wozim hat geschrieben:Linux ist sicher ein Spitzenprodukt, als Server-Software.
Als Betriebssysten eines PC's schleicht ihm immer noch sein spartanischer, zeilenorientierter Anfang nach (absolut unberechtigt).
Und es befindet sich in einem Teufelskreis; wenig Akzeptanz bei der breiten Masse hält Hersteller professioneller Software davon ab, Linux zu berücksichtigen.
Das hält wiederum User ab, auf Linux umzusteigen.
Als vor einigen Jahren mehrere Behörden und Ämter umstiegen dachte ich, es käme wenigstens ein kleiner Durchbruch, aber viele sind zurück ins MS-Lager gewechselt.
Für die Bildbearbeitung gibt es unter Linux ein paar sehr gute und interessante Tools, aber ich habe keine Lust, für jeden Schritt in der Bildbearbeitung ein neues Tool zu laden.
Und Gimp ist, trotz seiner Mächtigkeit, noch lange nicht in der Klasse von PS.
Und wenn ich mir dann die CSx Master-Collection ansehe, bei der alle Teile nahtlos ineinander greifen, von der Bildbearbeitung über Druck, Web und Video, dann bleiben nur Mac und PC.
Schade zwar, aber der Markt (der Käufer) entscheidet.
Gruß Wolfgang
Als IT Professionist mit mehr als 30 Jahren technischer Expertise möche ich gegen meine sonstigen Gepflogenheiten doch einmal meinen Senf dazugeben:
Microsoft hat es mit teilweise illegalen und mafiösen Methoden über die Jahre geschafft, der Menschheit in einer Art Gehirnwäsche von den Vorzügen seiner Produkte zu überzeugen. Nicht der Konsument entscheidet (so wie in den allrmeisten anderen Bereichen unseres kommerzialisierten Lebens), sondern die "Marktmächte" (Konzerne,...) sind es, die bestimmen, welche Ware "gut" und begehrenswert ist. Das breite "Publikum" ist zu ahnungslos, um sich selbst ein Urteil bilden zu können, zu faul und uninteressiert, um sich Alternaiven anzutun oder etwas gegen diese einseitige Politik zu unternehmen, und zu desorganisiert, um auch nur ansatzweise einen Wandel herbeizuführen. So wird die breite Masse in der "entwickelten Welt" nach Strich und Faden belogen, betrogen und ausgebeutet - die Mehrheit ist zu dämlich, um das zu begreifen. Das sind die Tatsachen unserer Gesellschaft. Nur ein kleiner Promillesatz an Individualisten schafft es, aus diesem System auszubrechen - mehr oder weniger erfolgreich.
Alternative Betriebssysteme zu Windows - sei das jetzt Linux, BSD-Varianten oder MacOS - fristen ein Nischendasein. Die Cash-Cow ist Windows, und natürlich investieren alle Entwickler dort hinein. Deswegen gibt es für Windows alles und für andere Betriebssysteme nichts oder nur wenig, und dann auch nicht in der Qualität wie unter Windows.
Das bedeutet nicht zwangsweise, dass Windows überlegen oder besser ist. Das Gegenteil ist der Fall. Windows hat sehr gute technische Features, ist aber auf der anderen Seite fast nicht beherrschbar - egal ob auf dem Server oder auf dem Desktop. Ich kenne Unix und dessen Varianten seit einigen Jahrzehnten gut genug, um sagen zu können, dass die Situation dort in vielen Bereichen wesentlich besser aussieht. Ein optimales Betriebssystem gibt es aber schlichtweg nicht, wird es auch nicht mehr geben (der Aufwand dafür ist jedem zu teuer; der letzte Versuch war wahrscheinlich das gescheiterte BeeOS) und es müssen daher immer Kompromisse in Kauf genommen werden.
Linux und seine "Brüder" haben den Vorteil, Vieles umsonst bekommen zu können, was unter Windows teilweise sehr viel Geld kostet. Der Nacheil dabei ist, dass man teiweise erheblch viel Zeit und Energie aufwenden muss, um die freie Software auch beherrschen zu können - zu allererst muss man das Betriebssystem selbst im Griff haben. Windows gaukelt dem Durchschnitts-Benutzer vor, nach dem Einschalten des Computers sofort produktiv loslegen zu können. Ich behaupte mal, dass mindestens 90% aller Windows Benutzer nicht den geringsten Dunst von diesem Betriebssystem und einfach das "Glück der Dummen" haben, dass ihnen noch nichts graviernd schlimmes passiert ist und sie Daten verloren haben (die allermeisten glauben ja zum Beispiel, wenn sie sich eine billige externe USB-Festplatte kaufen und ihre Fotos dort draufkopieren sind sie für alle Zeiten "gesichert" - eine lachhafte Vorstellung für jemanden wie mich).
Tatsache ist leider, dass keine Software unter Linux oder gleichartigen Betriebssystemen an den Funktionsumfang kommerzieller Windows-Software auch nur annähernd herankommt. Da muss man tricksen, herumarbeiten etc. etc. um ein ungefähr ähnliches Ergebnis auch unter Linux zu bekommen. Das wird sich aufgrund der mangelnden Unterstützung von Linux von kommerzieller Seite her auch nicht mehr ändern, dazu ist die Marktmacht von Microsoft (noch) zu stark - auch wenn dass "Linuxianer" gerne anders sehen würden (ich würde mir das auch wünschen).
So ist es nun mal wie es ist: Windows dominiert - aber nicht, weil es so gut ist, sondern weil ein großer Konzern dafür gesorgt hat, dass die Menschen Windows mit "dem" Betriebssystem schlechthin gleichsetzen. Und alle anderen wollen vom Kuchen mitnaschen und produzieren fleißig teure WIndows-Software, die dann teils überflüssigerweise auch noch periodisch "erneuert" wird - und erneut wird ein kräftiger Obulus fällig (siehe der bevorstehende Wechsel von CS5.5 auf CS6).
Vielleicht wird Android eines Tages zur Konkurrenz von Windows, dazu muss aber erst abgewartet werden, wie sich Metro und der "Windows Marketplace" unter Windows 8 durchsetzt - Microsoft wird jedenfalls vermutlich alles in seiner Macht stehende daransetzen, seinem Kernprodukt auch eine Zukunft zu sichern.
Meiner Meinung nach ist Linux etwas für Individualisten und Computer-Interessierte, die bereit sind, zu lernen und sich abseits der ausgetretenen Trampelpfade zu bewegen. Das kann sehr "rewarding" sein! Für alle anderen gilt: Windows rules (und nicht MacOS oder was auch sonst immer), und wenn jemand viel und gute Software braucht und will, ist er gut beraten, tief in die Geldbörse zu greifen und Windows und -Produkte zu kaufen. Eine Alternative gibt es wie gesagt derzeit leider nicht.
Linux hat sine Berechtigung, zeigt aber auch immer deutlicher, dass der Druck, den das übermächtige Windows ausübt, auch vor der Linux-Welt nicht haltmacht. Als "inhomogenes" Betriebssystem, wo der Begriff "Linux" lediglich den Kernel und nicht die darum herum gruppierten diversen GNU-Tools bezeichnet, gibt es Linux mittlerweile in allerlei verschiedenen "Distributionen", die alle Windows-ähnlich aussehen und sich auch so ähnlich präsentieren (auch wenn z.B. KDE besser durchdachte Funktionen bietet), sich aber voneinander teilweise gravierend unterscheiden und allesamt versuchen, die Komplexität der darunterliegenden Technologie so wie Windows zu kaschieren und zu verschleiern. Wer bitteschön will denn mit Slackware Linux arbeiten? Da greift man schon lieber zu Ubuntu oder dergleichen, weil da ja eine schöne grafische Oberfläche da ist, und sich viele viele Programme mit Mausklick installieren lassen. Und schon ist der Bezug zum eigentlichen Linux dahin und der Benutzer konzentriert sich auf GUI Gadgets, der grafischen Oberfläche, das, was der Entwickler der Distribution ihm quasi vorschreibt, und nicht mehr mit Linux selbst. Da kann man genausogut Windows verwenden. Puristen wie ich verwenden da lieber "in sich geschlossene" Systeme wie etwa FreeBSD.
P.S.:
Zur "Kommandozeile" von Linux:
Windows und Intel-Rechner insgesamt sind genauso von ihrer Vergangenheit vorbelastet. Windows ist strikt genommen eine Weiterentwicklung von Bill Gates' DOS, und sowohl Windows als auch Intel-Rechner haben bis heute an Altlasten zu kauen, die sie mit Tricks und Kniffen umschiffen. Elegant ist da nirgendwo was gelöst, wenn man z.B. mit Sun SPARC vergleicht, die schon vor vielen Jahren techologisch dort waren, wo Intel-Rechner heute konzeptionell noch nicht sind (und in absehbarer Zeit auch nicht werden).
Gerade im Serverbereich ist die Grenze dessen, was unter dem Windows GUI möglich ist, schnell erreicht und die Kommandozeile (Powershell u. dgl.) wird zu deinem "Freund". Da sieht man deutlich, wofür Windows ursprünglich eigentlich entwickelt worden ist: Für den Desktop, als "augenfreudliches" Gimmick. "Seriöse" Funktionen sind nachträglich dazugefügt worden und haben dazu geführt, dass Windows heute "Bloatware" und eigentlich im Großen und Ganzen relativ unbeherrschbar geworden ist - von der Anzahl der vorhandenen Bugs jetzt einmal abgesehen.
Der Durschschnitts-Windows-Benutzer ist jedesmal erstaunt, wenn ich ihm erzähle, dass es im Server- und Storage Bereich immer noch so ein Ding gibt, das "Floppy-Laufwerk" heißt, mit dem man die Firmware von Servern aufspielen muss, und dass teilweise noch das alte DOS verwendet wird, um das zu bewerkstelligen (machen Sie mal ein BIOS upgrade auf einem Dell PowerEdge, auf dem ESXi läuft) - und das im Jahre 2012, wo es eigentlich keine Disketten mehr zu kaufen gibt... Soweit zur gloriosen "Entwicklung" der IT/EDV... Mit Windows stecken wir eigenlich in einem "Spiel"-Betriebssystem fest, dass auch auf Mobiltelefone und Server portiert wurde, um den Profit zu steigern. Im Grunde ist Windows ziemlicher Mist - aber das ist nur meine persönliche Meinung.