Schärfentiefe

[Der_Pit]

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Aufgrund der Diskussion über Schärfentiefe und deren Abhängigkeit von der Brennweite in diesem Thread hab ich mich an eine (bzw. zwei) Aufnahmen vom letzten Jahr erinnert. Dieselbe Blüte, leider nicht mit identischem Blickwinkel. Aber beide mit f/5.6. Einmal mit 18mm, einmal mit 175mm. Was ist was?

Untitled.jpg (103.67 KiB) 1049 mal betrachtet

[partisan]

Bei dem Hintergrund kann ich das nicht beantworten, ich sitze hier zudem auch am tablet und erkenne noch weniger.

==> Es hat ja auch niemand bezweifelt, das der Hintergrund, ruhig/unruhig und vor allem auch um die Entfernung des Hintergrundes zum Motiv entscheidend ist, für das Freistellungsvermögen eines Motivs.

Ich habe ja auch deutlich gemacht, dass es im allgemeinen um den Schärfeverlauf geht, wenn viele salopp und unsauber von "Freistellung" spricht. (Zumindest begehe ich diesen "Fehler" nicht alleine)

Dennoch ein sehr schönes Beispiel für Freistellung mit einem Weitwinkel

Gerne mehr davon, und auch mal mit einen hellem und unruhigen Hintergrund.

Ich schaue mir das später aber auch noch einmal am Monitor an.

Gruß. *** mat

[jackyo]

Hi Pit

Ich denke jetzt mal die Aufnahme links ist mit dem 175er gemacht.
Aber eigentlich ist es egal. Bei kleineren Blumen mag das freistellen mit 18 mm funktionieren. In dem Thread den du verlinkst geht es aber um Portrait-Fotografie Und da bekommst Du nun mal mit 18 mm und Blende 5.6 keine vernünftige Freistellung hin...

Grüsse
Jackyo

[dietger]

Ich schließe mich Jackyo an. Links ist mit dem 175er gemacht.


Dietger

[partisan]

Ich glaube es ist anders herum. Aber die rechte Aufnahme ist eben viel mehr von oben gemacht, da ist der Hintergrund eben noch zu erkennen, auch bei 175mm.

Aber wie immer die Lösung auch sein mag, es zeigt sehr schön, auf welche Parameter es eben auch wesentlich ankommt.

[basaltfreund]

na ja, das linke Bild hat ja keinen Hintergrund und wenn beide nicht den gleichen Blickwinkel haben...

[veo]

Naja, links ist das Schwarz deutlich schärfer als rechts
Im Ernst: Im rechten Bild ist der Stiel der Blüte bereits deutlich unscharf. Das deutet mir auf eine wesentlich geringere Schärfentiefe hin als links.
Also: Links 18, rechts 175.

[ThomasT]

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Links das 175. Das Unscharfe ist größer, zufällig nur noch das schwarz zu sehen. Im rechten Bild ist der Hintergrund kleiner.

[emeise]

Ich kann es erstmal nicht beurteilen, aber ...

Klar ist, dass der Abstand zur Blume sich ebenso ca. verzehnfacht hat, wie die Brennweite.
Damit ist der Bildwinkel und der Bildinhalt in etwa wieder gleich.

Und die Größe der Schärfentiefe ist dementsprechend auch gleich !

Was aber nicht gleich ist, ist der abgebildete Hintergrund !
Da ist beim 175mm wesentlich weniger Hintergrund, dafür aber wesentlich größer, zu sehen.

Also ordne ich das erste, linke Bild dem 175mm Objektiv zu ( Hintergrund-Bildinhalt am Großfächigsten, fast nur schwarz ).

[emeise]

.. Damit ist der Bildwinkel und der Bildinhalt in etwa wieder gleich.

Falsch ! Korrektur - Der Bildwinkel ist natürlich nicht gleich, nur das Objekt wird gleich groß abgebildet.

[veo]

Und die Größe der Schärfentiefe ist dementsprechend auch gleich !

Wo Du Recht hast, hast Du Recht! Da muss ich mich auch korrigieren. Insofern ist die Aufgabe unlösbar.

[Der_Pit]

Hallo Leuts,

In der Tat, das linke ist das 175er (PZ45-175), rechts das 18er (Oly 9-18).
Merken kann man es wie emeise schon schreibt fast nur am grösseren Hintergrund des 18ers, auch wenn das in diesem Fall recht schwer ist, da beim 175er gar keiner mehr da ist... Diese Verminderung des Hintergrundes hat einen nicht unerheblichen Anteil an der besseren Freistellung eines Teles. Freistellung ist eben mehr als nur Schärfentiefe.

Denn die Schärfentiefe ist dieselbe - genau das war der Sinn der Übung: Zu zeigen, dass es Blende und Bildmasstab sind, und nicht Blende und Brennweite, die die ST bestimmen.

Und natürlich hat jackyo recht, dass man mit dem 18er nicht wirklich Portraits machen kann. Das liegt aber vor allem an den bei 'passendem' Bildausschnitt auftretenden Verzerrungen, weniger an der mangelnden Freistellung durch (Un)Schärfe. Das Gehirn hat gerade bei Gesichtern eine ziemliche Erwartungshaltung, was Formen und Proportionen angeht, und empfindet das schnell als unangemessen - bei Blumen etc. fällt ihm das nicht auf

[jackyo]

Und natürlich hat jackyo recht, dass man mit dem 18er nicht wirklich Portraits machen kann. Das liegt aber vor allem an den bei 'passendem' Bildausschnitt auftretenden Verzerrungen, weniger an der mangelnden Freistellung durch (Un)Schärfe. Das Gehirn hat gerade bei Gesichtern eine ziemliche Erwartungshaltung, was Formen und Proportionen angeht, und empfindet das schnell als unangemessen - bei Blumen etc. fällt ihm das nicht auf

Hi Pit

Sorry, aber das Portrait mit 18 mm Brennweite und einer wirklich guten Freistellung musst Du mir erst mal zeigen.

Bei einer kleinen Blume bist Du echt dicht dran und denn funktioniert das mit 18 mm. Bei einem Portrait (Ich gehe jetzt mal von einer Kopf/Schulter Aufnahme aus) geht das nicht, es sei denn der Hintergrund ist etwa 10 m entfernt...

Grüsse
Jackyo

[Horka]

Da Du offensichtlich beide Objektive hast, mach doch bitte Bilder mit "richtigem" Hintergrund und gleichem Aufnahmewinkel.

Bei rechten Bild ist der Stängel nicht parallel zur Kamera, sondern geht nach hinten weg, kommt in den Unschärfebereich und täuscht deswegen geringere Schärfentiefe vor.

Horka

[Der_Pit]

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@horka: Ich werd's mal auf die Liste setzen. Die zwei Aufnahmen oben hatte ich halt noch vom letzten Jahr. Aber gleicher Blickwinkel ging da nicht - da hätte ich 'ne Leiter gebraucht für die 175er Aufnahme

@jackyo: Portraits hab ich (leider) gar keine, somit auch keine Erfahrung damit. Aber wenn ich mit 'nem 18er den Kopf in derselben Grösse abbilde, hab ich auch dieselbe Schärfentiefe, sagt jedenfalls die Physik. Vielleicht kann ja mal ein Portrait-Spezialist zwei Aufnahmen, z.B. 18 und 60mm bei gleicher Blende und gleicher Kopfgrösse machen, dann sieht man warum es mit 18 nicht 'passt'.