Der Weg zur meiner Fotografie

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Lithographin

Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von Lithographin » Dienstag 13. März 2012, 19:45

Morgens gegen 07.45 Uhr.
Es regnet, Sprühregen. Ich ziehe mir den Parka an, Mütze auf und Hund an die Leine. Ihr Blick spiegelt das wieder was ich dachte.
Vollkommen bescheuert bei so einem Wetter rauszugehen.

Nichts wie raus aus der Altstadt zum See, ich brauche Licht, Helligkeit. Der Regen legt langsam zu, unangenehm, und so stapfen der Hund und ich Richtung Schloß Orth.
Auf dem Rückweg gehe ich etwas langsammer, die Kamera mit dem Nikon habe ich dabei, aber bei dem Wetter ?
Nicht mal der Ansatz eines Horizontes am See ist bei dem Nebel zu sehen.

Da fällt mir die Landzunge der Halbinsel Toskana bei Schloß Orth auf und ich muß an die wunderschönen, japanisch angehauchten, Bilder von Andreas in der Stoibermühle denken.
Zuerst wollte ich nichts machen, wäre ja abgekupfert, aber dann ließ es mir doch keine Ruhe.
Andreas, ich hoffe Du kannst es verstehen das ich nicht anders konnte. :oops:

Diese Ruhe, das eigenartige Licht und die sanfte Zeichnung. Absolute Ruhe auf dem Wasser, sogar die Vögel schienen still zu halten.
Ich brauchte eine kleine Ewigkeit bis ich die Komposition hatte, Scharfstellen war auch schwierig bei dem Wetter und der Blick meiner Dackelhündin sprach Bände.
Aber dann hatte ich es im Kasten, genau so wie ich es im Kopf hatte, Histogramm nach rechts, nur eine Blende zugemacht.

Ich hoffe es gefällt.
Genau das was ich wollte, nicht ein Tick mehr.

Gruß, Cristina
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_1020180.jpg
Nebel am See
_1020180.jpg (222.22 KiB) 1674 mal betrachtet

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Tanz(fleder)maus
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von Tanz(fleder)maus » Dienstag 13. März 2012, 19:52

Eine sehr schöne, feine, stimmungsvolle und träumerische Aufnahme, Cristina!
Erstaunlich, wie viele Enten da auf dem Gewässer sind, weit verstreut und doch zusammen gehörend.
Die nur zart aus dem Nebel erscheinenden Bäume (der Landzunge?), als sich langsam manifestierender Hingucker.
Kein Bild zum an-eine-weiße-Wand-Hängen, aber vor einem dunklen Hintergrund sehr wirksam.
TZ 10, FZ 200, FZ 1000
Achromate Raynox DCR150 + 250
Bitte keine eigenen Bilder in meinen Threads einstellen, Danke!

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maja
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von maja » Dienstag 13. März 2012, 21:16

Critina ... da bist du nun an einem Ziel - ERREICHT :!:

WAS FÜR EINE BEGEGNUNG AM MORGEN

LG Marianne

- doch was heißt bedeutet "- nur eine Blende zugemacht.-"
Mit dem Herzen sehen !
DMC - G9 - 12-60 f2,8 / 100-400 / Canon FD 50mm f1.8 - / M.Zuiko 45 mm f1.8/

Raynox 150/ 250iger
PHOTOSHOP ELEMENTS 13

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Lithographin

Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von Lithographin » Dienstag 13. März 2012, 21:20

Hallo Tanz(fleder)maus !

Danke für Deinen lieben Kommentar.
Freut mich das Dir die Aufnahme gefällt.

Ja, die Bäume stehen auf der Halbinsel Toskana bei Schloß Orth. Mir hat die zarte Stimmung auch gefallen und die Stille auf dem Wasser.
Kein Bild für eine weiße Wand ?
Das würde ich gerne mal ausprobieren. Auf einer dunklen wäre der Kontrast vielleicht zu hart ?

Auf jeden Fall eine Aufnahme mit der ich seit langem wieder einmal zufrieden war.
Das ist einfach mein Bild, das was ich sagen wollte, meinte und sah, so wie ich es gesehen habe.

Die Realität ?
Was ist die Realität ?
Was ich sehe, wie es ist ?

Fragen, die ich gerne durch Bilder beantworten würde.

Servus, Cristina

Lithographin

Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von Lithographin » Dienstag 13. März 2012, 21:25

Hallo Marianne !

Am Ziel wohl noch nicht, aber vielleicht ist ja der Weg das Ziel ?

Freut mich das Du vorbeigesehen hast und Dir das Bild gefällt.

Eine Blende zugemacht heißt bei dem Objektiv das die offenste Blende 1.8 ist und ich um eine Blende zugemacht habe, also weniger Licht durchlließ mit Blende 2.8.
Zumachen heißt die Blendenzahl vergrößern und dabei immer weniger Licht durchlassen.
Aber das erklär ich dann in meinem eBook, wenn ich es je fertig bekomme. :lol:

Gruß, Cristina

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Rainer
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von Rainer » Mittwoch 14. März 2012, 01:19

Hallo Cristina,
ich finde Deine Gedanken zum Leben und zur Fotografie schon interessant.
Dein Hang zum Minimalismus ist sehr eigen.
In letzter Konsequenz erwarte ich dann bald ein Bild ohne erkennbaren Inhalt.
Gruß
Rainer
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maja
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von maja » Mittwoch 14. März 2012, 07:20

Guten Morgen Cristina,
danke für deine Auskunft.

Ich meinte nicht am Ziel - eher doch an einem Ziel - es werden noch mehrere folgen.
Teilziele auf dem Weg zum Ganzen ;)

LG Marianne
Mit dem Herzen sehen !
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ahinterl
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von ahinterl » Mittwoch 14. März 2012, 08:46

Rainer hat geschrieben:Hallo Cristina,
ich finde Deine Gedanken zum Leben und zur Fotografie schon interessant.
Dein Hang zum Minimalismus ist sehr eigen.
In letzter Konsequenz erwarte ich dann bald ein Bild ohne erkennbaren Inhalt.
Gruß
Rainer
:D Genau das hab ich mir beim Ansehen des Fotos auch gedacht!

Schönes, stimmungsvolles Bild auf jeden Fall. Zwar ist dieser Minimalismus so gar nicht mein Geschmack, aber künstlerisch hat's was. Gratulation, dass dir diese künstlerische Richtung so gut gelingt, Cristina! Sowas würde ich wahrscheinlich kaum richtig fotografieren können... Gruß an den Hund!
Andreas

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wie-wolf
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von wie-wolf » Mittwoch 14. März 2012, 16:02

eindrucksvolles Bild, bewundernswert diese ruhe und die schönheit des minimalkontrastes bei diesem minimalismusbild. die vögel scheinen im nichts zu schweben. nur in der perspektivischen verkürzung der größen läßt sich der wasserspiegel erahnen.
gratulation.
w.
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von available » Mittwoch 14. März 2012, 20:41

Hallo Cristina,

abgekupfert finde ich das Bild nicht. Ich finde sehr interessant wie andere Fotografen an Motive rangehen. Jeder sieht etwas anders, will eine andere Aussage erhalten und hat eine andere Gewichtsverteilung im Bild und das ist gut so.
Ich mag derartige Nebelstimmungen in denen die Nebelstärke passt ja sehr wie Du weißt und Du hast die Stimmung sehr gut umgesetzt und verstehst Dein Handwerk!

Viele Grüße

Andreas

P.S. Ich bin auch immer noch auf der Suche...
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Lithographin

Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von Lithographin » Donnerstag 15. März 2012, 22:28

@ wie-wolf
Freut mich Deine Interpretation des Bildes.
Das ist ja das schöne wenn das Bild Raum läßt um darüber nachzudenken, und wenn ich dann lese was Du zum Beispiel da siehst bestärkt mich das.
Danke.

@ Rainer
Ich denke einfach daß das Leben untrennbar mit dem verbunden ist was ich mache, wohl jeder macht. Alles resultiert aus irgend etwas.
Natürlich ist es eigen was ich mache, weil ich mich zur Zeit nicht danach richte was andere sehen wollen, sondern was ich in meinem Kopf sehe, also eigen.
Ein Bild ohne erkennbaren Inhalt wird es bei mir nicht geben, etwas muß da sein.
Das was und das wie, ist der Weg.

@ Andreas
Ich glaube das es gar nicht möglich ist das man ein Bild macht das den Geschmack von allen trifft, außer man hat keine eigenen Ideen und kopiert nur das was gerade ankommt.
Aber Deine Interpretation zeigt mir doch das es irgend wo etwas auslöst.

Aber was ist der Minimalismus für mich jetzt ?
Nur ein Punkt an dem ich gerade bin und auf den ich aufbaue, aber ich fühle das es stimmt, also mache ich weiter.
Das ist eigentlich gar nicht schwer zu fotografieren, man muß es nur machen und sich Zeit lassen um sehen zu können.

@ Marianne
Teilziel, ja möglich. Ich sehe es einfach als Momente auf einer Reise durch die Fotografie.
Wieder sehen lernen, Dinge wahrzunehmen an denen man all zu leicht vorbeigeht.

@ Andreas-available
Danke für Deinen aufmunternden Kommentar.
Wie ich schon bei Marianne sagte, ich scheine gerade wieder sehen zu lernen.

Höre in mich hinein und warte bis es da ist, das Bild, der Moment, das Licht.
Da ist eigentlich noch gar kein fertiges Bild in meinem Kopf, eher ein Thema, das sich durch Veränderung des Standortes und den Sucher nach und nach manifestiert.

Die Bildkomposition ist zur Zeit sehr schwer für mich.
Selten, zu selten bin ich zufrieden, kann aber oft nicht sagen warum, und dann arbeitet wieder etwas in mir, läßt mir keine Ruhe und treibt mich aber auf der anderen Seite wieder weiter.
....und verstehst Dein Handwerk!
Ich bemühe mich einfach nur sauber zu arbeiten, freue mich aber sehr darüber. :oops:

p.s. Auch ich lerne, suche, sehe, sehe nichts, verwerfe, lasse es sein um dann doch, vielleicht.......

Servus, Cristina

ahinterl
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von ahinterl » Freitag 16. März 2012, 08:45

Hallo Cristina,

ich denke, es ist sehr gut, dass bei dir sozusagen "alles im Fluss" ist, in Entwicklung, mit Suchen, Ausprobieren etc. etc. Wäre ja sicher stinklangweilig, wenn es die perfekte Kamera und die perfekte Aufnahmetechnik für perfekte Bilder und perfekte Ausdrucke geben und man schon alles wissen würde! Solange gesucht und ausprobiert wird, diese und jene Unsicherheit besteht, es gilt, immer wieder neues zu erforschen, und immer neue Erkenntnisse auftauchen, solange bleibt Fotografieren spannend und interessant und animiert zum Weitermachen. Ich jedenfalls bin froh, dass ich eben immer "auf der Suche" bin, sei es beim Fotografieren, beim "Entwickeln" oder beim Drucken. Kostet Zeit, Geld, Mühe, Ausdauer,... aber Fotografie ist nun mal eine faszinierende Sache. Bis vor Kurzem hätte ich auch nicht gedacht, dass mich das so fesseln würde. Mit zunehmendem Alter ändert sich eben scheinbar die Sicht der Dinge doch ziemlich und wird etwas "klarer" ;)

Und so wie sich das Leben, die Jahreszeiten, Stimmungen und noch vieles mehr ständig ändern, so ändert sich auch der persönliche Fotografierstil. Halt' uns bitte weiter auf dem Laufenden, mich interessiert schon, wie es bei deinem "Werdegang" weitergeht. Du schreibst ja auch recht viel, ich finde das sehr aufschlussreich! Bin gespannt, wo dich das noch hinführen wird.
Andreas

Lithographin

Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von Lithographin » Samstag 17. März 2012, 17:18

Hallo Andreas !

Danke für Deinen aufschlußreichen Beitrag.

Ja, ich lerne jeden Tag etwas dazu. Das führt bei mir aber momentan dazu das ich immer weniger fotografiere, nein sage zu einem Bild.
Kommt aber auch darauf an wie ich selber aufgelegt bin.
Ich erzwinge nichts mehr. Sehe sehr oft bei der Aufnahme das ich mit der Komposition nicht hinkomme oder das sich das bei der weiteren Bearbeitung nicht ausgeht, ich nicht das machen kann was ich im Kopf habe.

Das hängt aber wohl auch damit zusammen das ich die Ausrüstung so nach und nach besser verstehe und weiß das bestimmte Aufnahmen mit gewissen Einstellungen nichts werden, ich die Schärfe oder Unschärfe nicht schaffe, zu lange Belichtungszeiten habe oder die Beugungsschärfe eine an sich gute Aufnahme in Mittelmaß verwandelt.

Bin ich dann mit einer Aufnahme zufrieden ist es oft etwas vollkommen unspektakuläres an dem man hundert mal am Tag vorübergeht.
Das muß gar nichts besonderes sein, auch nicht perfekt, hauptsache sie entlockt mir ein kleines Lächeln und ich bin zufrieden, einfach so.

So wie das nachfolgende Bild das ich eigentlich gar nicht erklären kann, aber ich spüre beim Betrachten eine angenehme Ruhe und Ausgewogenheit.
Ich nenne es einfach Farbenharmonie.

Gruß, Cristina
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Farbharmonie
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von bostie » Samstag 17. März 2012, 20:40

Moin,

Christina ! Hervorragend !
Grüße Burckhard

Equipment: FZ 150 und für immer dabei TZ 10 -
Bildbearbeitung: Photoshop CS 5 Ext. / Ligthroom 4
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Re: Der Weg zur meiner Fotografie

Beitrag von jackyo » Samstag 17. März 2012, 20:56

Hi Cristina

"Farbharmonie" einmal mehr, eine geniale Aufnahme...

Grüsse :)
Jackyo
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jackyo

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