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FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 10:22
von Tobias123
Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob jemand von euch eine FZ150 parallel zu einer mFT-Kamera (z.B. Lumix G3) betreibt.
Ich bin quasi mit den Superzooms "groß geworden" (FZ7 -> FZ18 -> FZ38), aber seit ca. zwei Jahren habe ich mir parallel eine mFT-Ausrüstung zugelegt. Seither liegt die FZ38 nur noch im Schrank herum.

Aktuell habe ich eine GF3 mit diversen Objektiven (Pana 14-45er, Zuiko 9-18, Pana 14-140er, Pana 100-300er, Pana 20mm, Zuiko 45mm, Pana 45-200, Samyang Fisheye).
Eigentlich möchte ich zu der GF3 noch einen zweiten Body mit Sucher (wie die G3) haben. Allerdings frage ich mich, wie gut sich wohl eine FZ150 gegen eine mFT-Kamera schlägt.

Obwohl ich das 14-140er Superzoom-Objektiv besitzt, bin ich von der Bildqualität nicht so recht überzeugt. Die moderaten Zoomobjektive sind da deutlich besser. Also laufe ich in der Regel mit mehreren Objektiven los. Allerdings bedeuten mehrere Objektive wieder mehr Gewicht und einen zeitaufwendigen Objektivwechsel.

Bei einer FZ150 ist das nicht nötig und aufgrund des kleinen Sensors sollten die Ansprüche an das Objektiv deutlich geringer ausfallen, so dass eine scharfe Abbildung bis in die Ecken einfach und kostengünstig möglich ist. Die FZ38 war jedenfalls nicht sooo schlecht.

Daher die Idee, eine FZ150 für Situationen zu verwenden, in denen ich genügend Licht habe und keinen Objektivwechsel machen möchte.
Die Bildqualität sollte dabei aber nicht auf der Strecke bleiben und da ich bei den mFT-Kameras immer sehr viel aus den RAWs holen kann (via Lightroom, Schatten / Lichter, WB, Belichtung korrigieren), ist die Frage, wie gut die RAWs der FZ150 bearbeitbar sind.

Hat zufällig mal jemand die Ergebnisse nach der RAW-Bearbeitung aus der FZ150 und einer mFT verglichen?
Ist die Dynamik bei der FZ150 deutlich schlechter oder kann man noch gut die Lichter / Schatten korrigieren?
Meine FZ38 kann ja auch RAWs ausgeben, wird aber leider fast unbedienbar (viel zu langsam). Sind die RAW-Ergebnisse der FZ150 besser als bei der FZ38 (Stichwort Dynamikumfang)?

Viele Grüße
Tobias

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 12:09
von basaltfreund
Hallo Tobias,
Die Definition des Dynamikumfangs ist ja, so wie ich das verstehe:
Der Kontrastumfang (Dynamikumfang) des Sensors ist der Unterschied zwischen hellster und dunkelster Motiv-Stelle, die er gleichzeitig aufnehmen kann. Hellere Stellen nimmt er weiß auf, dunklere schwarz.
Die FZ150 hat einen 12bit Sensor der also 4096 Helligkeitsstufen pro Farbe auflösen kann. Wenn deine FZ38 auch einen 12bit Sensor hat
(wovon ich ausgehe, es aber nicht 100% weiss) ist der Dynamikbereich beider Kameras gleich.

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 12:32
von FotoKunst
basaltfreund hat geschrieben: Der Kontrastumfang (Dynamikumfang) des Sensors ist der Unterschied zwischen hellster und dunkelster Motiv-Stelle, die er gleichzeitig aufnehmen kann. Hellere Stellen nimmt er weiß auf, dunklere schwarz.
Die FZ150 hat einen 12bit Sensor der also 4096 Helligkeitsstufen pro Farbe auflösen kann. Wenn deine FZ38 auch einen 12bit Sensor hat
(wovon ich ausgehe, es aber nicht 100% weiss) ist der Dynamikbereich beider Kameras gleich.
Hm, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das so auch tatsächlich korrekt ist. Denn: Meine alte FZ50 hat einen Sensor mit 10 Mio. Pixeln auf einer Sensorfläche von 38,2 Quadratmillimetern. Die Fz150 hingegen hat 12 Mio. Pixel auf einer Sensorfläche von 28,5 Quadratmillimeter. Der Sensor der G3 ist nochmal um einiges größer, als der Sensor der FZ50.

Die neue Kamera FZ150 hat also viel mehr Pixel auf einer schon deutlich kleineren Fläche. Das wiederrum bedeutet aber auch, dass jedes einzelne Pixel auf dem Sensor der neueren Kamera ja viel kleiner sein muss und daher auch vermutlich nicht so lichtempfindlich ist. Daher denke ich, dass die FZ50 einen größeren Dynamikumfang hat als die FZ150, eben weil Sie viel empfindlicher auf Licht reagiert und rein theoretisch somit auch viel mehr "Farb-Tonwerte" produzieren müsste. Die 12 Bit besagen ja nur, wieviele Farbinformationen auch verarbeitet werden können, aber das sind halt auch nur die Informationen, die vom Sensor aufgefangen werden. Kommt da weniger an, ist auch weniger zum verarbeiten da. Im Umkehrschluß behaupte ich also, dass der gesamte Dynamikumfang der G3 also größer sein müsste, als der von der FZ150, eben weil durch die größeren einzelnen Pixel auf dem Sensor viel feinere Tonwertunterschiede heraus gearbeitet werden. Richtig? Oder falsch?

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:00
von Tobias123
FotoKunst hat geschrieben:
basaltfreund hat geschrieben: Richtig? Oder falsch?
Richtig ;)

Immerhin weiß ich jetzt, dass die FZ38 theoretisch 12Bit pro Farbkanal via RAW verarbeiten kann. Die Frage ist nun, was der Sensor tatsächlich an Dynamik erfassen kann.

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:22
von FotoKunst
Der Sensor der FZ38 ist ein 1/2.3" Sensor (6,2mm x 4,6mm und 12 Mio Pixel), ebenso wie bei der Fz150. Die FZ50 hat einen etwas größeren Sensor 1/1.8" (7,2mm x 5,3mm und 10Mio Pixel) und die G3 einen noch viel größeren Sensor mit 17,3 x 13 mm und 16 Mio Pixel. Der G3 Sensor ist also von der Fläche her fast 8!!! Mal so groß wie der von der FZ38 oder FZ150. Auch wenn dort 4 Mio Pixel mehr untergebracht sind, dürfte also jedes einzelne Pixelchen gut und gerne mindestens 5 Mal so groß sein, wie das einer FZ38/FZ150. Ohne das große Einmal Eins vollends zu können, wird aus diesen Daten bereits klar, dass die G3 insofern also der Gewinner ist, wenn es um Lichtempfindlichkeit, Bildqualität und auch Dynamikumfang geht.

Spaßeshalber habe ich einmal ausgerechnet:
Das einzelne Pixelchen auf dem Sensor einer FZ15o hat die Größe von 0,000002376 Periode Quadratmillimeter.
Das einzelne Pixelchen auf dem Sensor der G3 hingegen hat die Größe von 0,00001405625 Quadratmillimeter.
Jeder G3 Pixel ist also ums fast 6fache größer als der von der Fz38/Fz150.

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:30
von Exthor
xxx

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:32
von FotoKunst
Tatsächlich habe ich seit mehreren Monaten beide daheim und traue mich letztlich auch nicht, die FZ50 wegzugeben. Von der Bildqualität her, kann die echt auch nach 6 Jahren noch sehr gut mit den neuen Modellen mithalten. Das beweisen ja auch gerade deine Makroaufnahmen. Wenn du also kein Videofreak bist, musst du nicht unbedingt von der FZ50 auf die FZ150 umsteigen. Es lohnt sich wirklich nur minimal.

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:37
von basaltfreund
seh ich genauso...wenn umsteigen dann auf die G3, alleine schon wegen des viel grösseren Bildsensors. Ist natürlich auch eine Kostenfrage.

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:40
von FotoKunst
Das stimmt. Die G3 wäre auch zur Zeit meine absolute Favoritin. Aber da Panasonic ja jedes Jahr neue Cams raus spuckt, warte ich auf die G4 und spare so lange, dass ich mir auch gleich ein gescheites Objektiv dazu kaufen kann. Solange muss meine FZ50 / FZ150 Kombi noch herhalten :D

Edit: Sollte allerdings die FZ200 oder FZ250 wieder ein 1/1.8" Sensor haben mit 10 oder 12 Mio Pixel, Zoom- und Fokusringe wie auch einen um die 20 - 30fachen Zoom würde ich mir eher die gönnen, weil billiger und leichter zu transportieren :lol:

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:45
von basaltfreund
ja, ich liebäugele auch mit der G3 (jetzt FZ100). Interessant jetzt die Frage an einen Fachmann ob die G3
auch "nur" einen AD Wandler von 12bit für die Farbtiefe hat oder gar einen 16bit?

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:47
von Tobias123
Wobei ich die FZ50 auch recht gut kenne. Mittlerweile würde ich eine FZ150 vor der FZ50 sehen, auch bei der Bildqualität (Geschwindigkeit und Flexibilität aufgrund des Weitwinkels sowieso).
Es ist schon richtig, dass eine größere Pixelfläche für weniger Rauschen sorgt. Allerdings sind die Algorithmen und die dafür notwendige Rechenleistung bei der Kamerainternen Bildverarbeitung deutlich besser als damals. Auch die Schichten (AA-Filter) auf dem CCD werden dünner, so dass mehr Licht auf einen Pixel trifft.
Die Fortschritte sind eher gering, aber es gibt sie.

Klar, dass eine G3 bei wenig Licht besser als eine FZ150 abschneidet. Daher interessiert mich der Praxisvergleich bei gutem Licht (sagen wir max. ISO 200). Nur da würde ich die FZ150 anstelle einer mFT einsetzen wollen. Einfach um einen Objektivwechsel oder das Gewicht der Objektive zu meiden. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob die FZ150 wenigsten eine so hohe Dynamik besitzt, dass man z.B. einen "ausgefressenen Himmel" halbwegs gut korrigieren kann.

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:55
von Tobias123
basaltfreund hat geschrieben:ja, ich liebäugele auch mit der G3 (jetzt FZ100). Interessant jetzt die Frage an einen Fachmann ob die G3
auch "nur" einen AD Wandler von 12bit für die Farbtiefe hat oder gar einen 16bit?
Soweit mir bekannt, besitzen die G-Modelle auch nur eine Farbtiefe von 12Bit pro Farbkanal via RAW.
Aber wie schon erwähnt: Das ist nur die interne Verarbeitung und sagt erst mal nichts über den Inhalt der Daten aus.
Man kann es ganz gut damit vergleichen: Ein normales Objektiv einer Kompaktkamera besitzt vielleicht eine Auflösung von 5MP. Auch wenn der Sensor der Kamera mit 14MP auflöst, kommt am Ende nur ein Bild heraus, welches einer Auflösung von 5MP enstpricht. Das Objektiv limitiert hier...

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 14:59
von Lithographin
Hallo Tobias !

Die Ausgangsfrage jetzt mit Zahlen zu beantworten ist mir zu techniklastig, deswegen sage ich mal meine Meinung dazu aus meiner Sicht.

Der Vergleich der Sensoren der FZ 150 und der G3 kann natürlich mit Zahlen erfolgen.
Man sollte sich aber die Frage stellen warum bei der engagierten, und ich sage jetzt absichtlich nicht professionellen Fotografie, mit Wechselobjektiven die Sensoren IMMER größer sind als die der Kompakte und Bridgekameras.

Die Auflösung ist besser, Details kommen besser zur Geltung und beim richtigen Verhältnis von Sensorgröße und Pixel wird das Rauschverhalten immer besser.
Genau da greift die G-Serie an und bildet die zur Zeit interessanteste Brücke zu den hochauflösenden DSLR.

Mein Weg führte mich von der Nikon D70s, der Sony R1 über die Nikon D200 hin zur Nikon P7000, der Leica D-Lux 5 (Panasonic LX5), FZ100 bis jetzt zur G3.
Viel Geld, viele Sensoren viele Systeme, und alles nur um die richtige Kamera zu finden.

Die FZ150 als reine Schönwetterkamera einzusetzen kommt mir da schon sehr heftig vor, mal abgesehen von der Investitionshöhe.
Dann schlägt das Wetter um und was dann ?

Nun kurz zum 14-140 mm von Panasonic.
Nicht umsonst heißt dieses Objektiv Superzoom. Ein Zoom-Objektiv ist IMMER ein Kompromiß, je größer der Brennweitenbereich, desto größer der Kompromiß.
Nicht das es deswegen schlecht wäre, es hat eben die Eigenheiten eines Zoomobjektivs, gepaart mit den Grenzen des Kontrast-AF.
Der ist zwar, wie in der Werbung hochgelobt sehr schnell, aber nicht so präzise wie man sich das wünschen würde.

Ich habe bei meinem Olympus 14-150 sehr lange gebraucht zu erkennen das dieses Objektiv, aber auch das Kit mit 14-42 ein sehr sauberes Fokussieren, wenn möglich in einem kontrastreichen Bereich erfordert, oft sogar manuell.
Die Anzeige sagt zwar das scharfgestellt wurde, aber auf was steht in den Sternen die ich nicht zu deuten mag.

Jedes System hat Stärken und Schwachstellen.
Die Frage ist ob man sich damit arrangieren kann oder nicht.

Wie ich sehe hast Du einen mehr als ausreichenden Objektivpark der meiner Ansicht nach sehr wohl in der Lage ist all Deine Anforderungen zu erfüllen.
Mit den mFT Objektiven muß ich mich deutlich mehr auseinandersetzen und bewußt arbeiten als mit meiner D200 und deren Objektiven.
Dafür ist sie kompakter, leichter und macht viel mehr Spaß.

Aber mFT ist eben auch Arbeit und keine "mal eben" Kamera, das ist mir bewußt geworden.
Zeit lassen, lernen, herantasten, probieren und sich ganz genau mit der RAW-Bearbeitung auseinandersetzen.
Das habe ich getan, das mache ich immer noch und werde es wohl noch tun müssen, obwohl ich weit weniger Objektive habe.

Die G3 ist für mich zur Zeit das beste was ich bekomme. Ideale Kombination aus Größe und Qualität, aber auch lernintensiv.

Nicht das ich es besser weiß, sondern einfach nur meine Meinung aus der Erfahrung heraus. ;)

Gruß, Cristina

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 15:02
von basaltfreund
ja gut, wenn du eine schwarze Wand fotographierst wirst du keine 4096 Helligkeitsabstufungen haben.
Auf einer "normalen" Aufnahme sollten die aber schon drauf sein weil z.B. das menschliche Auge viel mehr Abstufungen erkennen kann.

übrigens:
Ich habe die FZ100 und kann sagen das ich mit RAW schon erstaunliche Ergebnisse bei der Wiederherstellung von einem zuvor komplett weissen Himmel hatte. Wenn der Bildteil natürlich völlig überstrahlt ist kann RAW auch nichts mehr machen.

Re: FZ150 vs G3 (RAW)?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 15:03
von Exthor
xxx