So, ich bin jetzt von meinem Kurzurlaub im Ostalgäu zurück. Ich muss schon sagen, in den meisten Situationen hat sich die GX1 mehr als bewehrt! Sie ist sehr flott, passt wunderbar in meine Jackentasche und stört sich auch nicht wirklich an Temperaturen unter -25°C. Während die Kompaktknipse meiner Begleiterin deutlich langsamer wurde (speziell beim Schreiben der Bilddaten), blieb die GX1 so schnell wie in "normalen" Temperaturbereichen. Die gemachten Fotos sind fast alle auch so geworden, wie gewollt. Mir sind nur ein paar Einschränkungen aufgefallen.
Zum einen ist die Kamera nicht wirklich Handschuh-tauglich. Der An-/Ausschalter liegt so nahe am Auslöser, dass ich mehrmals gegen den Auslöser gekommen bin, wenn ich sie ausschalten wollte. Auch die anderen Knöpfe sind alle etwas zu klein. Der Fakt ist aber größtenteils dem Formfaktor zu schulden.
Der Touchscreen dafür ist erfreulicherweise auch mit Handschuhen bedienbar, aber manchmal etwas träge. Außerdem hab ich noch noch nicht herausgefunden, wie ich abstellen kann, dass angezeigte Bilder beim berühren des Touchscreens nicht gezoomt werden. Hin und wieder tat er das nämlich anstatt den Swipe auszuführen.
Das letzte, was mich technisch etwas gestört hat war, dass ich den Touchscreen nicht durch einen Knopfdruck ausschalten konnte, die Kamera aber schussbereit bleibt. Der Touchscreen ist wohl der Haupt-Stromverbraucher, nicht mal der Powerzoom, den ich im Kit dazubekommen hab. Ich hab ein mal den Fehler gemacht, die Kamera nicht wieder auszuschalten, wenn ich sie nicht brauche, und angeschaltet mit mir zu tragen. Ich war da meine D300 gewohnt, die nach kurzer Zeit alle Verbraucher abschaltet, aber trotzdem in Sekundenbruchteilen wieder einsatzfähig ist. Mit der GX1 war der Akku dann nach 4-5 Stunden alle, zumal es ja auch schweinekalt war. Ein weiterer Verbraucher, der faktisch immer rattert, ist der O.I.S. Man hört ihn im Kit-Objektiv vernehmlich arbeiten, solange der Touchscreen an ist. Der An-/Ausschalter war da mit Handschuhen übrigens aus oben genanten Gründen nur eine leidliche Option.
Ein Problem liegt wohl eher hinter der Kamera. Meine Nachtaufnahmen sind fast alle nichts geworden. Die Kamera hat sich da in der Belichtungsmessung massiv vertan. Schnee und Dunkelheit sind eben zwei Dinge, die den Belichtungsmesser massiv in unterschiedliche Richtungen beeinflussen. Nun hat sie ja das Live-Histogramm, ich hätte das also sehen müssen. Tja, Pech.
Alles in Allem bin ich aber weiterhin sehr von der Kamera angetan. Sie ist sau schnell, sehr kompakt (ich hab sie ohne Verkanten sogar mit dem Leica mit aufgesetzter GeLi in meine Manteltasche bekommen) und ohne Handschuhe einfach eine Freude zu bedienen. Die Bilder sind bis auf die Nachtaufnahmen auch überall so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe. Eine wirklich tolle Kamera!
Viele Grüße
Carsten
PS. Fotos vom Ausflug folgen.