Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografieren?

Hier könnt Ihr Euch, völlig unabhängig davon, welche Kamera Ihr besitzt, über Themen rund um die Fotografie unterhalten und Bilder präsentieren.
Lenno

Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografieren?

Beitrag von Lenno » Donnerstag 7. März 2013, 22:18

Geht es euch auch so, das man sich an Orten mit vielen Menschen irgendwie komisch fühlt
wenn man fotografiert. (Streetfotografie, Architektur etc.)
Wie wenn man etwas angestellt hätte.

Hastig wird die Kamera hervorgekramt, wichtige Einstellparameter übersehen,
so beiläufig wird fotografiert ... (das Ergebnis sieht man an den Fotos, verwackelt, falsche Einstellungen wie Weissabgleich etc.)
Und dann schnell wieder die Kamera verstecken, könnte ja sein das jemand mit dem Finger auf mich zeigt:

Bild

Ich habe das jetzt ein paarmal nun bei mir beobachtet, frage mich woran das liegt,
Haben die Paparazzis ein schlechtes Bild auf die Fotografie geworfen, oder ist es nur meine
persönliche Personalstörung (Persönlichkeitsstörung). :D

Dagegen, wenn ich draussen in der Natur bin , keine Menschenseele weit und breit,
da nehme ich mir Zeit, check alle Einstellungen, alles ist perfekt. Ist doch komisch, oder?

Wem geht das auch so? Kommt seid ehrlich! 8-)

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hohash
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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von hohash » Donnerstag 7. März 2013, 22:24

Hallo Lenno,
du hast da gerade mein Profil beschrieben, und zwar zu 100 Prozent. Warum dies so ist, weiß ich auch nicht. Aber mir ist es fast peinlich, wenn ich z.B. während meiner täglichen Zugfahrt die Kamera hervorziehe und einfach nur aus dem Fenster knipse. An solch spannende Themen wie Street-Fotografie würde ich mich genau aus diesem Grund nicht herantrauen. Ist so etwas vielleicht doch noch heilbar?
LG Andreas

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Marion
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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Marion » Donnerstag 7. März 2013, 22:28

*meld* Mir geht es auch so. Fühle mich auch unter Beobachtung und komme mir komisch vor. Und in manchen Städten im Ausland ist es auch nicht immer gut seine Kamera öffentlich zu zeigen. Deswegen mache ich hauptsächlich Natur-, Landschafts- und Tierfotografie. Und aus mangelnder Übung kommt dann in belebten Gebieten meist nix besonderes raus beim Fotografieren und ich bleibe lieber bei meinen Steckenpferden. So bedingt eines das andere.
Gruß
Marion

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Horka » Donnerstag 7. März 2013, 23:56

Ich denke ähnlich. Aber wenn ich einen Fremden sehe, der mit einer Kamera rumläuft oder fotografiert, finde ich das zumindest nicht unnormal. Sind das nicht doch Komplexe? Ich muss das mal beobachten.

Horka
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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von emeise » Freitag 8. März 2013, 00:16

Du bist nicht allein ...

Wir sind einfach zu sensibel.

Es gibt da eine gute japanische Schulung, die einem das abgewöhnt -



SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN
FZ1K, TZ101, EOS 600D, GX7, G9, E-M5 m II / 12-40 und 7-14mm 2.8 Pro
Wenn ich all mein Equipment aufzähle, ist die Seite vollgemüllt.

keep it simple
Grüßle, Dieter

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Muldental » Freitag 8. März 2013, 01:42

Wie wäre es mit Sonnenbrille oder und Musik im Ohr. Ich hatte dieses Problem auch mal aber jetzt nicht mehr. Vieleicht gucken die Leute so weil du eine Profipapparazziausrüstung mit dabei hast :D
http://www.panoramio.com/user/2769983" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false; Neue Fotos am 21.10.2013 hinzugefügt.

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Binärius » Freitag 8. März 2013, 07:31

Ich habe früher mal professionell fotografiert, auch Presse.
Ich bin da abgebrüht. :mrgreen:
Letztens habe ich in der Stadt Spiegelungen der gegenüberliegenden Straße in einem Schaufenster fotografiert.
"Was fotografiert der denn da?!" flüsterte eine Dame direkt hinter mir, ich habe mich umgedreht und ihr geantwortet: "Den Badeschwamm was denn sonst?" :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Gruß Binärius aka Jens

Lumix FZ38 || Lumix G81 || Lumix G Vario 12-32mm || Lumix G Vario 45-150mm || Sigma 2.8/30/60mm ||
Kamlan 1.1/50mm MK2 || Olympus 8.0/9mm || Novflexar 5.6/400mm || Raynox-DCR 150/250

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Mikka » Freitag 8. März 2013, 07:48

Wenn ich loslege, habe auch ich Hemmungen. Die geben sich aber, wenn ich "drinn" bin, wenn die Motive und das Thema spannender sind, als die möglichen Beobachter.

Ich fotografiere aber grundsätzlich ungern, wenn sich Menschenmassen um mich bewegen. Ständig läuft einer durchs Bild, man wird angerempelt oder (Gott sei Dank eher selten) dumm angequatscht.

Ich hab´ da lieber meine Ruhe !
Michael

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von JuRotti » Freitag 8. März 2013, 08:20

Ja das Problem habe ich auch. Ich bin leidenschaftlicher Landschaftsfotograf. Hierbei hat man dieses Problem zum Glück nicht sehr häufig. Mich würde aber auch das Thema Streetfotografie sehr reizen. Aber wenn ich mir vorstelle, ich stehe in unserer City an einem ganz normalen Samstag und ziele mit der Kamera in die Menge, bekomme ich ein ganz mumliges Gefühl. Interessanterweise habe ich in London, Venedig, Amsterdam (unsere letzten Städteurlaube), also berühmte Großstädte dieses Problem garnicht. Wahrscheinlich fühle ich mich dann in der Menge der Touristen wieder sicher. Als meine Frau und ich mit dem Fotografieren angefangen haben (so in den 90ern), waren wir auch in einem Fotokurs. Dann sind wir mit 10, 15 Leuten losgezogen. Das ist dann auch wieder problemlos. Die Menschen erkennen dann auch sofort, das da Hobbyfotografen unterwegs sind.

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Frank Spaeth » Freitag 8. März 2013, 08:55

Diese Gefühl hatte ich am Anfang meiner Foto-Karriere auch - als Volontär einer Tageszeitung. Das legt sich aber ganz schnell - und am allerbesten, wenn man sich immer wieder gezielt dieser Situation aussetzt. Man muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich mit der Kamera aufstellt - man sollte aktiv auf Menschen zugehen, mit ihnen sprechen, sich interessiert zeigen an dem, was sie gerade tun, sie um Erlaubnis fragen...
Ist der innere Schweinehund erstmal überwunden, klappt das super. Ich habe schon öfter Reportage-Profis über die Schulter geschaut und bin immer noch beeindruckt, wie locker die mit Menschen umgehen. Und genau das ist DIE Grundvoraussetzung für gute Street- und Portraits und Reportagen. Traut Euch ran – Ihr werdet meist gar nicht mal auf Ablehnung stoßen ;) Nicht mal in Deutschland :lol:
Grüße
Frank Späth
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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von ahinterl » Freitag 8. März 2013, 09:01

Du bist nicht allein mit diesem Problem. Mir gehen die Leute allgemein gehörig auf die Nerven, die schauen einen immer unverfroren mit riesigen Augen an, sobald man was macht, was nicht 1000%-ig ins "Normalverhalten" passt! Ganz schlimm in Bahn und Bus...
Andreas

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Tanz(fleder)maus » Freitag 8. März 2013, 10:43

Früher hatte ich meine kleine analoge kompakte immerzu dabei und habe alle möglichen Aktivitäten mit Freunden und unterwegs festgehalten.
Als Freunde/Verwandte älter wurden, wollten viele plötzlich nicht mehr, dass sie z.B. auf einer Feier fotografiert wurden.
Nur wenn wir mal gezielt eine "Fotosession" machten, hatte ich dann noch Spaß beim Fotografieren von Personen, darüber hinaus gab ich's auf
und so fotografierte ich jahrelang eigentlich kaum noch Menschen, mehr Natur, Architektur etc.
Durch einen Freund, der lieber Streetfotografie macht (und interessante Bilder gezeigt hat) und bei dem ich ein paarmal mitgegangen bin,
hab ich mich auch wieder getraut, ein paar Personen zu fotografieren, aber entweder nur heimlich oder auch mal mit Nachfrage bei einer Veranstaltung.
Da war es mir dann nicht komisch, mit der Kamera unterwegs zu sein - da ließ mich eher der Gedanke schmunzlen, für einen Touristen gehalten zu werden.
In Berlin gibt's aber so viele Touristen, dass ein Mensch mit Kamera um den Hals (die FZ 150 ist ja auch nicht so riesig wie eine DSLR) kaum auffallen.
Es sei denn, abseits der Touristenpfade...
Manchmal gucken die Leute schon irritiert, wenn sie nicht gleich erkennen, was man da fotografiert. Aber man kann ja schließlich fragen ;)
Einmal habe ich ein leeres Schneckenhaus im Herbstlaub fotografiert, da sprach mich jemand an, ob es denn da etwas zu fotografieren gäbe?
Ich zeigte ihm das Bild auf dem Display und er war ganz erstaunt, weil er nie auf so kleine Dinge achten würde. Freute sich aber für die Anregung,
die Augen etwas offener zu halten....
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Achromate Raynox DCR150 + 250
Bitte keine eigenen Bilder in meinen Threads einstellen, Danke!

Papillon
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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Papillon » Freitag 8. März 2013, 11:03

Das Problem kenne ich natürlich auch. In Städten mit viel Tourismus dagegen ist es selbstverständlich, dass überall fotografiert wird. Aber irgendwann hat man an Ausflugszielen in der Nähe alles mehrmals und zu jeder Tageszeit fotografiert.
Ich habe jetzt ein neues Hobby entdeckt. Japaner fotographieren, wenn sie in Gruppen vor Sehenswüdigkeiten synchron die Kameras ausrichten, oder noch besser zu filmen, wenn sie z. B. abwechselnd in einer Zehnergruppe zehnmal je 9 Personen vor einem Denkmal fotografieren.

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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Horka » Freitag 8. März 2013, 11:13

[quote="Marion"Deswegen mache ich hauptsächlich Natur-, Landschafts- und Tierfotografie. Und aus mangelnder Übung kommt dann in belebten Gebieten meist nix besonderes raus beim Fotografieren und ich bleibe lieber bei meinen Steckenpferden.[/quote]

Ich habe mich erst mit 60 getraut, fremde Leute zu fotografieren, sowohl mit Ansprechen und als auch unbeobachtet. Seitdem ich es mache, bringe ich viel interessantere Fotos für mich und meine Bildbetrachter von Reisen und Ausflügen nach Hause. Natur-, Landschafts- und Tierfotografie macht Spaß, aber Menschen beleben.

Interessant ist die Schneckengeschichte von Tanz(fleder)maus. Der Fremde hatte offenbar (im Gegensatz zu manchen Fotografen) keine Skrupel, jemanden anzusprechen. Und dem Fotografen war es wohl nicht unrecht, angesprochen zu werden...

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Matthias
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Re: Wer fühlt sich unter Beobachtung, "doof" beim Fotografie

Beitrag von Matthias » Freitag 8. März 2013, 11:20

Ein aktuelles Thema mit dem auch ich immer wieder konfrontiert bin. Viele wollen nicht fotografiert werden, z.b. bei einem Fest, aber nachher, schöne Fotos wollen sie alle haben :(

lg Matthias
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