Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Hier gibt`s Infos und Diskussionen rund um die Micro-Four-Thirds-Modelle der Lumix G-, GH-, GF- und GX-Reihe.
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v0ku
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Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von v0ku » Sonntag 18. Januar 2015, 11:18

Guten Tag zusammen,

folgende Situation: Panasonic G6, ISO 160, f/5,6, 1/125
Lightroombearbeitung: Tiefen: +100, Belichtung korrigiert um 2 Blendenstufen, Schärfen 0, Rauschreduktion Bild 1: 0 ; Bild 2: 100


Bild 1:
CS__1090657 Rauschereduktion 0.jpg
CS__1090657 Rauschereduktion 0.jpg (482.39 KiB) 1431 mal betrachtet
Bild 2:
CS__1090657 Rauschreduktion 100.jpg
CS__1090657 Rauschreduktion 100.jpg (315.06 KiB) 1431 mal betrachtet
Mir sind insbesondere bei Langzeitbelichtungen schon öfter die diffus horizontal laufenden Fehlfarben/-muster aufgefallen. Die JPGs sind von diesem Effekt ebenfalls betroffen, jedoch im unmittelbaren Vergleich nicht immer gleich stark, wenn ich das selbe Objekt im RAW und JPG Modus fotografiere. Mal stärker, mal schwächer als das RAW.

Was haltet ihr davon? Kennt ihr das Problem? Könnt ihr diesen Effekt mit Eurer Kamera reproduzieren? Ist es auf meine Kamera, die Panasonic-Sensoren der G6 allgemein, oder gar auf MFT zurück zu führen? Die Dynamikumfänge sind ja im Vergleich zu APS-C/FF ziemlich limitiert. Darf man sowas mit MFT-RAW's ggf. nicht machen?


Gruß
v0ku
Zuletzt geändert von v0ku am Sonntag 18. Januar 2015, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.

Lenno

Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von Lenno » Sonntag 18. Januar 2015, 11:23

Leider muss ich das bestätigen, das die G6 oder besser gesagt ihr Sensor, da irgendeine Schwäche hat.
Ich habe auch schon Aufnahmen wo mir solche Streifen aufgefallen sind.
Technisch erklären kann ich das nicht, dazu bin ich einfach nicht informiert genug.

Ich behelfe mich bei solchen Aufnahmen damit, das ich weit genug nach rechts im Histogramm belichte und dann lieber
den umgekehrten Weg gehe und etwas abdunkle, statt so wie du es gemacht hast, aufhelle.

Bei Extremen Kontrastsituationen klappt das aber nicht immer gut, deshalb mache ich dann mindestens zwei Aufnahmen,
eine für die Lichter und einen für die Schatten und kombiniere das ganze dann später zu einem Bild.

Lenno

Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von Lenno » Sonntag 18. Januar 2015, 11:29

Hast du den elektronischen Verschluss benutzt?

Das gibt dann einen weiteren Effekt und zwar wenn die Zeit schneller als 1/15 ist, bekommt man ebenfalls Streifen,
das liegt aber an der Frequenz des Kunstlichtes, hier sollte man also lieber den mechanischen Verschluss nehmen.
Streifen.jpg
Streifen.jpg (1.05 MiB) 1422 mal betrachtet

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mikesch0815
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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von mikesch0815 » Sonntag 18. Januar 2015, 11:29

Diese Effekte nennen sich Banding und sind mehr oder weniger der Sensortechnik geschuldet. Es gibt von Topaz und Niksoft entsprechende Filter in den jeweiligen Entrauschungsmodulen, die solche Effekte beheben können.
Ich vermute eine gewisse Streuung innerhalb der Sensoren, so daß mal Kameras mit mehr, manche mit weniger gibt....

so weit
Maico
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v0ku
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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von v0ku » Sonntag 18. Januar 2015, 18:05

Lenno hat geschrieben:Hast du den elektronischen Verschluss benutzt?

Das gibt dann einen weiteren Effekt und zwar wenn die Zeit schneller als 1/15 ist, bekommt man ebenfalls Streifen,
das liegt aber an der Frequenz des Kunstlichtes, hier sollte man also lieber den mechanischen Verschluss nehmen.
Streifen.jpg
Nein, hab ich diesem Fall den mechanischen Verschluss verwendet. Da der elektronische Verschluss maximal Belichtungszeiten von 1 Sekunde erlaubt, hab ich ihn im Rahmen der "Stillleben"-Fotografie meistens aus.
Lenno hat geschrieben:Leider muss ich das bestätigen, das die G6 oder besser gesagt ihr Sensor, da irgendeine Schwäche hat.
Ich habe auch schon Aufnahmen wo mir solche Streifen aufgefallen sind.
Technisch erklären kann ich das nicht, dazu bin ich einfach nicht informiert genug.

Ich behelfe mich bei solchen Aufnahmen damit, das ich weit genug nach rechts im Histogramm belichte und dann lieber
den umgekehrten Weg gehe und etwas abdunkle, statt so wie du es gemacht hast, aufhelle.

Bei Extremen Kontrastsituationen klappt das aber nicht immer gut, deshalb mache ich dann mindestens zwei Aufnahmen,
eine für die Lichter und einen für die Schatten und kombiniere das ganze dann später zu einem Bild.
So kann mans wohl machen, wenngleich es auch extrem umständlich ist bei jeder dunkleren Langzeitbelichtung das erste Bild überzubelichten um die Schatten von grundauf sauber zu bekommen und ein zweites unterzubelichten, um die Details der Lichter zu erhalten. Vor allem wenn der Dynamikumfang von grundauf eigentlich passt.

Ich werde die Tage mal versuchen die kleine OM-D meines Arbeitskollegen in die Finger zu bekommen, um mir mal anzuschauen inwiefern sich die Pana-Sensore gegen die Olys (Sony) schlagen werden. Falls beide Sensoren in dieser Disziplin gleich schlecht performen, werde ich MFT aufgeben.

Gruß
v0ku

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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von v0ku » Sonntag 18. Januar 2015, 18:05

v0ku hat geschrieben:
Lenno hat geschrieben:Hast du den elektronischen Verschluss benutzt?

Das gibt dann einen weiteren Effekt und zwar wenn die Zeit schneller als 1/15 ist, bekommt man ebenfalls Streifen,
das liegt aber an der Frequenz des Kunstlichtes, hier sollte man also lieber den mechanischen Verschluss nehmen.
Streifen.jpg
Nein, hab ich diesem Fall den mechanischen Verschluss verwendet. Da der elektronische Verschluss maximal Belichtungszeiten von 1 Sekunde erlaubt, hab ich ihn im Rahmen der "Stillleben"-Fotografie meistens aus.
Lenno hat geschrieben:Leider muss ich das bestätigen, das die G6 oder besser gesagt ihr Sensor, da irgendeine Schwäche hat.
Ich habe auch schon Aufnahmen wo mir solche Streifen aufgefallen sind.
Technisch erklären kann ich das nicht, dazu bin ich einfach nicht informiert genug.

Ich behelfe mich bei solchen Aufnahmen damit, das ich weit genug nach rechts im Histogramm belichte und dann lieber
den umgekehrten Weg gehe und etwas abdunkle, statt so wie du es gemacht hast, aufhelle.

Bei Extremen Kontrastsituationen klappt das aber nicht immer gut, deshalb mache ich dann mindestens zwei Aufnahmen,
eine für die Lichter und einen für die Schatten und kombiniere das ganze dann später zu einem Bild.
So kann mans wohl machen, wenngleich es auch extrem umständlich ist bei jeder dunkleren Langzeitbelichtung das erste Bild überzubelichten um die Schatten von grundauf sauber zu bekommen und ein zweites unterzubelichten, um die Details der Lichter zu erhalten. Vor allem wenn der Dynamikumfang von grundauf eigentlich passt.

mikesch0815 hat geschrieben:Diese Effekte nennen sich Banding und sind mehr oder weniger der Sensortechnik geschuldet. Es gibt von Topaz und Niksoft entsprechende Filter in den jeweiligen Entrauschungsmodulen, die solche Effekte beheben können.
Ich vermute eine gewisse Streuung innerhalb der Sensoren, so daß mal Kameras mit mehr, manche mit weniger gibt....

so weit
Maico
Ich werde die Tage mal versuchen die kleine OM-D meines Arbeitskollegen in die Finger zu bekommen, um mir mal anzuschauen wie sich die Pana-Sensore im Vergleich zu den die Olys (Sony) so schlagen. Falls beide Sensoren in dieser Disziplin gleich schlecht performen, werde ich MFT aufgeben.

Gruß
v0ku

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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von v0ku » Sonntag 18. Januar 2015, 18:27

Übrigens vielen Dank für den Begriff "Banding" :-) Endlich kann ich dem Kind einen Namen geben.

Eben habe ich auf Youtube eine Videoreihe gefunden, die meinen Versuch bzgl. der +100 in den Tiefen nachstellt. Verglichen werden die APS-C Nikon's und Canons. Inhaltlich nicht relevant, aber schon recht informativ wie ich finde. Auch finde ich erstaunlich, wie krass sich die jeweiligen Sensoren bzgl. der Charakteristik in den Schatten unterscheiden.

https://www.youtube.com/watch?v=68Y5kCf9AVQ" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von berlin » Sonntag 18. Januar 2015, 18:57

+100 ist schon sehr arg. Wenn man richtig aufdreht kann man alles aus dem Rauschen zaubern.
"Ich hab hier bloß ein Amt und keine Meinung" Schiller.
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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von bilderknipser » Sonntag 18. Januar 2015, 19:37

Das ist nicht nur sehr arg, es ist Vergewaltigung der Aufnahme. Den Kontrast zwischen Lampe und dunkler Decke kann man nicht ungestraft so verbiegen. Da würde ich sagen, daß Rauschen und Streifen die ganz normale Folge sind.
Gruß
Jochen
--
digital GX80 und Nikon D7000; analog Nikon F3, FM und F80, KB-Sucherkameras und Rollfilm-Klappkameras

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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von Lenno » Sonntag 18. Januar 2015, 19:40

https://www.youtube.com/watch?v=68Y5kCf9AVQ" onclick="window.open(this.href);return false;
Das ist wirklich toll, was da die Nikon noch darstellen kann. Beeindruckend, das wünschte ich mir bei der G6 auch.
Aber ich fürchte da muss man tatsächlich auf einen größeren Sensor umsteigen.

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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von v0ku » Montag 19. Januar 2015, 10:09

bilderknipser hat geschrieben:Das ist nicht nur sehr arg, es ist Vergewaltigung der Aufnahme. Den Kontrast zwischen Lampe und dunkler Decke kann man nicht ungestraft so verbiegen. Da würde ich sagen, daß Rauschen und Streifen die ganz normale Folge sind.
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, wenn es nicht so wäre, dass nahezu jede Aufnahme innerhalb der Schatten unter "Bandings" leidet. In der Regel tritt dieser Effekt bei dunkleren Stillleben (Landschaften) in Erscheinung. Sprich: Entweder siehst Du diese Muster im sternenklaren Himmel, oder in den schwarzen Bereichen irgendwelcher Flüsse, wenn man beispielsweise versucht mittels Langzeitbelichtung das Gegenüberliege Subjekt zu fotografieren. Der Effekt des Bandings ist zumindest bei meiner Kamera unabhängig vom verwendeten Objektiv (Pana 14-150 V2, 45er oder 9-18er Oly) immer wahrnehmbar.

Sobald man in diesen Fällen nur ansatzweise die Tiefen anpackt, tritt das Rauschen der Bandings verhältnismäßig stark in Erscheinung. Selbst bei normaler Belichtung und ohne Manipulation der Tiefen, kann man dieses Rauschen unter 1920x1080 meines billigen 24" Monitors wahrnehmen.

Ich finde besonders bemerkenswert, dass der Effekt des Bandings nicht nur auf thermisches Rauschen zurückzuführen ist, da bei durchschnittlichen Belichtungszeiten um 1/125 der Sensor nicht außerordentlich belastet wird.

Lenno

Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von Lenno » Montag 19. Januar 2015, 10:45

Ich werde heute abend auch mal eine Dunkelaufnahme machen, ob das bei mir auch so extrem rauskommt.

Lenno

Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von Lenno » Montag 19. Januar 2015, 10:54

Ich hab hier mal eines, ich kann keine solche Streifen feststellen.
Das ist schon extrem aufgehellt, normalerweise würde ich das nicht tun.
Bildschirmfoto 2015-01-19 um 11.49.15.jpg
Bildschirmfoto 2015-01-19 um 11.49.15.jpg (186.63 KiB) 1234 mal betrachtet
P1100789-bearbeitet-bearbeitet-2.jpg
P1100789-bearbeitet-bearbeitet-2.jpg (410.25 KiB) 1234 mal betrachtet

Lenno

Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von Lenno » Montag 19. Januar 2015, 11:08

Also wenn ich innerhalb des Dynamikbereichs der Kamera arbeite bekomme ich solche Streifen nicht hin.
Bildschirmfoto 2015-01-19 um 12.02.37.jpg
Bildschirmfoto 2015-01-19 um 12.02.37.jpg (215.36 KiB) 1226 mal betrachtet

Nur wenn ich das sehr übertreibe bekomme ich solche Streifen hin. (So würde ich aber nie fotografieren. Ich würde zusehen das ich das Histogramm
schön nach rechts befülle, dann passieren solche Dinge auch nicht, um so Extremsituationen zu meistern, bedarf es entweder eine teurere Kamera die
mehr Dynamikumfang hat, oder man bedient sich des HDR)
Bildschirmfoto 2015-01-19 um 12.03.11.jpg
Bildschirmfoto 2015-01-19 um 12.03.11.jpg (181.48 KiB) 1226 mal betrachtet

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Re: Sensorrauschen in RAW-Aufnahmen

Beitrag von berlin » Montag 19. Januar 2015, 11:25

Neben dem Rauschen gibt es noch Einstreuungen vom Digital- in den Analogteil und von den Motoren der Optik.
Diese sollten bei normal belichteten Fotos nicht sichtbar sein. Bei Langzeitbelichtungen gibt es diese Klemmfehler. Also
der Schwarzpegel läuft durch die Temperaturerhöhung im Laufe der Belichtung weg und kann nicht mehr auf 0 gesetzt
werden (geklemmt). Man kann mit dem Hochziehen der dunklen Teile natürlich immer diese Probleme sichtbar machen.
Gerade die Nachtaufnahmen sollte man doch die natürliche Dunkelheit lassen und nicht versuchen die Nacht zum Tage zu
machen.
Auch bei Nikon wird darüber diskutiert:

http://www.dpreview.com/forums/post/53504131" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.digitalkamera.de/Meldung/Nik ... /3162.aspx" onclick="window.open(this.href);return false;
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