Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

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pfau
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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von pfau » Donnerstag 27. Juli 2017, 21:08

Vielen Dank für deine weiteren Erklärungen!

Dann scheint das 30 mm f1.4 Contemporary für mich auch an der G81 bzw. für meine Anwendungsgebiete eine sehr gute Lösung zu sein. :) Und diese Aufstecklinse klingt auch interessant.

Von Sigma gibt es auch andere Festbrennweiten für MfT... hast du auch mit anderen Objektiven Erfahrungen gemacht?

Lumix-Adept
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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von Lumix-Adept » Freitag 28. Juli 2017, 09:27

Konkret besitze ich noch die Schnäppchen 60mm 2.8 sowie 19mm 2.8 für jeweils ca 170€. Das 30mm 2.8 habe ich logischerweise ausgespart, da ich mit dem 30mm 1.4 die Lichtstärkere Alternative bereits mein Eigen nenne.

Zum Sigma 60mm 2.8 kann man nur eines sagen: Absolute Empfehlung! Diese Linse ist sogar noch einen Tacken schärfer als das 30 1.4 und bietet mit dem doppelten Brennweitenbereich eine andere Perspektive an. Bereits auf Blende 2.8 ist sie im Zentrum bis zum Rand hin extrem scharf und verbessert sich Minimal auf 4.0. Aber durchweg von 2.8 bis 11 gut nutzbar. Es hat keinen Bildstabilisator und rattelt im ausgeschalteten Zustand wegen der losen Motoreinheit bei fehlender Stromversorgung - aber das sind Kinkerlitzchen. Mit dem Objektv kann man auch mal ein Portrait von etwas weiter weg schießen und für Makroarbeiten mit der Raynox eignet es sich auch gut.

Schwachpunkte? Bis auf recht ausgeprägte Flares bei starkem Gegenlicht gibt es einfach Null an dem Teil zu bemängelnl. Für ähnliche Abbildungsleistung zahlt man ansonsten gerne das doppelt bis dreifache. Daher ist das Teil ein absolutes Must-Have für das System. Beim Sigma 19mm f/2.8 bin ich etwas kritischer. Die 2.8 reichen nur bei starker Annäherung für einen Freistelleffekt. Außerdem ist das Objektiv auf Offenblende zu den Rändern schon recht unscharf - erst ab 5.6 bis 8.0 wird es deutlich besser. Im Grunde liegt es grob auf dem Niveau der Kitlinse 14-140 bei der 20mm-Stellung, hat aber immerhin das schönere, sanftere Bokeh anzubieten. Nicht unbedingt ein Must-Have meiner Meinung nach, da die Abbildungsleistung für eine Festbrennweite für den Preis ganz okay ist, aber nicht so sensationell ausfällt wie ich es vom 30mm 1.4 oder 60mm 2.8 her kenne. Auch hier gibt es eine ausgeprägte Flare-Anfälligkeit, die aber scheinbar dennoch einen deut besser ausfällt im Vergleich zum 14-140er.

Eventuell ist da das Panasonic 20mm 1.7 die interessanter Alternative. Die hat zwar auch Randunschärfen, aber die Offenblende von 1.7 gewährt dir ein bisschen mehr Spiel beim Freistellen und in Low-Light-Situationen. Wer jetzt aber ohnehin einen richtigen Weitwinkel benötigt mit guter Offenblendleistung, der hat mit dem Samyang 12mm 2.0 wohl eine interessante Option. Das Ding soll sehr scharf sein bereits auf Offenblende bzw auf 2.8 und kostet mit 300€ auch nicht die Welt. Der Unterschied zwischen 19m und 12mm macht sich bestimmt in der besseren Nutzbarkeit in Innenräumen bemerkbar. Allerdings fehlt ein AF, den man bei der Brennweite aber meist ohnehin nicht benötigt. Einfach auf 2-3 Meter Grenze alles scharfstellen per Drehring mit 4.0-5.6 und dann spontan abdrücken sollte genügen für durchzeichnete Bilder.

pfau
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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von pfau » Samstag 29. Juli 2017, 17:36

Vielen Dank für deine weiteren Erklärungen! Dann werde ich vor allem auch das 60 mm f2.8 Art auf meiner Wunschliste notieren. ;)

Nun muss ich aber dazu sagen, dass ich eben noch nicht so viele Erfahrungen mit DSLMs habe und daher verlasse ich mich bislang auf den Autofokus. Würde ich bei einem Ultraweitwinkel durchaus auch mit einem manuellen Fokus zurecht kommen?

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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von Lumix-Adept » Dienstag 1. August 2017, 18:39

12 mm bei Micro Four Thirds entsprechenwegen des Cropfactors x 2.00 einem Bildwinkel von 24mm an einer Vollformatkamera. Ist daher noch gar nicht so "ultra" sondern nur ein starker Weitwinkel. Aber prinzipiell brauchst du keine Scheu vor dem manuellen Focus haben. Der ist eine der großen Stärken aller DSLMs auf dem Markt. Das Focus-Peaking (Farbgrisseln im MF-Modus) zeigt dir zuverlässig in Kombination mit der Lupen-Ansicht an, ob etwas im Fokus liegt. Auf Wunsch kann man die Farbe+ Empfindlichkeit des Farbtons im Menü umstellen. Die MF-Lupe geht glaube ich immer beim Drehen des Focus-Ringes am Objektiv an. Wenn nicht -> Menü nach der Option durchsuchen.

Mit den vorderen und hinteren Drehrädern kannst du die Vergrößerung der Lupe steuern. Ist also ziemlich einfach mit MF an einer Panasonic Lumix G zu arbeiten.
Wenn du ein richtig richtig hefitges Ultra-Weitwinkel willst, darfst du mal auf das neue LAOWA 7.5mm f/2.0 werfen. Ist taufrisch am Markt erschienen. Soll ein feines Teil sein. Üben kannst du das jederzeit mit deinen jetzigen Objektiven.

Und noch zum Sigma 60mm 2.8 und 30mm 1.4: Das 30mm 1.4 hat natürlich die bessere Freistellungsmöglichkeiten und den etwas alltagstauglicheren Allrounder-Bildwinkel. Mit dem 60mm brauchst du ja die doppelte Distanz für einen ähnlichen Bildausschnitt und mit 2.8 fällt das Bokeh eben weniger unscharf aus - sieht aber dennoch angenehm weich aus.

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msjb22
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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von msjb22 » Mittwoch 2. August 2017, 16:11

Lumix-Adept hat geschrieben:Die MF-Lupe geht glaube ich immer beim Drehen des Focus-Ringes am Objektiv an. Wenn nicht -> Menü nach der Option durchsuchen.

Mit den vorderen und hinteren Drehrädern kannst du die Vergrößerung der Lupe steuern. Ist also ziemlich einfach mit MF an einer Panasonic Lumix G zu arbeiten.
Wenn du ein richtig richtig hefitges Ultra-Weitwinkel willst, darfst du mal auf das neue LAOWA 7.5mm f/2.0 werfen. Ist taufrisch am Markt erschienen. Soll ein feines Teil sein. Üben kannst du das jederzeit mit deinen jetzigen Objektiven.
Leider funktioniert die Fokuslupe über Drehen des Objektivrings nicht bei den rein manuellen Objektiven. Hab es selber schon beim genannten Laowa (und anderen rein manuellen Objektiven) ein wenig vermisst. Dafür muss die Kamera ja irgendwie wissen, daß am Ring gedreht wird, und ohne Kontakte geht das nicht.

Andererseits reicht das Fokus Peaking gerade bei so einem Ultraweitwinkel durchaus aus, vor allem wenn man auf 8 oder so abblendet. Da ist man dann eh schnell bei Fokus unendlich...
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10-25 PanaLeica - 12-100 Oly Pro - 45-200 II Pana - 100-400 PanaLeica
7,5/f2.0 Laowa - 22/f3.5 Lensbaby - 24mm Pentax 110 - 25/f1.7 Panasonic - 35/f1.6 Pergear - 45/f1.8 Oly - 135/f2.8 Leica Elmarit R

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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von Lumix-Adept » Mittwoch 2. August 2017, 18:42

Wie dumm von mir....natürlich geht die Auto-Lupe dann nicht bei manuellen Objektiven. Aber man kann die Lupe ja manuell auf einen der belegbaren Knöpfe legen und einfach so im Zweifelsfall aufrufen. Vermutlich ist sie bei 12mm oder drunter aber schlicht nicht notwendig und das normale Peaking ohne Vergrößerung reicht völlig aus. Danke für die Richtigstellung.

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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von Jörn » Mittwoch 2. August 2017, 20:22

Moin
msjb22 hat geschrieben:
Lumix-Adept hat geschrieben:....
Andererseits reicht das Fokus Peaking gerade bei so einem ....
Die Empfindlichkeit des Fokus peaking läßt sich einstellen.
"low" heißt : es werden schon geringe Kontrast-Unterschiede gezeigt (also "viel" Peaking Markierungen im Sucher / Bildschirm)
"high" heißt : es werden nur starke Kontrastunterschiede gezeigt.

Probier mal mit den Einstellungen. Beim Samyang 7.5mm gehts besser mit "low".
Auch bei vielen älteren manuellen Objektiven, die "offen" gern wenig Kontrast zeigen.
Beste Grüße
Jörn

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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von pfau » Freitag 4. August 2017, 16:47

Vielen Dank für die weiteren Erklärungen!

Bezüglich des manuellen Fokus ist mir schon klar, dass er auch Vorteile hat, aber ich habe halt Angst, dass ich vor allem anfangs etwas falsch machen würde...

Zum 60 mm f2.8 Art: Ich weiß schon, dass man dafür die doppelte Distanz braucht, aber dafür hat es ja eine gute Tele-Funktion, oder? Und das weiche Bokeh würde mir in die Karten spielen, weil ich gerne mehr mit Tiefenschärfe herumspielen würde. :)

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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von Lumix-Adept » Sonntag 6. August 2017, 13:22

Hier ein Video zum Veranschaulichen des Sigma 60mm 2.8 mit einem kleinen Peeper-Vergleich zum 14-140mm und 30mm 1.4 bezüglich Freistellungspotenzial und Schärfe.

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Re: Erfahrungen mit dem 30 mm f1.4 Contemporary von Sigma?

Beitrag von pfau » Mittwoch 9. August 2017, 15:47

Vielen Dank fürs Teilen dieser Review!

Ich denke, dass ich auch mit dem 60 mm f2.8 Art glücklich werden würde und ich werde es mir asap zulegen. :)

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