Rossi2u hat geschrieben: ↑Montag 6. August 2018, 10:05
Hmm ...
Wenn ich mir die Bilder angucke, dann fällt mir auf den ersten Blick die unterschiedliche Beleuchtungssituation auf. Weniger Licht beim zweiten (was dann auch in der offeneren Blende resultiert), dadurch weniger Kontraste. Aus der offeneren Blende entsteht auch eine geringere Schärfentiefe.
Die offene Blende resultiert aus dem geringeren Abstand der Kamera zum Objekt. Das habe ich bereits ausprobiert. Ziehe ich die Kamera um etwa 4 cm zurück, ändert sich die Blende auf f3,2. Der Sensor bekommt dann vermutlich mehr Hintergrundlicht, weil das Objekt nicht mehr "direkt" vor der Linse steht (oder aber umgekehrt die Kamera kein Licht mehr vom Objekt abhält). Wenn ich das Objekt nun weiterhin bildfüllend abbilden will, müsste ich entsprechend die Brennweite verändern. Ich habe mich dabei aber am ersten Bild orientiert und die Brennweite auf 25mm belassen. Im Automatik-Modus kann ich zudem den Bereich der Belichtungsmessung nicht beeinflussen. Der "dunklere" Hintergrund - obwohl strahlend weiß - lässt sich wohl damit erklären, dass die Kamera ihren Messpunkt auf genau diesen Hintergrund und in Relation zur Belichtung des Objekts gesetzt hat.
Hinzu kommt eine völlig andere Aufnahmesituation: Auf dem zweiten Bild ist der vertikale Winkel bei der Aufnahme ein völlig anderer. Und Buddha=dicker Bauch. Wenn dann die Cam auf den Bauchnabel scharf stellt, ist schnell das Gesicht unscharf -> geringere Schärfentiefe.
Auf dem zweiten Bild wird der Bauch aber nicht fokussiert, nicht einmal der Bauchnabel oder die "Gürtelschnalle" darunter, die beide aufgrund ihrer Kanten mehr als genug Kontur für den Autofokus bieten würden. Es gibt tatsächlich nicht einen einzigen Schärfepunkt im ganzen Bild. Die "Brustwarzen" wurden anscheinend zwar fokussiert, aber dennoch nicht scharf gestellt. In der Vergrößerung sieht man - spätestens im Vergleich mit dem ersten Bild - wie verwaschen sie in Wirklichkeit sind.
Daraus resultierend sitzt Du noch einem Trugschluss auf:
Nein.
Da können die Bilder je nach Belichtung, Farbtemperatur, Kontrast und dergleichen durchaus unterschiedlich aussehen, aber sie sollten immer scharf sein! Denn das ist - erst recht unter guten Lichtverhältnissen - das Hauptkriterium, mit dem alle anderen Parameter in Wechselwirkung stehen. Dementsprechend löst die Kamera auch nicht aus, wenn sie keinen Fokus scharfstellen kann. Da gibt´s dann `ne Fehlermeldung, erst recht, wenn man unter Auslösepriorität "Fokus" gewählt hat.
nein.
Doch. Die Kamera "piept", zeigt im Display ein rotes Kreissymbol und löst - selbst wenn ich den Auslöseknopf bis zur Erdmitte durchdrücken würde - nicht aus.
Diese Situation hatte ich in der letzten Zeit übrigens häufiger. Genau so wie es hin und wieder zu Abstandswarnungen kam, obwohl der monierte Abstand nicht unterschritten wurde. Bislang hatte ich dem ganzen keinerlei Beachtung geschenkt. Aber summa summarum lassen alle Auffälligkeiten zusammen doch wohl auf ein Problem mit dem Fokus schließen. Nur eben die Ursache ist noch ungeklärt. Dennis´ Idee mit der Kondensation erscheint mir zur Zeit einfach am plausibelsten.
Wenn, wie im zweiten Bild, die Beleuchtung eben nicht gut genug ist und zusätzlich noch eine kritische Aufnahmesituation besteht (Winkel der Kamera zum Objekt), dann ist das Bild eben nicht durchgängig scharf. Und die Kamera löst aus, wenn irgendwas (!) scharf ist.
Das zweite Foto habe ich im Gegensatz zum ersten am Abend aufgenommen, es fehlt folglich das Umgebungslicht. Die Figur steht aber immer noch in einem Lichtzelt und wird seitlich von zwei leistungsstarken Softboxen angestrahlt. Ich kann dementsprechend nicht nachvollziehen, was an dieser Beleuchtung schlecht und an der Aufnahmesituation "kritisch" sein soll - zumal selbst tatsächlich schlechtere Lichtverhältnisse in der Vergangenheit für qualitativ weit bessere Bilder gereicht haben. So einfach ist das leider nicht.
Trotzdem danke und beste Grüße nach Dortmund,
Christian