5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Hier geht`s um die "Augen" für die Lumix G-, GH-, GF- und GX-Modelle. Alles rund um die Micro-Four-Thirds-Linsen von Panasonic, Olympus, Leica, Voigtländer und Co.
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jensschoeffel
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5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von jensschoeffel » Montag 27. Juli 2020, 13:09

Guten Tag zusammen,

ich habe eine Panasonic GX9 und eine G91 mit verschiedenen Objektiven, darunter das PanaLeica 12-60, das PanaLeica15mm und das Panssonic 100-300ii.

Ich hatte mir für den Urlaub als immer-drauf-Objekt überlegt, das Olympus 12-200 zu kaufen und habe dann aber festgestellt, dass es über keinen Bildstabilisator verfügt.

Da in meinen Kameras ein Bildstabilisator verbaut ist, der bei im Objektiv vorhandenen OIS diesen bekanntlich als dualen Stabilisator kombiniert, habe ich mir die Frage gestellt, welchen Anteil an der gesamten erreichbaren Stabilisierung die Kamera auf der einen Seite und das Objektiv auf der anderen Seite beisteuern.

Sofern der Stabilisator im Gehäuse 70-80% des Gesamtergebnisses erzielt und das Objektiv beispielsweise nur 20-30% beisteuert, könnte ich ja ggf. - zumindest unter diesem Aspekt - auf das Olympus 12-200mm zurückgreifen, ohne dass hier viel verloren ginge,

Meine Befürchtung ist aber, da das Objektiv ohnehin nicht seht lichtstark ist, eine Stabilisierung im Objektiv ein wichtiger Faktor wäre und dies damit im konkreten Fall ein k.o.-Kriterium darstellt.

Wie ist Eure Erfahrung bezüglich der Bedeutung der Bildstabilisierung im Gehäuse bzw. im Objektiv?

Vielen Dank für Hinweise,
Gruß Jens

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Holger R.
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Re: 5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von Holger R. » Montag 27. Juli 2020, 13:16

meine Erfahrung ist, daß je länger die Brennweite desto wichtiger der OIS. Könnte bedeuten, daß Du bei 200mm nicht so unbedarft fotografieren kannst wie Du möchtest, sondern daß Du halt nicht über z.B. 1/200s gehen darfst. Ist halt fraglich, wie oft man bei wenig Licht mit langen Brennweiten unterwegs ist.
Gruß Holger

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Horka
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Re: 5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von Horka » Montag 27. Juli 2020, 13:56

Ich hätte mit der GX9 (die G91 kenne ich nicht) nicht die geringsten Skrupel, das 12-200 zu kaufen. Unter normalen Umständen ist der Stabi in der Kamera ausreichend. Die von Holger genannten Bedingungen sehe ich für ein Superzoom als nicht normal an, weil es für schwaches Licht am langen Ende nicht optimiert ist. Trotzdem würde ich mit der GX9 auch Zeiten über 1/200 s oder 1/100 s bei 200 mm versuchen, wenn ich die üblichen Bedingungen für verwacklungsarmes Fotografieren beachte.

Vergiss nicht: Jahrzehntelang sind gute Fotos ohne Stabilisator gemacht worden.

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Guillaume
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Re: 5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von Guillaume » Montag 27. Juli 2020, 13:59

Ich benutze das Olympus 12-200mm hauptsächlich an meiner Pen-F, aber gelegentlich auch an meiner GX80. Beide Kameras haben einen 5-Achsen IBIS. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass der IBIS der GX80 nicht ganz so gut arbeitet, wie der der Pen-F. Also muss ich mit der GX80 etwas konzentrierter fotografieren. Ich habe gehört, dass der IBIS der GX9 besser arbeiten soll, als der der GX80. Dies müsste jedoch ein Benutzer der GX9 verifizieren.
Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Ich nutzte vor dem 12-200mm das Pana 100-300mm (alt - d.h. nicht dual-Stabi fähig) An der GX80 funktionierte automatisch der OIS. An der Pen-F wird der IBIS vorgezogen und der OIS abgeschaltet. Die Ergebnisse waren für mich identisch. Fazit: Die Stabilisierung funktioniert auch ohne Dual-Stabi sowohl als auch schon sehr gut. Schön ist, wenn man beides hat. Nur haben eben Panasonic und Olympus sich bei der Stabilisierung für etwas unterschiedliche Wege entschieden. Somit sind die Dual-Stabi-Lösungen der beiden nicht kompatibel.
Um herauszufinden, ob der IBIS der GX9 für das Oly 12-200 voll ausreicht, musst Du Dich wohl zu einem Fotohändler begeben und dies ausprobieren. Oder Du kennst jemanden in Deiner Nähe, der Dir das Oly 12-200mm für einen Test überlässt.
Ich liebe es, mit dem Olympus 12-200mm zu arbeiten. Für mich faule Socke ist das das ideale immerdrauf Objektiv. Wenn Du möchtest, kannst Du hier https://www.flickr.com/photos/p_schmal/ ... 9541139861
Fotos sehen, die ich mit dem Objektiv gemacht habe.
liebe Grüße.
Peter


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Re: 5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von jensschoeffel » Mittwoch 29. Juli 2020, 12:58

Hallo zusammen und vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen.

Ich habe das Thema, d.h. Kauf des Oly 12-200mm jetzt erst mal "geparkt" und mich entscheiden, mit meinem PanaLeica 12-60mm als 95% (statt immer drauf) Lösung zu arbeiten, wenn wir in Urlaub sind. Ergänzend nehme ich mein Panasonic 100-300mm ii und meine PanaLeica 8-18mm mit. Als Kamera werde ich die G91 nutzen und nur, wenn es mir zu viel Gepäck wird, werde ich dann ersatzweise die GX9 + PanaLeica 15mm einstecken.

Ich habe hier bei mir zu Hause einmal im Zimmer unter Tageslichtbedingungen diverse Schnappschüsse erstellt und dabei jeweils Varianten mit/ohne eingeschaltetem OIS gemacht und dabei versucht, auszureizen, welche Verbesserung die duale Stabilisierung ggü. jener nur in der Kamera bringt.
Im Ergebnis würde ich überschlägig den Effekt der Stabilisierung aus Kamera versus Objektiv bei 60:40 sehen (als Anteil an der Gesamtverbesserung, vielleicht auch 70:30). Mit anderen Worten: Der Zusatzeffekt der Stabilisierung im Objektiv ist nicht unerheblich, aber die Stabilisierung im Kameragehäuse ist wichtiger.

Die Fotos von Peter auf Flickr zeigen aber auch, dass das Olypmus 12-200 sicherlich gute - sehr gute Fotos erlaubt. In diversen Tests wird der deutliche Schärfeabfall zum Rand hin bemängelt. Bei ungünstigeren Lichtverhältnissen und längeren Verschlusszeiten dürfte sich dann der fehlende Stabi sicherlich auch bemerkbar machen. Daher muss ich das Thema mal noch weiter für mich durchdenken, ob mir ein weiteres Objektiv (12-200mm) in der Konstellation meiner derzeitigen Objektivsituation dann überhaupt einen Zusatznutzen stiftet.

Da kann mir leider keiner helfen :-)

Viele Grüße,
Jens

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Der GImperator
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Re: 5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von Der GImperator » Mittwoch 29. Juli 2020, 19:43

jensschoeffel hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 12:58
.....
Da kann mir leider keiner helfen :-)

Viele Grüße,
Jens
Doch, Jens- das Panaleica 50-200 f2.8-4 Power OIS :P 8-)

Du bist so pi x Daumen auf dem selben "Fuhrpark-Konzept" wie ich: Top-Zoom-Linsen für Arbeiten im umfangreichen Bereich von UWW bis erweitertes Tele; dazu auch noch punktuelle "Light-Lösungen/Festbrennweiten-Ergänzung".

700ungerade Euronen des Oly 12-200 sparen, noch 250-350 € Erlös vom Verkauf des 100-300ers erzielen; dann wären`s nur noch wenige Hunnis oben drauf und diese Rakete wäre die deinige.
Und vielleicht kommt dieses Jahr nochmal ne Pana-Aktion- dann sparst du nochmal so ca. 50 bis....?!? ...150, 250 € (???... Pana schien mir meist eher knausrig beim Aktions-Nachlass :? )

Diese Idee deshalb, weil der Telezoomer in meinem Setup eben das 50-200mm geworden ist (weil`s einfach supergut ist) und du mit ihm als sinnvolle Ergänzung meiner eigenen Idee eines perfekten mFT-Linsen-Setups ziemlich nahe kämst.
Daß da jeder so seine eigenen Ideen hat, ist dir und auch mir ja sicher klar..... :!: ;)
Die Linse ist gut stabilisiert und in Kombi mit deinem stabilisierten Body gibts lecker "Dual IS, Baby, Yeah...!" :P - wen interessiert dann noch, welcher der Stabis für sich betrachtet besser ist :idea: :mrgreen:
Und du hättest die rein bildqualitativ hochwertigste Variante (-> besser als 12-200, besser als 100-300) noch obendrauf. Außerdem die lichtstärkste.
Die 300mm-Shots wären dann halt nur noch ein Echo in deinen Erinnerungen :? :cry: :P :lol:

PS: Hab das Teil noch recht frisch, aber Randschärfenabfall/Vignettierungs-Tests (bei 50, 70, 100, 200 mm) hab ich bereits durchgeführt. Mein Exemplar schlägt sich da jedenfalls extraklasse (aber NATÜRLICH gibts auch mit der Linse Randschärfeabfälle. "Moderat" wäre aber bereits ne Beleidigung für das gute Stück ;) ).

*EDIT: Hui- eben gesehen, daß das 50200 im Preis wieder mächtig zugelegt hat :o 1500€ und drüber! Was`n da los?!?!? :?
Da hatte ich wohl gutes Timing. Zu DEM Preis hätte ich mich da nicht rangetraut :shock:
G9_G70_FZ150_Samyang 7.5mm f3.5_Oly m.zuiko 7-14mm f2.8_Oly m.zuiko 12-40mm f2.8_Pana 14-140 f3.5-5.6_Pana 42.5 f1.7_Panaleica 50-200mm f2.8-4
Rollei Fotopro CT-5A, Raynox DCR 150, Lowepro Flipside Trek 350 + Nova 160 + Apex 110, Toblerone 400g-Pack

jensschoeffel
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Re: 5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von jensschoeffel » Mittwoch 29. Juli 2020, 20:01

Guten Abend,

Ich war heute noch mal beim MM.
Habe als Vitrinenaussteller das 12-200 für EUR 599 bis morgen zurück legen lassen.
Mal sehen, wie ich mich entscheide.
Das Panasonic 50-200 habe ich mir bislang noch gar nicht angeschaut, aber wenn das bei rd. EUR 1. 500 liegt, scheidet das aus.


Viele Grüße, Jens

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Jock-l
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Re: 5-Achsen-Bildstabilisator versus OIS im Objektiv - was bringt was?

Beitrag von Jock-l » Mittwoch 29. Juli 2020, 20:06

jensschoeffel hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 12:58
Bei ungünstigeren Lichtverhältnissen und längeren Verschlusszeiten dürfte sich dann der fehlende Stabi sicherlich auch bemerkbar machen. Daher muss ich das Thema mal noch weiter für mich durchdenken, ob mir ein weiteres Objektiv (12-200mm) in der Konstellation meiner derzeitigen Objektivsituation dann überhaupt einen Zusatznutzen stiftet.
Früher wurde auch fotografiert, da gab es solche elektronischen Helfer noch gar nicht... ;)

Im Zweifel- Lichtstärke, sei es über moderne Objektive mit AF oder via Adapter gute Altobjektive und die Kamera halbautomatisch mitwerkeln lassen, ist durch nichts zu ersetzen...

Kommt es nicht zum Einsatz solcher Objektive (z.B. Reisezoom mit 12-100mm Brennweite), dann muß man sich behelfen- aufstützen bei Aufnahme, ISO bis 1600 aureizen (üben via testbilder vor Urlaub, ob man die EBV auch dahingehend einigermaßen beherrscht) u.a.m., da gibt es schon Denkansätze auszuweichen und das Beste aus einer Situation herauszuholen... ;)
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l ;)
Mehr Lametta ist da nicht :lol: Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!

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