Ich finde, um mal die Frage von t-online aufzugreifen, den Film schon provokativ. Aber nicht unbedingt nur im negativen Sinne.
Mal abgesehen davon, dass es sich hier um eine, für Deutschland werbetypisch, "elitäre" Familie handelt (der dargestellten Job- und Finanzsituation nach würde ich diese Familie durchaus den "Oberen Zehntausend" zurechnen), was man den Kreateuren des Spots schon als eine gewisse Realitätsferne auslegen kann (denn in den wenigsten Familien Deutschlands stellt sich diese Situation wirklich so hervorragend dar), ist der suggerierte Grundgedanke hinter dem Spot dennoch sehr wichtig:
Wo setzen wir heutzutage eigentlich unsere Präferenzen? Und wo sollten wir sie besser setzen?
Darüber sollten wir alle mal, jeder für sich natürlich, nachdenken! Ist das Geldverdienen wirklich wichtiger als das Familienleben? Oder sollte es nicht doch andersrum sein?
Und wenn DAS das erklärte Ziel des Spots wäre, wäre er top gemacht! Denn mit seinem fingierten Tod hat Opa seiner Familie, und dem Zuschauer, eine überaus wichtige Lektion erteilt. Deswegen meinte ich anfangs auch, daß ich den Film als "nicht unbedingt negativ provokativ" bezeichnen würde.
Nur leider ist das mit den Präferenzen offensichtlich nicht DAS erklärte Ziel des Films, denn es ist letztenendes nur ein Werbespot für eine Supermarktkette. Man benutzt hier das allseits bekannte Gesellschaftsproblem der "vereinsamenden Gesellschaft", um auf sich und seine Produkte aufmerksam zu machen und seinen eigenen Profit zu steigern. Und DAS widerum rückt für mich den Film ins Negative.
Hätte man auf die Werbeeinblendung am Schluss verzichtet, hätte das ein herrlich herzerweichender und zum Nachdenken anregender, ja irgendwie sogar ein als "zu recht gesellschaftskritisch" zu bezeichnender Film sein können und es wäre nie zu der Fragestellung "Darf man das?" gekommen. So aber? Ich weiß nicht...darf man das?
