Altglas an Lumix S- Kameras - OFFEN -

[Piepengruen]

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Hallo liebe Altglas-Spezialisten!

Nach meinen Pentax-DSLR-Lehrjahren habe ich mir nun eine Lumic S1 und für den Anfang zum Lumix-Üben das Lumix 50MM F1.8-Objektiv zugelegt.

Ich habe mit meinen Pentaxen noch nie etwas mit Altglas gemacht, aber mit der neuen Lumix will ich es jetzt probieren, nicht zuletzt aus Kostengründen. Meine Pentax-DFA-Objektive kommen dafür eher nicht in Frage, weil sie keinen Blendenring mehr haben...

Ich überlege also, mit einem Novoflex M 42-Adapter anzufangen und würde mich über eure Vorschläge freuen, nach welchen Objektiven man bei Ebay oder sonstwo Ausschau halten könnte. Aber vielleicht gibt es ja viel bessere Objektive jenseits der M42 für meine speziellen Wünsche:

Ich will nämlich mit dem Altglas vor allem alte Motorräder (1920-1960) fotografieren. Die bewegen sich nicht, sondern stehen geduldig still vor meiner Kamera. Die nervösen Besitzer, die die Fotos haben wollen, schicke ich immer gerne weg. Ich habe also meistens jede Menge Zeit, einen Hocker und ein Stativ und kann deshalb in aller Ruhe im M-Modus herumexperimentieren.

Ein Problem beim Motorradfotografieren ist übrigens das ganze Chrom-Zeug an den Maschinen. Das spiegelt, blitzt, glitzert und reflektiert - an welches Altglas könnte man einen guten Polfilter anschrauben? Welches Objektiv ist für diese spezielle "Motorrad-Portät-Fotografie" am besten geeignet? Mit welchem Altglas bekomme in einen Vintage-Look hin?

Für jeden Hinweis bin ich dankbar und grüße aus der Kölner Bucht,
P.

[Jock-l]

Einen Adapter von Novoflex anzuschaffen ist ein vernünftiger Gedanke- den Adapter habe ich auch, sehr zuverlässig.
Daneben ist M42 ein Feld mit reichlich Auswahl von vielen Firmen und Handelsmarken, da kann man gut etwas finden ohne sich finanziell in der Anschaffung oder beim späteren Tragen allzusehr zu erschöpfen

Bei Altobjektiven gehe ich nicht in den Weitwinkelbereich unterhalb 24 oder 28mm, zum einen sind auch die Gläser dort die vernünftig abbilden auch heute noch recht hochpreisig (und da würde ich tatsächlich auf Moderneres mit AF/abgestimmten Glassorten etc. setzen), zum anderen ist es denkbar daß hier heutigen Anforderungen und damalige Baukunst der Gläser kollodieren. Will sagen, eines der wenigen je zurückgegebenen Objektive meinerseits war eines von Tokina 17mm, wo ich anfangs dachte ich könnte mit beschriebener Kontrastarmut in der späteren EBV noch etwas stemmen... ein Irrtum und das Ding heilte mich vor weiteren Versuchen. Dagegen sind 28 oder 24mm Objektive die ich hier habe durchaus brauchbar, nur unterhalb der 24mm bin ich nicht wieder gegangen...

Wenn man sich umschaut ist viel Gegenlesen nützlich, was Dritte schreiben. So schaue ich häufig hier oder hier hinein, diese Seite beschreibt die Objektive von der techn. Seite.

Alle Objektive, ob mit AF oder die alten aus den Vorjahrzehnten, unterliegen derselben Physik. Wenn man ein bisschen mitdenkt (grobes Peilen über den Daumen für Belichtungszeit-> 1/Brennweite) und z.B. die Kamera auf "A" stellt arbeitet man mit der selbst einzustellenden Blende und den Rest -die passende Belichtungszeit auszuwählen- überlasse ich der Kamera. Natürlich kann man auch via manuellem Modus arbeiten, aber so bin ich ein Stück weit schneller, flexibler und lasse mich durch die Bedienung nur soweit nötig von der Bildgestaltung ablenken ...

Vintage-Look, das ist wohl der Look, der bei den alten Objektiven bei Offenblende zutage tretende schmale Bereich der mittigen Scharfstellung und zum Rand hin sichtbare Vignetten, oder ?
Kann man haben, muß man aber nicht. Ein Beispiel ist hier das von Carl Zeiss Jena gebaute Biotar 58mm f2,0, schönes Bokeh durch 12 Blendenlamellen, aber auch einen tüchtigen Swirleffekt im Hintergrund
Eine schöne Übersicht zu Bokeh gibt es hier, daneben kann man die Namen der beschriebenen Objektive einmal für eigene Suchen einsetzen und sich von gezeigten Preisen und Erhaltungszuständen überraschen lassen

Zu Stativeinsätzen- kann, muß man nicht, da liegen ja diesselben Erfordernisse wie bei der Arbeit mit modernen AF-Objektiven vor. Für die Reproduzierbarkeit (Ausschnitte der Motive u.a.) aber gern ...

Nachtrag zu Einkaufsmöglichkeiten- siehe auch lokale Sachen wie Kamerabörsen, da kann man suchen/ vergleichen/ in-die-Hand-nehmen, es gibt auch regional div. Händler die Altobjektive anbieten. Oder- wenn man als User angemeldet im DSLR-Forum mitliest- auch Handelsbereiche in Foren ...

[Piepengruen]

Das ist ja ein super Service hier. Herzlichen Dank für die mehr als gründliche und fachlich fundierte Antwort! Jetzt bin ich schon wesentlich schlauer. Gruß aus der Kölner Bucht, P.

[Jock-l]

Frage gelesen und einmal überschlafen- so einfach war das

[BerndP]

Jürgen ist der Beste!!

[Jock-l]

Nene, vielleicht bin ich nicht mehr Schulanfänger, aber sicher nicht weiter als 4. oder 5. Klasse.
Altglas und das ganze Drumherum sind spannende Teilaspekte, aber auch hier muß man dranbleiben ...

So, ein paar erwartete Adapter sind angekommen, darunter ein weiterer für Nikon. Warum ?
Der erste Adapter ist ein einfaches Aufnahmen an die L-Mount-Kameras, AF-Objektive die über keinen Blendenring verfügen lassen sich damit nicht mit Offenblende oder Teilstellungen betreiben. Deshalb der hier im Bild rechts zu sehende zusätzliche Adapter, wo der silber glänzende Drehring die Blende öffnet oder schließt. Damit kann man vorhandene AF-Objektive weiterbetreiben, leider sind nur die beiden Endstellungen (Offenblende, geschlossene Blende) wirklich akkurat ablesbar, alles andere muß man Pi mal Daumen vor Ort betrachten und einstellen.


Im Bildhintergrund sind die Verpackungen sichtbar, ganz rechts ein M39-L-Mount-Adapter, die Klappe leicht geöffnet daß man versteht wie man die z.B. auf Tour einzeln verpackt staub-und luftdicht mitnehmen kann...

[Jock-l]

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Sodele, der erwartete M39-Adapter für L-Mount kam und ich konnte gleich loslegen.
Heutiges Objektiv des Tages war das hier bereits im MFT-Thread gezeigte Leitz Hektor 135mm f4,5, da hatte ich in Nachbarforen auch mal etwas geschrieben und Aufnahmen gezeigt. Ebenso Verlinkungen zu diversen Sites.
Hier und heute an KB angeschlossen, also der ganze Bildkreis etc. pp.


Einmal in die Ferne geschaut...


... und dann nur nach rechts auf ein im Nahfeld liegendes Motiv geschwenkt.
Das Objektiv steht ein bisschen im Ruf, bei Fernaufnahmen zu schwächeln- mein Eindruck war der daß man das durchaus gebrauchen kann. Aufgrund der unveränderten Bauweise über lange Zeit bis zur Produktionseinstellung 1960 mit Linsen die zu der zeit noch unvergütet verbaut wurden... da muß man von vornherein kulanter sein und die Dinge richtig einordnen. Pixelpeepen und reales Motiv ablichten sind doch zwei Paar Schuhe.






Im Hintergrund sieht man die Lichter sehr schön kreisförmig aufgelöst- hier zeigt sich das Objektiv mit 15 Blendenlamellen von seiner großartigen Seite.

[Jock-l]

Teil Zwo der heutigen Unternehmung.


Oben links auch wieder die Lichter kreisförmig, Blende stand entweder auf Offenblende oder zwischen 4,5 - 5,6.


Hier mit Offenblende fotografiert, die Blätter sind bereits in Unschärfe liegend.


Abstand zum Zweig ungefähr 8 Meter, nach hinten zum Radfahrer vielleicht 25 Meter. Offenblende, wobei hier deutlich die Telewirkung zum Gesamteindruck beiträgt.

[Jock-l]

Für ein Schmunzeln sorgte vor einigen Tagen dieser Vergleich bei mir- allesamt Zooms, Alt und neu, die mit 24 bzw. 35 mm untenrum beginnen und bis 105mm reichen.
Während das Panasonic 24-105mm mit AF und Macrofähigkeit glänzt, ist hier das danebenliegende Altobjektiv von Olympus mit 35-105mm kleiner und etwas leichter (Pana 24-105mm-> 118mm Länge und 680g Gewicht, Olympus 35-105mm-> 85mm Länge und 470g Gewicht).


Das sind einzeln betrachtet kleine Abweichungen, aber wenn ich den Rucksack sehe ist die kleinere Bauform vorteilhafter in einer Rucksackunterteilung stehend eingepackt zu werden statt liegend (manchmal sind die Fächerbelegungen auch Entscheider für Mitnahme oder Stehenlassen) und geringeres Gewicht ist immer willkommen, locken doch viele Objektive und Möglichkeiten, aus dem Regal in den Rucksack für eine Tour mitgenommen zu werden...

[Jock-l]

Zurück zum realen leben und dem Ausführen dessen was so im Regal steht.
Das Vivitar 70-210mm f3,5 hatte zuletzt 2022 mit einer Bildstrecke an der KB-Kamera hier Eingang gefunden, Bildstrecke aus dem Spätherbst, daß ich neugierig darauf war wie es sich mit Farben und Licht/ Gegenlicht schlägt.

Gar nicht mal so übel- ungewohnt war das Reinfinden in die Brennweiten durch den Schiebemechanismus. Entgegen sonst geprägter Bedienung liegt der hohe Brennweitenbereich am der Kamera zugeneigten Seite und nicht vorn, wie bei anderen. Nach einigen Bewegungen hat man das aber auch übernommen...




Das späte NAchmittagslicht ließ mich ein bisschen spielen, Schärfe lag auf der linken und nicht die im Vordergrund und hell angestrahlten Blüte.









Eingestellt waren i.d.R. Zwischenstellung zwischen Offenblende (f3,5) und ersten Stop bei f5,6 bzw. bei ebendiesen Blendenwert, das vorletzte Bild habe ich etwas entzerrt und beschnitten, die anderen sind in der Bildaufteiung eher so wie bei der Aufnahme entstanden, nur kleine EBV mit Tonwertkorrektur und Schärfescript.

[Jock-l]

Von Olympus stehen hier auch einige Teleobjektive herum, trotzdem hatte ich die Gelegenheit zum Erwerb eines weiteren genutzt und gleich getestet...
Das 65-200mm f4,0 Objektiv wird hier beschrieben und man kann hier sehen was Dritte davon halten.

Mit Ankunft hatte ich mich gewundert wie dick anscheinend der vordere Teil um die Linsen ausfällt- dabei ist das was ich als Ring sah die fest angebaute Sonnenblende, die man einfach nach vorn zieht ... feine Sache.
Nachfolgend einige Ergebnisse vom späten Nachmittagsweg.


Das Rotkehlchen brachte mich aus der Routine, eigentlich wollte ich wie im nachfolgenden Bild zu sehen das Motiv gestalten




Ausschnitt, worauf ich auf dem Geländer mittels Fokuslupe hinsah bzw. anvisierte.

[Piepengruen]

Bin jetzt auch im Altglas-Fieber dank der vielen Hinweise und Ratschläge auf diesem Forum. Dank an Jock-I für die einführenden Tipps.
https://www.youtube.com/watch?v=Q7v4yWipYdc

[Jock-l]

Immerzu, dafür die Nennungen dessen was ich rumschleppe bzw. Auszüge aus den Aufnahmen
Womit fängst Du an (Brennweitenbereich) ? Immer gern Bildbeispiele, dafür ist der Thread da...

Aufholjagd, das Vivitar 70-210mm hatte ich 14 Tage vorher an der Kamera, hier noch einige Beispiele vom letzten Sonntag.


Das Weibchen war mir vorher schon über den Weg gelaufen, das Männchen wollte wohl noch wissen wer das Liebesleben störte...
Leichter Crop, jetzt hochgeladen gesehen würde ich die Gesamthelligkeit noch etwas zurücknehmen. Erinnerlich ist, daß ich die Blende weiter schloß für eine etwas größere Schärfe- das Tier watschelte langsam aus dem Grün heraus...


Schärfebereich legte ich mehr nach hinten, dort wo das Wasser vom Becken zum kleinen Kanal überläuft.
Keine Freistellungsorgie, dafür ist die beginnende Blende 3,5 bereits zu geschlossen, hinzukommend das nach-hinten-legen der Schärfeebene (je weiter nach hinten, umsomehr nimmt Schärfentiefe zu).


Spiel mit Helligkeiten im Bild- links und links unten habe ich leicht die eher strukturlosen Grünbereiche etwas regional aufgehellt, daß es keine dunklen und ablenkenden Bereiche gibt.




Der erste Freischwimmer, unbeeindruckt vom Wind beim Sonnenbaden. Maximale Brennweite und leichter Crop.


Soweit erinnerlich Blende um 11 und damit freihändig eine Art Zwischenstellung, daß das Wasser noch dynamisch herunterbricht und nicht einen watte-/ nebelartigen Graubereich hinterläßt. Belichtung in der Bildstrecke zwischen 1/15 bis 1/30 sec aus der Erinnerung- das brachte aber nicht mehr Spritzer (die die Dynamik unterstreichen) hervor...

[Jock-l]

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Zum Herumschleppen des gewichtigen VRII 70-200mm f2,8er Nikkors hatte ich denkbar schlecht mitgedacht, es war zwar freundlich-sonnig, aber auch zügig warmwerdend, das änderte die Tagespläne und es blieb beim vormittäglichen Spähen in der Nachbarschaft.

Mich interessierte vor allen eines- Unschärfe im Vordergrund, Schärfe mittig und auslaufende Unschärfe nach hinten. Das ist besser lösbar bei f1,8 und in der Nähe liegende Blendenwerte, aber wenn zusätzlich Telewirkung hinzukommt ist man bei f2,8 beginnend...

Alles ungecropte Eindrücke, nur Tonwertkorrektur und Schärfescript, wenn richtig im Brennweitenbereich um 150 oder bis 200mm, nicht darunter...










Das für mich Interessante war zudem das erstmalige Betreiben an KB, ich kenne das Nikkor via APS-C- Kameras von Nikon (D7000/ D7100) oder MFT mit normalen Crop 2,0 oder LensTurbo II mit verkürzten Crop von f1,5. Ob ich es mal am AF-Adapter vom Traumflieger hatte fällt mir gerade nicht ein...

Wenn ich die zugehörigen TKs (1.4x und 1,7x) herausgefischt habe, ergibt sich zusätzlich ein Eindruck von Brennweite und Offenblendencharakteristik-> wenn man für AF-Objektive und die S-Linie -> Sigmas 70-200mm f2,8 und dortige TKs (1,4x und 2,0x) überlegt wäre man bei TK-Gebrauch bei 280mm und f4,0 oder 400mm f5,6 am oberen Ende. Im Vergleich dazu- das Pana 70-300mm endet ebenfalls mit Offenblende f5,6 am oberen Ende...
So könnte die Nutzung der vorhandenen Nikkor-TK- Gespanns ein Testfeld für mich sein, ob neben den interessierenden technischen Parametern ein solches durchaus gewichtsmäßig imponierendes Gespann perspektivisch infrage käme, seitens Sigma mit AF.
Gedankenspiele halt