Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Vielleicht eine naive Frage, aber: gibt es Test bzw. verlässliche Informationen, ob ein Fremdobjektiv, beispielsweise Canon EF-Fit, wenn es mit einem Adapter (natürlich ohne Linse), an eine spiegellose Vollformatkamera, wie die S5 angesetzt wird, an Lichtstärke verliert? Hat eine Festbrennweite (z.B. von Sigma) mit EF-Anschluss - eigentlich konstruiert für Spiegelreflexkameras - mit einer Lichtstärke von 1.8 auch mit dem Adapter an der S5 noch die Lichtstärke (natürlich nicht die Blendenöffnung, die ja konstant ist), also den "Lichtdurchlass" einer 1.8 Optik, die eben für spiegellose Vollformatkameras mit original L-mount konstruiert wurde? Gibt es einen anderen Qualitätsverlust? Probleme mit dem Autofokus will ich hier einmal bewusst ausgeklammert lassen, dafür gibt es schon andere Beiträge. Vielen Dank für jeglich Info zu diesem Thema!
Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Auf der optischen Seite gleicht der Adapter nur das Auflagemaß aus. Damit greift er nicht in den Strahlengang ein, sondern sorgt nur dafür, dass der Sensor (von der Objektivposition aus betrachtet) an der richtigen Stelle setzt. Insofern verändert sich hier nichts. Objektiv und Sensor wissen nicht, wie der korrekte Abstand erzielt wird und was genau dafür sorgt, Hauptsache, er ist da.
Aber. Ein kleines Aber muss man rein formal bringen: nämlich genau der Sensor. Da hat jeder Hersteller seine eigenen Vorstellungen davon, wie dick das Schutzglas auf dem Sensor ist. Das kann von 1,5 mm bis 4 mm Dicke reichen. Dieses Glas ist (im Idealfall) Bestandteil der optischen Rechnung. Wenn man nun ein Objektiv, das für eine Glasdicke von X gerechnet wurde, bei einer Glasdicke von Y einsetzt, kann man pauschal nicht sagen, was passiert. Die Abbindungsqualität kann gleich bleiben, sie kann aber auch abnehmen. Aber von mFT mal abgesehen liegen m.W. die meisten Sensoren im gleichen Bereich, insofern ist das zu vernachlässigen. Ich wollte es nur der Vollständigkeit halber aufgeführt haben.
Aber. Ein kleines Aber muss man rein formal bringen: nämlich genau der Sensor. Da hat jeder Hersteller seine eigenen Vorstellungen davon, wie dick das Schutzglas auf dem Sensor ist. Das kann von 1,5 mm bis 4 mm Dicke reichen. Dieses Glas ist (im Idealfall) Bestandteil der optischen Rechnung. Wenn man nun ein Objektiv, das für eine Glasdicke von X gerechnet wurde, bei einer Glasdicke von Y einsetzt, kann man pauschal nicht sagen, was passiert. Die Abbindungsqualität kann gleich bleiben, sie kann aber auch abnehmen. Aber von mFT mal abgesehen liegen m.W. die meisten Sensoren im gleichen Bereich, insofern ist das zu vernachlässigen. Ich wollte es nur der Vollständigkeit halber aufgeführt haben.
Grüße, Matthias
Panasonic G9, 7-14/4, 12-35/2.8, 35-100/2.8, 100-300/4-5.6, Olympus 17/1.8, 60/2.8, Walimex 7.5/3.5 und zuviel Kram drumrum.
Mein flickr dient im Wesentlichen nur der Bildablage.
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Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Nicht zu vergessen, dass die Toleranzen beim Auflagemaß gering gehalten und innere Reflektionen vermieden werden sollten.
Ansonsten wie beim Vorschreiber.
Ansonsten wie beim Vorschreiber.
Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Jungs, das sind zutreffende und sehr schöne Antworten !
Mußte ich mal loswerden
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Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l
Mehr Lametta ist da nicht Doch: Blau-Gelb sind meine Farben !!!
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Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Spannend! Danke für die Ausführungen. Ich habe ein Voigtländer (VM) und dazu den L Mount Adapter von novoflex an der S5. Das Auflagenmaß ist wohl exakt aber wie verhält es sich mit der s.g. Bildfeldwölbung?
Mir war zum Objektiv bekannt, dass dieses an einer Sony jedenfalls ohne s.g. PCX Filter zur Kompensierung deutlich schlechter abbildet. Leica 0,8mm und Sony 2,55mm Sensordeckglass. So nutzt(e) Bastian Kratzte einen 5mPCX in Kombination mit diesem Objektiv und diversen Sonys.
Hier mal ein sehr Interessanter Beitrag: http://nature-art.photography/wp-conten ... ektive.pdf
Kann jemand etwas sagen zur Thematik hinsichtlich der Panasonic VF Kameras?
Mir war zum Objektiv bekannt, dass dieses an einer Sony jedenfalls ohne s.g. PCX Filter zur Kompensierung deutlich schlechter abbildet. Leica 0,8mm und Sony 2,55mm Sensordeckglass. So nutzt(e) Bastian Kratzte einen 5mPCX in Kombination mit diesem Objektiv und diversen Sonys.
Hier mal ein sehr Interessanter Beitrag: http://nature-art.photography/wp-conten ... ektive.pdf
Kann jemand etwas sagen zur Thematik hinsichtlich der Panasonic VF Kameras?
Lumix DC-S5
Panasonic Lumix S 16-35mm f/4 PRO
Sigma 24-70mm f/2.8 DG DN | Art
TTArtisan 11mm f/2.8 am pt4pano Slant & Rotator
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Sigma 24-70mm f/2.8 DG DN | Art
TTArtisan 11mm f/2.8 am pt4pano Slant & Rotator
Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Kleinbildsensor leuchtet den vollen Bildkreis aus, wo MFT die "Sahne-Mitte" erwischt sieht man mit Kleinbildkameras (nicht Vollformat) die Ecken, die Schwächezonen, das ganzheitliche Verhalten eines Objektivs mit allen Stärken und Schwächen bei Crop 1,0.
Im bürgerlichen Leben ist Jürgen ein Allerweltsvorname, in Foren (oft vergeben) nutze ich Jockel in einer leicht veränderten Schreibweise -> Jock-l
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Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Hier die wohl auch allgemeingültige Antwort seitens Voigtländer:
Sehr geehrter Herr xxxxx,
die Frage lässt sich in Ihrem Fall bei der Verwendung einer Panasonic-Kamera nur durch eigenes Ausprobieren beantworten.
Grundsätzlich ist jede (!) Verwendung von Zubehör, welche nicht in der optisch/mechanischen Konstruktion eines Objektivs berücksichtigt wurde, ein Kompromiss. Dazu zählen Adapter, aber auch Filter etc.
Deswegen haben wir für Sony-Kameras entsprechend Objektive (E-Mount) im Sortiment, bei denen das „dickere“ Sensorglas in der optischen Konstruktion berücksichtigt wurde, um möglichst viele „Fehler“ auszuschließen oder zu minimieren.
Den Artikel den Sie mir verlinkt haben beschreibt absolut treffend die Fakten bei der Adaption von Objektiven, allerdings sind die Worte „kaum brauchbar“ oder „unbrauchbar“ m. E. selbst für den engagierten Fotografen zu hart gewählt.
Wir müssen schon festhalten, dass wir uns hier schon „den Tiefen“ der optischen Physik deutlich nähern, d.h., dem überwiegend großen Anteil der Verwender von Adaptern werden die hier beschriebenen Auswirkungen nicht auffallen; weil: Die Lichtverhältnisse bei den Aufnahmen gut waren oder sie sich einfach an den schönen Bildergebnissen erfreuen.
Das beweist die hohe Anzahl der Fotografen, die Objektive mit Adapter verwenden.
Prüfen Sie also, ob die von Ihnen erzielten Bildergebnisse bei der Verwendung von Adaptern Ihrem eigenen Qualitätsanspruch genügen.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr xxxxx,
die Frage lässt sich in Ihrem Fall bei der Verwendung einer Panasonic-Kamera nur durch eigenes Ausprobieren beantworten.
Grundsätzlich ist jede (!) Verwendung von Zubehör, welche nicht in der optisch/mechanischen Konstruktion eines Objektivs berücksichtigt wurde, ein Kompromiss. Dazu zählen Adapter, aber auch Filter etc.
Deswegen haben wir für Sony-Kameras entsprechend Objektive (E-Mount) im Sortiment, bei denen das „dickere“ Sensorglas in der optischen Konstruktion berücksichtigt wurde, um möglichst viele „Fehler“ auszuschließen oder zu minimieren.
Den Artikel den Sie mir verlinkt haben beschreibt absolut treffend die Fakten bei der Adaption von Objektiven, allerdings sind die Worte „kaum brauchbar“ oder „unbrauchbar“ m. E. selbst für den engagierten Fotografen zu hart gewählt.
Wir müssen schon festhalten, dass wir uns hier schon „den Tiefen“ der optischen Physik deutlich nähern, d.h., dem überwiegend großen Anteil der Verwender von Adaptern werden die hier beschriebenen Auswirkungen nicht auffallen; weil: Die Lichtverhältnisse bei den Aufnahmen gut waren oder sie sich einfach an den schönen Bildergebnissen erfreuen.
Das beweist die hohe Anzahl der Fotografen, die Objektive mit Adapter verwenden.
Prüfen Sie also, ob die von Ihnen erzielten Bildergebnisse bei der Verwendung von Adaptern Ihrem eigenen Qualitätsanspruch genügen.
Mit freundlichen Grüßen
Lumix DC-S5
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Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Eine sehr vernünftige Antwort von Voigtländer.
Horst
Horst
Handliche Kameras
Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Ja, wie ein Jurist es formulieren würde: "Es kommt auf den Einzelfall an."
Und er hat ja auch recht damit, gerade, wenn man Objektive gerechnet für für Film mit betrachtet, die ich oben nicht mit eingeschlossen hatte, da das aus der Fragestellung nicht klar herauskam, da war ich bei aktuellen Objektiven für die "großen" Systeme. Asche auf mein Haupt.
Und er hat ja auch recht damit, gerade, wenn man Objektive gerechnet für für Film mit betrachtet, die ich oben nicht mit eingeschlossen hatte, da das aus der Fragestellung nicht klar herauskam, da war ich bei aktuellen Objektiven für die "großen" Systeme. Asche auf mein Haupt.
Grüße, Matthias
Panasonic G9, 7-14/4, 12-35/2.8, 35-100/2.8, 100-300/4-5.6, Olympus 17/1.8, 60/2.8, Walimex 7.5/3.5 und zuviel Kram drumrum.
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Re: Qualitäts- bzw. Lichtverlust durch Adapter für Fremdobjektive?
Für erschöpfende Antworten- auch viele Bildbeispiele zu Adaptern, Objektivern und Testaufnahmen- wäre der DCC erste Anlaufadresse, zum Reinschnuppern einfach ohne Anmeldung ein wenig stöbern, wenn das Interesse geweckt ist/ anhält, anmelden.
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