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Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2022, 17:38
von zawiro
Wir Gleitsichtbrillenträger haben ja oftmals beim Fotografieren so unsere Probleme.

Ich habe mich jetzt bei einem guten Optiker wegen eines Einsatzes von weichen Multifokallinsen ausführlich beraten lassen. Wir haben verschiedene Typen von Dailies bis Monatslinsen, natürlich mit passenden Dioptrien-Werten getestet. Jeder gute Hersteller stellt Probelinsen zur Verfügung. Außerdem ist es sehr sinnvoll, sich das Einsetzen und Herausnehmen der Linsen zeigen zu lassen, um die Scheu vor der Berührung an den Augen zu verlieren.

Die ausgewählten Linsen ermöglichen mir eine ausgezeichnete Fernsicht und eine gute, ausreichende Sehschärfe im Nahbereich. Es sind Monatslinsen, die nach 4 Wochen entsorgt werden sollen. Ich trage sie hauptsächlich bei meinen Bergtouren, setze sie vor dem Start ein und nehme sie am Abend wieder heraus, sie sollen nicht über Nacht getragen werden. Ich lagere sie dann im Pflegebehälter bis zum nächsten Einsatz.

Wenn ich fotografiere, gibt es kein Problem mehr mit Sonnengleitsicht- oder Normalgleitsichtbrille, keine angelaufenen Gläser durchs Schwitzen speziell bei Kälte, kann dadurch alle Einstellungen vornehmen, das Display im Sonnenlicht lesen (mit Sonnenbrille ein Problem, Brille wechseln ist lästig), exakt den Sucher ans Auge führen, und mit der Dioptrien-Korrektur optimale Schärfe erreichen. Und kann damit auch auf meinem SP-Display die Navigations-App besser lesen.

Für mich als langjähriger Gleitsichtbrillenträger eine große Verbesserung nicht nur, aber speziell beim Fotografieren, ganz abgesehen vom Vorteil beim Tragen einer Corona-Maske.

Entscheidend ist eine ausführliche Beratung bei einem qualifizierten Optiker, nicht jede Augenkonstellation ist für den Einsatz solcher (weicher) Linsen geeignet. Eine Packung mit sechs Stück kostet ca. 80 EUR, dazu braucht man entsprechende Pflegesets für ca. 30 EUR.

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2022, 19:17
von Horka
Hattest Du keine Probleme beim erstmaligen Tragen? Tränen, Drücken, Scheuern, Jucken, davor habe ich Angst.

Horst

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2022, 20:09
von adinia
Horka hat geschrieben:
Dienstag 15. Februar 2022, 19:17
Hattest Du keine Probleme beim erstmaligen Tragen? Tränen, Drücken, Scheuern, Jucken, davor habe ich Angst.
Horst
Horst, völlig unbegründet !!!
All das, was du erwähnst, könnte nur bei harten Linsen geschehen. Ob und wie verbreitet sie noch verschrieben werden, keine Ahnung.
Wir alten (Ich hoffe, es ist ok, dass ich dich einbeziehe) bekommen immer die weichen Linsen. Ich merke sie überhaupt nicht. Wird auch deine Erfahrung werden.

Am Theater gearbeitet, kam ich auch mit Gleitsichtbrille arbeitsmäßig nicht gut zurecht. Musste ich nach oben nah und scharf sehen, hätte ich sie verdreht aufsetzen müssen :roll:. Geht ja nicht...
Da ich, wie viele ältere, etwas trockene Augen habe, träufle vor dem Aufsetzen 1 - 2 für Linsen geeignete Augentropfen rein.

Ich bin immer noch fasziniert, dass mam durch dieses dünne Plastikblättchen bifokal sehen kann. Mir immer noch ein Rätsel wie das geht :D !!! Aber super 😍

Ich finde, nicht der Optiker, sondern der Augenarzt, der deine Augen kennt, sollte dich entsprechend beraten und sie anpassen. Auch Augen sind immer speziell!
Wo oder wie du sie kaufst, entscheidest dann du.

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2022, 20:37
von Jock-l
Dauerhafte Änderungen bringt eine Laser-Op, es klappt oder es klappt nicht. Mit allen Konsequenzen.
Bis dahin bleibt es bei mir bei Brille, keine höhere Keimträchtigkeit durch Fremdmateraial auf der natürlichen Linse.

(PS: Meine ersten OP- Teilnahmen als Auszubildender fanden in einer Spezialklinik mit div. Augen-OPs statt, da gab es bei untersch. Operateuren auch mal Marotten wie Operieren ohne Handschuhe- aber konsequent alle zehn Minuten Hände desinfiziert ! Keine Probleme in der Nachsorge, sic !)

Wenn Du mit weichen Linsen klarkommst, dann ist alles chique ;)

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2022, 21:23
von adinia
Jürgen, ich habe leider bereits von vermasselten Laserops gehört. Zu viel weggelasert. Logisch kann das o.a., denn jede OP birgt ein Risiko, wie wir wissen. Aber wir denken immer, das passiert nur den anderen....
Mir wäre das Risko zu groß.
Gegen grauen Star würde ich mir neue Linsen einsetzen lassen (müssen) - falls es mal sein müßte. Auch die korrigieren dann die Altersichtigkeit. Aber glücklicherweise ist noch alles ok.

Ich nutze weiche bifolal Linsen seit vielen Jahrzenten. War totol happy, als sie diese Wunderlinsen vor Jahrzenten (für mich) "passend" auf dem Markt kamen. Beruflich war das ein großer Glücksfall :D !!!
Erschreckend ist die Makuladegeneration, die so viele Gruftis trifft - wie meine Mutter. Sie wurde blind dadurch. Ganz schlimm.
Hoffen wir, dass uns nichts Übles trifft....

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Dienstag 15. Februar 2022, 21:48
von BerndP
So einige Kommentare „öffnen mir die Augen“. Weiche Linsen sind mir ein Stück sympathischer geworden. Danke für die Hinweise und den TO!

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Mittwoch 16. Februar 2022, 10:46
von adinia
Wenn du noch Fragen hast, Bernd, frag' mich jederzeit. Ich habe lange Erfahrung.

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Mittwoch 16. Februar 2022, 11:29
von BerndP
Danke. Das mache ich gerne, wenn es soweit ist…

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Mittwoch 16. Februar 2022, 13:58
von zawiro
Horka hat geschrieben:
Dienstag 15. Februar 2022, 19:17
Hattest Du keine Probleme beim erstmaligen Tragen? Tränen, Drücken, Scheuern, Jucken, davor habe ich Angst.

Horst
Hallo Horst,
ich nutze sie mittlerweile seit fast einem Jahr und bin wirklich sehr zufrieden. Trotz Neigung zu trockenen Augen speziell im Winter hatte ich beim Tragen vom ersten Tag an keinerlei Probleme. Einmal eingesetzt spüre ich sie nicht mehr. Das Herausnehmen nach einem Tag unterstütze ich manchmal mit einem Tropfen Augen-Gel, dann löst sich die Linse leichter vom Augapfel. Ich benutze täglich mehrmals künstliche Tränenflüssigkeit wegen der trockenen Augen, allerdings nur in geschlossenen Räumen (Heizung), im Freien kenne ich das Trockenheitsgefühl nicht. Die Linsen werden in einer speziellen antibakteriellen Flüssigkeit gelagert, das hält auch das Silikon immer weich und geschmeidig.
Die Empfehlung von Adinia, den Augenarzt zu konsultieren, ist sicher eine gute! Da ich laufend unter augenärztlicher Kontrolle stehe (Glaukom), war das für mich selbstverständlich. Er hatte keine Bedenken, solange man die Hygieneempfehlungen einhält.
Das Einsetzen und Herausnehmen bereitet manchen Menschen Schwierigkeiten, weil sie es oftmals nicht richtig gelernt haben.

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Mittwoch 16. Februar 2022, 18:29
von Jakobus
adinia, welche Tätigkeit hast Du beim Theater ausgeführt, dass Du "nach oben" die Nahsicht gebraucht hast? Als Beleuchter benutze ich eine "echte Bifokalbrille", da meine Gleitsichtbrille für
das große, breite Pult im Nahbereich zu punktuell ist. So habe ich im unteren Teil der Brille (unterhalb der Knicklinie) den Nahbereich für 60cm und oberhalb den Fernbereich für die Szenenfläche.
Wenn ich aufrecht am Pult sitze ist die Knicklinie der Brille genau Unterkante Fenster (des Regieraumes).
Zum fotografieren nutze ich aber die Gleitsichtbrille im oberen, Fernsichtbereich. Das funktioniert bisher sehr gut.

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Mittwoch 16. Februar 2022, 19:45
von BerndP
Mit der Gleitsichtbrille aufs Display gucken? Geht (bei mir) nicht. Denn da schau ich doch „oben“ durch die Brille, also durch die Fernschicht…

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Mittwoch 16. Februar 2022, 20:11
von adinia
Jakobus hat geschrieben:
Mittwoch 16. Februar 2022, 18:29
adinia, welche Tätigkeit hast Du beim Theater ausgeführt, dass Du "nach oben" die Nahsicht gebraucht hast?
Zum fotografieren nutze ich aber die Gleitsichtbrille im oberen, Fernsichtbereich. Das funktioniert bisher sehr gut.
Wie du sicher auch weißt, kann man die Bereiche in unterschiedlichsten Variationen aufteilen lassen. Ein Orchestermusiker (z.B.) braucht ein überaus großes Nahfeld, da der wichtigste Bereich direkt vor ihm liegt. Er muss den gesamten Bereich ohne Kopfbewegung auf einen Blick übersehen können.
Für mich (Maskenbildnerin) hätte es am besten drehbare Brillengläser geben müssen. Der Nah- und Fernbereich wäre immer passend, möglich. Dann wäre jede meiner Positionen ok, egal ob sitzend, stehend oder sonst wie. Egal ob im TV Studio oder im Theater. Da bliebe aber trotzdem noch das nevende Gestell auf der Nase ab Beginn der Alterssichtigkeit. Oder der berühmte Satz "Wo habe ich meine Brille?"

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Mittwoch 16. Februar 2022, 22:03
von Jakobus
Adinia aus der Maske: Die mit den drehbaren Brillengläsern :shock:

An Bernd: Display? nur im Notfall, ich bin ein hoffnungsloser Fall von Sucher-Gucker 8-)

Re: Fotografieren mit Sehhilfen (Gleitsichtbrillen-Alternative)

Verfasst: Donnerstag 17. Februar 2022, 13:51
von BerndP
Wie schön für Dich, Jakobus! Ich ja auch, eigentlich. Aber das Kreuz und die Hüften…