox-Linsen

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Re: Zeitlupe

Beitrag von mbf » Freitag 27. Mai 2022, 05:11

brandkanne hat geschrieben:
Donnerstag 26. Mai 2022, 20:24
Allerdings möchte ich nochmals betonen, dass es mir/uns nicht um das sichtbarmachen des fliegenden Geschosses geht. Es soll rein das zu beschießende Objekt gefilmt werden.
Ja, das kann man aus meinen Abschätzungen aber herauslesen, dass man dafür auch nicht gut aufgestellt ist. Wenn die Kamera es nur schafft, vom fliegenden Geschoss alle 4 m ein Bild zu machen, kannst Du hieraus die Wahrscheinlichkeit abschätzen, ein Bild vom Zeitpunkt des Aufpralls oder kurz danach zu erhalten.

Mit mehreren Schüssen kann man hier auch mehr hoffen, allerdings weiß ich nicht, wie viele Versuche Ihr habt. Bei der Weste gehen vielleicht mehr (das ist vielleicht auch spannender), die Gelatine kann man ja nur einmal nutzen. Es tut ja nicht weh, die Kameras mitlaufen zu lassen, nur würde ich da keine große Hoffnung reinsetzen. Viel Glück, vielleicht kriegt Ihr ja den "lucky shot" hin.

Wenns durch ist, wäre eine Rückmeldung nett, einfach um zu sehen, was draus geworden ist. Es müssen ja keine Bilder sein (da kann es rechtloche Vorbehalte geben), aber eine kurze Beschreibung als Erfahrungsrückfluss wäre gut. Danke!
Grüße, Matthias

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